Vergangenes Wochenende hatte ich ein Erlebnis auf dem Aschaffenburger Weihnachtsmarkt, das mich als totaler Handballmensch einmal mehr zum Nachdenken brachte. Eigentlich mehr „aus Versehen“ habe ich den Markt besucht, denn er gehört – sorry Aschaffenburg – nicht unbedingt zu meinen Favoriten.

An einem der Glühweinstände trafen meine Begleitung und ich auf Christian und Thomas, zwei Studenten aus Marburg. Der eine ist „IT-mäßig“ unterwegs, der andere studiert unter anderem Keltologie. Beide waren auf dem Weg zum Insane Insanity Festival, das am Samstag im Erlenbacher Jugendhaus stattfand.

Da sie mit dem Zug unterwegs waren und über eine Stunde Aufenthalt in Aschaffenburg hatten, „verirrten“ sie sich sozusagen auf den Weihnachtsmarkt. Es war ein super lustiges und sehr interessantes Gespräch, denn die beiden sind entpuppten sich als Plappermäulchen und als Fußballfans. Christian ist eingefleischter Eintracht-Fan, hat sogar das Adlerwappen auf seiner Wade eintätowiert. Zwangsläufig kamen wir auch auf andere Sportarten, wie zum Beispiel Handball, zu sprechen. Ich fragte beide, ob sie ab und an auch Handball im TV schauen würden und wen sie denn von den Mannschaften, dem Namen nach, kennen. Die Antwort war für mich ein Schock. Beide sagten unisono: „Handball? Das sagt uns gar nichts. Wird das überhaupt noch gespielt, interessiert das denn die Leute?” Ich war bedient und das bis dato so angenehme Gespräch war ziemlich schnell beendet  😉 Dies war aber auch zum Teil der Tatsache geschuldet, dass die beiden zum Zug mussten. Aber nur zum Teil …

Was läuft denn derzeit in unserem Land verkehrt? Vor einiger Zeit gab es (nicht nur) in Aschaffenburg auf den Hauptverkehrsstraßen eine Verkehrsbefragung – zwischen 15 und 19 Uhr! Die Frage, die unser Land bewegt, war: wo kommen Sie her, wo wollen Sie hin? Diese eine kleine Frage hat mich sage und schreibe zweidreiviertel Stunden gekostet!  Normalerweise fahre ich diese Strecke in 40 Minuten. Termin geplatzt, Blutdruck nach oben geschossen, Nerven haben blank gelegen. Und das alles, für die Statistik oder, besser ausgedrückt “für eine wirtschaftliche und planvolle Verbesserung von Verkehrsverbindungen”… Ich persönlich habe mir an diesem Tag die Sinnfrage gestellt. Allerdings bin ich sehr gespannt, ob ich die planvolle Verbesserung dieser Aktion in meinem Leben noch erleben werde…

Die nächste Aktion kurz nach der Verkehrsbefragung war der “Blitzertag”. Es ist ja okay, wenn es den Rasern „an den Kragen“,sprich an den Geldbeutel geht. Aber wenn sich dann Politiker hinstellen und erzählen, dass die „meisten Autofahrer verantwortungsbewusst gefahren sind und sich an die Geschwindigkeitsregeln gehalten“ haben, dann muss ich mir auch hier die Sinnfrage stellen. Was ist denn mit den anderen 364 Tagen im Jahr? Was ist denn mit den tagtäglichen Dränglern auf der Autobahn, mit den Rasern, die anstatt mit 80 mit 140 Stundenkilometer durch eine Baustelle heizen und dir aufblenden, wenn du dir erlaubst, 100 zu fahren? Was bringt es unserem Land, wenn an einem zum „Blitzertag“ ausgerufenen Tag die Autofahrer verantwortungsbewusst fahren und danach weiter rasen? Naja, vielleicht hat es die leeren Staatskassen etwas aufgefüllt. Das war wohl der Sinn dieser Aktion und er war dann wenigstens für etwas gut…

 

 

