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Handball – 2. Liga: Keine Punkte für den TV Großwallstadt bei der HSG Konstanz

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Handball-Zweitligist TV Großwallstadt wollte die Partie gegen die HSG Konstanz erfolgreich gestalten und am Bodensee keinesfalls baden gehen. Beim Wollen ist es geblieben. Mit 25:28 (11:14) verlor die Mannschaft von Trainer Slava Lochman und die HSG revanchierte sich für die hohe Hinspielniederlage vom vergangenen Oktober. Dabei waren die Chancen für die Gäste mehr als vorhanden, die Abwehr stand – aber, noch einmal, im Angriff tat sich der TVG sehr schwer und vergab viel zu viele Chancen. Hinzu kam ein Moritz Ebert im Tor, der über sich hinaus wuchs (20 Paraden). Aber auch Petros Boukovinas hatte 17 Paraden, hielt sein Team immer wieder im Spiel – und trotzdem gab es keine Punkte.
 
Der Reihe nach. Die Vorzeichen standen beim TVG nicht gut, denn mit Dino Corak fehlte eine „Bank“ am Kreis und Torhüter Jan-Steffen Minerva fehlt noch nach seiner Hand OP sowie Außen Görkem Bicer nach seiner schweren Knieverletzung. In Konstanz fehlte weiterhin Adrian Kammlodt, der im vergangenen Spiel einen Schlag auf die Rippen bekam. Thomas Rink verletzte sich unter der Woche am Sprunggelenk, Florian Eisenträger klagte zuletzt über Knieprobleme, Povilas Babarskas leidet noch immer unter Achillessehnen-Problemen und Kuno Schauer war die letzten Tage grippekrank. Alle stellten sich aber im Laufe des Spiels in den Dienst der Mannschaft. 
 
TVG-Trainer Slava Lochman fing zunächst mit Babarskas am Kreis und mit Zhuk auf Außen an. Im Rückraum spielten Wullenweber, Munzinger, Strakeljahn, Schauer, Bandlow und Stark wechselweise. Beide Mannschaften bevorzugten eine kompakte 6-0-Deckung und nach drei Minuten stand es 1:1. Doch zu diesem frühen Zeitpunkt war den Hausherren bereits anzumerken, dass sie sich unbedingt für die hohe 18:27-Hinspielniederlage revanchieren wollten. Sie spielten sehr konzentriert, erwischten einen guten Start, führten mit 5:3 und 9:5, während der TVG viel zu viele Chancen liegen ließ. Beide Torhüter zeichneten sich gleich zu Beginn mehrfach aus. HSG-Eigengewächs Moritz Ebert hielt sehr stark und der TVG konnte sich bei Petros Boukovinas bedanken, denn er hielt sein Team mit guten Paraden im Spiel. Die Gäste kämpften sich nach dem 6:10 heran, hatten beim 8:10 schon die Chance zum Anschluss. Doch es wurde vom Punkt vergeben und die HSG stockte auf 11:8 auf. Im Konstanzer Hexenkessel vergab der TVG weiter zu viele Chancen, unter anderem eine weitere zum möglichen Anschluss.
 
Beim 11:10 war es dann soweit. HSG-Trainer Lützelberger nahm die Auszeit, stoppte damit die TVG-Aufholjagd und der Ausgleich fiel nicht. Die HSG ließ sich von ihrem Publikum tragen und zog auf 13:10 (28.) davon. Mario Stark verkürzte, doch beim Pausenpfiff lagen die Gäste wieder mit drei Toren hinten (11:14). 
 
Mario Stark mit dem 12:14
 
Sofort nach Wiederbeginn gelang Mario Stark das 12:14. Der Zwei-Tore-Rückstand hielt nicht lange, denn die HSG erhöhte postwendend auf 15:12. Die Partie wurde nun hitziger und sehr kampfbetont. Der TVG stand gut in der Abwehr, doch im Angriff wollte es einfach nicht rund laufen. Die Konstanzer spielten sich in einen Flow und vor allem Torhüter Ebert wuchs über sich hinaus. Er brachte den gegnerischen Sturm zur Verzweiflung. Es war wie verhext. Doch Aufgeben war nicht drin. Immer wieder kämpften sich die Gäste dran und verkürzten von 19:23 auf 21:23 (54.). Wieder war alles offen.
 
Beim 24:21 waren noch sechs Minuten zu spielen und Slava Lochman nahm die Auszeit. Wullenweber sorgte mit dem 22:24 und 24:25 (57.) für Spannung pur. Der TVG schnupperte am Ausgleich, doch HSG-Torhüter Ebert war es, der die Halle mit seinen Paraden zum Kochen brachte. Die HSG zog einmal mehr davon und beim 28:24 hatte der TVG per Strafwurf die Chance zu verkürzen. Doch auch das klappte nicht. Luca Munzinger erzielte das 25:28, allerdings war dies nur noch Ergebniskosmetik.
 
TVG-Geschäftsführer Michael Spatz sagte im Anschluss an das Spiel: „Glückwunsch an Konstanz zum verdienten Sieg. Heute weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Wir wollten mit einem Sieg einen großen Schritt nach vorne machen. Mit so einer Leistung ist dies uns verdient nicht gelungen. Die Abwehr war noch in Ordnung. Aber mit einem Angriff der über 20 Fehlwürfe produziert, kann man kein Spiel gewinnen. Keiner ist heute an seine Leistungsgrenze gegangen.”
 
Nun ist erst einmal Länderspielpause bis zum 17. März. Dann wartet zuhause der Dessau-Rosslauer HV auf den TVG. 

 

Eine kleine Anmerkung von mir: Ein großes Lob an die @hsgkonstanz

Sie zeigte bei sportdeutschland.tv @handballdeutschland.tv eine unglaublich gute Präsenz – angefangen mit den Vorberichten zur Partie und den Interviews bis hin zur Pressekonferenz nach der Begegnung. Das war einfach klasse und sehr professionell!

Das Bild, das Finn Wullenweber zeigt, hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

 

Den Text habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.