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Am Donnerstagabend waren wir seit langer Zeit einmal wieder in der Mannheimer SAP-Arena zum Handball gucken. Die Rhein-Neckar-Löwen spielten gegen die HSG Wetzlar. Für mich war es ein doppelter, nein, eigentlich ein dreifacher Grund zur Freude. Erstens freute ich mich sehr, einmal wieder Erstliga-Handball in der coolen SAP-Arena zu sehen. Zweitens habe ich mich sehr auf RNL-Trainer Nikolaj Jacobsen und auf Christopher Monz (Pressesprecher, ihm gilt mein besonderer Dank) gefreut und drittens kam es zum Wiedersehen mit den Spielern Alex Petersson, Jannik Kohlbacher, Stefan Kneer und Max Holst. Sie alle spielten schon beim TV Großwallstadt, sie alle gastierten erst jüngst beim TVG – einmal bei einem Benefiz-, einmal zu einem Freundschaftsspiel – und ich finde sie einfach toll. Sportlich wie menschlich sind sie richtig tolle Jungs.

Verdienter Erfolg

Die Rhein-Neckar-Löwen wurden ihrer Favoritenrolle am Ende gerecht und schickten Wetzlar mit einem etwas zu hoch ausgefallenen 31:21 (15:13) nach Hause.
Überragender Akteur bei den Rhein-Neckar-Löwen war einmal mehr Andy Schmid, der mit elf Toren glänzte. Gudjon Valur Sigurdsson brachte mit zwei Kempa-Tricks die Halle, die mit 7083 Zuschauern gut besucht war, zum Beben und Mikael Appelgren im Tor hatte tolle Paraden.

Zunächst lief es nicht wie gewünscht

In der ersten Hälfte lief es bei den Hausherren, die nicht komplett antraten, nicht wie gewünscht und die ebenfalls ersatzgeschwächten Gäste nutzten die technischen Fehler des Gegners aus, blieben auf Tuchfühlung und übernahmen sogar nach 20 Minuten die Führung (10:9). Kurz vor dem Seitenwechsel hatte die HSG sogar die Chance mit zwei Toren in Führung zu gehen. Doch es sollte nicht sein. Nach dem 13:13 (27.) war es die Jacobsen-Crew, die die Führung übernehmen hätte können. Aber ein Lattenkracher von Jannik Kohlbacher und ein “über’s-Tor-Wurf” vom vierfachen Torschützen Alex Petersson machten zunächst diese Chance zunichte. In der Folge waren es dann Petersson und Schmid, die unter dem Jubel der Fans zum 15:13-Halbzeitstand einnetzten. Der eingewechselte Torhüter Mikael Appelgren glänzte mit guten Paraden und sorgte für den nötigen Rückhalt.

Löwen zogen alle Register

Nach Wiederbeginn zogen die Hausherren schnell auf 19:15 davon. Doch die HSG kämpfte sich wieder heran (19:17). Die Auszeit von Nikolaj Jacobsen brachte seine Mannschaft in die Spur zurück und in den letzten 15 Minuten waren die Rhein-Neckar-Löwen dem Gast in allen Belangen überlegen, zogen alle Register und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. HSG-Coach Wandschneider nahm in der Schlussphase einige Stamm-Akteure vom Parkett und schickte seine Jungen ins Rennen. Auch im Hinblick auf das wichtige Spiel am Wochenende gegen Erlangen wollte er einige Routiniers schonen. Schön zu sehen, dass Stefan Kneer nach seinen Rückenproblemen wieder fit ist.

Wir wünschen beiden Vereinen noch viel Erfolg, vor allem den Rhein-Neckar-Löwen, die in der Meisterschaftsrunde um Platz zwei und um die Champions-League-Qualifikation kämpfen.

RNL:
Appelgren (24. bis 60. Minute), Palicka; Schmid 11, Lipovina 3, Sigurdsson 6/1, Radivojevic 1, Tollbring, Abutovic, Mensah 4, Groetzki, Taleski 1, Guardiola, Petersson 4, Kohlbacher 1.

HSG:
Klimpke (1. bis 30. Minute), Ivanisevic; Kneer 1, Björnsen 1, Ferraz, Weber, Mirkulovski 2, Schreiber, Torbrügge 1, Weissgerber 1, Holst 2/2, Waldgenbach, Schefvert 5, Lux, Lindskog 5, Cavor 3.

Handball-Bundesliga, Männer: HSG Wetzlar – FA Göppingen 30:27 (12:14). –

Das einzige Bundesliga-Spiel am „Pokal-lastischen“ Wochenende stieg in Wetzlar. Hier trafen am Freitagabend zwei kampfstarke Mannschaften vor 4412 Zuschauern aufeinander. Die Partie war alles andere als ein handballerischer Leckerbissen. Der Kampf stand im Vordergrund und beide Teams erlaubten sich viele technische Fehler. Nach 60 verbissen geführten Minuten stand ein alles in allem verdienter Sieg der Mittelhessen, die sich mit nun 29:27 Punkten auf Platz acht verbesserten.

Mich persönlich hat sehr gefreut, dass Philipp Müller nach seiner OP schon wieder auf dem Spielfeld zu sehen war. Er fieberte bereits ein paar Tage vor der Begegnung seinem Einsatz entgegen – eine Kampfmaschine halt …

Was mich zum Schmunzeln brachte, war der Fan hinter mir. Er gab super Kommentare ab, wusste wirklich auf jede Aktion etwas zu sagen. „Den werf ich noch mit 72 rein. Das ist doch Stürmerfoul. Mensch, mach hinne und halt mal einen Ball.“ So ging es die ganze Zeit. Doch genau solche Leute braucht die Sportart, denn sie stehen hinter ihrem Team.

Immer wieder fasziniert bin ich davon, was die Wetzlarer Verantwortlichen vorher und nachher rund ums Spielfeld auf die Beine stellen. Sie haben es wirklich geschafft, aus jedem Match ein Event zu machen. Vor Spielbeginn ist die Vorfreude schon immer greifbar und vor der Halle stehen die Fans in Scharen unter Partyschirmen und stimmen sich auf die Partie ein. Im Foyer der Halle sind Tische und Stühle aufgebaut und hier geht danach der Punk ab. Lange nach Spielschluss wird hier diskutiert, erklärt, gelacht und gescherzt. Auch der VIP-Raum platzt aus allen Nähten und keiner der Zuschauer macht Anstalten, nach Hause zu gehen. So muss es sein. Chapeau HSG!