Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die große DRV-Flotte schlug sich bei der Internationalen Regatta in Gent in Belgien achtbar. Mit acht Vierern, vier Achtern sowie einigen Zweiern war der Nachwuchs des Deutschen Ruderverbandes im Männer-Riemen-Bereich bei der Internationalen Regatta in Gent vertreten. Mit einem Sieg im Vierer und einem vierten Platz im Achter konnten die Trainer zufrieden sein. „Insgesamt ist es gut gelaufen und es hat im vorderen Bereich gut funktioniert“, sagte U23-Bundestrainer Christian Viedt. Mit Leonardo Rosenquist, Vinzent Kuhn, Ole Bartenbach und Leon Gronbach saßen vier Athleten vom Dortmunder Stützpunkt in diesen beiden Booten.

Der erste Wettkampftag am Samstag stand bei den Athleten im Zeichen der Vierer-Rennen. Es war eher eine DRV-interne Auseinandersetzung der insgesamt acht deutschen Vierer. Das Quartett mit Ole Bartenbach, Leon Gronbach, Leonardo Rosenquist und Vinzent Kuhn setzte sich gegen Johann Svoboda, Tom Olbrich, Carl Sgonina und F. Rudolph durch. Der Vierer mit Lars Trampert, Lino Zastrow, Julius Kaim und Maximilian Brill wurde Dritter, gefolgt von Sven Achterfeld, Paul Martin, Justus Beckmann und Max Goede.

Sonntag ging es in die Großboote

Am Sonntag ging’s dann in die Großboote. Hier kam es für die vier DRV-Boote zum Vergleich mit dem für den Leander Club startenden englischen Nationalpool und einer polnischen A-Mannschaft. Der Achter mit Ole Bartenbach, Leon Gronbach, Leonardo Rosenquist, Carl Sgonina, Johann Svoboda, Paul Martin, Sven Achterfeld, Vinzent Kuhn und Steuerfrau Inga Thöne erreicht hinter den drei internationalen Booten den vierten Platz. „1.200 Meter sind sie gut mitgefahren. Als sich vorne zwischen den beiden englischen Booten ein Zweikampf entwickelte, wurde der Abstand größer. Mit am Ende acht Sekunden Rückstand aufs Siegerboot waren wir aber näher dran als im Vorjahr. Da waren es 20 Sekunden“, meinte Viedt.

Ergotest zwei Tage zuvor

Außerdem kam erschwerend hinzu, dass einige Ruderer noch am Donnerstag einen 2.000-Meter-Ergotest gefahren waren und sie die extreme Vorbelastung spätestens im vierten Rennen des Wochenendes zu spüren bekamen. Ebenfalls das Finale erreichte der zweite deutsche Achter mit Maximilian Brill, Max Goede, Justus Beckmann, Julius Kaim, Michel Wieck, Tillmann Zander, Jakob Knapp, Keno Salzmann und Steuermann Julius Eßer. Das Boot wurde Fünfter.

„Den Auftakt zur internationalen Saison haben wir genutzt, damit möglichst alle Ruderer Achter-Rennen fahren und so wertvolle Erfahrungen im Großboot sammeln. Wir hatten schon mal mehr Boote hier am Start. In den aktuellen Jahrgängen macht sich jetzt die Corona-Zeit bemerkbar, da fehlt uns der ein oder andere starke Nachwuchsathlet“, merkte Viedt an, der ein zufriedenes Fazit von der Regatta zog: „Wir sind näher rangerückt an die internationalen Vergleichsboote. In drei Wochen sehen wir uns wieder.“ Dann steht der 2. Kleinboottest des Deutschen Ruderverbandes in Hamburg an, unmittelbar gefolgt von der Internationalen Regatta in Ratzeburg.

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür

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Der Gegensatz könnte größer kaum sein. Wegen vermeintlich fehlender Perspektiven wollte Friedrich Amelingmeyer im vergangenen Sommer seine Ruderlaufbahn beenden, nicht mal ein Jahr später ist er deutscher Vizemeister im Zweier. Das Blatt hat sich gewendet für den 22-Jährigen. Jetzt peilt Amelingmeyer seinen ersten internationalen Start für Deutschland an.

Viele hatten Friedrich Amelingmeyer bei den deutschen Kleinboot-Meisterschaften in Brandenburg nicht auf dem Schirm. In seiner Junioren- und U23-Zeit flog er oft unter dem Radar, weil er direkt nach dem Abitur nach Boston ging, um BWL in den USA zu studieren. Im Sommer 2024 hat er seinen Bachelorabschluss gemacht und ist nach Deutschland zurückgekehrt. Nachdem in Boston der ruderische Teil des Studienaufenthalts frustrierend gelaufen war, wollte er es in seinem letzten U23-Jahr in Deutschland nochmal wissen. Nach kurzer Vorbereitung reichte es aber nicht mehr für eine WM-Nominierung.

 Wechselspiel der Gefühle

„Da war es für mich dann endgültig vorbei – ich dachte, ich werde nie wieder im Boot sitzen“, erzählt Amelingmeyer. Stattdessen suchte er sich ein Praktikum in Amsterdam bei einem großen Automobilhersteller und wollte den beruflichen Weg einschlagen. Doch es kam anders. Zwei Wochen vor Beginn des Praktikums sorgte ein Formfehler für eine kurzfristige Absage. „Plötzlich war meine ganze Planung dahin“, so Amelingmeyer, der daraufhin doch nochmal im Ruderboot Platz nahm: „Ich habe mir gedacht: Versuchen kann ich es ja, auch wenn es komplett unrealistisch ist, dass ich es zum Stützpunkt in den A-Kader schaffe.“ Und wieder kam es anders.