Sabine Englert, die seit 2009 das Tor beim dänischen Spitzenverein FC Midtjylland hütet, muss derzeit eine Handballpause einlegen. Der Grund war ihre Knie-OP. Es wurde der Knorpel geglättet und die Plica (eine Falte der inneren Gelenkhaut im Kniegelenk, die in das Innere des Kniegelenks hineinragt) entfernt. „Es war der ideale Zeitpunkt hierfür, denn wir haben insgesamt fünfeinhalb Wochen Pause. Außerdem hätte das Knie nicht mehr die ganze Saison durchgehalten“, erzählt uns Sabine. „Jetzt bin ich gerade mitten in der Reha und hoffe, dass ich bis zum Pokalfinale am 28. Dezember gegen Viborg HK wieder spielfähig bin. Ein Finale lässt man sich natürlich nur sehr ungern entgehen“, schmunzelt die 32-Jährige, sagt aber weiter: „Mit Blick auf das spannende Frühjahr mit der CL-Hauptrunde und den Schlussspielen (Play-offs in Dänemark, Anm. d. Red.) werden wir aber kein Risiko eingehen.“ Zurzeit weilt die Torhüterin, die zwischenzeitlich für eine Woche in ihrer alten Heimat war, schon wieder in Dänemark, wird aber zwei Tage vor Weihnachten wieder für kurze Zeit nach Obernburg zurückkehren.

Auf Platz drei in die Winterpause

Das letzte Spiel vor der Winterpause war für den FCM am 17. Dezember. „Das war das CL-Spiel gegen Lublin. Mit diesem Erfolg haben wir uns den Sieg in der CL-Gruppe gesichert“, strahlt sie. In der Liga überwintert das Team um Sabine auf dem guten dritten Tabellenplatz, gerade einmal einen Punkt hinter den punktgleichen Mannschaften aus Viborg HK und Randers HK. Hier geht es erst am 5. Januar weiter. Sabine und ihre Kolleginnen peilen auf jeden Fall die Meisterschaft an. „Das ist unser Ziel“, sagt sie selbstbewusst.

Nationalmannschaft ist Geschichte

Nach über zehn Jahren und 206 Länderspielen hatte die Nationaltorhüterin direkt nach der enttäuschenden WM im Dezember 2011 ihren Rücktritt erklärt. „Mein letztes Ziel war die Teilnahme an Olympia in London. Das sollte nach zehn Jahren Frauen-Nationalmannschaft ein würdiger Abschluss für mich selbst sein. Ich wollte einfach ein bisschen mehr Freizeit haben und konnte auch merken, dass mein Körper ab und zu einfach ein paar Tage Pause braucht. Die hat man aber doch sehr selten, wenn man Nationalmannschaft spielt“, erzählt Sabine.

Bei der gerade laufenden WM in Serbien fiebert sie mit und drückt ihren ehemaligen Kolleginnen die Daumen. Deutschland steht mittlerweile im Viertelfinale und trifft heute Abend (18.12.2013) um 20.15 Uhr in Novi Sad auf Dänemark. Der Favorit auf den Titel ist für die Keeperin Norwegen.

 

 

 

Normalerweise ist Kaisy Wallner vernarrt in Pferde. Für ihre drei Lieblinge Nono, Amor und Ristretto würde sie alles tun. Ihr zuhause teilt sich die 33-Jährige neben ihrer ebenfalls sehr tierlieben Familie noch mit einer Katze.
Als sie vor ein paar Monaten davon hörte, dass in Rumänien die Straßenhunde „entsorgt“ werden sollen, da fuhr sie mit ihrem Freund, der rumänische Wurzeln hat, im August spontan nach Brasov (zu deutsch Kronstadt, Anm. d. Red.). Brasov wird wegen seiner schönen Lage direkt am Fuße des Tampa (Südkarpaten) auch das „rumänische Salzburg“ genannt. Aber das interessierte Kaisy zu dem Zeitpunkt nicht allzu sehr. Ihr Hauptaugenmerk lag eher auf einem der Tierheime der Stadt.
„Wir sind damals unangemeldet gekommen und waren sehr positiv überrascht. Alles war sehr sauber und die Leiterin des Tierheimes sowie die gesamte Belegschaft gingen sehr liebevoll mit den Hunden um“, erzählt Kaisy. Positiv war auch, dass die Hunde, die von der Straße aufgesammelt wurden und damit im wahrsten Sinne des Wortes dem „Tode entrunnen“ waren, gar nicht ängstlich waren. „Im Gegenteil. Sie waren wohlgenährt, hatten keine Flöhe und auch keine Scheu vor Menschen. Das zeigte mir, dass in diesem Heim alles bestens war. Ich war geflasht von den Eindrücken und dem liebevollen Umgang mit den Hunden. Denn viele Mittel standen dem Tierheim nicht zur Verfügung. Trotzdem hat die Leiterin, ein Veterinärarzt plus drei, vier Soldaten, die abgestellt wurden, um mitzuhelfen, das Beste daraus gemacht“, ist die Tierliebhaberin noch immer beeindruckt. Danach stand für Kaisy fest, dass sie unbedingt helfen wollte.

