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In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, setzte der TV Gelnhausen seine Siegesserie auch in Haßloch fort. Die HSG Hanau trennten sich daheim gegen die Bergischen Panther Unentschieden und die HSG Rodgau Nieder-Roden gewinnt zu Hause gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II.
TV Gelnhausen siegt auch in Haßloch
Der TV Gelnhausen schwimmt weiter auf der Euphorie-Welle. Die Barbarossastädter gewinnen bei der TSG Haßloch mit 29:27 (14:11) und erzielen sensationell den fünften Sieg im fünften Spiel. Mit 10:0 Punkten sind die Rotweißen neben Spitzenreiter HSG Krefeld derzeit das Maß aller Dinge. Doch bis einer der besten Saisonstarts in der Klubgeschichte unter Dach und Fach war, mussten die mitgereisten TVG-Fans bis zum Schluss zittern. Der Erfolg ist umso bemerkenswerter, da Cheftrainer Matthias Geiger personell mächtig zum Improvisieren gezwungen war.
„Die Vorzeichen waren wirklich nicht optimal“, sagte der Coach. Neben den Langzeitverletzten Jonas Dambach und Lasse Georgi, fiel auch noch Simon Belter krankheitsbedingt aus. So feierte Leon David auf der ungewohnten Rechtsaußenposition etwas überraschend sein Comeback. „Er hat seine Sache richtig gut gemacht“, lobte Geiger den Rückkehrer. Aber natürlich war er ebenfalls noch nicht wieder bei 100 Prozent wie Henrik Müller und Loris Tittel nach überstandener Grippe und auch Jannik Geisler nach einer Beinblessur.
„Umso mehr freuen wir uns natürlich, dass wir trotz dieser schwierigen Vorzeichen das Spiel gewinnen konnten und das Leon sein Comeback gefeiert hat. Erneut konnten wir eine hektische Schlussphase für uns entscheiden. Das freut mich extrem, dass wir in solchen Situationen weiter reifen“, sagte Geiger.
Dabei führten die Hausherren nch 14 Minuten mit 9:6. Doch der TV Gelnhausen ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. In der Abwehr ließ er in der Folgezeit 13 Minuten keinen Gegentreffer zu. Vorne schalteten Silas Altwein und Felix Reinhardt einen Gang höher und schossen nach 27 Minuten einen Vier-Tore-Vorsprung heraus. Mit einer 14:11-Führung ging es letztlich in die Kabinen.
Gelnhausen verschlief Start
Den Start in den zweiten Durchgang verschlief Gelnhausen indes komplett. Nach zwei Minuten war der Vorsprung bereits dahin. Geiger nahm früh eine Auszeit und stellte seine Spieler ein, die anschließend den Hebel umlegen konnten. Es folgte ein offenes Spiel bis in die Schlussminute. Dabei steigerte sich TVG-Keeper Alex Bechert von Minute zu Minute und war einmal mehr ein wichtiger Rückhalt seiner Mannschaft. Da sein Pendant auf Haßlocher Seite Marco Bitz ebenfalls zur Höchstform auflief, verpasste es der TVG, im zweiten Durchgang einen Vorsprung herauszuspielen.
„Haßloch agiert aktuell sehr stark und mit viel Selbstvertrauen. Über den linken Rückraum haben sie insbesondere in der zweiten Hälfte viel Torgefahr ausgestrahlt. Wir haben versucht, hier eine kompakte Abwehr entgegenzusetzen. Das hat auch gut funktioniert, allerdings zulasten der Kreisabsicherung. Hier haben wir ein bisschen zu viel Tore kassiert“, sagte Geiger.
Und so kam es wie es kommen musste. Zehn Minuten vor Schluss traf Niklas Glindemann zum 22:22 für die Gastgeber und die Halle stand Kopf. Erneut blieben Jonathan Malolepszy und Co. aber eiskalt und entschieden das Spiel für sich. Fynn Hilb sorgte mit seinem Treffer zum 29:26 Sekunden vor Schluss für die Entscheidung.
Haßloch gelang nur noch eine Ergebniskorrektur zum 29:27-Endstand aus Gelnhäuser Sicht. Das Schiedsgericht rechnete den Gastgebern zwar noch einen weiteren Treffer hinzu und veröffentlichte ein falsches Endergebnis, doch an dem Sieg der Barbarossastädter änderte dies nichts.
Emotionales Duell endet Unentschieden
Es war am Ende das richtig schwere Spiel, welches die HSG Hanau erwartet hatte. Am Samstagabend empfingen die Grimmstädter in ihrer Main-Kinzig-Halle den Tabellenletzten Bergische Panther. In einer hochemotionalen und zweikampfintensiven Partie erspielte Hanau sich eine ganze Reihe an Möglichkeiten, doch die Chancenverwertung war es, welcher der HSG-Sieben viel Kopfzerbrechen bereitete. Nach einem Herzschlagfinale und Handballkrimi in den letzten Spielminuten trennten sich die beiden Teams mit 24:24 (12:12) Unentschieden. Julian Fulda erzielte für die HSG den späten Ausgleich per Siebenmeter.
