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Handball – 3. Liga: Derby in Kirchzell – Baggerseepiraten gastieren in Miltenberg – HSG Hanau will mit seinen Fans feiern

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, neigt sich die “reguläre” Spielzeit ihrem Ende zu. An der Tabellenspitze ist alles geklärt, am Tabellenende geht es bis zum letzten Spieltag wohl spannend zu. Der TV Kirchzell empfängt die HSG Rodgau Nieder-Roden, die HSG Hanau die HSG Pohlheim und der TV Gelnhausen muss in Mundenheim antreten.

 

Weiter spielen: DJK Waldbüttelbrunn – mHSG Friesenheim-Hochdorf II, HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II – TuS Dansenberg, HG Saarlouis – TSG Haßloch, VfL Gummersbach II – TuS Ferndorf.

 
 
Ein Sieg ist Pflicht im Kampf um den Klassenerhalt
 
In den letzten drei Spielen zeigte sich der TV Kirchzell von seiner kämpferisch besten Seite und gewann gegen Friesenheim, Dutenhofen und zuletzt in Dansenberg. Mit diesem Kraftakt hat sich Kirchzell auf den neunten Tabellenplatz geschoben. Doch aus dem Schneider sind die Odenwälder deshalb noch lange nicht. Am Tabellenende geht es so eng her, dass es wohl bis zum offiziellen Saisonende spannend bleiben wird. 
 
TVK-Trainer Alex Hauptmann will sich gar nicht groß mit „Rechenspielchen“ aufhalten. Er weiß, dass sein Team auch das nächste Spiel gewinnen muss – und das wird schwer genug. Denn mit der HSG Rodgau Nieder-Roden kommt eine Spitzenmannschaft nach Miltenberg. Nicht umsonst steht das Team von Trainer Jan Redmann auf dem vierten Tabellenplatz. Und die HSG will diesen Platz auf jeden Fall halten, um ihren Anspruch auf die Qualifikation zur Pokalrunde zu untermauern. Aus zwei Spielen benötigen die Baggerseepiraten noch zwei Punkte, um sicher auf Platz vier zu landen. Einen Pluspunkt mehr hat der TV Gelnhausen (Platz drei). Doch dieser musste am Mittwochabend nach Gummersbach zum Nachholspiel und konnte von dort keine Punkte mit nach Hause nehmen.
 
 „Nieder-Roden ist ein richtiges Brett und sie spielen eine gute Rückrunde“, weiß Alex Hauptmann zu berichten, der selbst jahrelang die HSG trainiert hat. Die Gäste haben mit viel Verletzungspech zu kämpfen und immer wieder fallen Leistungsträger aus. Trotzdem steht die HSG in der Tabelle vorne mit dabei. „Sie können immer wieder junge Spieler aus der A-Jugend mit einbinden, haben einen breiten Kader und können Ausfälle besser kompensieren“, sagt Hauptmann.
 
Mit Simon Brand, Niklas Geck, Johannes von der Au, Henning Schopper, Kreisläufer Florian Stenger oder Torhüter Marco Rhein kommen starke Akteure, die es gilt, in Schach zu halten. Die Kirchzeller wissen, was auf sie zukommt und sie wissen, dass es um Alles oder Nichts geht. Es stehen nur noch zwei Spiele auf dem Plan – am Samstag gegen Nieder-Roden und kommende Woche in Gelnhausen. Deshalb werden sie sicher diese enorm wichtige Partie mit viel Willen, Leidenschaft und Kampf angehen und sie werden sich auf einen heißen Tanz einstellen. Alex Hauptmann: „Wir haben jetzt drei Spiele in Folge gewonnen und wir wissen, um was es geht. Wir werden die Partie mit breiter Brust angehen und wollen gegen die HSG mit viel Willen und Einsatz spielen. Ich hoffe, dass die Halle voll wird und unsere Fans uns unterstützen, damit wir diese schwere Aufgabe wuppen.“
 
Die Baggerseepiraten haben trotz der zahlreichen Verletzungssorgen immer besser in ihren Rhythmus gefunden, zeigten sich vor allem viel treffsicherer als in der Hinrunde und fahren nach Miltenberg, um etwas Zählbares mitzunehmen.
 
Der Coach hofft, dass er mit seinem kompletten Kader antreten kann. Hinter Antonio Schnellbacher steht noch ein Fragezeichen nach seiner Verletzung vergangene Woche. 
 
 

HSG Hanau erwartet die HSG Pohlheim

Es sind spannende Wochen für die HSG Hanau. Nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Ferndorf und dem 14. Sieg in Serie am vergangenen Spieltag in Waldbüttelbrunn, kommt es nun zum Aufeinandertreffen gegen den Tabellenvorletzten HSG Pohlheim.

