Martina und ihre Leidenschaft für’s Laufen

Im „richtigen“ Leben ist sie seit 1990 selbstständige Fotografen-Meisterin, hat ein kleines, aber feines Fotostudio in der Merkelstraße in Haibach. Ihre große Leidenschaft neben ihrem Beruf ist das Laufen. Martina Rosenberger hat insgesamt schon fünf Marathons gelaufen. Mit dem Laufen angefangen hat sie vor 15 Jahren. „Damals dachte ich mir, jetzt bist du 30, also musst du ein bisschen Sport treiben“, lacht sie. Denn außer ein bisschen Aerobic hatte Martina für den Sport bis dato nichts übrig. Das Ziel der ehrgeizigen Fotografin war es, mit 35 ihren ersten Marathon zu laufen. Mit einem guten Freund fing sie an zu trainieren, nahm zunächst an kleineren Läufen wie dem Hypolauf in Aschaffenburg oder der Goldbacher Winter-Crosslaufserie teil. Danach steigerte sich Martina, lief im Oktober 2003 ihren ersten Halbmarathon in Aschaffenburg. Auf Anhieb kam sie in 1.53.24,9 Stunden auf Platz 13 in der Altersklasse W 35. Im gleichen Jahr lief sie ihren ersten Marathon in Köln. Zweimal ist sie dort schon angetreten und es gefällt ihr immer wieder gut. „In Köln ist es wie im Fasching. Wenn man durch die Wohngebiete läuft, stehen viele Leute, winken Dir zu und verbreiten richtig gute Laune.“ Aber Martina wollte besser werden, ihre Zeit verbessern und das gelang ihr auch. Ihren dritten Halbmarathon (W35) zwei Jahre später konnte sie mit dem ersten Platz in 1.42.29 Stunden abschließen.

“Frankfurt ist toll”

Zweimal war sie schon in Berlin vor Ort und einmal ging sie bisher in Frankfurt an den Start. „Dort habe ich meine Bestzeit mit 3.44.41 Stunden in der W40 gelaufen“, erzählt sie. Dieser Lauf gefällt Martina am besten: „Es ist ein super Gefühl, wenn du in die Frankfurter Festhalle einläufst. Das gibt es ja nirgends anders. Und weil Frankfurt nicht weit ist, kommen immer viele von meiner Familie oder meinen Freunden und schauen mir zu. Dann nehme ich sie im Vorbeilaufen wahr und das ist einfach super.“

Auf die Frage, welchen Marathon sie als ihren bisher härtesten empfand, sagt Martina spontan: „Den in Berlin. Damals konnte ich nicht so viel trainieren, denn zu Hause stand zu der Zeit gerade ein Umbau an.“ Danach schwor sie sich, „nie mehr eine halbherzige Vorbereitung zu absolvieren. Ich habe mich richtig bis ins Ziel gequält. Es war Wahnsinn.“ Normalerweise fällt es ihr nicht so schwer, denn mit der richtigen Vorbereitung und vor allem dem richtigen Schuhwerk klappt es bei ihr immer gut. „Ich hatte bisher nie das Gefühl, dass ich aufgeben muss. Natürlich ist nach dem Lauf der Körper erst einmal platt. Aber nach einer heißen Dusche und einem guten Essen ist auch alles wieder gut.“ Meistens schnürt die Fotografin schon zwei Tage später wieder die Laufschuhe…

Ehrenrunde beim Hypolauf

Viel Spaß machte und macht Martina auch der Aschaffenburger Hypolauf. „In Aschaffenburg kennst du halt viele Leute. Sie alle stehen am Straßenrand, feuern dich an und du kommst in einen richtigen Hype. Das ist toll.“ Mit einem Grinsen im Gesicht erinnert sie sich, dass sie vor lauter Euphorie mal eine Runde zu viel gelaufen ist. „Meine Freunde haben sich alle gewundert, warum ich so eine schlechte Zeit mit ins Ziel gebracht habe…“ Kein Wunder, drehte sie vor lauter Begeisterung eine Ehrenrunde… Tolle Erinnerungen hat Martina auch an den Grand Prix 2006 in Bern in der Schweiz. Ihr Lebensgefährte kommt aus Bern und daher nahmen sie an diesem Lauf teil. „Das war wunderschön. Die historische Altstadt ist toll. Du läufst an der Aare entlang durch den Tierpark. Es war super schön, ein ganz tolles Erlebnis.“

