Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Ab der kommenden Saison (2024/25) ist Thomas Bolling beim Handball Zweitligisten TV Großwallstadt für das Torhüter-Training zuständig. Für den 39-jährigen gelernten Industriekaufmann, der in Langenselbold wohnt, ist dies eine tolle Herausforderung, die er gerne annimmt. Er hat, während und nach seiner aktiven Karriere, viel Erfahrung im Bereich Torhüter Trainer gesammelt – sei es im Männer- wie auch im Frauenbereich. Auf seine neue Aufgabe in der zweiten Liga freut er sich sehr. Bevor es mit der Vorbereitung in ein paar Tagen beim TVG los geht, hat uns Thomas ein paar Fragen beantwortet.
Thomas, wie bist Du zum Handball gekommen? Stammst Du aus einer „handball-verrückten“ Familie?
„Nein, eigentlich nicht. Allerdings hat mein Bruder, solange ich denken kann, schon immer Handball gespielt. Deshalb war der Bezug schon da. Als Kind habe ich auch andere Sportarten ausprobiert wie Judo, Fußball, Tischtennis usw. Aber es hat mich alles nicht richtig glücklich gemacht. Als ich zehn Jahre alt war, bin ich dann, zusammen mit einem Klassenkameraden, zur HSG Maintal ins Training gegangen und seit der Zeit bin ich beim Handball.“
Es ist nicht alltäglich, dass zwei Brüder im Tor stehen. Wie kam das?
„Ja, das ist richtig. Es ist schon interessant, dass wir beide im Tor gelandet sind. Mein Bruder stand von Anfang an im Tor. Und bei meiner ersten Trainingseinheit habe ich mich dann direkt auch ins Tor gestellt und dabei ist es geblieben.“
Rückblickend – hättest Du Dir eine andere Sportart als Handball vorstellen können?
„Nein. Handball ist für mich die geilste Sportart, weil viele Komponenten zusammen kommen wie zum Beispiel Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit, Dynamik, Kraft – und es immer Action dabei.“
Was waren Deine Stationen im Handball?
„Ich kam mit zehn Jahren zur HSG Maintal. Da habe ich bis zur A-Jugend gespielt. In meinem zweiten A Jugend Jahr bin ich zur SG Bruchköbel gewechselt und während den Duellen mit dem TV Kirchzell ist der damalige TVK-Trainer Gottfried Kunz auf mich aufmerksam geworden. In meinem ersten aktiven Jahr, also mit 18 Jahren, bin ich dann zum TVK gewechselt.“
Da Du aus dem Rhein-Main-Gebiet kommst, war Kirchzell ja nicht gerade um die Ecke….
„Deshalb bin ich nach Kirchzell umgezogen und habe dort jahrelang gespielt und gewohnt.“
Das heißt, Du hast in Kirchzell dritte Liga, aber auch zweite Liga gespielt, oder? Und wie lange hast Du für den TVK gespielt?
„Ja, ich habe dritte Liga, die anfangs noch Regionalliga hieß, und eine Saison zweite Liga gespielt. Insgesamt war ich neun Saisons in Kirchzell. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich mich beruflich verändern wollte und wegen dem damit verbundenen Umzug bin ich dann im Jahr 2013 zur HSG Kahl/Kleinostheim in die Oberliga gewechselt. Nach eineinhalb Jahren kam die Anfrage vom damaligen Drittligisten Groß-Umstadt, ob ich schon zur Rückrunde 2014/15 wechseln könnte. Grund war, dass sich einer ihrer Torhüter schwer verletzt hatte. Da damals schon feststand, dass ich in der Saison 2015/16 beim TVG spielen werde, bin ich halt schon früher gewechselt. Und dort spielte ich dann eine Weile zusammen mit meinem Bruder Marcel.“
Wie ging es weiter?
„Weiter ging es für mich in Hochdorf, ebenfalls dritte Liga. Drei Jahre war ich dann dort und es war – wie überall bei meinen Stationen – eine schöne Zeit. Dann kam Corona. In dieser Zeit bin ich zur TSG Münster gewechselt. Münster war meine letzte Station als aktiver Spieler, denn 2021/22 beendete ich meine aktive Karriere.“
Du hast also nach Deiner aktiven Karriere als Torhüter-Trainer angefangen?
„Während meiner aktiven Karriere in Münster habe ich schon parallel das Oberliga Team der TSG Offenbach-Bürgel der Damen zwei Jahre lang trainiert. Und beim TV Langenselbold trainiere ich aktuell die Damen und die Herren. Es macht mir Spaß, meine Erfahrung im Tor weiter zu geben.“
Du bist ein wahrer Tausendsassa. Du gehst arbeiten, hast Euer Haus und Euren Garten quasi in Eigenregie „auf den Kopf gestellt“ und bist sehr engagiert im Handball. Und dann sind da ja auch noch Familie und Freunde. Wie schaffst Du das alles?
„Alles, was ich mache, macht mir wirklich viel Spaß und deshalb sehe ich nichts als Belastung oder große Arbeit an. Beim Handball zum Beispiel, freut es mich, Torhüter im besten Fall weiter voranzubringen und das Beste aus ihnen heraus zu holen. Das ist für mich keine Arbeit, sondern ich freue mich, wenn ich Menschen unterstützen kann.“
Jetzt wirst Du ab der neuen Saison für den TVG tätig sein. Wie kam denn die Verbindung zustande?
„Naja, ich sag mal so – man kennt sich. Ich habe viele Jahre beim TV Kirchzell gespielt, und kenne nach wie vor viele Spieler vom TV Großwallstadt, habe gegen manche noch gespielt. Auch kenne ich das Umfeld vom TVG. Als mich dann Spatzi (Michael Spatz, Geschäftsführer des TVG, Anm. d. Red.) angerufen und mich gefragt hat, ob ich die Aufgabe als Torhüter-Trainer übernehmen will, musste ich nicht lange überlegen.“
Wann wird Deine erste Trainingseinheit beim TVG sein?
„Mit Beginn der Vorbereitung am 22. Juli geht’s auch für mich los. Ich freu mich sehr auf meine neue Aufgabe.“
Lieber Thomas, danke für das Interview. Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute bei Deiner neuen Aufgabe beim TVG!
Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür.