“Nur wenn du es wagst, Dinge zu tun, die du noch nie in deinem Leben getan hast, kannst du dich weiterentwickeln. Überwinde deine Angst vor einer Blamage und mach etwas, was du schon lange machen wolltest, dich aber nie getraut hast. Du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer.”

 Ihr Lieben, es ist etwas Wahres dran.

Wünsche Euch eine schöne Zeit.

 

Übrigens, ist er nicht schön, der stolze Schwan? Ich habe ihn jüngst am Starnberger See gesehen und für Euch fotografiert.

Herzlichst,

Margot

 

(let verlag + margot)

In seinem Leben heimste er ganz viele Titel ein. Manfred Hofmann, früherer Weltklasse-Torhüter im Trikot des TV Großwallstadt, wird heute 70 Jahre alt und schaut auf eine bewegte Sportlerkarriere zurück. So lange er denken kann, trug er das Trikot des TV Großwallstadt, spielte nie für einen anderen Verein – und das trotz guter Angebote von anderen Clubs. Seine Titel  aufzuzählen, kostet einige Zeilen.

Er wurde 1973 mit seinem TV Großwallstadt deutscher Meister im Feldhandball. 1978 folgte der Weltmeistertitel mit der deutschen Nationalmannschaft. Vier Jahre in Folge, von 1978 bis 1981 holte er den Titel des deutschen Meisters mit dem TVG, 1980 wurde er Supercup-Gewinner und im gleichen Jahr gewann er den DHB-Pokal mit dem TVG. Und 1979 und 1980 kam noch der Europapokal der Landesmeister hinzu. Der Keeper zählte zu den besten, die es in Deutschland bisher gegeben hat. Und trotzdem wollte ihm erst der dritte Bundestrainer eine Chance nicht nur auf dem Großfeld, auch in der Halle geben. „Für die ersten zwei Bundestrainer, unter denen ich trainierte,  war ich anscheinend nicht gut genug. Erst Vlado Stenzel wollte mich haben“, sagt er und grinst.  Es war ja auch eigentlich mehr ein Zufall, dass Hofmann ein Torhüter wurde. Als er damals in der B-Jugend im Rückraum spielte, brach sich der etatmäßige Torhüter den Arm. „Keiner wollte sich ins Tor stellen. Nach einigem hin und her machte ich das.“ Und dabei ist es geblieben.

Erfolgreich im Nachwuchs

 Auch im Nachwuchsbereich war er als Trainer und Vorstand der jetzigen TVG-Junioren-Akademie sehr erfolgreich. In Kooperation mit dem TV Kirchzell, gab es Vizemeisterschaften zu verzeichnen. „Damals waren noch Bernd Hofmann und Heiko Grimm in der Mannschaft“, sagt er mit einem Anflug von Stolz.  Auch mit der A-Jugend von JSG Wallstadt war er 1980 erfolgreich unterwegs.  2011 holte er mit der B-Jugend die deutsche Meisterschaft.

„Wir standen mit dem HBLZ mindestens dreimal im Finale der A-Jugend, mit der B-Jugend sind wir Meister geworden. Da kommt schon was zusammen in all den Jahren“, sagt Hofmann. Doch er will gar nicht so viele Worte über das Vergangene verlieren, winkt bescheiden ab und sagt: „Sport ist ein Teil von meinem Leben. Es gibt ja auch noch ein, zwei andere Teile von mir.“ Der Jubilar ist ein Familienmensch, fand immer viel Unterstützung innerhalb seiner Familie.  Auch  in seinem Berufsleben war er sehr erfolgreich. Gefragt nach seiner Berufsbezeichnung sagt er: „Ich war Banker. Fertig.“ Auf Titel legte und legt er keinen großen Wert. Höchstens im Sport.

Höchste Auszeichnung im Sport

1982 hörte der waschechte Großwallstädter mit dem Leistungssport auf.  16 Jahre lang trug er das TVG-Trikot,  über 1000 Einsätze hatte er zu verzeichnen und 110 Mal stand er  für Deutschland im Tor der Nationalmannschaft.  Für seine sportlichen Erfolge erhielt er damals das Silberne Lorbeerblatt. Die höchste Auszeichnung, die ein Sportler bekommen kann. „Ich habe sehr lange sportlich überhaupt nichts gemacht.“ Ein bisschen Laufen hier, ein bisschen Tennis zum Ausgleich da. Das war es dann auch. Doch plötzlich stand er wieder im Rampenlicht. 2010 wurde er dringend benötigt als Not-Vorstand beim HBLZ, das vor der Insolvenz stand. Es gab jede Menge Aufregung und Arbeit und der Vollblut-Sportler half „überall, wo es gehakt hat. Bis zu meinem Rücktritt 2016.“

