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Handball – 2. Liga: TV Großwallstadt entscheidet Krimi gegen die SG BBM Bietigheim für sich

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Was für ein Krimi in der Aschaffenburger f.a.n.-Arena und was für ein tolles Ende für den Handball-Zweitligisten TV Großwallstadt. Mit 34:33 (19:14) besiegte der TVG die SG BBM Bietigheim, die ihre Aufstiegsambitionen ganz offen ausspricht und eine Mannschaft mit viel Breite im Kader und einer sehr guten Qualität ist.

Was die Mannschaft von Trainer Michael Roth am Samstagabend geleistet hat, ist aller Ehren wert – und einen aus der geschlossenen Mannschaftsleistung herauszuheben fällt echt schwer. Ist es Petros Boukovinas, der starke Rückhalt im Tor? Ist es Jan-Steffen Minerva, der kurz vor Schluss eingewechselt wurde, enorm wichtige Paraden hatte und zum Schluss den letzten Wurf parierte? Ist es Adrian Kammlodt, der nach seiner langen Verletzung eine starke Vorstellung bot und den Siegtreffer in die gegnerischen Maschen hämmerte? Ist es Stefan Salger, der sein bestes Spiel in der noch jungen Saison machte? Ist es Mario Stark, der – wie im Vorjahr – gegen Bietigheim extrem stark agierte? Ist es Görkem Bicer von Außen oder ist es Kapitän Dino Corak? Fakt ist, dass – egal, wen Trainer Michael Roth ins Rennen schickte – alle ihr bestes gaben und sich für den Sieg zerrissen.

SG mit zwei Siegen im Gepäck

Die SG kam mit zwei Siegen in der Liga im Gepäck und wollte sicher den dritten Erfolg klar machen. Doch der TVG war enorm gut eingestellt und Michael Roth brachte von Beginn an den hochgewachsenen Stefan Salger für den wieselflinken Frieder Bandlow. Ein cleverer Schachzug. Nach dem 3:1 (5.) blieb die Begegnung bis zum 9:9 (15.) ausgeglichen. In der Folge übernahmen die Großwallstädter das Zepter, setzten sich ab. Sie machten den Ball schnell, kamen teilweise zu einfachen Toren, standen in der Abwehr sehr stark und agierten souverän. So ging es mit 19:14 in die Pause. Allerdings muss fairerweise gesagt werden, dass die SG-Torhüter fast keine Hand an den Ball brachten.

Tolle Acht-Tore-Führung nach wenigen Minuten

Nach dem Wechsel brannte der TVG ein wahres Feuerwerk ab und durch Tore von Frieder Bandlow, Adrian Kammlodt und Marko Stark stand es in der 34. Minute 22:14! Warum auch immer, in der Folge bekam die SG Aufwind, verkürzte und Michael Roth nahm in der 39. Minute beim 23:18 die Auszeit. Doch irgendwie wollte es bei den Hausherren nicht mehr so gut laufen wie zuvor. Der Spielfluss ging verloren und letztlich auch die Linie. Beim 26:24 war die Partie offen. Finn Wullenweber erzielte das wichtige 27:24, doch wenig später stand es nur noch 28:27 (52.). Das Spiel hatte sich komplett gedreht und die SG ging in der 55. Minute sogar mit 30:29 in Front. Der TVG zog die Reißleine, Michael Roth stellte sein Team neu ein und Kapitän Dino Corak sagt: “Vor was haben wir Angst? Auf geht’s.”

Ereignisse überschlugen sich

Nun überschlugen sich die Ereignisse und die Spannung war nicht mehr zu toppen. Es stand 30:30 durch Frieder Bandlow. Die SG legte wieder vor und Adrian Kammlodt glich aus. Nun legte Mario Stark vor (32:31), doch er musste nach einem Foul an einem Bietigheimer Spieler mit Rot vom Parkett und Stefan Salger bekam zwei Minuten Zeit zum Ausruhen. Es spielten vier TVGler gegen sechs Bietigheimer. In der Zwischenzeit, genauer gesagt seit der 53. Minute, stand Jan-Steffen Minerva zwischen den Pfosten und er parierte wichtige Bälle. Die Gäste glichen aus und erneut war es Kammlodt der in doppelter Unterzahl das 33:32 markierte. Wieder glich die SG aus. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff gelang Adrian Kammlodt das 34. Tor für seine Mannschaft, Jan-Steffen Minerva parierte den letzten Wurf der Gäste. Aus. Vorbei. Der Jubel kannte seitens des TVG keine Grenzen.

Petros Boukovinas sagte anschließend: “Das war ein sehr emotionales Spiel. Wir haben zwischen der 40. und 50. Minute zu viele Fehler gemacht. Doch es hat zum Sieg gereicht. Jan-Steffen Minerva ist ein Top-Torhüter und ich freu mich für ihn, dass er so gut gehalten hat. Adrian Kammlodt kam nach seiner Verletzung überragend zurück.” Und Michael Roth meinte: “Wir haben 40 Minuten lang ein super Spiel gemacht. Bietigheim ist eine Mannschaft, die viel Qualität und eine unheimliche Breite im Kader hat.”

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.