Das Feuer wieder geweckt

Bei der Winter-Langstrecke in Dortmund, auf die sich Amelingmeyer bei seinem Heimatverein in Osnabrück vorbereitete, landete er im Einer auf Platz 50, was in Bezug auf die Riemen-Ruderer einen Mittelfeldplatz bedeutete. Amelingmeyer hatte gezeigt, dass er im A-Kader mithalten kann. Damit war das Feuer wieder geweckt. Die Kombination mit dem gleichaltrigen Paul Klapperich im Zweier zündete ebenfalls schnell, sodass sich Amelingmeyer plötzlich mittendrin in der Rudergruppe am Stützpunkt und somit im Kampf um die Plätze im Team Deutschland-Achter befand. Seit Januar wohnt er auch in Dortmund.

Dass das Duo bei den deutschen Kleinboot-Meisterschaften eher vorne als hinten mitfahren würde, deutete sich schon in der Vorbereitung an. „Wir haben gesehen, dass es gut läuft und haben uns dann immer kleine Ziele gesteckt. Wir haben jede Einheit effektiv genutzt. Das A-Finale war unser Ziel und so sind wir die Rennen dann auch gefahren“, verrät Amelingmeyer, der mit Klapperich am Ende Deutscher Vizemeister wurde und damit den bisher größten Erfolg seiner Karriere einfuhr: „Ich bin sehr zufrieden damit und stolz darauf, dass wir in Brandenburg auf hohem Niveau solide Rennen gefahren sind und Silber holen konnten.“

Große Umstellung

Auf dem Wasser lief es gut, auf dem Ergometer hingegen war noch Luft nach oben. „Das ist ein Knackpunkt, mit dem ich unzufrieden bin. Ich habe schon einige gute Schritte gemacht, aber das Training hier am Stützpunkt in Dortmund sieht ganz anders aus als in den USA, der Unterschied ist groß. Da muss sich der Körper drauf einstellen. Ich hoffe, dass sich dann ein verspäteter Effekt einstellt“, so Amelingmeyer. Insgesamt aber ist die Vorbereitung gut gelaufen, viel besser als er gedacht hätte: „Wenn mir das jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dann hätte ich ihm nicht geglaubt. Ich dachte, ich bin durch mit dem Rudern. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich die Leidenschaft wiederentdeckt habe.“

Eigentlich wollte Amelingmeyer Schritt für Schritt gehen, jetzt kommt es Schlag auf Schlag. Seine Gedanken hat er aber schon geordnet und sich einen klaren Plan gefasst: „Ich wollte im ersten Jahr im A-Kader mein Glück nicht vom Erfolg oder einer Nominierung abhängig machen und hatte meine Ziele eher in die nächste Saison gelegt. Wenn es jetzt aber so gut läuft und man sich das viele Training antut, ist das schon ein motivierender Faktor. Ich will dieses Jahr mein erstes internationales Rennen für Deutschland fahren und die Saison so gut wie möglich abschließen. Das langfristige Ziel sind die Olympischen Spiele.“

 

 

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Was für ein packender Fight bei der Kleinboot-DM in Brandenburg und welche Freude bei den Siegern und Platzierten. Die Olympia-Elften Kruse/Christ siegten vor Klapperich/Amelingmeyer und Hagemeister/Schröder.

Sönke Kruse und Julius Christ sind die neuen deutschen Meister im Zweier ohne Steuermann. Die Olympia-Elften von Paris gewannen vor den Überraschungszweiten Paul Klapperich/Friedrich Amelingmeyer und den Drittplatzierten Theis Hagemeister/Wolf Niclas Schröder.  

Bei starkem Gegenwind, der über den Beetzsee wehte und es den Ruderern im vierten Rennen am Wochenende zusätzlich schwer machte, gingen Olaf Roggensack und Tobias Stragemann das Finalrennen schnell an. Die Halbfinal-Sieger lagen bis zur 1.500-Meter-Marke vorn, konnten auf dem letzten Streckenabschnitt dann nicht mehr gegenhalten und fielen auf den vierten Platz zurück. Die interne Konkurrenz vom Dortmunder Stützpunkt flog heran und vorbei. Zunächst waren es Klapperich/Amelingmeyer, die das Herz in die Hand nahmen. Dann aber kam der gewaltige Antritt von Kruse/Christ, die auf den letzten 800 Metern von Platz vier auf eins vorfuhren. DM-Bronze sicherten sich Hagemeister/Schröder, die im Rennverlauf lange auf Rang zwei gelegen hatten.

„Der Wellenberecher hat heute ganze Arbeit geleistet“

„Der Wellenbrecher am Boot hat heute ganze Arbeit geleistet. Uns kam letztlich zu Gute, dass wir zu Rennbeginn nicht zu viel investiert haben“, sagte Julius Christ, der mit einer Fingersehnenentzündung leicht angeschlagen nach Brandenburg gereist war. Die Hand hielt die Belastung der vier Rennen an den drei Renntagen aus – und im Endspurt war der eingefahrene und olympiaerfahrene Zweier Kruse/Christ nicht mehr aufzuhalten.