Wieder folgten ein paar Monate Rentnerdasein, morgendliche Runden mit dem Hund seines Sohnes und so weiter.  Dann kam die Neugründung des TV Großwallstadt, der zwischenzeitlich von der ersten in die dritte Liga abrutschte. „Ich wurde gefragt, ob ich mich einbringen will und ich sagte unter gewissen Voraussetzungen zu.“ So übernahm er im August 2017 zunächst das Amt des sportlichen Leiters. Im September folgte dann auch noch das Traineramt. Übrigens das erste Mal, dass er beim TVG Ämter begleitete. Am 24.09.2017 saß er erstmals auf der Bank. Fünf Tage später gab es gegen Nieder-Roden eine knappe 23:24-Niederlage. Alle anderen Spiele wurden gewonnen. Insgesamt sind es seit dem vergangenen Samstag elf Siege am Stück.

“Neuerungen erzeugen Widerstände”

Trotz des sportlichen Erfolgs ging es innerhalb der GmbH nicht immer ganz reibungslos vonstatten. Es gab  viele Neuerungen und Hofmann weiß, dass Neuerungen immer kritisch beäugt werden und teilweise auch Widerstände erzeugen. Aber er ist der Meinung, dass „der TVG ein Unternehmen ist und so muss er auch geführt werden. Der TVG muss es schaffen, eine „Marke“ zu werden. Wir müssen Qualität auch außerhalb produzieren, wir brauchen Anreize für die Kleinsten, für die Eltern, für die Großeltern, für alle.“  Doch der frühere Torhüter ist sich sicher, dass  der TVG auf einem guten Weg ist.  Auch wenn  noch viel Arbeit vor den Verantwortlichen liegt.

Sollten seine Jungs den Aufstieg in die zweite Liga schaffen, dann wäre Hofmann sehr glücklich und würde sich sehr freuen. Obwohl dies das große Ziel ist, hebt er mahnend den Zeigefinger: „Wir sind noch kein Zweitligist. Wir wollen es erst werden. Wir haben noch 13 Spiele vor der Brust und bis zum 05. Mai ist noch ein langer Weg.“  Weiter erzählt er: „Ich weiß noch bei unserer ersten deutschen Meisterschaft. Da war Gummersbach lange Zeit sechs Punkte vor uns. Am Ende war der TVG mit einem Punkt vorne. Und ein Jahr später sind wir als deutscher Meister mit 0:6 Punkten gestartet.  Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie schnell sich im Sport alles drehen kann.  Deshalb kann ich jeden nur warnen. Wir sind noch nicht dort, wo wir hinwollen. Es gibt für uns nur eins: unser Fokus muss immer auf dem nächsten Spiel liegen.“

Gefragt, ob es denn schon Vertragsverlängerungen gibt,  hielt sich der Trainer bedeckt. Darüber wolle er im Moment nichts sagen.  Doch mit den Spielern wurde wohl gesprochen.  Entlocken ließ er sich, dass sich der TVG, sollte er  in die zweite Liga kommen, auf jeden Fall Verstärkung benötigt. Dann müsse das Team langfristig so verbessert werden, dass es vorne mitspielen kann. „Wir müssen immer erst den ersten Schritt  vor dem zweiten machen. Und wir müssen bescheiden bleiben.“  

Weltmeister-Titel jährt sich

Am 5. Februar jährt sich der Titel des Weltmeisters zum 40. Mal. Hierzu trifft sich die Mannschaft von damals in Niedernberg. Es ist schon eine liebe Tradition geworden, dass sich die Spieler von damals jedes Jahr irgendwo zusammen finden. Diesmal wird es etwas Besonderes werden.

 Aber auch beim Empfang am heutigen Dienstag waren schon viele Weggefährten da. Horst Spengler, Peter Meisinger, Kurt Klühspies, Udo Klenk, Vlado Stenzel, Claus Hormel – um nur einige zu nennen.  Die schönste Rede hielt wohl Klaus Zöll. Er hat mit dem Geburtstagskind über 200 Spiele zusammen absolviert und erinnerte sich an lustige und schöne Dinge.  

 Manfred Hofmann hat also innerhalb weniger Tage mindestens zwei gute Gründe die Sektkorken knallen zu lassen. Trotzdem wird er seinen Geburtstag in aller Bescheidenheit am Sonntag im Kreise seiner Lieben feiern. Und heute Abend? Ja heute Abend stand Training auf dem Programm.

Unsere Bilder zeigen “Hobbes” in verschiedenen Situationen…