Das Sammeln ging los
Direkt nach dem Urlaub packte die selbstständige Geschäftsfrau ihr Vorhaben an. „Ich ging ja ziemlich naiv an die ganze Sache heran und habe mir gedacht: du kennst so viele Leute, die tierlieb sind. Das wird schon!”, erinnert sie sich im Nachhinein. Via Telefon, persönlichem Gespräch, Facebook usw. hat sie alle ihre Freunde und Bekannte über ihren Plan informiert. „Wir benötigten neben Futter auch noch Halsbänder, Freßnäpfe, Desinfektionsmittel, Fieberthermometer, Verbandszeug, dicke Decken und vieles mehr.“ Die leidenschaftliche Reiterin war überwältigt, wie viele Menschen ihr – völlig unbürokratisch – geholfen haben. „Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen bedanken, die mich so tatkräftig unterstützt haben und ich wollte auch niemanden namentlich erwähnen aus Angst, einen zu vergessen. Was mir aber am Herzen liegt, ist, die Firma Göbel aus Erkrath zu erwähnen. Sie hat mit ihrer Spedition den kostenlosen Transport nach Rumänien übernommen. Es waren vier riesige Paletten von insgesamt 2000 Kilogramm, die wir in weniger als zwei Wochen gesammelt haben.” Aber auch ohne die Hilfe ihrer Familie und Natalie, eine gute Bekannte, die sie bedingungslos unterstützten, wäre dieser Kraftakt nicht möglich gewesen.

Im Oktober war es soweit
Mitte Oktober war es dann soweit. Die Paletten waren unterwegs und Kaisy und ihr Freund nahmen Urlaub und machten sich ebenfalls auf den Weg Richtung Rumänien. Zwei Tage hin, zwei Tage Aufenthalt, zwei Tage zurück – dann war der Urlaub aufgebraucht. Aber Kaisy wurde für ihre Mühe mehr als belohnt. „Als wir mit unseren ganzen gesammelten Sachen dort ankamen, hat uns die Leiterin und ihr Team angeschaut, als wenn wir von einem anderen Stern kommen würden. Alle haben Bauklötze gestaunt und hatten nicht gedacht, dass wir tatsächlich helfen würden“, freute sich Kaisy über die Reaktion. Und weiter: „Die Leiterin ist uns um den Hals gefallen vor Freude, wusste überhaupt nicht, wie sie uns danken sollte.“ Aber nicht nur für die Helfer im Heim, auch für die rund 200 Hunde war im Oktober bereits vorgezogenes Weihnachten.
Kaisy will den Kontakt unbedingt aufrecht erhalten und es soll nicht nur eine einmalige Sache gewesen sein. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich zweimal im Jahr das Heim unterstütze. Im nächsten Frühjahr soll unser zweiter Transport starten.“ Sie weiß, dass es diesmal schwieriger werden wird und sie sagt: „Es wäre dreist, zu denken, dass die Spedition Göbel weiterhin die Fracht übernimmt. Aber vielleicht macht sie uns einen guten Kurs, damit es nicht so teuer wird und damit für uns bezahlbar.“

