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Handball – 3. Liga: TV Kirchzell fegte den Gegner aus der Halle

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel E, geht es so langsam ans “Eingemachte.”  Der TV Kirchzell hat den HSC Bad Neustadt regelrecht aus der Halle gefegt, Erlangen gewann in Nieder-Roden und Bieberau nahm aus Coburg die Punkte mit. 

Mit einer geschlossenen Glanzleistung fegte der TV Kirchzell den HSC Bad Neustadt mit 39:24 (20:9) regelrecht aus der Halle. Überragend dabei waren noch neben Torhüter Tobias Jörg der zehnfache Torschütze Tim Häufglöckner und Leon David, der mit neun Toren glänzte und nie zu halten war. Dabei sah es personell gar nicht gut aus, denn Spielmacher Tom Spieß musste aufgrund einer Oberschenkelverletzung pausieren und Michael Meyer-Ricks war krank. Außerdem fehlten noch Noah Iancu (verletzt) und Niklas Ihmer (Einsatz bei den TVG-Junioren). 
 
Die Mannschaft der Trainer Andi Kunz und Alex Hauptmann wusste, wie wichtig der Sieg für die Chance auf Platz sechs war. Aber die beiden hatten ihre Spieler auch überragend eingestellt, diese wussten anscheinend schon immer im voraus, was der Gegner vorhatte und legten mit 6:1 einen Blitzstart hin. Die offensive Abwehr der Hausherren überraschte die Gäste und schmeckte denen überhaupt nicht. Hinzu gesellten sich bei ihnen gleich zu Beginn viele technische Fehler, die die Einheimischen für sich nutzten und zu Gegenstößen ummünzten. So war es nicht verwunderlich, obwohl die Gäste mit Gerr, Herth, Drude oder Leskovec sehr gute und routinierte Akteure in ihren Reihen hat, dass es schnell 15:5 stand. In der 26. Minute musste Außen Felix Wolf nach einem rüden Foul an Schnellbacher mit rot vom Parkett. Da stand es schon 17:6 und mit 20:9 ging es in die Pause. Dieses erzielte Brian Heinrich, der nach seinem langen Auslandsaufenthalt erstmals zum Einsatz kam. Neun Gegentore beim 20 erzielten Treffern ist schon nicht von schlechten Eltern. 
 
Antonio Schnellbacher war es, der nach dem Wechsel gleich auf 21:9 erhöhte und so ging das muntere Toreschießen weiter. Vorne wurde konsequent abgeschlossen, hinten gut zugepackt. Das Trainer-Duo Hauptmann/Kunz wechselte auf den Positionen durch, ihre Spieler zauberten teilweise auf dem Feld – so wie das traumhafte Anspiel von Tim Häufglöckner auf Leon David, der zum 29:16 einnetzte. Bei den Gästen waren es einzig Benjamin Herth und Max Drude, die sich ernsthaft wehrten und gegen die Niederlage stemmten. Ansonsten traten die Gäste viel zu harmlos auf. Am Ende stand ein auch in dieser Höhe verdienter 39:24-Erfolg und ein hochzufriedener Alex Hauptmann sagte: „Fairerweise muss man sagen, dass der HSC schon limitiert aufgespielt hat. Aber bei uns hat von Anfang an alles gepasst und wir haben mit Power nach vorne gespielt. Die Frage war, ob die Mannschaft ihre Linie so bis zum Schluss durchziehen kann. Das hat sie richtig gut gemacht, das Spiel nicht austrudeln lassen, sondern ihr Ding durchgezogen. Wir sind sehr zufrieden und glücklich mit dem Sieg.“
 
Wieviel dieser Wert war, zeigt sich nächste Woche. Da geht es für den TVK zum unmittelbaren Konkurrenten nach Gelnhausen. Der TVG steht auf Platz sieben, hat 17:15 Punkte bei 16 Spielen. Die Odenwälder haben nach nun ebenfalls 16 Spielen ihr Punktekonto ausgeglichen (16:16).
 

Konsequent gespielt und die Punkte geholt 

Mit etwas gemischten Gefühlen trat die HSG Bieberau/Modau die Reise nach Coburg an, hatten sie doch immerhin vier Wochen kein Wettkampfspiel und damit ein gehöriges Defizit an Spielpraxis. Das konnte man auch in den ersten Minuten des Spiels sehen, als sich vor allem die sonst so sichere Abwehr gegen die Coburger schwer tat. Da fehlte die Koordination, der letzte Schritt und vor allem die Harmonie im Abwehrverbund. So war es nicht verwunderlich, dass die Coburger zu dieser Phase des Spiels gut mithalten konnten und die Partie zunächst offen blieb. Am Ende nahm die HSG mit 31:24 (19:14) den Sieg mit nach Hause.

