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Handball – 3. Liga: Starke Vorstellung des TV Kirchzell im Kampf um den Klassenerhalt

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, spielte der TV Kirchzell groß auf und gewann hochverdient gegen Friesenheim-Hochdorf. Auch die HSG Rodgau Nieder-Roden gewann ihre Partie gegen Saarlouis.

 

 

Der TV Kirchzell kann Abstiegskampf. Anders lässt sich die bärenstarke Mannschaftsleistung gegen den Tabellennachbarn mHSG Friesenheim-Hochdorf beim 28:22 (12:9) nicht erklären. Spielte der TVK vergangene Woche gegen den bereits feststehenden Absteiger Waldbüttelbrunn blutleer auf, war die Mannschaft der Trainer Kunz/Hauptmann diesmal nicht wieder zu erkennen. Von Anfang an war zu sehen, dass die Hausherren dieses immens wichtige Spiel im Kampf um den Klassenerhalt gewinnen wollten. Jeder wusste, was die Stunde geschlagen hat mit einer tollen Unterstützung des Publikums wurden die Zähler 16 und 17 aufs Habenkonto gehievt. Damit sind beide Teams nun spiel- und punktgleich, wobei der Dritte im Bunde, Mundenheim, bei einem Spiel mehr 17:29 Zähler verzeichnet. Es bleibt also nach wie vor sehr spannend am Tabellenende.
 
Die Gäste kamen ohne ihren starken Rückraumspieler Max Neuhaus, der TVK spielte wieder mit Max Gläser. Vom Anpfiff weg schenkten sich beide Mannschaften nichts und die Partie war kampfbetont, hektisch und teilweise ruppig. Das belegen die insgesamt elf Zeitstrafen. Hinzu kamen noch zusammen 17 Siebenmeter. Davon versemmelte der TVK einen, die Gäste fünf. Das lag am überragend aufspielenden Tobias Jörg im TVK-Tor, der vier Strafwürfe entschärfte. Sein Kollege Joshua Löffelmann hielt einen.
 
Die Gastgeber zogen nach dem 1:1 schnell auf 3:1 und 6:2 (18.) davon. Hier mussten die Gäste bereits das erste Mal die Reißleine ziehen. Doch das störte die Odenwälder nicht. Sie gaben weiter Gas, standen sehr gut in der Defensive und waren variabel im Angriff. Da aber auch die Gäste eine gute Abwehr stellten, fielen zunächst wenig Tore. Tom Spieß erhöhte per Strafwurf auf 9:4, doch zwei schnelle Konter des Gegners ließ diese wieder herankommen. Nun nahm Andi Kunz seine Auszeit (24.). Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es etwas eng, denn die Gäste erzielten den Anschluss (10:9). Aber Kirchzell ließ sich nicht nervös machen, sondern Schnellbacher und der starke Häufglöckner stellten bis zum Pausenpfiff den alten Abstand wieder her und mit 12:9 ging es in die Kabinen.
 
Erstes Tor nach Wiederbeginn geht an Kirchzell
 
Nach Wiederbeginn ging das erste Tor gleich wieder an den TVK und die Kunz-Schützlinge spielten den Gegner klassisch aus, waren immer einen Schritt schneller und hatten in Tobias Jörg einen aufmerksamen Schlussmann. Beim 17:11 (40.) legte  Friesenheim-Hochdorf die grüne Karte. Doch der TVK hatte sich längst in einen Rausch gespielt und unter den Anfeuerungsrufen seiner Fans stand es in der 48. Minute 21:15. Andi Kunz nahm im Anschluss noch einmal eine Auszeit, wollte anscheinend sicher gehen, dass im Schlussviertel nichts mehr anbrannte. Seine Jungs hatten längst Lunte gerochen, spielten mit viel Selbstvertrauen und ließen dem Gegner nicht mehr viel Möglichkeiten. Am Ende war die Revanche fürs Hinspiel mit 28:22 geglückt und dieser Auftritt ließ auch den in Waldbüttelbrunn vergessen machen. mHSG-Trainer Schmiedt gratulierte Kirchzell zum verdienten Sieg und sagte: „Wir wollten unsere gute Leistung vom Mittwochspiel gegen Mundenheim bestätigen. Das ist uns nicht gelungen, denn wir waren zu oft einen Schritt zu spät. Hinzu kamen die vielen Zeitstrafen und die vielen verschossenen Siebenmeter. So kam eins zum anderen.“ Ein glücklicher Andi Kunz merkte an: „Ein großer Dank geht an die tolle Kulisse für die Unterstützung. Heute hat man gemerkt, dass jeder in der Halle wusste, um was es geht. Wir hatten nach dem Nackenschlag in Waldbüttelbrunn und der Niederlage vom Hinspiel etwas gut zu machen. Friesenheim ist ein gutes Team und wir haben gesehen, wie bei denen der Ball läuft. Aber jeder von uns hat seinen Teil dazu beigetragen, dass wir uns mannschaftlich geschlossen den wichtigen Sieg geholt haben.“
 