Sehr groß war auch die Freude bei Paul Klapperich und Friedrich Amelingmeyer, die erst seit zwei Monaten zusammen im Zweier sitzen. „Von der ersten Einheit an passt es bei uns, auch zwischenmenschlich. Wir haben viel Spaß zusammen und heute hat es perfekt funktioniert“, sagte Amelingmeyer, der den Rennverlauf so beschrieb: „Wir sind eher defensiv losgefahren und haben im Rennverlauf immer mehr Speed aufgebaut. Die letzten 100 Meter, als ich realisiert hatte, dass wir unter den Top 3 sind, waren für mich besonders emotional.“

Blick richtet sich Richtung Shanghai

Ein starkes Finalrennen legten auch die Halbfinalsieger vom Vortag, Theis Hagemeister und Wolf Niclas Schröder, hin und belohnten sich schließlich mit dem Bronze-Rang. „Wir sind technisch stark über die Welle gekommen und zufrieden mit dem Medaillengewinn. Insgesamt haben wir eine starke Mannschaft mit einer hohen Leistungsdichte. Wir können mit einem guten Gefühl Richtung Shanghai blicken, um dort dann voll anzugreifen“, erklärte Hagemeister.

Im B-Finale setzen sich zwei U23-Zweier vom Dortmunder Stützpunkt durch. Es gewannen Ole Bartenbach/Leon Gronbach vor Vinzent Kuhn/Leonardo Rosenquist. Dahinter kamen Tom Tewes und Benedict Eggeling ins Ziel. Platz sechs im B-Finale erreichten Jannik Metzger/Kaspar Virnekäs. Im C-Finale setzten sich Jan Henrik Szymczak/Julian Garth durch, gefolgt von Paul Martin/Sven Achterfeld, Ben Gebauer/Julius Kaim und Max Goede/Justus Beckmann. Laurits Follert belegte in der Einer-Konkurrenz – mit dem abschließenden Sieg im F-Finale – den 31. Rang und genoss es, trotz Trainingsrückstands wieder Rennen zu fahren.

Bundestrainer Mark Emke sagte anschließend: „Das A-Finale war ein starkes Rennen und ein Fight auf hohem Level bis zur Ziellinie. Es ist gut, dass wir so viele Boote auf diesem Niveau haben.“

Bundestrainerin Sabine Tschäge meinte: „Das war ein für Zuschauer und auch für uns Trainer spannendes A-Finalrennen. Es war ein großer Kampf, es ging bei nicht gerade leichten Bedingungen richtig zur Sache. Das Ergebnis zeigt, dass wir mit der Gesamtgruppe weitergekommen sind. Die Bootsbildung für den Deutschland-Achter, den Vierer und den Zweier ohne Steuermann ist jetzt die große Kunst.“

 

Die Ergebnisse:

Zweier ohne Steuermann, A-Finale: 1. Sönke Kruse / Julius Christ (RV Münster / RTHC Bayer Leverkusen) 7:35,97 Minuten. – 2. Paul Klapperich / Friedrich Amelingmeyer (Bonner RG / Osnabrücker RV) 7:36,69. –  3. Theis Hagemeister / Wolf-Niclas Schröder (Frankfurter RG Germania / RU Arkona Berlin) 7:38,68. – 4. Olaf Roggensack / Tobias Strangemann (RC Tegel / RV Dorsten) 7:39,00. –  5. Max John/René Schmela (Olympischer RC Rostock / Berliner RC) 7:45,18. –  6. Mattes Schönherr / Mark Hinrichs (RC Potsdam / Limburger Club für Wassersport) 7:45,60.

B-Finale: 1. Leon Gronbach/Ole Bartenbach (RG Speyer) 7:42,60. – 2. Vinzent Kuhn/Leonardo Rosenquist (RV Münster/RC Allemannia) 7:44,95. –  3. Tom Tewes / Benedict Eggeling (Münchener RC von 1880 / RC Favorite Hammonia Hamburg) 7:46,00. –  4. Constantin Conrad/Simon Schubert (Dresdner RC/USV TU Dresden) 7:51,04. –  4. Frank Rudolph/Carl Sgonina (Dresdner RC 1902) 7:57,35. –  6. Jannik Metzger/Kaspar Virnekäs (Marbacher RV / Münchener RC von 1880) 8:00,14.

 

Das Bild von der Siegerehrung hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür

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Von Freitag bis Sonntag bewerben sich zehn Duos und ein Einer vom Stützpunkt Dortmund um den Titel bei den Deutschen Kleinboot-Meisterschaften und die Ruderer haben noch einmal die Chance, sich dem Trainer-Team zu präsentieren. Die Kleinboot-Meisterschaft in Brandenburg ist das letzte interne Kräftemessen im Hinblick auf die Nominierung für das Team Deutschland-Achter und der Besetzung der Boote. Das Bundestrainer-Team Sabine Tschäge, Mark Emke und Thomas Affeldt blickt ebenso gespannt auf das direkte Aufeinandertreffen auf der Regattastrecke am Beetzsee wie die Athleten.

