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Die Gebrüder Eisenträger und der Handball

Die Kleinwallstädter Brüder trennen 17 Zentimeter Körpergröße und gut zwei  Lebensjahre. Ansonsten haben sie sehr viele Gemeinsamkeiten. Vor allem ihre Affinität zum Handballsport verbindet Markus und Florian Eisenträger seit ihrer Geburt. Der Papa war „schuld“, denn er, selbst begeisterter Handballer, nahm die beiden schon früh immer in die Halle zum TV Kleinwallstadt, dem Heimatclub der Familie, mit. So blieb es gar nicht aus, dass seine Buben von Anfang an mit dem Ball durch die Halle sausten. Eine andere Sportart kam und kommt für die beiden nicht in Frage. „Ich habe mal kurz Fußball gespielt, aber das war nicht das Richtige“, grinst Florian. Der ältere und größere Markus hat gleich gar nichts anderes probiert. Von den Minis an haben die Brüder alle Jugendmannschaften durchlaufen. Markus wechselte ab der C-Jugend zur TuSpo nach Obernburg und blieb dort bis zur A-Jugend. Bereits in seinem zweiten Jahr als A-Jugendlicher wechselte er zur HSG Nieder-Roden und wurde dort  in der Männermannschaft eingesetzt. Damals war Frantisek Fabian Coach des damaligen Regionalligisten. Anschließend ging es für den Rückraumspieler zum TV Kirchzell, ehe es ihn nach Erlangen in die zweite Liga verschlug. Für eine Saison blieb er dort, ehe er 2011 wieder zurück nach Obernburg kam. Bei der TuSpo machte er alle Höhen und Tiefen mit. Allerdings spielte er die Saison aufgrund seines Studiums (Sport auf Grundschul-Lehramt) nicht ganz zu Ende. So blieb ihm auch das unmittelbare Gefühl des Absturzes in die Landesliga erspart. „Wenn alles nach Plan läuft, will ich im nächsten März mein Staatsexamen machen“, erklärt der Rückraumspieler. Aber er will auch das Handball spielen nicht vernachlässigen. Mehrere Vereine haben ihr Interesse an ihm bekundet und er will wieder höherklassig spielen.

Meniskus-OP am Neuhausen-Spieltag

Florian, der kleine Bruder, ging bereits in der B-Jugend zum damaligen HBLZ, jetzt TVG Junioren-Akademie. 2010 bremste ihn ein Kreuzbandriss aus und vor ein paar Tagen musste er sich einer Meniskus-OP unterziehen, die ihn erneut wochenlang außer Gefecht setzt. Ihn führte sein Weg ebenfalls nach Kirchzell, mit Doppelspielrecht für den TV Großwallstadt. Der stets gut gelaunte und immer zu Scherzen aufgelegte Linksaußen hat noch Vertrag bis Ende Juni 2013 beim TVG. Doch wie es danach weitergeht? Er weiß es nicht. „Die Verhandlungen laufen, entschieden ist noch nichts“, sagte Florian, der die bittere Niederlage seines TVG gegen Neuhausen am Liveticker miterleben musste. Kurz vorher wachte er gerade aus der Narkose auf.

Denken die beiden an ihre „Anfänge“ zurück, ist ihnen noch gut ihr „erstes Mal“ in der Arena beim THW Kiel in Erinnerung. „Das war so krass damals. Ich habe auf halb gedeckt und musste gegen Zeitz, den absoluten Publikumsliebling, spielen. Ich war ganz schön nervös“, sagte Florian. Es muss ihn sehr beeindruckt haben, denn gerade er ist für seine Kaltschnäuzigkeit im Verwerten von  Chancen bekannt. Auch Markus hatte schon die „Ehre“ in Kiel zu spielen. „Damals zog Obernburg im DHB-Pokal den THW Kiel. Ich war schwer beeindruckt und ich kann mich erinnern, dass ich vor dem Match durch die Arena gelaufen bin und Bilder gemacht habe“, grinst der große Bruder. Als Jugendlicher war für Florian der Lemgoer Florian Kehrmann ein Vorbild. Als er später gegen ihn spielen durfte, war dies natürlich doppelt schön. Markus gefiel als Knirps Pascel Hens gut. „Und Markus Hock (früher Kirchzell, Melsungen, Wetzlar, jetzt Schweizer Liga) hat mir immer gut gefallen.“ Beide spielen auf seiner Position. Mittlerweile haben die Gebrüder kein richtiges Vorbild mehr. Vom einen gefällt ihnen dies, vom anderen das.

In ihrer Freizeit machen beide nicht allzuviel. Markus ist mit seinem Studium und „mit meiner Freundin gut beschäftigt“, grinst er. Florian, der Sportsoldat, unternimmt viel mit seiner Freundin und mit seinen besten Kumpels Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann. Und, bei schönem Wetter, fährt er gerne Motorrad. Mama Eisenträger, die gute Seele im Haus, grinst, wenn sie sagt: „Markus war schon immer der Ruhigere, Florian der Lockere, der immer was unternehmen muss.“  Sie ist sehr stolz auf ihre Jungs, hat sie früher immer von „A nach B“ gefahren: „Mein Mann und ich waren, gerade am Wochenende, gut eingespannt. Aber wir haben es sehr gerne gemacht.“

Beide wollen sich empfehlen

Markus und Florian haben schon in der Jugend- und Junioren-Nationalmannschaft gespielt und Flo ist noch heute bei den Lehrmaßnahmen mit dabei.  Beide haben sich fast das gleiche Ziel für die Zukunft gesteckt. Florian: „Wenn ich beim TVG bleibe und wir in der zweiten Liga spielen sollten, dann will ich zeigen, was ich kann. Und ich will mich für die erste Liga empfehlen.“ Markus: „Auch ich will mich kommende Saison gut präsentieren und empfehlen. Zweite Liga wäre ideal, erste natürlich ganz toll. Aber mal schauen, was kommt.“

Uns bleibt an dieser Stelle nur noch, den sympathischen Sportlern für ihre Zukunft alles Gute zu wünschen!

Vielen Dank an Klaus Roos für die tollen Bilder! Auch an die Eisenträgers und “privat” geht unser Dank.