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Die große “Abräumerin” kommt aus Obernburg

Exakt 3386 Zuschauer wollten jüngst das dramatische Endspiel um die dänische Handball-Meisterschaft sehen. Am Ende gewann Sabine Englert mit ihrem FC Midtjylland gegen das Team Esbjerg hauchdünn den Pokal (Hinspiel 23:22, Rückspiel 22:22, Gesamt 45:44) und freute sich riesig. „Wir haben richtig gut abgeräumt“, grinst sie bis über beide Ohren. Denn neben der dänischen Meisterschaft gewann die Torhüterin, die seit 2009 beim Spitzenverein FCM zwischen den Pfosten steht, noch den Europapokal der Pokalsieger, den dänischen Supercup (im letzten August), den dänischen Pokal (Ende des Jahres), mit ihrer Mannschaft holte sie den Fair play-Pokal und sie wurde ins Allstar-Team der dänischen „Boxer-Liga“ gewählt (Boxer ist ein dänischer TV Anbieter und Sponsor der Liga, Anm. d. Red.).

Solide Saison

„Wir haben über die ganze Saison sehr solide gespielt, haben ja im Herbst den Supercup und den dänischen Pokal geholt“, erzählt sie stolz. Zwar hat der FCM Anfang der Spielzeit die Champions League-Qualifikation nicht geschafft, aber „wir haben uns im September sofort nach dem Ausscheiden zusammen gesetzt und uns in einer Trotzreaktion gesagt: jetzt holen wir alle anderen Titel.“
Welcher der wichtigste Titel für die 33-jährige sympathische Obernburgerin ist, kann sie gar nicht beantworten: „Jeder Titel für sich ist etwas Besonderes. Der Europapokal war eine tolle Befriedigung und der Meistertitel ist immer sensationell.“ Mit dem gewonnenen Meistertitel haben sich Sabine und Co. direkt für die Champions League qualifiziert und sie sagt: „Das gibt uns etwas Ruhe.“

Vier Neue

Ruhe, um gleich vier neue Spielerinnen auf wichtigen Positionen im Team zu integrieren.  „Wir haben einen Monat mehr Zeit für uns, weil die Quali-Spiele wegfallen und das ist enorm viel“, weiß sie als Routinier, wie hart das Geschäft läuft und dass jeder Tag zählt.
Drei Spielerinnen werden auf der Rückraumposition eingesetzt und die Keeperin selbst bekommt eine neue Kollegin. „Meine jetzige Kollegin hat sich das Kreuzband gerissen und fällt lange aus. Daher mussten wir uns nach einem Ersatz umschauen.“ Aber Sabine, die ihre neue Partnerin noch nicht persönlich kennt, ist zuversichtlich, dass sie sich schnell mit ihr ergänzen wird.
Nach der ganzen „Feierei“ machte die immer gut gelaunte Vollblutsportlerin einen kurzen Abstecher in ihre Heimat. Die Eltern, den Bruder, die Verwandten und die Freunde besuchen. „Meine Familie ist enorm wichtig für mich und ich bin sehr dankbar für ihre Unterstützung. So oft es geht, kommen sie mich in Dänemark besuchen. Wenn meine Eltern vor Ort waren, haben wir noch kein Finale verloren. Das war auch diesmal wieder so. Wenn das kein gutes Omen für die Zukunft ist“, lacht sie.
Nach drei Tagen in der Heimat ging es zurück nach Dänemark. „Ein Teil unseres Teams ist mit der Nationalmannschaft unterwegs und wir trainieren noch volle zwei Wochen. Dann haben wir drei Wochen Pause, ehe die Vorbereitung los geht. Wir spielen bereits am 20. August um den Super Cup mit. Da bleibt nicht viel Zeit für Urlaub“, sagt sie. Trotz der kurzen Freizeit freut sie sich schon wieder auf die neue Runde mit all ihren Herausforderungen.

Wir wünschen ihr einen guten Start in die neue Runde und viel Erfolg!

Die Bilder hat uns Sabine freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!