„Es ist schwer, dieses Spiel in Worte zu fassen“, analysierte HSG-Cheftrainer Hannes Geist beim Pressegespräch nach dem Abpfiff in der Brüder-Grimm-Stadt. „Es ist genau das eingetreten, wovor ich unter der Woche bereits gewarnt habe: Wir sind auf einen Gegner getroffen, den es nicht zu unterschätzen gilt und dessen Spielsystem uns zudem nicht wirklich liegt. Ich muss meiner Mannschaft Respekt zollen: Sie hat heute über 60 Minuten gewollt, doch für einen Sieg hat es nicht gereicht.“ Während die personell angeschlagene Panther-Truppe von Coach Erwin Reinacher ihren katastrophalen Saisonstart mit 0:8 Punkten abschütteln wollte, hatte Hanau unbedingt den Schwung aus der imposanten Partie gegen Saarlouis mit in den eigenen Handballtempel nehmen wollen und auf den zweiten Heimspielsieg der noch jungen Saison geschielt.
Zunächst kam die HSG und ihr Kapitän Max Bergold, der mit sechs Treffern (zwei per Siebenmeter) für seine Farben voran ging, auch wirklich gut in das Spiel. 6:2 hieß es nach zwölf Minuten. Im Tor der HSG hatte sich diesmal der Sommerneuzugang Saad Khan erstmals von Beginn an zwischen den Pfosten platziert und zeigte in den 60 Minuten einige gute Paraden.
Obwohl Bergold in der 16. Minute per Siebenmeter das 8:5 beisteuerte, schien die erste Drangphase der Hanauer nun abzuebben. Einige Aktionen von Ritter, Braun & Co. liefen ins Leere und gute Chancen wurden nicht genutzt. Die Bergischen Panther hingegen, angeführt von Florian Müller, schlugen daraus Kapital und stellten mit der eigenen 9:8-Führung die Partie auf den Kopf. Zwar erkämpfte sich Hanau beim 11:10 (25.) von Kreisläufer David Rivic einen Vorsprung zurück, doch mit einem 12:12 zur Pause ging es leistungsgerecht in die Kabine.
Ausgeglichene Partie bleibt hitzig
In der zweiten Halbzeit bekamen die Zuschauer ein Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe zu Gesicht, die sich beide nun stark über ihre Abwehrreihen definierten. Hanau investierte viel und zeigte reichlich Leidenschaft, doch nach dem 15:14 (38.) fehlte abermals das Spielglück, um die Partie zu den eigenen Gunsten zu kippen. Stattdessen hatten nun die Gäste wieder eine ihrer Drangphasen. Angetrieben von Georg Michael Mohr im Gäste-Kasten, an dem sich Bergold, Schiefer & Co. einige Male die Zähne ausbissen, gingen die Panther nun selbst wieder mit 18:16 in Front. Den Vorsprung behauptete das Team aus Burscheid bis in die 56. Minute, als Schiefer in Überzahl noch einmal mutig in die Lücke stieß und den vielumjubelten 21:21-Ausgleich erzielte.
In der Main-Kinzig-Halle hielt es die Fans nun nicht mehr auf den Sitzplätzen. Die HSG-Abwehr erarbeitete sich erneut das Spielgerät und vorne legte Ritter für Schiefer auf, der aus acht Metern die 22:21-Führung herauswarf. Die Partie mutierte nun zum Handballkrimi, denn nur wenig später stellten die Panther mit dem 23:22 erneut das Spiel auf den Kopf. Beide Teams gingen nun voll auf Sieg und die letzte Spielminute wurde richtig intensiv. Zunächst verwerte Julian Fulda von der Siebenmeterlinie zum Ausgleich, ehe die Panther das 24:23 herauswarfen. Mit noch acht Sekunden auf Uhr nahm Geist die Auszeit und bereitete sein Team auf die letzte Spielsituation vor. Paul Hüttmann wurde auf Rechtsaußen freigespielt und zog im Duell mit seinem Gegenspieler den Siebenmeter. Alle Augen ruhten nun auf Fulda, der zum zweiten Mal an diesem Abend zur Siebenmeterlinie schritt. Gegen Panther-Keeper Mohr blieb der Hanauer Linksaußen erneut treffsicher und besorgte für die HSG den späten Ausgleich in einer umkämpften Partie.
„Wir können sehr glücklich sein, dass wir das Spiel hinten raus noch in ein Unentschieden gedreht haben“, meinte Geist später. „Aber, wir hatten heute eigentlich genug Chancen für 42 oder 43 Tore. Das ist einfach zu viel was wir liegen lassen und dieser Kritik müssen sich die Jungs stellen. Die Mannschaft spielt gut und sie ist leidenschaftlich. Es klappt eben nur nicht immer und wir wollen konstanter werden. Wir müssen jetzt anfangen uns zu belohnen. Vor allem für die Arbeit, die wir uns Woche für Woche im Training machen.“
Das Bild hat uns Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke dafür.