Tierheim vermittelt Hunde
Wichtig ist Kaisy noch, zu erwähnen, dass die Hunde in „ihrem Tierheim“ auch vermittelt werden. „Die Hunde werden an Menschen gewöhnt, entfloht, geimpft und es wird für den Transport gesorgt. Außerdem wird überprüft, in welche Hände die Hunde kommen, denn es sind auch schon welche in einem Versuchslabor gelandet. Die Leiterin dort hat schon viele Hunde nach England und Deutschland vermittelt und sie hofft, dass sie auch weiterhin viele in liebevolle Hände abgeben kann. Es kostet nichts, aber sie ist für eine kleine Spende dankbar.“
Die gebürtige Österreicherin, die in Düsseldorf aufgewachsen ist und auch dort lebt, freut sich schon wieder auf ihre nächste Aktion im Frühjahr und hofft, dass sie wieder viele lebenswichtige Dinge nach Rumänien mitbringen kann, damit möglichst viele Straßenhunde gerettet werden können.

Die Bilder zeigen ein paar Eindrücke aus dem Tierheim, die tollen Spenden usw. und wurden uns freundlicherweise von Kaisy (kleines Bild links oben)  zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

 

 

Die Entscheidung etwas aufzuhören, ist genauso schwer wie die Entscheidung, etwas anzufangen!

 

 

 

Der frühere Trainer des jetzigen Handball-Zweitligisten TV Großwallstadt ist seit dem 01. Juli 2013 kein Coach mehr beim TVG.  Sein Vertrag galt nur für Liga eins und mit dem Abstieg der Unterfranken endete sein Arbeitsverhältnis. „Ich habe lange Zeit gebraucht, um mich von dem anstrengenden letzten Jahr beim TVG zu erholen. Wegen einem Punkt beziehungsweise wegen einem Tor abzusteigen, ist so bitter. Daran hatte ich lange zu knabbern, habe lange nicht geschlafen, nur gegrübelt und brauchte viele Wochen, um dies alles zu verarbeiten“. Seit Januar 2008 arbeitete David für den TVG, zunächst im Jugendbereich, dann war er Co-Trainer unter Michael Roth. Als dieser erkrankte, sprangen er und der ehemalige Teammanager Uli Wolf in die Bresche. „Für Michael tat es mir so leid, aber für Uli und mich war dies eine tolle Zeit“, erinnert er sich. Ab dem 01. Januar 2010 übernahm Michael Biegler die Verantwortung auf der Bank und Peter David war sein Co-Trainer. Doch nicht lange, denn bereits am 01. Dezember hieß es wieder: „David übernehmen Sie!“.  Nach der Saison 2012/13 war dann endgültig Schluss für den früheren Nationalspieler.

Fast zeitgleich war auch Schluss mit dem Job als slowakischer Männer-Nationaltrainer. In der Slowakei gab es Ende Juni einen enormen Umbruch bei den Männer- und Frauenmannschaften.  „Die Führungsteams wurden komplett ausgetauscht und alle alten Verantwortlichen waren von jetzt auf nachher weg“, schildert David die Situation. Für ihn bedeutete dies zwar noch mehr Freizeit, aber auch kurzfristig mehr Aufregung, Hektik und Telefonate, ehe alles geklärt war.

Heiß für eine neue Herausforderung

Mittlerweile hat sich der 47-Jährige von den Turbulenzen der letzten Monate erholt, hat seinen Akku aufgeladen und ist wieder heiß für eine neue Herausforderung. „Ich verfolge, soweit es geht, alle Spiele der ersten und zweiten Liga. Ich möchte den Kontakt zu meinen Kollegen  nicht verlieren. Daher versuche ich auch, soweit es mir möglich ist, viele Begegnungen live anzusehen. Am TV verfolge ich sowieso jedes Match“, sagt der zweifache Familienvater.

Vor allem der TVG liegt ihm nach wie vor sehr am Herzen und er hat schon viele Heimspiele von seinem früheren Verein besucht. „Ich verfolge die zweite Liga mit großem Interesse, versuche, mir ein Bild davon zu machen und habe natürlich nach wie vor Kontakt zu den Spielern.“ David wohnt weiter in Obernburg. Er und seine Familie fühlen sich dort sehr wohl und möchten auch gerne dort bleiben. Ganz in der Nähe seiner Wohnung verläuft ein toller Joggingpfad und den nutzt er derzeit häufig. „Um mich fitzuhalten“, wie er augenzwinkernd erklärt.

