Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Am gestrigen Mittwochabend gab es drei Begegnungen in der zweiten Handball Bundesliga, darunter das Spitzenspiel der Liga. Der Handball Sport Verein Hamburg als Tabellenerster traf auf den Zweiten VfL Gummersbach. Mit 29:22 besiegte der Spitzenreiter den Verfolger und setzte damit ein Ausrufezeichen. Bereits in Halbzeit eins stellten die Hamburger die Weichen auf Sieg und auch nach dem Wechsel behielt das Team von Trainer Torsten Jansen ständig die Oberhand.
Der ThSV Eisenach landete ebenfalls einen deutlichen Sieg gegen den Wilhelmshavener HV. Mit 36:24 schickten die Hausherren die Gäste nach Hause.
Die wohl spannendste Partie des Abends lieferten sich die Kontrahenten ASV Hamm-Westfalen und TV Großwallstadt. Am Ende trennten sich die beiden mit 30:30. Doch dazwischen lagen unglaublich spannende Minuten, in dem beide Teams eine starke Vorstellung zeigten.
Aus den letzten fünf Spielen holte der TV Großwallstadt nach diesem verrückten Spiel acht Punkte und zeigte dabei jedesmal eine unglaubliche Nervenstärke und einen bärenstarken Willen. So auch am Mittwoch in Hamm. Der TV Großwallstadt behielt mit viel Willenskraft, Kampf und Selbstvertrauen seine Serie bei und kämpfte sich nach einem Fünf-Tore-Rückstand wieder ins Spiel zurück. Am Ende stand ein alles in allem gerechtes Remis.
Leichte Startschwierigkeiten zu Beginn
Beide Mannschaften kamen nach leichten Startschwierigkeiten gut ins Spiel und TVG-Trainer Ralf Bader setzte auf seine bewährte Aufstellung mit Redwitz, Stark, Savvas Savvas, Corak, Bandlow, Eisenträger, Jansen.
Bereits nach 15 Minuten verwandelte Michael Spatz seinen zweiten Siebenmeter sehr sicher und zu diesem Zeitpunkt kam auch Marko Matijasevic für Mario Stark ins Spiel. Nach 16 ausgeglichenen Minuten setzte sich der TVG mit zwei Treffern ab (10:8, 11:9, 12:10, 13:11), doch die Hausherren blieben dran und die Tore fielen hüben und drüben schnell. Beide Abwehrreihen konnten hier sicher noch etwas zulegen. TVG-Coach Ralf Bader nahm in der 20. Minute die Auszeit (12:11) und danach stabilisierte sich die Deckung. Wen der TVG kaum bremsen konnte, war Merten Krings, der sehr gut aufspielte. In der 22. Spielminute kam Lino Messerschmidt aufs Parkett. Kaum war er drin, schon war er wieder draußen. Da der TVG nun auch noch einen Wechselfehler beginn, musste er in zweifacher Unterzahl agieren. Gut, dass in dieser hektischen Phase auch Hamm Zeitstrafen kassierte. So ging es hin und her und das 17:16 von Tom Jansen machte der ehemalige TVG-Junioren-Akademie-Spieler Jo Gerrit Genz wett und es ging mit 17:17 in die Pause.
Hamm legt fünf Tore vor
Nach dem Wechsel war Michael Spatz im Spiel für Frieder Bandlow. Der ASV legte vor, der TVG zog nach. Zwar drückten die Gäste aufs Tempo, sortierten sich schnell und verteidigten gut. Aber auch der ASV legte in der Defensive nach und traf vorne besser. Ratzfatz stand es drei Tore vor für die Gastgeber und Ralf Bader zog die Reißleine, wechselte seine Torhüter. Doch Hamm interessierte das wenig und legte gleich noch einmal zum 24:19 vor. Waren das jetzt die spielentscheidenden Minuten, wackelte der TVG nun? Doch weit gefehlt. Er behielt die Nerven, ließ sich auch vom 22:27-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen, sondern spielte konsequent seine Linie weiter und schnell hieß es nur noch 28:26 für den ASV. Die Gastgeber versäumten es in dieser Phase, den Deckel drauf zu machen und das nutzten die Gäste geschickt aus. Abwehrchef Lars Spieß ließ sich von seinen zwei Zeitstrafen nicht beirren, stand gut im Block. Routinier Michael Spatz gelang der Anschluss (27:28 – 54.), Can Adanir im Tor hielt sehr stark. Ein schönes Tor von Dino Corak vom Kreis brachte das Unentschieden und in der 56. Minute war wieder alles offen (28:28). Was für eine Spannung in der Schlussphase. Beide Teams konnten den Ball nicht im Tor unterbringen (29:29 – 58.) und ASV-Coach Michael Lerscht reichte es, er zog den grünen Karton.
Sein Team legte vor und der TVG agierte mit dem siebten Feldspieler. Hamm beginn ein Foul, kassierte eine Zeitstrafe und es gab Strafwurf für den TVG. Eiskalt verwandelte Spatz gegen den eingewechselten Wesemann. 30:30. Was für ein nervenaufreibendes Match. Die Hausherren waren noch einmal in Angriff und es war noch eine Sekunde zu spielen. Der TVG stellte den Block. Einer der ASV-Aktivposten, Marian Orlowski, zielte, doch Can Adanir war mit den Fingerspitzen noch dran. Aus, vorbei.
Mit der Punkteteilung können sicher beide Mannschaften gut leben. Für den TVG geht es fast ohne Verschnaufpause weiter und bereits am Freitag wartet das nächste schwere Auswärtsspiel bei der DJK Rimpar auf die Bader-Jungs.
Die Tabelle zeigt nun folgendes an: Die Hamburger bauen ihre Führung nach 20 Spielen auf 35:5 Punkte aus. Gummersbach hat nach 19 Spielen 29:9 Punkte auf dem Konto, dicht gefolgt von TuS Nettelstedt-Lübbecke (18 Spiele, 27:9 Punkte).
Auf Platz acht ist der TV Großwallstadt zu finden (20 Spiele, 19:21 Punkte). Am Tabellenende hat sich zwischen den drei hinten stehenden Teams Konstanz, Emsdetten und Fürstenfeldbruck nicht viel geändert.
Heute Abend, Donnerstag, stehen sich der EHV Aue (Tabellensiebter) und der TSV Bayer Dormagen gegenüber (Fünfter).
Bleibt gesund, passt auf Euch auf, behaltet die Nerven und haltet Abstand.