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Bronze für Verena

Die 22. Sommer Deaflympics sind vorbei und Verena Fleckenstein aus Laufach ist wieder aus Bulgarien zurück. Mit im Gepäck hat die Tennisspielerin eine Bronzemedaille, die sie mit ihrer Doppelpartnerin Heike Albrecht in Sofia geholt hat. Es war das erste Mal seit 2008, dass das erfolgreiche Doppel nicht um Gold spielte. „Wir hatten gegen die Amerikanerinnen nichts zu bestellen, gaben im Spiel um den dritten Platz dann noch einmal alles und konnten uns gegen die Engländerinnen mit 6:3 und 7:5 durchsetzen“, freute sich Verena über ihre Medaille. Im Einzel kam sie über das Viertelfinale nicht hinaus. Sie stand bei hochsommerlichen Temperaturen über drei Stunden gegen die Engländerin Catherine Fletcher auf dem Platz, um dann am Ende mit 7:5/5:7/2:6 den Kürzeren zu ziehen. „Meine Gegnerin war läuferisch sehr gut, brachte jeden Ball zurück und das hat viel Kraft gekostet. Ich denke, dass ich mehr als Vierte eh nicht geschafft hätte. Von daher ist alles gut so und ich konnte mir meine Reserven noch für das Doppel aufheben.“

Im Mixed belegte die Laufacherin mit ihrem Partner Sebastian Schäffer Platz fünf. Die beiden scheiterten an der amerikanischen Paarung Hangstefer/Hangstefer, die im Finale gegen Verenas Doppelpartnerin Heike Albrecht und deren Partner Breitenberger verloren.

“Waren nicht zum Urlaub dort”

Das „Abo“ der letzten Jahre auf Gold konnte diesmal nicht wiederholt werden, aber die 36-Jährige ist keinesfalls enttäuscht: „Es ist schön dabei zu sein und ich freu mich mit meiner Doppelpartnerin über ihre zwei Goldmedaillen. Das Turnier war gut, es hat alles gepasst und die Unterkunft war das Beste, was wir bisher hatten.“ Allerdings hat Verena sehr wenig von der Umgebung gesehen. „Wir standen ja tagtäglich auf dem Court. Und wenn wir selbst nicht spielten, haben wir unsere Kollegen angefeuert. Da blieb wenig Zeit, sich mit anderen Leuten auszutauschen.“ Und sie grinst, als sie sagt: „Wir waren ja schließlich auch nicht zum Urlaub dort!“ Übrigens wurden die drei Goldmedaillen, die Deutschland in Sofia verbuchte, allesamt im Tennis geholt: eine im Dameneinzel, eine im Mixed und eine im Herrendoppel.

Die Eröffnungs- und die Abschlussfeier in Sofia fand die sympathische Sportlerin „eine gelungene Sache, wobei wir in Taiwan schon das non plus ultra erleben durften. Aber man darf ja auch nicht vergessen, dass Bulgarien gerade einmal neun Monate Vorbereitungszeit hatte.“ Eigentlich sollten die 22. Sommerspiele in Griechenland stattfinden und Athen stand im Fokus aller Teilnehmer. Doch die Finanz- und Wirtschaftskrise machte hier einen dicken Strich durch die Rechnung und Bulgarien sprang kurzfristig ein, so dass die Sommerspiele gerettet waren.

Die vielen Teilnehmer aus 90 Nationen, unter ihnen auch Verena, nahmen von den vergangenen Tagen viele Eindrücke mit nach Hause und freuen sich auf ein Wiedersehen 2017 in der Türkei.

Unsere Bilder, für die wir uns bei Verena bedanken, zeigen sie (meistens mit Käppi) unter anderem mit ihrer Doppelpartnerin Heike und mit ihrem Mixed-Partner Sebastian.