Auf die Frage, ob ihm derzeit Angebote vorliegen, sagt er: „Ich stehe mit einigen Vereinen in Kontakt. Aber es gibt nichts Konkretes. Doch wenn ein Angebot kommen sollte, das mich überzeugt, packe ich sofort meine Tasche und stehe bereit“, grinst der Slowake. Denn zwischenzeitlich vermisst er die Spannung und Anspannung, die sein Beruf mit sich bringt, schon. „Wenn du so lange Jahre in der Trainings- und Spielhalle verbracht hast, dann kribbelt es nach einer Weile schon. Das ist aber auch normal. Doch Stress mache ich mir keinen. Mal sehen, was die Zukunft bringt“, bleibt David gelassen.

Vita:

Peter David ist am 17. April 1966 geboren, bestritt für die tschechoslowakische Handball-Nationalmannschaft 66 Länderspiele. Nach deren Auflösung spielte er  43 mal für die Slowakei. 1986 wurde er mit Dukla Prag Meister und acht Jahre später gewann er mit Trnava in der Slowakei das Double aus Meisterschaft und Pokal.

1995 zog der zweifache Familienvater nach Deutschland und schlug eine Karriere als Trainer ein. Nach Kirchzell, Aschaffenburg und Werratal trainierte er die Frauenmannschaft des damaligen Erstligisten HSG Sulzbach/Leidersbach. Ab 2008 stand er in Diensten des TV Großwallstadt.

 

Die Bilder von Peter David hat uns freundlicherweise unser Fotograf Klaus Roos zur Verfügung gestellt. Dafür herzlichen Dank.

 

 

 

In der deutschen Jugend-Nationalmannschaft ist er mittlerweile ein fester Bestandteil. In seiner Mannschaft,  der A-Jugend Bundesliga, gehört Antonio Metzner schon längst zu einem der Leistungsträger und “erfreut” sich meistens einer Manndeckung. Jüngst war er mit dem DHB-Team vor den Toren von Paris zu Gast und nahm dort am “Tournoi International Pierre Tiby”, einem international besetzten Jugendturnier, teil. Er war zufrieden mit seinen Einsatzzeiten und hat viele Erfahrungen gesammelt. “Wir haben gegen Norwegen gewonnen, gegen Frankreich und Schweden verloren. Aber unsere Trainer (Heiko Karrer und Christian Schwarzer, Anm. d. Red.) haben auch viel ausprobiert und durchgewechselt”, zog Antonio ein positives Fazit.

Der 17-Jährige gehört seit August 2012 der TVG-Junioren-Akademie an. Als Pimpf spielte er in seinem Heimatort, der TSG Haßloch, ehe bei einer südwestdeutschen Jugend-Meisterschaft der damalige TVG-Jugendkoordinator Christian Plesser auf ihn aufmerksam wurde. Er holte den “Schlaks” nach Großwallstadt. “Am Anfang war es für mich schwer, von zu Hause weg zu sein. Es war alles neu und fremd”, erzählt Antonio. Doch mittlerweile ist er überzeugt, dass er alles richtig gemacht hat. Er besucht die Realschule in Elsenfeld, teilt sich in der Akademie das Zimmer mit Leon Schneider und Tobias Jörg. Scherzhaft nennen die drei ihr Zimmer das “Rheinland-Pfalz-Zimmer”, da alle ursprünglich aus der Ecke kommen.

Mit seiner A-Jugend-Mannschaft führt er in der Bundesliga, Staffel West, die Tabelle an und das Team von Trainer Vanja Radic ist bisher ungeschlagen. Neun Spiele – neun Siege. Handballherz, was willst du mehr.  “Wir sind richtig gut drauf”, grinst der Linkshänder. Kein Wunder, die Jungs fühlen sich wohl in Großwallstadt, das Training macht ihnen Spaß und der Erfolg krönt ihre harte Arbeit.

Vor ein paar Tagen war Antonio erneut zu einem DHB-Lehrgang nominiert. Mit seinen gezeigten Leistungen empfiehlt sich der Rohdiamant für “Höheres” und man darf gespannt sein, wann sich das Profiteams des Zweitligisten TV Großwallstadt für ihn interessiert.

Wir wünschen ihm auf jeden Fall alles Gute für seinen weiteren Weg und sind überzeugt, dass er den Sprung ins Profigeschäft schafft.

 

Die Bilder, die uns freundlicherweise unser Fotograf Klaus Roos zur Verfügung stellte,  zeigen Antonio in Aktion.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Dominik Plaue vor der Saison von der TVG-Junioren-Akademie nach Kiel wechselte, fiel ihm der Schritt nicht leicht. „Doch der THW hat mir hier sehr viel ermöglicht. Ich habe eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann angefangen, habe mit meinen drei Arbeitskolleginnen Lena, Sarah und Christa „Ersatzmamas“ gefunden und, was sehr wichtig ist, ich fühle mich in der Mannschaft unglaublich wohl. Der THW ist wie eine zweite Familie für mich und ich habe die große Chance, mich in allen Bereichen weiterzuentwickeln“, sagt Dominik nach ein paar Monaten im Norden. Am Anfang war es für den jungen Keeper schon schwierig – weit weg von zu Hause, komplett neues Umfeld, neuer Verein – und eine Wohnung für sich alleine. „Es ist was schon was anderes, wenn man alleine wohnt. Es kommt keiner mehr in dein Zimmer und möchte was von dir und/oder nervt“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Das vermisse ich wirklich sehr. Aber ich bereue es keineswegs, diesen Schritt gegangen zu sein.  Aber ich bin auch sehr dankbar für die Erfahrung, die ich in Großwallstadt  gemacht habe.“

Das Training, sagt der 18-Jährige, der im THW-Juniorteam steht,  ist hart und ähnelt dem der ersten Mannschaft.  Für ihn erfüllte sich ein Traum, für diesen Verein zu spielen oder, wie er sagt „mit dem Bus der ersten Mannschaft zu fahren, mit den Stars zu reden, geschweige denn, sie zu kennen.“

Auf Domi kam zunächst ziemlich viel zu. Seine Lehrstelle, das Handballtraining mit Kiel oder mit dem TSV Altenholz, der in der zweiten Liga spielt. Mit seinen Einsatzzeiten beim THW Kiel II ist er zufrieden. Er teilt sich die Torhüterposition mit Moritz Krieter, dem Sohn von Michael „Pumpe“ Krieter. “Der Zusammenhalt zwischen uns ist enorm. Wir verstehen uns super und wir sind ein kleines Team im Team”, freut er sich, dass er sich mit seinem Kollegen so gut ergänzt. Aber er weiß auch: „Die Messlatte liegt ganz schön hoch, denn das Publikum in Kiel ist erfolgsverwöhnt und will gute Leistung sehen. Mit dem Druck umzugehen, ist nicht ganz leicht. Aber ich werde mich durchkämpfen“, sagt Dominik.

Er und Moritz leben beide ihren Traum – einmal zusammen das Tor der ersten Mannschaft zu hüten – und dafür geben sie alles. „Aber ohne die Unterstützung meiner Eltern hätte ich das alles nicht geschafft“, geht Dominik’s Dank in die Heimat. Zum Schluss schmunzelt er und sagt: „Es ist schon komisch, wenn man für sein Hobby plötzlich bezahlt wird. Auch daran muss ich mich erst noch gewöhnen…“.

 

Die Bilder, die uns Dominik zur Verfügung stellte, zeigen neben ihm noch ein paar Impressionen seiner neuen Heimat.

 

 

 

 

 

 

 

Imitation ist die höchste Form der Anerkennung!

 

Seit August dieses Jahres gibt es endlich auch in Aschaffenburg einen Camp David Store. In der Herstallstraße 8 hat Holger Schadt mit seiner Crew ganze Arbeit geleistet und ein Geschäft vom Feinsten eröffnet.

