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Handball – 2. Liga: Der TV Großwallstadt erwartet den 1. VfL Potsdam zum heißen Tänzchen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung holte sich am vergangenen Mittwoch in der zweiten Handball-Bundesliga der TV Großwallstadt den dritten Sieg in dieser Saison gegen den HSC Coburg. Zweimal gewann der TVG nun in der laufenden Runde, einmal im DHB-Pokal. Mit diesem Erfolg haben sich die Jungs von Trainer Slava Lochman wieder ein Stück von den drohenden Abstiegsrängen verabschiedet. Mit nunmehr 24:28 Punkten und Platz elf in der Tabelle kann der TVG aufschnaufen. „Der Auswärtssieg in Coburg war ein wichtiger Schritt. Nun wollen wir uns in den nächsten Spielen weiter nach oben konzentrieren“, sagt TVG-Geschäftsführer Michael Spatz.
 
Nach dem Unentschieden am vergangenen Freitag gegen Dessau-Rosslau folgte am Mittwoch die Partie in Coburg und am Sonntag gastiert der 1. VfL Potsdam in Elsenfeld. Es geht also Schlag auf Schlag.
 
Die Gäste spielten am vergangenen Mittwoch ebenfalls und gewannen zuhause mit 35:32 gegen den HC Elbflorenz. Damit steht die Mannschaft von Trainer Bob Hanning mit 31:21 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Nicht schlecht für einen Aufsteiger, der am 28. August 2022 sein erstes Pflichtspiel in Liga zwei im DHB-Pokal gegen den Tusem Essen hatte. 
Zu Beginn der Runde legte die junge Potsdamer Mannschaft richtig gut los, spielte unbekümmert auf und sammelte aus den ersten neun Begegnungen 15 Pluspunkte. Anschließend gab es in fünf Spielen in Folge eine Niederlagen-Serie. Zwischenzeitlich hat sich der VfL wieder stabilisiert und im März bisher alle seine Spiele – daheim gegen Dormagen, in Hagen und zuhause gegen Elbflorenz – gewonnen. „Bei so einem jungen Team sind Aufs und Abs zu erwarten. Doch die werden sich sicherlich weiterentwickeln“, sagt TVG-Geschäftsführer Michael Spatz.
 
Bob Hanning hat das Sagen auf der Bank
 
Bob Hanning, eine der prägenden Persönlichkeiten im Handball und früherer Vize-Präsident des DHB, hat nicht nur das Sagen auf der Bank beim VfL, sondern ist auch Geschäftsführer des Erstligisten Füchse Berlin. Er will seine jungen Spieler Schritt für Schritt weiterentwickeln. „Das A und O für mich ist es, die Mannschaft weiter zu entwickeln. Daher kümmern wir uns auch nur maximal eine Einheit um den Gegner. Den Rest des Trainings kümmern wir uns ausschließlich um uns selbst. Da haben wir genug zu tun,“ sagt Hanning. Und weiter sagt der Coach, der das Traineramt in der zweiten Liga ehrenamtlich ausführt: „Bei den Füchsen läuft es gut, in meinem Potsdamer Kindergarten sind alle tiefenentspannt. Ich bin unfassbar glücklich, dass die Jungs mit soviel Herz und Leidenschaft spielen und muss sagen, was die Spieler Woche für Woche leisten und wie sie immer wieder aus ihrer Komfortzone herausgehen, das ist einfach unglaublich.“ Er versucht, in jedem Training seine Mannschaft besser zu machen, spielt daher auch kein 7 gegen 6. Gefragt nach dem warum, sagt er: „Du magst dir dadurch zwar einen Vorteil holen. Aber ich möchte die Jungs so ausbilden, dass sie auch ohne Vorteil eine Lösung aus jeder Situation herauszuholen. Das macht die Spieler auf Dauer besser.“
 
Das Hinspiel im Oktober hatte der TVG mit 30:35 verloren. Diesmal soll es anders werden, denn die Lochman-Crew will unbedingt einen Heimsieg einfahren. Michael Spatz: „Es wird Zeit für uns, mal wieder vor unserem Publikum zwei Punkte zu holen. Das würde den Fans und uns gut tun.“ Tatsächlich liegt der letzte TVG-Heimsieg schon ein bisschen zurück. Allerdings wird die Aufgabe keine einfache und die Hausherren sind gewarnt, denn die Gäste werden mit viel Power im Angriff kommen, haben einen sehr ausgeglichenen Kader und mit Mark Ferjan und Lasse Ludwig zwei gute Torhüter. Rückraumspieler Matthes Langhoff wird wohl nicht dabei sein, Karl Roosna und Maxim Orlov sind schon länger verletzt. „Aber auch das sehen wir entspannt. Wir werden den Kader mit ein paar A-Jugendlichen auffüllen”, meint Hanning, der mit seinem Team bereits am Samstag anreist.
 
Der TVG hat mit dem Auswärtssieg in Coburg ebenfalls Selbstvertrauen getankt und wird mit Respekt, aber ohne Angst die Aufgabe angehen. Michael Spatz: „Der VfL steht in der Tabelle vor uns und wir wissen um seine Stärke. Potsdam kommt sicher mit Rückenwind von zuletzt drei Siegen in Folge. Wir haben aus den letzten zwei Spielen drei Punkte geholt, wollen mit einem Heimsieg nachlegen. Dafür werden wir alles geben.“
 
Wenn die Mannschaft um ihren starken Rückhalt im Tor, Petros Boukovinas, wieder so geschlossen auftritt wie zuletzt, sollte dieses Vorhaben gelingen. Dino Corak, Jan-Steffen Minerva und Görkem Bicer werden noch fehlen. Hinter Luca Munzinger steht ein dickes Fragezeichen. „Ansonsten sind, Stand heute, alle fit“, sagt Spatz. 
 
Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Hier nimmt Frieder Bandlow Kurs aufs Tor.
 
Den Artikel habe ich – mit Abstrichen – für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.