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Rudern: Deutschland-Achter mit souveränem Vorlaufsieg in Posen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Das junge Team Deutschland-Achter hat im polnischen Posen die erste Standortbestimmung vor der Brust, denn beim Weltcup treffen der Deutschland-Achter, der Vierer und der Zweier ohne Steuermann auf internationale Konkurrenz.

Neben den Sportlern aus Übersee haben noch Tschechien, Indien, Polen und die Ukraine für das Rennen gemeldet. Die erste Standortbestimmung wird der Deutschland-Achter krankheitsbedingt allerdings ohne Benedict Eggeling absolvieren müssen. Dafür rückt Mark Hinrichs ins Boot. Das deutsche Flaggschiff tritt somit in der Besetzung Mattes Schönherr, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Mark Hinrichs, Laurits Follert, Julian Garth, Jasper Angl, Olaf Roggensack und Steuermann Jonas Wiesen in Posen an. „In der Vorbereitung hat es ein paar Rückschläge durch Coronafälle gegeben. Es ist nicht optimal gelaufen, aber wir machen das Beste daraus“, so Bender.

Besser hätte der Auftakt gar nicht sein können, denn das Flaggschiff zog mit eindeutigem Start-Ziel-Sieg ins Finale ein. Der Vierer und der Zweier verpassen allerdings das Weiterkommen.

Achter stark verjüngt

Der stark verjüngte und auf sechs Positionen veränderte Deutschland-Achter zog mit einem souveränen Vorlaufsieg beim Weltcup im polnischen Posen direkt ins Finale ein. Der U23-Achter aus Polen sowie Achter-Neuling Indien waren zum Weltcup-Auftakt nicht die wahren Gegner, so dass der Vorsprung des deutschen Paradebootes von einem zum nächsten Streckenabschnitt immer mehr anwuchs. Im Ziel waren es über 13 Sekunden auf Polen. „Es war nach der Regatta in Essen die zweite Alleinfahrt. Es ist schon etwas anderes, wenn man in einen ordentlichen Bord-an-Bord-Kampf verwickelt ist“, sagte Bundestrainer Uwe Bender, der im Finale am Sonntag (14.24 Uhr) mit Australien, das sich im anderen Vorlauf gegen Kanada durchsetzte, und weiteren Booten stärkere Gegner erwartet.

„Wir haben uns vorgenommen, ein volles Rennen zu fahren. Aber wenn man dann die Abstände sieht, macht man instinktiv vielleicht automatisch weniger. Durch den Sieg haben wir aber auf jeden Fall Selbstbewusstsein getankt. Ich hoffe, dass wir auch Sonntag gewinnen werden“, meinte Olaf Roggensack. Und Torben Johannesen ergänzte hinsichtlich der vielen Ausfälle aus den vergangenen Wochen: „Das Rennen war etwas holprig, es fühlte sich nicht wie selbstverständlich an. Uns fehlen die gemeinsamen Kilometer, um die gleiche Idee für den Ruderschlag zu finden.“

Erschwerend kam der starke Schiebewind auf dem Maltasee im Zentrum von Posen hinzu. „Gefühlt hat der Wind uns eher gehindert als geholfen. So war es schwierig, die technischen Vorgaben umzusetzen“, meinte Schlagmann Mattes Schönherr. Das erste Rennen im Deutschland-Achter war es für Jasper Angl: „Wir sind bei Weitem kein optimales Rennen gefahren. Aber es war ein cooles Gefühl am Start, dass man nun den großen Achter für Deutschland repräsentiert.“

Vierer ohne Steuermann musste gleich zweimal ran

Gleich zweimal ging es für den Vierer ohne Steuermann am heutigen Freitag an den Start. Im Vorlauf fuhren Marc Kammann, Max John, Malte Großmann und Theis Hagemeister hinter den Niederlanden auf den zweiten Platz. Im Hoffnungslauf reichte es hinter China und Polen nur zu Rang drei, womit das Quartett den Einzug ins A-Finale verpasste. „Auf den ersten 500 Metern haben sie etwas den Kontakt verloren, aber über die Strecke haben sie gut gearbeitet und gekämpft. Am Ende war es schwierig, bei den Schiebewind-Bedingungen noch eine komplette Bootslänge aufholen. Aber das Positive ist: Wir sind dran und werden nicht abgespeist. Wir kommen Schritt für Schritt weiter“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge. Im B-Finale am Sonntag (9.15 Uhr) hat der Vierer die nächste Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.

Zweier verpasste den Einzug ins Halbfinale

Der Zweier ohne Steuermann verpasste mit Platz vier im Hoffnungslauf den Einzug ins Halbfinale. Henry Hopmann und Leon Schandl kamen hinter den Zweiern aus Ungarn, Frankreich und Uruguay ins Ziel. „Sie haben kein Mittel gefunden, um über die Mitte ranzukommen. Es fehlte ein raumgreifender Schlag“, sagte Tschäge. Für Hopmann/Schandl, die am Donnerstag im Vorlauf Fünfte wurden, ist der Weltcup in Posen die erste Regatta der Saison über die 2.000-Meter-Distanz im Zweier. Mit dem C-Finale am Samstag (9.30 Uhr) haben sie noch einmal die Chance sich zu zeigen.

Die Ergebnisse:

Achter, Vorlauf: 1. Deutschland-Achter (Mattes Schönherr, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Marc Hinrichs, Laurits Follert, Julian Garth, Jasper Angl, Olaf Roggensack, Steuermann Jonas Wiesen) 5:35,05 Minuten. –  2. Polen 5:48,73. –  3. Indien 6:03,79.

Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Niederlande 1 5:51,78 Minuten. –  2. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 5:57,67. –  3. Niederlande 2 6:00,37. –  4. Frankreich 6:05,22. –  5. Dänemark 6:10,72.-  6. China 2 6:14,37.

Vierer ohne Steuermann, Hoffnungslauf: 1. China 1 5:49,56 Minuten. –  2. Polen 5:51,12. –  3. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 5:52,72. –  4. Dänemark 5:53,75. –  5. China 2 6:15,14.

Zweier ohne Steuermann, Hoffnungslauf: 1. Ungarn 6:35,09 Minuten. –  2. Frankreich 1 6:36,95. –  3. Uruguay 6:40,48. –  4. Deutschland (Henry Hopmann, Leon Schandl) 6:41,86. –  5. China 1 6:45,34.

 

Der Zeitplan:

Zweier ohne Steuermann: Halbfinals, Samstag ab 11.05 Uhr. – A-Finale,  Sonntag 11.08 Uhr.

Vierer ohne Steuermann: A-Finale, Sonntag 12.53 Uhr.

Achter: Halbfinals, Samstag ab 12.35 Uhr. –  A-Finale Sonntag 14.24 Uhr.

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann, Team Deutschland-Achter, zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.