Im Vergleich zur Langstrecke in Leipzig, die Sönke Kruse und Julius Christ gewinnen konnten, kommen zwei Duos vom Stützpunkt Dortmund zu den acht Paarungen hinzu. Olaf Roggensack ist wieder gesund und startet – wie schon in Leipzig geplant – mit U23-Ruderer Tobias Strangemann in der Zweier-Konkurrenz, wo insgesamt 34 Duos gemeldet sind. Ben Gebauer teilt sich das Boot mit U23-Ruderer Julius Kaim. Im Einer wird diesmal lediglich Laurits Follert vom Stützpunkt antreten.

Nicht mit dabei aus dem Olympia-Team von Paris sind Frederik Breuer, Jasper Angl und Torben Johannesen. Frederik Breuer ist zurück in den USA, um an der University of California in Berkeley sein Studium fortzusetzen. Torben Johannesen plant dieses Jahr familienbedingt keinen internationalen Start. Er und seine Frau erwarten erneut Nachwuchs. Außerdem muss er gerade wegen einer Schulterverletzung eine sportliche Zwangspause einlegen. Auch Jasper Angl startet nicht. Er richtet seinen Fokus in diesem Jahr aufs sein Informatik-Studium an der Ruhr-Universität Bochum, trainiert aber in der Dortmunder Gruppe mit.

Großer Stellenwert

Für alle anderen geht es in den vier Rennen um eine möglichst gute Performance im Zweier und um die vorderen Plätze, die alle erreichen wollen. „Die Kleinbootmeisterschaft hat für uns einen großen Wert, was die Selektion betrifft. Dazu kommen dann noch die Ergotests und die Meinung von uns als Trainern“, erklärt Bundestrainer Mark Emke. Am Freitag steigen ab 17.48 Uhr die Vorläufe im Zweier, am Samstag die Viertel- (ab 12.08 Uhr) sowie Halbfinals (18.16 Uhr) und am Sonntag stehen ab 13 Uhr die Finals auf dem Programmplan.

Beim Streckenfahren in Köln am vergangenen Wochenende haben die Athleten schon gezeigt, dass es heiß hergehen wird. „Das war für alle eine gute Übung, das erste mal wieder richtig nebeneinander gegeneinander zu fahren. Das ist der Wettkampf, wie wir ihn kennen“, sagt Bundestrainerin Sabine Tschäge: „Im Team herrscht eine gute Atmosphäre, alle arbeiten gut zusammen. Aber am Wochenende auf dem Wasser geht es gegeneinander. Da wird es anders als an Land.“

 

Die Zweier-Paarungen mit Beteiligung von A-Kader-Ruderern vom Stützpunkt Dortmund:

• Sönke Kruse / Julius Christ (RV Münster (RTHC Bayer Leverkusen)
• Theis Hagemeister / Wolf-Niclas Schröder (Frankfurter RG Germania / RU Arkona Berlin)
• Mattes Schönherr / Mark Hinrichs (RC Potsdam (Limburger Club für Wassersport)
• Olaf Roggensack / Tobias Strangemann (RC Tegel / RV Dorsten)
• Max John/René Schmela (Olympischer RC Rostock / Berliner RC)
• Tom Tewes / Benedict Eggeling (Münchener RC von 1880 / RC Favorite Hammonia Hamburg)
• Jannik Metzger/Kaspar Virnekäs (Marbacher RV / Münchener RC von 1880)
• Paul Klapperich / Friedrich Amelingmeyer (Bonner RG / Osnabrücker RV)
• Jan Henrik Szymczak/Julian Garth (Crefelder RC)
• Ben Gebauer / Julius Kaim (Berliner RC / TVK Essen)

Im Einer startet vom Stützpunkt Dortmund:

• Laurits Follert (Crefelder RC)

 

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Die Ruderer des Stützpunkts Dortmund haben am vergangenen Wochenende in Leipzig die erste große Herausforderung des Jahres gemeistert. Beim Ergometertest über 2.000 Meter am Samstag zeigten die Sportler vielversprechende Leistungen, drei persönliche Bestwerte fielen. Am Sonntag bei der Langstrecke über die 6.000 Meter sicherten sich Julius Christ und Sönke Kruse den Sieg. Einige junge Athleten konnten starke Akzente setzen.

Auf dem Ergometer stellte Mattes Schönherr mal wieder seine starke Physis unter Beweis und erreichte die schnellste Zeit aller Riemenruderer in Leipzig. Julius Christ, Paul Klapperich und Tom Tewes konnten sich über eine neue persönliche Bestleistung über 2.000 Meter an der Rudermaschine freuen. Auch insgesamt zog das Bundestrainer-Team Sabine Tschäge und Mark Emke ein positives Fazit vom Samstag: „Das war bei den meisten ein guter Auftakt, unsere Erwartungen wurden größtenteils erfüllt.“

Siegerduo bestätigt gute Form

Am Sonntag galt es bei teils wechselnden Windbedingungen, sich auf dem Elster-Saale-Kanal über 6.000 Meter zu beweisen. Auf der Langstrecke bestätigten Julius Christ und Sönke Kruse ihre starken Vorleistungen und holten sich in 21:10 Minuten den Sieg. Nur sechs Sekunden hinter den Olympia-Elften sicherten sich Wolf Niclas Schröder und Theis Hagemeister den zweiten Platz. Auch einige U23-Duos konnten sich ins Rampenlicht spielen: Tom Olbrich und Franz Rudolph ruderten in 21:22 Minuten auf Platz drei, nur eine Sekunde dahinter rauschten Ole Bartenbach und Leon Gronbach ins Ziel. Auf den Rängen dahinter landeten Mark Hinrichs/Mattes Schönherr (5.) und Jannik Metzger/Kaspar Virnekäs (6.). Gut geschlagen haben sich auch Tobias Strangemann und Vinzent Kuhn auf Platz sieben – das Duo fand erst unmittelbar vor der Langstrecke wegen des Ausfalls von Olaf Roggensack zusammen. Im Einer schlugen sich aus dem A-Kader Laurits Follert (27.) und Ben Gebauer (30.) achtbar.

