Die wohl schönste Stadionkapelle der Welt

Als ich im Advent 2009 das erste Mal die wohl schönste Stadionkapelle der Welt besuchen durfte, war ich richtig beeindruckt. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen. Im Berliner Olympiastadion durfte ich, dank unseres Freundes Reiner Kübler, der damals noch der Marketing- und Merchandising-Boss von Hertha BSC Berlin war, die Kapelle bestaunen. An diesem besagten 11. Dezember 2009 war die Hertha noch Erstligist und spielte gegen den damaligen Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Zuvor hielten der katholische Pfarrer Brunner und der evangelische Pfarrer Felmberg eine Messe ab – eben in dieser Kapelle. Sie ist in einem Oval aus purem Gold aufgebaut mit Bibelversen in 18 verschiedenen Sprachen. Der ökumenische Andachtsraum, den katholische und evangelische Christen gleichermaßen nutzen, bietet Platz für cirka 70 Besucher und ist bei jedem Heimspiel geöffnet.

Fast alle Sportler besuchen die Kapelle vor der Begegnung, denn der Weg aus den Kabinen führt direkt am Gotteshaus vorbei. Doch das ist nicht der Grund. Die Kapelle bietet jedem Besucher ein Stück Heimat und gerade die Sportler wollen vor dem Spiel noch einmal Kraft tanken.

An diesem Freitagabend hat der geistliche Beistand auf jeden Fall gefruchtet. Zumindest für die Hausherren. In der Nachspielzeit gelang der Hertha damals das verdiente Unentschieden (2:2). Der Weg in die zweite Liga war trotzdem nicht aufzuhalten.