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Handball – 3. Liga: TV Gelnhausen entführt die Punkte aus Kirchzell – Hanau mit schönem Erfolg

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, gab es erneut keine Punkte für den TV Kirchzell. Diese nahm der TV Gelnhausen mit nach Hause. Dagegen punktete die HSG Hanau gegen Friesenheim und Nieder-Roden trennte sich mit einem Unentschieden gegen Dutenhofen/Münchholzhausen.

 

 

Die Enttäuschung nach der bitteren 21:22-Niederlage gegen den TV Gelnhausen war der Kirchzeller Mannschaft und ihren Anhängern ins Gesicht geschrieben. Dem TVG-Headcoach Sergej Budonow hingegen war die Erleichterung deutlich anzumerken, als er sagte: „Wann haben wir hier in Kirchzell das letzte Mal gewonnen? Ich glaube, das war noch zu Zweitliga-Zeiten. Umso mehr freue ich mich über den Erfolg.“

Gerangel zwischen Kirchzell und Gelnhausen um den Ball

 
Tatsächlich hat sich der Gast schon immer bei seinen Auswärtsspielen gegen Kirchzell sehr schwer getan. So auch diesmal. Allerdings hatte der TVG diesmal das glücklichere Ende auf seiner Seite. 
 
Die Hausherren schickten diesmal Joshua Löffelmann von Anfang an zwischen die Pfosten und er machte seine Sache, wie schon zuletzt in Nieder-Roden, sehr gut. Auch half Maximilian Gläser wieder aus, musste allerdings in der 49. Minute nach drei Zeitstrafen auf der Tribüne Platz nehmen. Generell verhängten die Schiedsrichter in dem fairen Spiel viele Zeitstrafen. Insgesamt waren es elf an der Zahl. Hinzu kamen noch zehn Strafwürfe für die Gäste, denen einer der Kirchzeller gegenüber stand. 
 

Die Gastgeber erwischten den besseren Start, führten schnell mit 3:0 und den Gästen gelang der erste Treffer erst nach neun Minuten. Nach zwölf Minuten glich der TVG aus und von da an wogte die Partie hin und her. Beide Abwehrreihen standen gut, beide Torhüter – Löffelmann auf der einen, Julian Lahme auf der anderen Seite – waren gut aufgelegt, so dass wenig Tore fielen. 8:8 stand es nach 24 Minuten. Die 9:8-Führung der Gäste machten die Hausherren mit drei schönen Treffern von Polixenidis, Spieß und Blank bis zur 28. Minute schnell wett und mit diesem Stand ging es auch in die Pause.

Leon David und Nils Bergau auf der Lauer

 
Tom Spieß, Dreh- und Angelpunkt
 

Tom Spieß, Dreh- und Angelpunkt und Vollstrecker gleichzeitig, brachte sein Team nach dem Wechsel mit 12:9 in Front. Dieser Vorsprung hielt bis zur 34. Minute an (13:10). Joshua Osifo fiel zu diesem Zeitpunkt bei einer Aktion auf den Hinterkopf, konnte danach nur noch kurz eingesetzt werden. Die Intensität auf dem Parkett nahm zu, die Abwehrreihen leisteten Schwerstarbeit. Doch es war auch zu sehen, dass sich der TVG immer besser zurecht fand (13:13). Das 14:13 (40.) durch Spieß sollte bis zur 53. Minute (20:19) die letzte Führung gewesen sein. Drei Treffer in Folge für den TVG läuteten die TVK-Niederlage ein. Die hektische Schlussphase (21:22) wurde durch die Schiris noch verstärkt. Am Ende stand ein knapper Sieg der Gäste. Allerdings wäre ein Unentschieden dem Spielverlauf nach gerechter gewesen. „In der ersten Hälfte haben wir ein tolles Team gesehen, dass sich an die Marschroute gehalten hat. Danach haben wir den TVG zu schnell drankommen lassen. Der Ausfall von Osifo und das Rot von Gläser kamen erschwerend hinzu. Aber unser Team steht jede Woche wieder auf und kämpft weiter“, so TVK-Trainer Alex Hauptmann. Für diese Worte bekam er viel Applaus.