Nächste Station Brandenburg

„Es ist schön zu sehen, dass die Sportler aus dem U23-Bereich sich so gut zeigen. Insgesamt sind wir im Zweier aber noch nicht da, wo wir hinmüssen und wollen. Wir wissen, dass wir da noch weiter ranmüssen“, erklärte das Bundestrainer-Team unisono. Die nächste Chance, sich im Zweier zu zeigen, gibt es bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg vom 11. bis zum 13. April.

 

Die Ergebnisse:

Langstrecke Leipzig über 6.000 Meter, Zweier: 1. Julius Christ/Sönke Kruse (RTHC Bayer Leverkusen/RV Münster) 21:10 Minuten. –  2. Wolf-Niclas Schröder/Theis Hagemeister (RU Arkona Berlin/Frankfurter RG Germania) 21:16. – 3. Tom Olbrich/Franz Rudolph (Dresdner RV/Dresdner RC) 21:23. –  4. Ole Bartenbach/Leon Gronbach (RG Speyer) 21:24. –  5. Mark Hinrichs/Mattes Schönherr (Limburger ClfW/RC Potsdam) 21:29. –  6. Jannik Metzger/Kaspar Virnekäs (Marbacher RV/Münchener RC) 21:31. –  7. Tobias Strangemann/Vinzent Kuhn (Ruderverein Dorsten/Ruderverein Münster von 1882) 21:32. –  8. Paul Martin/Sven Achterfeld (Kettwiger RG/RRG Mülheim) 21:35. –  9. Friedrich Amelingmeyer/Paul Klapperich (Osnabrücker RV/Bonner RG) 21:37. –  10. Max John/René Schmela (ORC Rostock/Berliner Ruder-Club) 21:39. –  11. Marcus Albrecht/Jakob Knapp (Berliner Ruder-Club/SC DHfK Leipzig) 21:43. – 12. Constantin Conrad/Simon Schubert (Dresdner RC/USV TU Dresden) 21:44. –  13. Julian Garth/Jan Henrik Szymczak (Crefelder RC) 21:49. –  14. Benedict Eggeling/Tom Tewes (RC Favorite Hammonia/Münchener RC) 21:50. –  14. Justus Beckmann/Carl Sgonina (Ruderverein Bochum von 1920/ Dresdner Ruder-Club) 21:50.

 

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

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Die Spannung steigt: Am kommenden Wochenende werden die Ruderer des Stützpunkts Dortmund ihre Grenzen ausloten, wenn der erste große Leistungstest des Jahres ansteht. In Leipzig können sich die Athleten am Samstag (29.03.) auf dem Ergometer über 2.000 Meter und tags darauf im Zweier auf dem Elster-Saale-Kanal über 6.000 Meter beweisen.

Insgesamt acht Duos und zwei Einer gehen vom Stützpunkt Dortmund in Leipzig ins Rennen. Olaf Roggensack musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Für seinen vorgesehenen Zweierpartner Tobias Strangemann wird für die Langstrecke nun ein Partner im U23-Bereich gesucht. Alle anderen Duos bleiben so zusammen, wie in den vergangenen Wochen trainiert wurde. Dabei sind einige neue Paarungen entstanden. Im Vergleich zu den letzten Jahren bilden Sönke Kruse und Julius Christ die einzige Konstante.

Rhythmus finden

„Wir haben viel probiert. Die Zweier können sich jetzt auf der Langstrecke zeigen“, sagt Bundestrainerin Sabine Tschäge: „Wir wollen den ganzen Kreis leistungsstark kriegen. Da ist der Blick auch auf die nächsten vier Jahre gerichtet. Jetzt schauen wir in Leipzig, wer mit wem wie gut performen kann.“ Auf den langen 6.000 Metern müssen viele Faktoren im Boot stimmen, wie Bundestrainer Mark Emke, der selbst früher Leistungsruderer war, verrät: „Vor allem musst du einen guten Rhythmus finden und den über sechs Kilometer halten.“

Die Vorbereitung im Zweier ist gut gelaufen, auch wenn die Entwicklung für das junge Team noch lange nicht zu Ende ist. „Es gibt schon eine gute Basis, ein gutes Niveau, aber wir haben natürlich zu diesem Zeitpunkt auch noch einige Sachen, an denen wir arbeiten müssen“, erzählt Emke. Tschäge ergänzt: „Wir sind in unserem Prozess wieder ein Stück vorangekommen. Mich freut es, dass auch die jungen Leute einen Sprung nach vorne gemacht haben. Ich hoffe, dass man das in Leipzig auf dem Wasser sieht.“

Wichtiger Ergotest

Die Ergebnisse der Langstrecke spielen eine Rolle für die Setzung bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften vom 11. bis 13. April in Brandenburg. Eine noch gewichtigere Rolle für die baldige Besetzung der Boote im Team Deutschland-Achter spielt in Leipzig der Ergometertest über 2.000 Meter. Eine gute Physis ist die Voraussetzung. „Der Ergotest spielt eine wichtige Rolle für die Selektion“, bestätigen Tschäge und Emke. Die Vorleistungen waren gut, zum Frühlingsbeginn sollen nun die Bestwerte purzeln.