 
Baggerseepiraten segeln weiter auf der Erfolgswelle
 
Die HSG Rodgau Nieder-Roden setzt sich bei der HG Saarlouis mit 32:27 durch und festigt den „Pokalrunden-Platz“.
Durch diesen souveränen Erfolg bei der HG Saarlouis ist die HSG Rodgau Nieder-Roden nicht nur seit nunmehr sechs Spieltagen ungeschlagen, sondern haben auch zwei wichtige Zähler zum Erreichen der Pokalrunde eingefahren. Hierfür müssen die Schützlinge von Trainer Jan Redmann am Ende der Saison mindestens Rang vier belegen.
 
Die ambitionierten Gastgebern, die jahrelang fester Bestandteil der zweiten Liga waren und dorthin auch nur zu gerne wieder zurückkehren würden, zeigten die Jungs um Kapitän Marco Rhein eine rundum gelungene Vorstellung. „Wir waren von Beginn an voll da und haben gegen einen körperlich starken Gegner, der die letzten vier Partien nicht verloren hatte, gleich einen sehr guten Start hingelegt“, fasste der HSG-Coach die Anfangsphase der Begegnung zusammen. Nach elf Minuten lagen die Südhessen mit 6:3 in Front und zwangen die Hausherren schon zur ersten Auszeit. Danach kam Saarlouis zwar etwas besser ins Spiel, aber weil Keeper Rhein mal wieder der gewohnt starke Rückhalt war, konterten die „Redmänner“ den Anschlusstreffer der HG und setzten sich ihrerseits wieder auf 13:9 (21.) ab. Da in der Schlussphase der ersten Hälfte aber die Effizienz beim Torwurf etwas nachließ, verkürzten die Saarländer den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf 13:14.
 
Nach dem Seitenwechsel gab es ein Duell auf Augenhöhe. Zunächst setzten sich die Rodgauer Torjäger auf 17:14 ab (34.), vier Minuten später mussten sie den 17:17-Ausgleich hinnehmen, und auch über eine erneute Drei-Tore-Führung konnten sie sich nicht lange freuen, da Saarlouis beim 23:23 (51.) abermals auf Remis stellte. „Auch in dieser Phase haben wir uns zu viele Fehlwürfe geleistet“, waren die insgesamt 20 Fahrkarten seines Teams an diesem Abend aber auch der einzig wirkliche Kritikpunkt von Jan Redmann.
 
Umso mehr freute sich der Rodgauer Coach, dass seine Jungs danach „sehr aufgeräumt und gefestigt“ agierten und durch ein Tor von Kreisläufer Florian Stenger sowie zwei Treffer von Rückraum-Kanonier Johannes von der Au auf 26:23 (54.) davonzogen und auch in der Schlussphase nichts mehr anbrennen ließen. „Wir haben über weite Strecken richtig abgezockt gespielt und auch in den engen Phasen nie die Nerven verloren“, lobte der Rodgauer Übungsleiter. Aus einem starken Kollektiv hob er die Rückraum-Akteure von der Au und Henning Schopper sowie den wieselflinken Simon Brandt hervor. Zudem bekamen auch die auf Außen wuselnden Youngster Ben Seidel und Nils Haus sowie den aus Philip Wunderlich und Niklas Geck bestehenden Abwehr-Mittelblock das Prädikat „Sehr gut“. Ein Sonderlob hatte Redmann für Torhüter Rhein parat, für den 20 Paraden notiert wurden.
 
 
 
Den Artikel über Kirchzell habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.
 
Das Bild zeigt TVK-Kapitän Nico Polixenidis!