Schon früh trat der ehemalige Hobby-Handballer in die Fußstapfen seines Vaters und fing nach dem Schulabschluss, Militärdienst und verschiedenen Praktikas im Jahre 1993 in Nagold mit dem Studium des Textil-Betriebswirts an. Schon während dem Studium machte sich Holger selbstständig und eröffnete einen Laden in Großostheim.  Der umtriebige, heute 43-Jährige gründete „Exfactory Fashion“, erweiterte sein Sortiment in der Herren-Kollektion auch auf Damen und brachte aus Italien tolle Designermode mit.

So nebenbei beendete er sein Studium, eröffnete seinen ersten San Siro-Outlet-Store in Österreich und innerhalb weniger Jahre wurden daraus über Europa verteilt insgesamt sieben Stück.

Anfang 2000 richtete sich der Jungunternehmer neu aus und es kam zu einem kompletten Umbruch. Holger Schadt wurde unter anderem  „Head of Retail“ bei der J. Philipp-Gruppe in Hanau. „Für mich war dies eine neue, aber sehr reizvoll Aufgabe“, so Holger rückblickend.

2013 wurde das Familienunternehmen J. Philipp an die Clinton-Group mit dem Label Camp David (Sitz in Berlin) verkauft und so kam für den Familienvater der Kontakt zu Camp David zustande. „Es hat alles Anfang des Jahres angefangen. Zuerst gab es einige grundlegende Gespräche mit den Verantwortlichen von  Camp David, dann wurde ein passender Laden in Aschaffenburg gesucht, es wurde ein Finanzierungsplan aufgestellt und die Ladenplanung wurde fixiert“, ist er sehr stolz auf das bisher Erreichte und seinen Store.

Am 23. August war es dann soweit und der Camp David Store öffnete seine Pforten.  Die erste Resonanz ist sehr positiv. „Wir wurden gut angenommen und meine männliche Kundschaft  ist sehr zufrieden“, grinst Holger. Denn in seinem Geschäft dreht sich derzeit alles um den Mann. Und welcher Mann steht nicht gerne einmal uneingeschränkt im Mittelpunkt? 😉

Bei Camp David finden sich fünf verschiedene Mode-Welten. „Bei uns findet der Kunde von der klassischeren Ausrichtung bis zum sportiven, von der Daunenjacke bis zur Jeans, vom Gürtel bis zur Unterwäsche alles“,  erklärt er uns.

Handballer aus Leidenschaft

Lässt er sein junges Leben Revue passieren, dann hat er bisher alles richtig gemacht. Was ihm ein bisschen fehlt, ist Zeit für sein absolutes Steckenpferd Handball. Bereits mit sechs Jahren hat er damit angefangen – zuerst beim TSV Pflaumheim, dann wechselte er zum TV Wenigumstadt und er schaffte es mit seinen Mitspielern bis zur Oberliga Hessen. Das war in der damaligen Zeit die höchste Jugendklasse.  1993 verletzte sich der Rückraumspieler schwer an der Schulter und er musste kurz Zeit später seine Handballschuhe an den Nagel hängen. „Zu meinem 40. Geburtstag habe ich alle meine alten Weggefährten noch einmal zu einem Match eingeladen und da habe ich auch das letzte Mal einen Handball in der Hand gehabt. Die Schulter macht nicht mehr mit und die Zeit ist einfach zu knapp.“

Geblieben sind die schönen Erinnerungen. Zwar verfolgt Holger das Handball-Geschehen am bayerischen Untermain nach wie vor sehr interessiert. Doch sein Hauptaugenmerk liegt jetzt erst einmal auf seinem Laden in der „Herschelgass“ und wer ihn kennt, weiß, dass dies noch lange nicht die Endstation ist. „Ja, ich bin schon wieder am Pläne schmieden und mir spukt schon einiges im Kopf herum“, grinst er spitzbübisch. Wir sind gespannt, was er sich als nächstes ausdenkt, wünschen ihm aber zunächst einmal alles Gute  und viel Erfolg für seinen Camp David Store.

 

Unsere Bilder zeigen ein paar Impressionen vom Store in Aschaffenburg, Herstallstraße 8, Telefon: 06021/5856125, die uns Holger Schadt freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.