 

Das Archibild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür

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Wie der deutsche Ruderverband in einer Pressemitteilung bekanntgab, wird der Niederländer Mark Emke das Trainerteam in Dortmund erweitern. Lest nachfolgend die PM:

Mark Emke wird neuer Trainer in Dortmund: Der Deutsche Ruderverband hat die Verpflichtung des Niederländers für den Männer-Riemen-Bereich bekanntgegeben. Der 65-Jährige wird gemeinsam mit Sabine Tschäge die Leitung in Richtung der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles übernehmen. Mark Emke beginnt am 1. März mit seiner Tätigkeit.

Der gebürtige Amsterdamer verantwortete als Cheftrainer der niederländischen Männer maßgeblich den Aufstieg der niederländischen Ruderer bis zu den Olympischen Spielen in Tokyo mit. Er konnte als Bootstrainer seine Teams zum Weltmeistertitel im Männer Vierer ohne Steuermann, zu Olympiamedaillen im Männerachter und vielen weiteren internationalen Erfolgen führen.

Doppelspitze

Mark Emke wird als Doppelspitze mit Sabine Tschäge das Männer-Riementeam leiten. Auf Augenhöhe wird dieses international erfolgreiche und anerkannte Trainerteam gemeinsam mit Thomas Affeldt die Riemenruderer am Standort Dortmund auf die kommenden Aufgaben bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles professionell vorbereiten. Das Ziel des Deutschen Ruderverbandes ist es, den Athletinnen und Athleten die bestmögliche Unterstützung und Förderung bei der Erreichung ihrer sportlichen Träume zu ermöglichen.

Erstes Kennenlernen

Am 1. März 2025 geht es los, dann fängt Mark Emke am Stützpunkt in Dortmund an. Ein erster Austausch mit Sabine Tschäge und ein Kennenlernen der Ruderer hat im Trainingslager in Lago Azul bereits stattgefunden. Tschäge freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit: „Mark Emke hat jahrelang erfolgreich im Männer-Riemen-Bereich in Holland gearbeitet und bringt eine große Expertise mit. Wir wollen die junge Truppe hier in Dortmund mit modernem Training weiterentwickeln und den Weg weitergehen, den wir eingeschlagen haben.“

 

Das Bild von Mark Emke hat uns der Ruderverband zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

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Die Athleten vom Team Deutschland-Achter haben am vergangenen Freitag das Training am Stützpunkt Dortmund wieder aufgenommen, nachdem sie die Feiertage im Kreise der Familie und Freunde verbrachten. Im Drei-Fragen-Interview verrät Bundestrainerin Sabine Tschäge, wie der Start ins neue Jahr geglückt ist, wie der Konkurrenzkampf in der nacholympischen Saison läuft und wie sie die bisherige Entwicklung des Teams sieht – von meinem Kollegen Carsten Oberhagemann/Thomas Affeldt.

Nach dem Heimtraining – wie geht Ihr das neue Jahr an?

Sabine Tschäge: “Die Sportler haben an den Tagen, die sie in der Heimat verbracht haben, weiter trainiert, sodass keine Lücke entstanden ist und wir im normalen Rhythmus wieder einsteigen konnten. Bis jetzt hatten wir auch Glück mit dem Wetter, an den ersten Tagen konnten wir aufs Wasser. Nur am Sonntag war es zu kalt, da sind wir aufs Ergometer umgestiegen – aber das ist normal. Wir haben Winter. Wir machen jetzt die nächsten zwei Wochen am Stützpunkt Dortmund weiter, dann steht ab dem 20. Januar in Lago Azul das erste Trainingslager im neuen Jahr an.”

 

Kaltes Wetter, hartes Wintertraining und der nächste Wettkampf erst Ende März – wie haltet Ihr Trainer den Fokus hoch?

Sabine Tschäge: “Da müssen wir momentan gar nicht viel machen – die Sportler brennen, der Biss ist sehr groß. Olympia hat gezeigt, dass wir ganz vorne rankommen können. Aber allen ist klar, dass wir dafür etwas tun müssen. Die größte Herausforderung bislang ist eher, die Phase der Studien- und Ausbildungszeit einiger Sportler zu koordinieren. Wir haben das alles gut geregelt bekommen, aber dafür waren und sind viele Einzelgespräche nötig. Ende Januar, Anfang Februar entspannt sich die Situation, dann kommt auch wieder das gesamte Team zusammen.”

 

Wie beurteilst Du die bisherige Entwicklung des Teams?

Sabine Tschäge: “Es sind jetzt vier Monate rum, wir sortieren uns noch. Als Trainerin sagt man immer, es könnte noch mehr sein, aber ich sehe eine positive Entwicklung. Es herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf, bei dem sich alle unterstützen. Jeder weiß, dass es einer guten, eigenen Performance bedarf, aber man diese am besten erreichen kann, wenn man sich in der Gruppe unterstützt.”