Nach zehn Minuten stand es 5:6, ehe die Falken etwas besser ins Spiel kamen und nach 17 Minuten erstmals eine Drei-Tore-Führung herausspielen konnten. Zur Halbzeit stand es 14:19. 

In der Halbzeitpause wurde mehr Konsequenz gefordert. Die Ansage fruchtete und so kam auch die Abwehr immer besser ins Spiel und fand zur alten und gewohnten Stärke zurück. Jetzt wurden Bälle geblockt, Kreisanspiele verhindert und gut mit Torhüter Sevo zusammen gearbeitet. Das schlug sich natürlich auch gleich im Ergebnis nieder, denn die Falken zogen Tor um Tor davon und konnten sogar in der 50. Spielminute mit 29:20 in Führung gehen.Im Zeichen eines sicheren Sieges, schaltete die HSG einen Gang zurück. So konnte Coburg noch etwas Resultatsverbesserung betreiben und am Ende stand ein klarer Auswärtssieg für die Gäste auf der Anzeigetafel. 

HSG-Manager Georg Gaydoul: „Auch in Coburg muss man erst einmal gewinnen, das haben wir gut hin bekommen und wollen uns weiter steigern. Aber jetzt erst einmal ein Lob an die Truppe, die immerhin vier Wochen keinen Wettkampfmodus hatte.“

Tabellenzweiter am Ende zu stark für die Rodgauer

Tolle Treffer, packende Zweikämpfe, Wechselfehler und viele Diskussionen. In einem hochinteressanten Spiel mussten sich die Baggerseepiraten nach 60 kampfbetonten Minuten dem Bundesliganachwuchs aus Erlangen mit 29:36 (15:17) geschlagen geben. 

Vom Anpfiff an entwickelte sich eine temporeiche Partie mit extrem hoher Schlagzahl. Beide Teams suchten zielstrebig den direkten Weg zum Tor. Die Hausherren waren immer wieder mit Pässen an den Kreis erfolgreich. Dort wuselte sich Flo Stenger durch die Deckungsreihe der Gäste, der oftmals nur regelwidrig gestoppt werden konnte. Die Franken vertrauten im Angriff vor allem dem treffsicheren Poser auf Rechtsaussen, der bei seinen insgesamt neun Wurfversuchen in der ersten Halbzeit achtmal erfolgreich war. Nach der ausgeglichenen Anfangsphase (5:5) ließen die Rodgauer gegen den starken Gästekeeper Boiek ein paar gute Chancen liegen, das nutzte der Tabellenzweite sofort eiskalt aus und setzte sich auf 11:8 ab.

HSG-Trainer Jan Redmann nahm in seiner Auszeit dann erste personelle Wechsel vor und forderte von seinem Team wieder mehr Intensität in den Zweikämpfen. Das setzten Kohlstrung und Co. gegen die körperlich überlegenen Gäste auch direkt um. Die Intensität auf dem Feld nahm jetzt spürbar zu, es hagelte Hinausstellungen auf beiden Seiten. Dies gipfelte letztendlich in einer umstrittenen Szene, bei der sich Gästeakteur Bialowas zu einer klaren Unsportlichkeit gegen Michi Weidinger hinreißen ließ. Doch zum deutlich hörbaren Unmut der heimischen Fans wurde nicht nur Bialowas, sondern auch Weidinger mit einer Zweiminuten-Strafe bedacht. Das war nicht die einzige Entscheidung, mit der HSG-Coach Jan Redmannsichtlich unzufrieden war. Die hochgekochten Emotionen beruhigten sich dann aber recht schnell und bis zum Halbzeitpfiff gelang es den Rodgauern, den Rückstand auf 15:17 zu begrenzen.

Direkt nach Wiederbeginn folgte dann die entscheidende Phase. Binnen drei Minuten produzierten die HSGler viele Fehler im eigenen Angriff. Die wieselflinken Gäste nutzten das aus, oftmals in Person von Linksaußen Bauder, der immer wieder frei vor Kapitän Marco Rhein auftauchte. Der HSG-Kapitän zeigte mit 20 Paraden zwar erneut eine starke Leistung, konnte in der Folge aber nicht verhindern, dass sich die Erlanger nicht aus dem Konzept bringen ließen. Was die Baggerseepiraten auch versuchten, oftmals hatten die gegnerischen Spieler die bessere Antwort. So vergingen die Minuten und spätestens beim 23:30 war die Partie entschieden. 

Das Bild hat uns die HSG Rodgau Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

 

Bleibt gesund und passt auf Euch auf.