„Bei unserem letzten Hauptrunden-Heimspiel wollen wir mit unseren Fans zusammen einen tollen Handball-Abend erleben“, sagt HSG-Cheftrainer Hannes Geist vor dem Aufeinandertreffen mit den Mittelhessen. „Dafür fokussieren wir uns völlig darauf, unsere Leistungsfähigkeit abzurufen.“

Doch unterschätzen dürfen die Hanauer Hausherren die Gäste auf keinen Fall. „Wenn wir nur um ein Prozent nachlassen, bekommen wir Probleme. Das haben wir am vergangenen Wochenende in Waldbüttelbrunn gesehen, aber auch im Hinspiel“, warnt Geist. Beim ersten Aufeinandertreffen im November lagen die Grimmstädter nach einer schwachen ersten Halbzeit mit sechs Toren im Hintertreffen. Eine absolute Mentalitätsleistung der Adanir, Ruppert &. Co sorgte dann aber für eine deutliche Leistungssteigerung und den verdienten 25:21-Auswärtsieg.

Geist will trotz feststehender Meisterschaft und der anstehenden Aufstiegsrunde das Rückspiel eindeutiger gestalten, aus mentaler Sicht werde dies aber für seine Mannschaft schwierig. Gerade vor dem Hintergrund, dass Pohlheim sieben seiner elf Punkte seit dem Jahreswechsel sammelte, ist die HSG gewarnt. „Sie spielen befreit auf und kommen immer mehr ins Laufen. Ihr Zusammenspiel mit dem Kreis ist ohnehin gut, im Saisonverlauf haben sie aber auch immer mehr Schusskraft aus dem Rückraum entwickelt“, so der Trainer mit Blick auf den Gegner. Seine Abwehr müsse daher wieder an ihr altes Leistungsvermögen anknüpfen.

 

TV Gelnhausen muss an die Grenzen gehen

Wunden lecken, Emotionen verarbeiten, irgendwie Frische tanken und Hoffen auf Benjamin Wörner. So in etwa könnte man in wenigen Worten die aktuelle Situation beim TV Gelnhausen beschreiben. Nach dem emotionalen Highlight gegen die HG Saarlouis im Rahmen der „Nacht der Legenden“ und der anschließenden Niederlage beim VfL Gummersbach II steht nun für die junge Gelnhäuser Mannschaft mit dem Spiel bei der VTV Mundenheim das dritte Spiel in acht Tagen auf dem Programm. Eine eher ungewöhnliche Situation im semiprofessionellen Handballbereich. Für das Team von Matthias Geiger bleibt daher aktuell kaum Zeit, weder das Klubevent aus der Vorwoche emotional zu verarbeiten, noch sich ordentlich auf die kommenden Gegner vorzubereiten. Doch die Barbarossastädter sind fest entschlossen, die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen.

Bis dato bestachen sie in nahezu jedem Spiel vor allem durch ihre außergewöhnliche Fitness, in dem sie Tempo-Handball bis zur letzten Sekunde spielten. Und auch das Fehlen von sechs Stammkräften (!) steckten sie ein ums andere Mal weg. Doch beim Auswärtsspiel am vergangenen Mittwochabend in Gummersbach konnte man den jungen Spielern erstmals ansehen, dass auch sie irgendwann an eine Grenze stoßen. Nach guter ersten Hälfte, fehlten im zweiten Durchgang körperlich und mental gegen einen starken Gegner die letzten Körner.

Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Benjamin Wörner. „Wir hoffen natürlich sehr, dass er gegen Mundenheim wieder zur Verfügung steht“, sagt Geiger, der bereits in den beiden Spielen zuvor aufgrund der dünnen Personaldecke mit Luca Grimm Ole Basermann den Kader mit zwei A-Jugendlichen ergänzt hatte. „Die beiden haben bisher ihre Sache gut gemacht“, sagt Geiger, wohlwissend, dass die beiden Nachwuchskräfte erstmal mit sich genug beschäftigt sind, um ihre Erfahrungen zu sammeln.    

Dem TVG fehlt noch ein Sieg, um unter den ersten Vier in der Tabelle zu landen und den Einzug in die Pokalrunde zu sichern. Dann hätte man in weiteren Spielen die Chance, sich für die DHB-Pokalrunde zu qualifizieren. „Wir wollen dieses Ziel in Mundenheim klar machen“, sagt Geiger, um einem Showdown-Spiel am letzten Spieltag gegen den Rivalen TV Kirchzell möglichst zu vermeiden.