 

Das Archivbild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Beim Langstrecken-Wochenende in Dortmund wollen sich die Sportler beweisen. Erst beim 2.000-Meter-Ergometertest am Samstag, dann bei der Sechs-Kilometer-Langstrecke im Kleinboot am Sonntag. Lest die Pressemitteilung von Carsten Oberhagemann:

Am Wochenende geht es in Dortmund rund: Am Samstag steht der Ergometertest über 2.000 Meter bevor, tags darauf sind auf der Langstrecke 6.000 Meter auf dem Dortmund-Ems-Kanal zu absolvieren – und zwar diesmal im Einer. In der männlichen Konkurrenz gehen am Sonntag ab 9.30 Uhr insgesamt 128 Einer an den Start, angeführt von Olympiasieger Oliver Zeidler. Beim ersten großen Leistungstest des Deutschen Ruder Verbandes (DRV) in dieser Saison, der vom Verein RC Hansa Dortmund ausgerichtet wird, wollen sich alle beweisen.

Die neue Anforderung vom DRV, die Langstrecke im Einer statt wie gewohnt im Zweier zu fahren, bringt Spannung in den Wettkampf. „Im Einer ist keiner abhängig von seinem Partner, die Leistung ist eins zu eins mit einem selbst verknüpft. Das bietet die Chance, sich physiologisch individuell zu zeigen“, sagt Bundestrainerin Sabine Tschäge und verrät, wie die Athleten sich eingestellt haben: „Das ist der Einstieg, jeder möchte gut performen, alle sind sehr ehrgeizig. Auch der Vergleich zu den Skullern wird interessant.“ Der Modus bleibt hingegen gleich: Im Kampf gegen die Zeit geht Boot für Boot nacheinander auf die Strecke.

Umstellung auf den Einer

In den vergangenen Wochen wurde am Stützpunkt Dortmund deswegen vermehrt im Einer trainiert. Für die Sportler war das zunächst eine Umstellung. „Nicht jeder gute Riemer ist gleichzeitig ein guter Skuller“, erzählt Tschäge, die mit der Entwicklung insgesamt aber zufrieden ist: „Im Training haben das alle gut angenommen und auch gut hinbekommen. Wenn es dann um die Sache geht, wird sich die Spreu vom Weizen trennen.“ Dafür stehen fast alle Athleten vom Dortmunder Stützpunkt bereit, nur Julian Garth muss krankheitsbedingt aussetzen, während hinter den Einsätzen von Ben Gebauer und Kaspar Virnekäs noch Fragezeichen stehen.

Erstes Kaderkriterium

Das Wochenende in Dortmund ist für Sportler wie Trainer von großer Bedeutung – es wird der erste Fingerzeig für die restliche Saison. „Die Ergebnisse am Wochenende sind, sowohl auf dem Ergo als auch auf der Langstrecke, ein Kaderkriterium. Hier gilt es für die Kaderplätze zu punkten“, sagt Tschäge, hat die Umstellung auf den Einer aber im Blick: „Wir haben ja alle Trainingsprozesse mitbekommen und wissen, wie wir die Ergebnisse im Einer einordnen können. Es war schon ein recht kurzer Anlauf, das Ganze in Rennfrequenzen umzusetzen.“ Auch für einige Studenten und Auszubildenden war die Vorbereitung schwierig, dies werde ebenso in die Bewertung einbezogen.

Insgesamt ist die Bundestrainerin mit den Fortschritten des Teams in der noch jungen Saison zufrieden und hofft somit auf gute Ergebnisse: „Wir haben bislang eine gute Entwicklung, mit dem Highlight in Basel, hingelegt. Insgesamt läuft es sehr positiv, ich schaue also zuversichtlich auf das kommende Wochenende.“ Anschließend wird vor allem die Arbeit im Zweier im Fokus stehen, aber die Einer bleiben nicht ganz in der Bootshalle: „Wir müssen danach schauen, dass wir auch in unserer Disziplin, dem Riemen, wieder vorankommen. Doch der Einer bleibt ein Mittel, sich individuell weiterzuentwickeln.“

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

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Hannes Ocik, langjähriger Schlagmann beim Deutschland Achter, verkündete jüngst das Ende seiner sportlichen Laufbahn, in der er mit dem Deutschland-Achter viele Erfolge feierte. Hannes Ocik erzählt von seiner Zeit im Flaggschiff des deutschen Rudersports.

Hannes Ocik hat den Erfolgsweg des Deutschland-Achters viele Jahre lang geprägt. 2013 saß er zum ersten Mal im deutschen Ruder-Flaggschiff und gewann mit ihm zwei olympische Silbermedaillen (2016 und 2021), wurde dreimal Welt- und sieben Mal Europameister und stellte mit seinem Team 2017 in Posen die noch immer gültige Weltbestzeit im Achter (5:18,68 Minuten) auf. Der langjährige Schlagmann verkündete nun – nach insgesamt 20 Jahren Leistungssport – sein Karriereende mit den Worten „Ocik Out.“ Wir haben den 33-Jährigen um einen persönlichen Rückblick auf seine beeindruckende Karriere im Deutschland-Achter gebeten. Er erzählt auch, wie es für ihn weitergehen soll. Die Ocik8…

Meine wichtigsten Rennen

waren – bezogen auf den Druck, der auf den Mannschaften lastete – primär die beiden Olympia-Finals 2016 und 2021. Für mich persönlich wichtig war auch mein allererstes Rennen als Achter-Schlagmann. Das war 2015 beim Weltcup in Bled. Aber grundsätzlich waren – wie es Ralf Holtmeyer immer sagte – alle Rennen wichtig.

