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Tennis: Bei den Senioren des TC Schönbusch lautet das Motto: Geselligkeit und Spaß

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Viele von Euch gehen sicher einem Hobby nach und haben viel Spaß dabei. Vielleicht spielt der eine oder andere sogar Tennis und geht in diesem Sport auf. So wie zum Beispiel unsere Senioren beim TC Schönbusch Aschaffenburg. Wie diese Sportart unsere Senioren gesund und munter hält, was sie antreibt, der kleinen gelben Filzkugel auch noch mit 80 und ein bisschen Jahren nachzujagen und einiges mehr erfahrt Ihr nachfolgend.

 

Herzinfarkt und Tennis – wie läuft das zusammen?

Am 01. Mai 2012 bekam Jürgen Heidingsfelder auf dem Tennisplatz einen Herzinfarkt. Acht Wochen danach stand er im Endspiel bei den Tennis-Stadtmeisterschaften. Jürgen Heidingsfelder ist einer von vielen – im positiven Sinne – „tennisverrückten“ Senioren beim TC Schönbusch Aschaffenburg. Drei 70er Teams, drei 65er, eine 75er und eine 60er-Mannschaft hatte der TCS heuer in der Medenrunde gemeldet. Mit die ältesten Spieler sind Waldemar Closen und Manfred Grünler, die mit ihren 83 Jahren noch topfit sind. Das gibt es laut den TCS-Senioren im Umkreis in der Art nicht mehr. 

 

“Wir wollen uns einfach

gesund halten!”

Ein Teil der TCS-Senioren von links: Peter Imhof, Hermann Schwinger, Waldemar Closen, Jürgen Heidingsfeldder, Erhard Ottmann und Wolfgang Klenner. Bild: Droste

Doch was treibt die Senioren an, noch immer der gelben Filzkugel nachzujagen – egal, ob es kalt, brütend heiß oder windig und regnerisch ist? Hermann Schwinger, der sich im Tennis auskennt wie kein anderer, quasi in der Region ein „wandelndes Tennislexikon“ ist,  sagt: „Unsere Motivation ist, dass wir uns einfach gesund halten wollen. Der TCS hat nach Recherchen von Insidern und Tennis-Verstehern wie zum Beispiel Winfried Weidlich vom Senioren Tennismagazin, eine der größten und qualitativ sehr guten Breite von Mannschaften im Deutschen Tennisbund. Hier zeigt sich meiner Meinung nach, dass Tennis spielen gut für die Gesundheit ist.“

Und Wolfgang Klenner, Senioren-Sportwart des TCS ergänzt: „Unsere Senioren können auch heuer wieder auf eine äußerst erfolgreiche Medenrunde zurückblicken. Die Spannung auf den Meistertitel oder den Abstieg wurde heuer am letzten Spieltag zum Krimi. Wie so oft entschieden die Doppel über Sieg oder Niederlage.“

Tatsächlich sind die Doppel eine der Stärken der TCS-Senioren. Ausgebufft und routiniert treiben sie ihre Gegner teilweise zur Verzweiflung. Kein Wunder, wird doch über das ganze Jahr gesehen ganz viel Doppel bei den TCS-Senioren gespielt. Das zahlt sich am Ende aus. So haben die 65er in der Landesliga 1, die 70er und 75er-Teams in der Bayernliga heuer die Meisterschaft erzielt. 

“Die Harmonie stimmt und

der Siegeswille ist groß”

„Insgesamt muss man sagen, dass die Harmonie innerhalb der Mannschaften und auch der Siegeswille sehr groß sind“, so Wolfgang Klenner weiter. Hinzu kommt, dass viele Spieler aus dem Umkreis von cirka 50 Kilometer und weiter zum TCS kommen. „Manche Vereine haben Probleme, eine Mannschaft zusammen zu bekommen. Da stehen die Spieler dann im Trockenen und haben keine Möglichkeit, in ihrem Verein zu spielen. Der TCS sieht sich als so eine Art „Auffangbecken“. Wir bieten den Senioren, die Interesse haben, bei uns zu spielen, ein Probejahr an, ehe sie in den Verein eintreten. Sie können ausprobieren, ob es ihnen bei uns gefällt und ob sie zum Verein passen. In all den Jahren ist dadurch eine Auswahl an Spielern in allen Spielstärken zusammen gekommen. Davon profitieren alle. Das hast du in anderen Vereinen nicht“, erklärt Wolfgang Klenner. 

So kam auch der Hösbacher Jürgen Heidingsfelder zum TCS. Vorher spielte er bei PWA Aschaffenburg bis sich die Mannschaft aufgelöst hat. Seit 2008 spielt er am Schönbusch und der frühere Fußballer, der erst spät mit Tennis angefangen hat, ist sportverrückt. Er ließ sich von einem Herzinfarkt, von Prostata-Krebs, von zwei neuen Knien nicht aufhalten, weiter zu spielen: „Alle meine Kollegen haben den gleichen Gedanken. Wir sind ehrgeizig, wollen immer alles geben und wir lieben die Geselligkeit, den Zusammenhalt. Das treibt uns an. Und – ich finde, es ist auch eine Einstellung des Kopfes.“ 

Waldemar Closen und Manfred Grünler: 166 Jahre geballte Tennis-Power

Oder Waldemar Closen und Manfred Grünler. Sie beide haben beim 1. FC Nürnberg das entscheidende Doppel im Match Tiebreak zum Sieg und damit zum Aufstieg in die Regionalliga geholt. 166 Jahre geballte Tennis-Power und Nervenstärke!

Waldemar Closen in Aktion

Manfred Grünler beim Schlag

Dabei hat der gebürtige Obernauer Waldemar Closen erst mit 39 Jahren mit Tennis angefangen. Zuvor spielte er Fußball, Handball und Tischtennis. Manfred Grünler ist ein gebürtiger Berliner und hat bereits mit 13 Jahren angefangen, der gelben Filzkugel nachzujagen. 70 Jahre spielt er schon Tennis – das ist unglaublich.

Neben Tennis unternehmen die Senioren sehr viel zusammen, kloppen Karten, organisieren Weißwurst-Frühstücke, fahren zusammen ins Trainingslager, feiern gemeinsam Geburtstage, fahren als Zuschauer zu hochklassigen Turnieren oder besuchen Spieler, die zur Reha sind und einiges mehr. Der Zusammenhalt ist groß. Und Wolfgang Klenner sagt: „Unser Motto ist Gesundheit, Geselligkeit und ganz viel Spaß. Solange das gegeben ist, dann klappt es auch mit den Erfolgen!“

 

Den Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.