Gelnhausens Keeper Julian Lahme in Aktion

 

HSG Hanau gewinnt gegen HLZ Friesenheim-Hochdorf

Klare Angelegenheit zum Abschluss der Hinrunde. Die HSG Hanau hat zwei weitere Punkte beim 30:22-Erfolg gegen das HLZ Friesenheim-Hochdorf eingefahren. In einer einseitigen Partie feierte das junge Team von Trainer Hannes Geist am Ende einen Start-Ziel-Sieg, hätte zwischenzeitlich aber noch höher führen können.

HSG Hanau kämpfte stark

„Friesenheim hat das heute gegen uns recht gut gemacht, gerade in den zweiten 30 Minuten. In der zweiten Halbzeit war es für uns kaum möglich, dass wir uns weiter absetzen“, so Geist nach dem Spiel. „Obwohl ich nicht wirklich zufrieden mit dem Gezeigten bin, freue ich mich natürlich, dass wir gewonnen und die Hinrunde mit 21:5 Punkten abgeschlossen haben. Das haben die Jungs geil gemacht.“

Vor 380 Zuschauern in der Main-Kinzig-Halle hatte Hanau gleich zu Beginn sein zweikampfstarkes Defensivspiel aufziehen können, welches das Team um Max Bergold und Jan-Eric Ritter in dieser Saison so gefährlich macht. Obwohl im Angriff die eine oder andere Möglichkeit liegen gelassen wurde, führte die Geist-Sieben schnell. Das HLZ Friesenheim-Hochdorf, mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen nach Hanau gereist, fand gegen die resolute Deckung der Hausherren zunächst kaum ein Durchkommen.

Es dauerte eine Weile, bis die Zweitliga-Reserve der Eulen Ludwigshafen in das Spiel fand, doch dann waren es Luis Maier und Patrick Friedmann, die den Gast beim 7:12 (25.) wieder etwas heranbrachten. Hannes Geist hatte zunächst genug gesehen und legte die Grüne Karte auf den Tisch. „Wir sind eigentlich gut gestartet und haben bis zum 9:2 das Spiel bestimmt“, so der HSG-Cheftrainer. „In der Auszeit habe ich den Jungs mit auf den Weg gegeben, dass wir auf dem Gastpedal bleiben wollen, das hat aber nicht so ganz geklappt.“

Stattdessen waren es jetzt die Gäste, die mutig nach vorne spielten und von einigen technischen Fehlern der Grimmstädter profitieren. Noch vor dem Pausenpfiff verkürzte Simon Schwarz für das HLZ auf 10:14. „Wir wussten selber nicht so ganz, woran das lag“, resümierte Geist später. „Wir haben vorne ein bis zwei Bälle zu früh weggeben und waren hinten nicht mehr konsequent genug. Eigentlich hätten wir zu diesem Zeitpunkt bereits höher führen müssen.“

Aufbäumen des Gastes blieb aus

Dass die HSG Hanau aber gerade in den zweiten 30 Minuten Courage zeigen kann, bewiesen Adanir, Strohl & Co. bereits in der vergangenen Woche beim Erfolg in Pohlheim nach deutlichem Pausenrückstand. Auch diesmal blieb das Team abgeklärt. Zu Beginn des zweiten Durchgangs behaupteten die Hausherren ihre Vier-Tore-Führung, ehe diesmal Strohl seinen Kapitän Ruppert mit einem schönen Pass aufs Tor zuschickte und dieser das 18:13 für die HSG herauswarf. Aus einem starken Kollektiv stach aber auch der treffsichere Luca Braun (5 Tore) heraus. Der Linkshänder ging in der 48. Minute aus einem Zweikampf mit gleich zwei Gegenspielern als Sieger hervor und jagte das Spielgerät – unhaltbar zum 25:19 in die Maschen. Hannes Geist gab jedem Akteur seine Spielanteile und wechselte durch. Nach einem Doppelpack von Ritter zum 29:22 (60.), setzte Luka Ireland den Schlusspunkt beim 30:22.