Doch wie verläuft der Start bei so einem riesigen Event? Wie aufgeregt ist man? „Naja“, antwortet Martina, „das ist schon ein Wahnsinnsgefühl. Wir laufen meistens zu zweit oder zu dritt. Kurz nach dem Start läuft dann jeder sein Tempo. Wir sehen uns nur beim Start und dann erst wieder im Ziel.“ Wenn Martina vom Laufen erzählt, hört sich das ganz „locker“ an. Doch dahinter verbirgt sich hartes Training. Denn wenn sie beispielsweise im Oktober an einem Marathon teilnehmen will, beginnt sie im März mit der Vorbereitung. „Ich habe einen Trainingsplan und daran halte ich mich.“ Doch auch wenn sie kein großes Ziel vor Augen hat, läuft sie mindestens drei- viermal die Woche. „Laufen ist einfach toll. Du ziehst deine Schuhe an und läufst los. Das ist auch im Urlaub so. Natürlich ist Laufen in Begleitung schöner. Aber wenn keiner Zeit hat, laufe ich auch alleine. Ich brauche dafür niemanden – wie in vielen anderen Sportarten“, sagt die 45-Jährige. Ihre Einheiten richten sich allerdings auch nach ihren Öffnungszeiten. Daher läuft sie gerne gleich morgens. „Morgens vorm Arbeiten zu Laufen ist ideal für mich.“

Wenn Martina mit ihrem Lebensgefährten nicht gerade eine Runde im Wald oder am Main in Aschaffenburg entlang läuft, geht sie auch gerne Wandern, ist oft auf Mallorca. Generell reist sie sehr gerne. „Ich liebe Reisen, bin ein sehr aktiver Mensch. Früher war ich oft mit dem Rucksack in China, Amerika, Asien oder Mexiko unterwegs. Mittlerweile beschränkt sich das auf Europa“, grinst sie. Kein Wunder, hat sie doch nach ihrer Ausbildung in einer Presseagentur gearbeitet.

Fotostudio in Haibach

Durch Zufall erfuhr sie, dass in Haibach ein Fotostudio frei werden würde – und da hat sie mit gerade einmal 21 Jahren zugegriffen. Das Fotografieren hat ihr ihre Patentante nahegebracht. Sie ist ebenfalls Fotografin, hat sie früher oft zu Terminen mitgenommen und seit Martina 13 Jahre alt war, stand ihr Berufswunsch fest. Sie geht total in ihrem Beruf auf, hat sich auf Porträts spezialisiert. Aber ihr Beruf ist sehr vielschichtig und sie macht auch Produktaufnahmen.  „Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich. In den letzten Jahren hat sich vieles geändert. Wenn ich nur an Hochzeitsaufnahmen vor 15 Jahren oder heute denke – ein himmelweiter Unterschied.  Heutzutage ist alles sehr trendy und du musst immer auf dem Laufenden sein, dich ständig weiterbilden oder dir Anregungen holen.“

Gibt es heuer den nächsten Marathon?

Kommen wir noch einmal zurück zu ihrem Hobby. Ist für 2014 ein Marathon geplant? „Nein, dieses Jahr will ich noch einmal aussetzen. Aber ich will auf jeden Fall noch einmal Frankfurt laufen. Das ist mein nahes Ziel.“

Wir wünschen ihr auf jeden Fall alles Gute und freuen uns schon auf ihren nächsten Marathon und die Zeit, die sie dann mitbringen wird.

Die Bilder und ein paar ihrer Urkunden hat uns Martina freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Mehr über ihr Studio gibt es unter: www.creative-photo-haibach.de