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Philip Florig: “Ich möchte viele Erfahrungen bei dem Turnier sammeln”

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Vor etwa einem Jahr hat Philip Florig vom TV Aschaffenburg das Endspiel der deutschen Tennis-Meisterschaften in der U 16 auf der Anlage des BASF TC Ludwigshafen gegen Elias Peter mit 7:6 und 6:2 gewonnen. Danach startete der jetzt 16-Jährige bei den ITF-Jugendturnieren und spielte sich unter die 200 besten Akteure der Welt. Alles lief gut. Dann kam im März die Corona-Pandemie und vieles veränderte sich.

Tennis im Freien erlaubt

Doch seit ein paar Wochen darf nun wieder Tennis im Freien gespielt werden. Die Übergangssaison 2020 beginnt in Bayern Mitte Juni und es dürfen seit Montag auch wieder Turniere auf den Clubanlagen der Vereine ausgetragen werden. Weltweite Turniere hingegen sind noch nicht möglich. Der DTB hat daher eine Einladungs-Turnierserie „DTB German Pro Series“ ins Leben gerufen. Die deutschen Tennis-Asse können sich hier im Wettkampf-Modus auf die großen internationalen Turniere vorbereiten.

32 Männer starten die DTB German Men’s Series ab Anfang dieser Woche in acht Vierergruppen in Troisdorf, Überlingen, Großhesselohe und Neuss. Die Frauen beginnen eine Woche später ihre Konkurrenz mit 24 Teilnehmerinnen in der DTB German Ladies’ Series. Gespielt wird in sechs Gruppen mit je vier Spielerinnen. Die Austragungsorte sind Darmstadt, Versmold und Stuttgart.

Philip startet am 11. Juni in Überlingen

16 gesetzte Spieler der Weltrangliste, wie zum Beispiel Jan- Lennard Struff, Peter Gojowczk, Cedric- Marcel Stebe, Yannick Hanfmann, Daniel Masur oder Kevin Krawietz, acht Spieler der „Next Generation“, sprich ITF Spieler, wie Milan Welte, Max Wiskandt oder Mika Lipp sowie acht Spieler mit Wildcards gehen an den Start.

Auch Philip wurde als einer der Spieler der Next Generation hierzu auserwählt und er startet am 11. Juni in Überlingen am Bodensee. In seiner Gruppe sind Yannik Maden (ATP 149, 30 Jahre), Peter Torebko (ATP 334, 32 Jahre) und Louis Wessels (ATP 432, 21 Jahre). Für den Jungspund Philip mit seinen gerade einmal 16 Jahren ist dies eine tolle Chance, viel Erfahrung für seine weitere Karriere zu sammeln.

Bevor sich der sympathische junge Spieler am Mittwoch, also heute, nach Überlingen aufmachte, hat er mir ein paar Fragen beantwortet: 

Philip, am Donnerstag beginnt für Dich die German Pro Series. Wie bist Du zu diesem Turnier gekommen?

“In einer Gruppe spielen immer zwei ATP-Spieler, ein Spieler mit einer Wildcard und ein ITF-Spieler unter den Top 200. Diesen darf der Deutsche Tennisbund auswählen.”

Das heißt, dass der DTB Dich auserwählt hat. Glückwunsch hierzu. Du gehörst ja generell zu den Jüngsten in diesem Turnier, oder?

“Ja, mit dabei sind noch Max Rehberg und Mika Lipp. Wir alle sind Jahrgang 2003 und gehören zu den Jüngsten.”

Gegen Yannik Maden oder Peter Torebko zu spielen, ist ja nicht alltäglich. Was erwartest Du Dir vom Turnier?

“Ich möchte bei diesem Turnier so viel Erfahrung sammeln, wie möglich. Für mich ist es eine große Chance, gegen Profis zu spielen. Ich habe sie alle zwar schon einmal bei Turnieren spielen gesehen, aber persönlich treffe ich sie jetzt zum ersten Mal. Ich sehe das Turnier, bei dem jeder gegen jeden spielt, als eine große Chance für mich an.”  

Wie lange durftest Du aufgrund von Corona kein Tennis spielen und wie sehr hat es Dir gefehlt?

“Ich war mindestens fünf, sechs Wochen ohne Tennis. Mitte April durfte ich dann in Offenbach im Leistungszentrum wieder anfangen im Freien zu spielen. Tennis hat mir schon sehr gefehlt. Ich habe mich in der tennisfreien Zeit daheim fit gehalten, habe viel für meine Kondition getan. Aber ich freu mich sehr, wieder spielen zu können und freu mich richtig auf das Turnier.”

Wann war Dein letztes Turnier?

“Ich war im März mit dem Deutschen Tennisbund in der Dominikanischen Republik. Dort waren zwei Turniere angesetzt. Das erste konnten wir noch spielen, das zweite wurde wegen Corona abgesagt.”

Dieses Turnier läuft sicher unter komplett anderen Voraussetzungen als alle Turniere, die Du vorher gespielt hast.

“Ja, wir haben Richtlinien bekommen, an die wir uns halten müssen. Die Hygienevorschriften sind hoch. Wir Spieler dürfen uns vor oder nach dem Match nicht die Hand geben. Das ist schon merkwürdig. Es gibt nur einen Stuhlschiedsrichter, aber keine Linienrichter und keine Ballkinder. Allerdings dürfen wir uns die Bälle gegenseitig reichen, denn es wurde festgestellt, dass das Virus nicht über die Bälle übertragbar ist. Ob wir nach dem Match auf der Anlage duschen dürfen oder ob wir ins Hotel zurück müssen, wissen wir noch nicht.”

Wird es Zuschauer geben?

“Nein, es gibt keine Zuschauer. Es darf jeder Spieler auch nur eine, höchstens zwei Personen mitbringen. Aber die Spiele werden auf einem Tennis Channel übertragen (mit dem Code DTB2FREE können Tennisfans auf www.tennischannel.com den Kanal zwei Monate kostenlos testen, Anm. d. Red.).”

Wann geht es am Mittwoch los Richtung Überlingen?

“Wir fahren am Mittwoch früh los, trainieren abends noch einmal und am Donnerstag startet dann das Turnier.”

 

Ich wünsche Philip alles Gute und viel Erfolg beim Turnier. Ich denke, dass er seinen Weg machen und viele Erfahrungen in Überlingen sammeln wird.

Das Bild hat mir Philip zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür. 

 

Das Interview ist auch in meiner Heimatzeitung Main-Echo veröffentlicht worden.

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!