Meine emotionalsten Momente

hatte ich tatsächlich auf dem Rotsee in Luzern, weil es dort immer sehr knappe Rennen waren und wir in den Jahren 2013, 2015 und 2016 immer sehr knapp Zweiter geworden sind. Umso emotionaler war es, als ich persönlich 2017 das erste Mal mit dem Achter dort auf dem legendären „Göttersee“ gewinnen konnte. Das war auch wieder sehr knapp und hat mir sehr viel bedeutet.

Meine prägendsten Begegnungen

kann man gar nicht auf wenige Personen herunterbrechen. Die vielen Erfolge haben es mir ermöglicht, dass ich im deutschen Sport sehr viele Athleten aus anderen Sportarten kennenlernen durfte – etwa beim Ball des Sports, beim Sportler des Jahres, beim Sporthilfe Club der Besten oder natürlich auch bei den Olympischen Spielen. So beispielsweise Tennisprofi Jan-Lennart Struff, Uwe Gensheimer als Kapitän der Handball-Nationalmannschaft oder auch den Golfprofi Martin Kaimer. Von den Momenten mit diesen Persönlichkeiten habe ich sehr viel mitgenommen.

 Meine schönsten Medaillen

die ich mit dem Deutschland-Achter gewonnen habe: Natürlich sind alle schön, aber einen besonderen emotionalen Wert hat die, die man als Erstes gewinnt. Also für mich war der Gewinn der Silbermedaille 2013 in Chungju/Südkorea wunderschön. Ebenso die erste Goldmedaille, die ich bei einer Weltmeisterschaft gewinnen konnte – das war 2017 in Sarasota. Was bei mir hängengeblieben ist, dass wir nach der sehr schwierigen Zeit 2020/2021 in Tokio die Silbermedaille gewinnen konnten – und die ist übrigens auch optisch sehr, sehr schön.

Meine Zeit in Dortmund

war auch sehr prägend, mitunter sogar auch sehr abenteuerlich. Ich habe viele Athleten kennenlernen dürfen, wir haben viele witzige Abende zusammen verbracht. Fußball war immer ein großes Thema. Ich als Bayern-Fan hatte es natürlich nie leicht in Dortmund, aber ich glaube, wir konnten uns immer gut und lustig arrangieren. Ich war in fünf unterschiedlichen Wohnungen in Dortmund untergebracht und habe auch hier viel erleben dürfen. Das war eine tolle Zeit und auch dafür bin ich sehr dankbar.

Meine Ruderkollegen

im Deutschland-Achter: Ich bin überzeugt, dass ich enorm davon profitiert habe, dass ich im Herbst 2012 zu einer Mannschaft gestoßen bin, die vor Selbstbewussten nur so strotzte. Das war ein funktionierendes Team mit starken Charakteren – mit Richard Schmidt, Martin Sauer, Max Reinelt. Das hat mich von Anfang an sehr geprägt, beeindruckt und animiert, jeden Tag von denen lernen zu wollen. Aber auch die Jahrgänge, die danach kamen, haben mich beeindruckt. Wir konnten viele Erfolge feiern. Das hat immer Spaß gemacht und hat mich geprägt. Aber auch so manche Konfrontation war prägend und hatte den Lerneffekt, sich mit den Menschen auseinanderzusetzen. Das ist vielleicht das größte Gut, dass das Team Deutschland-Achter hat: die Athleten mit den unterschiedlichen Charakteren. Das war alles sehr cool, das möchte ich nicht missen. Das war mega.

Mein Dank

gilt grundsätzlich allen, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Konkret erst einmal alle Trainer, die federführend dabei waren, aber auch das Team drumherum: Da möchte ich Markus Schmitz als Bootsmeister besonders hervorheben. Er hat den Laden immer am Laufen gehalten – genauso wie unser Geschäftsführer der Deutschland-Achter GmbH, Carsten Oberhagemann. Sie haben der Mannschaft immer den nötigen Support in ihrem jeweiligen Aufgabengebiet gegeben. Auch das gesamte medizinisch-therapeutische Team hat von Anfang an einen tollen Job gemacht. Ich hatte ja auch das ein oder andere Wehwehchen – da wurde ich immer gut aufgefangen.

 Meine Zukunft

Ich habe ja vor Kurzem geheiratet und werde jetzt erst einmal viel Zeit mit meiner Frau verbringen. Wir haben – gefühlt – einiges aufzuholen. Ich werde aber auch viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen, die ich wirklich lange nicht gesehen habe. Beruflich werde ich mich im nächsten Jahr etwas neu orientieren. Ich will mein Studium im Bereich SportManagement abschließen und dann im Bereich Management/Marketing gerne die ersten Berufserfahrungen sammeln. Ich liebäugle auch damit, mittelfristig in den Sport zurückzukehren – in welcher Funktion auch immer. Ich glaube, dass ich mit meiner Erfahrung als Leistungssportler und dem Wissen, das ich angereichert habe, dem deutschen Sport weiterhelfen kann. Das ist Zukunftsmusik, jetzt möchte ich erst einmal den Moment genießen.

 

Wir wünschen dem sympathischen Vollblut-Sportler alles Gute für seine Zukunft und sind froh, dass wir ihn so lange erleben durften!

 

Den Text hat uns Carsten Oberhagemann zukommen lassen – ebenso wie das Bild von Hannes. Vielen Dank dafür.