 

Gerechtes Remis nach Wechselbad der Gefühle

Die HSG Rodgau Nieder-Roden hat die Hinrunde mit einem 26:26 bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II abgeschlossen. Damit blieben die „Baggerseepiraten“ zwar auch im vierten Auswärtsspiel hintereinander sieglos und fielen in der Tabelle mit nunmehr 16:10 Zählern auf Rang sechs zurück. Dennoch zeigte sich Trainer Jan Redmann sowohl mit den Darbietungen seiner Schützlinge bei der Wetzlarer Bundesliga-Reserve als auch insgesamt mit dem Verlauf der gesamten Vorrunde zufrieden. „Die Jungs haben über weite Strecken ein wirklich gutes Spiel gegen einen starken Gegner gemacht, der zuletzt einen richtigen Lauf und drei Spiele in Folge gewonnen hatte“, konstatierte der Rodgauer Übungsleiter nach einer umkämpften Partie, die vor allem in der zweiten Hälfte einer Achterbahnfahrt glich. Das Wechselbad der Gefühle beendete Johannes von der Au erst drei Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem umjubelten Ausgleichstreffer.

Der dynamische Rückraumspieler zeichnete in der fünften Spielminute auch für den ersten Treffer der Gäste verantwortlich, die im ersten Durchgang indes immer dem tonangebenden mittelhessischen Talentschuppen hinterherhecheln mussten. Erschwert wurde die Aufgabe für die Rodgauer dadurch, dass sie nicht nur auf die schon länger verletzt fehlende Rückraumachse Lars Spieß/Ketil Horn verzichten mussten, sondern auch Kapitän und Torwart Marco Rhein wegen einer leichten Gehirnerschütterung, die er durch einen Kopftreffer im Kirchzell-Spiel erlitten hatte, zunächst geschont wurde.

Sein Stellvertreter Philipp Hoepffner machte seine Sache gut, konnte aber nicht verhindern, dass sich die Hausherren in der 19. Spielminute auf vier Treffer (10:6) absetzten. Doch die „Baggerseepiraten“ zeigten nach Darstellung ihres Coaches „eine gute Energie und Körpersprache“ und hätten den Rückstand kurz vor der Pause auf ein Tor verringern können. In eigener Überzahl leisteten sich die „Redmänner“ allerdings einen unnötigen Ballverlust und kassierten mit der Halbzeitsirene das 15:12.

Dieser Abstand blieb zunächst auch nach dem Seitenwechsel bis zur 37. Spielminute gewahrt (18:15), doch dann rührten die Gäste in der Abwehr Beton an und blieben sieben Minuten ohne Gegentreffer, während sie selbst die Harzpille gleich sechsmal in den gegnerischen Kasten wuchteten. Die daraus resultierende 18:21-Führung verteidigte die junge Truppe aus Südhessen verbissen bis zehn Minuten vor Schluss (22:24), ehe das Pendel wieder zugunsten der Gastgeber ausschlug: Der Bundesliga-Nachwuchs erzielte dann nämlich seinerseits vier Tore in Folge und schien beim 26:24 (53.) auf die Siegerstraße eingebogen zu sein.

Abermals ließen die Redmann-Schützlinge, bei denen nun auch Stammkeeper Rhein der Deckung zusätzliche Stabilität verlieh, sieben Minuten keinen Gegentreffer zu. Und so kamen sie am Ende zu einem aufgrund des Treffers kurz vor Schluss glücklichen, aber gerechten Unentschieden.