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Handball: Obernburg und Babenhausen bleiben Oberligisten

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Lange haben die Handball-Oberligisten der Region, Tuspo Obernburg und SG RW Babenhausen, gebangt, sich letztlich mit dem Abstieg abgefunden. Der Hessische Handballverband war jüngst vorgeprescht und hatte die Saison – so wie der letzte Stand war – als beendet erklärt. Nun ist alles anders und beide Vereine bleiben der Oberliga Hessen erhalten. 

Vergangene Woche hat sich der Deutsche Handballbund intensiv mit den Folgen der Corona-Virus-Pandemie für den Spielbetrieb auseinandergesetzt, weitere Beschlüsse gefasst und Vorschläge für die Wettbewerbe des Verbandes formuliert. Eine aus den DHB-Präsidiumsmitgliedern Carsten Korte (Vorsitzender des Jugendspielausschusses), Gunter Eckart (Präsident Hessischer HV), Hans Artschwager (Präsident HV Württemberg und Sprecher der Landesverbände), Uwe Schwenker (Präsident der Handball-Bundesliga der Männer) und Andreas Thiel (Präsident der Handball Bundesliga Frauen) bestehende Arbeitsgruppe hat sich lange und intensiv beraten.

Nun hat sich das Präsidium des Hessischen Handballverbandes (HHV) entschieden, die Regelungen für den Auf- und Abstieg zu ergänzen und analog anderer Handball- und hessischer Sportfachverbände zu verfahren.

Was im Klartext heißt, 

dass in allen Spielklassen des HHV und seiner Bezirke der Abstieg grundsätzlich nicht vollzogen wird,

dass in allen Klassen der Direktaufstieg der Tabellenersten bzw. Aufstiegsberechtigten gewährleistet wird.

Ein zusätzlicher Aufstieg über ausstehende Relegationssspiele ist nicht möglich. Desweiteren wird in der Saison 202/21 auf keiner Ebene eine Pokalrunde gespielt.

Diese Regelung bedeutet, dass in der kommenden Saison 2020/21 in der Regel in größerer Gruppenstärke gespielt wird. Das hat zur Folge, dass es nach Ablauf der Saison mehr Absteiger geben wird. 

Sollten Mannschaften aufgrund des aktuellen Tabellenplatzes oder sonstiger Gründe freiwillig auf die jetzige Spielklasse verzichten, werden sie direkt eine Klasse tiefer eingruppiert. Ziffer 21 der Allgemeinen Durchführungsbestimmungen des HHV ist für die beendete Saison einmalig außer Kraft gesetzt.

Weiter gab der HHV auf seiner Website bekannt:

Auf der Grundlage der unterschiedlichen Anzahl von ausgetragenen Spielen, werden neue Abschlusstabellen mit einer Quotientenberechnung erstellt. Das Verfahren hierzu wird den Klassenleitern zeitnah zur Verfügung gestellt. In diese Berechnung fließen die Punktabzüge wegen Schiedsrichter-Soll-Bestrafung mit ein. Erst nach Erstellung dieser überarbeiteten Tabellen, die spätestens Ende April veröffentlicht werden, kann eine verbindliche Aufstiegsregelung in den jeweiligen Klassen erklärt werden.

Diese neue Regelung wurde von den Oberligisten der Region, der Tuspo Obernburg und der SG RW Babenhausen, begrüßt.  Denn nach der ersten Aussage des HHV wären beide Mannschaften abgestiegen. Nun haben sie die Möglichkeit, in der neuen Saison erneut Oberliga zu spielen.

Für Tobias Milde, Trainer der Tuspo Obernburg, machte diese Regelung „Sinn und ich finde, es ist die fairste Entscheidung. Es gibt nun nur Aufsteiger, keine Absteiger. Wir freuen uns darüber, denn nun können wir unsere Kaderplanung für die neue Saison vorantreiben.“

Tobias Milde ist sich darüber im Klaren, dass die Oberliga für Spieler, die er gerne an seinen Verein binden würde, attraktiver ist, als die Landesliga. „Wir haben nun bessere Verhandlungschancen bei den Spielern, die für uns interessant sind, für die aber auch die Oberliga interessant ist.“

Tuspo hält sich individuell fit

Momentan halten er und sein Team sich individuell fit. „Wir wissen ja noch nicht, wann wir den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen können. Daher bin ich mit meiner Mannschaft oft über Skype verbunden und wir haben auf youtube einen Kanal, auf dem wir Videos hochladen und so kann sich über stayfit@home jeder mit fit halten.“

Tobias Milde weiß aber auch, dass sich die Liga durch diese Entscheidung vergrößern wird und sagt: „Es wird nach Ende der Saison 2020/21 mehr Absteiger geben. Klar, hätte man jetzt auch darüber diskutieren können, ob die Saison 2019/20 eine klassische Nullrunde wird. Aber ich finde diese Lösung die fairste Entscheidung.“

SG RW Babenhausen froh über Regelung

Und auch bei der SG RW Babenhausen ist man über diese Regelung froh. Vorstandsvorsitzender Andreas Bludau sagte: „Wir nehmen die Challenge gerne an. Unser Ziel war es sowieso, das Team neu aufzubauen. Wir haben zwei, drei neue Spieler im Fokus und nun wird es mit dem Verbleib in der Oberliga natürlich etwas leichter für uns, diese an uns zu binden.“ Er denkt, dass die SG in der neuen Saison eine „ordentliche Mannschaft hat.“ Aber es ist für ihn auch klar, dass es nicht einfacher wird. „Für keinen, der jetzt hinten drin steht, wird es einfach werden. Aber wir werden die neue Saison sportlich angehen und wollen eine gute Runde spielen.“ 

 

In diesem Fall gilt: Ende gut, alles gut. Alle sind zufrieden und sehen diese Entscheidung als die fairste an. Trotzdem beherrscht das Corona-Virus noch immer unser Leben. An ein normales Alltags-Leben ist noch lange nicht zu denken. Aber wir müssen froh sein, dass wir noch nach draußen dürfen, spazieren gehen, joggen oder Radfahren dürfen. Aber wir müssen bei allem Abstand halten. Nur so können wir der Pandemie entgegen treten. Deshalb: bleibt daheim, bleibt gesund und passt auf Euch auf!