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Handball – 3. Liga: Hanau und Nieder-Roden gewinnen – Gelnhausen muss klein beigeben

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, holte sich die HSG Rodgau Nieder-Roden daheim gegen Dansenberg einen Sieg. Die HSG Hanau holte sich einen Arbeitssieg beim TV Homburg. Lediglich der TV Gelnhausen erwischte einen gebrauchten Abend und verlor beim Longericher SC Köln.

 

Einen gebrauchten Abend erwischte der TV Gelnhausen am achten Spieltag. Beim Longericher SC Köln verloren die Barbarossastädter mit 25:31 (11:16) und bleiben durch die Niederlage mit 6:10 Punkten auf Platz elf und somit im unteren Tabellendrittel stecken. Gegen die Rheinländer, die der TVG in der Vorsaison in der Pokalrunde noch zweimal bezwingen konnte, hatte der personell arg gebeutelte TVG keine Chance. Insbesondere im Angriff fehlte die Durchschlagskraft.

„ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Kompliment machen. Wir sind von Anfang an auf der letzten Rille gelaufen. Unter diesen widrigen Umständen haben die Jungs bis zuletzt alles reingehauen. Dennoch muss man auch sagen, dass wir heute unter unseren Möglichkeiten geblieben sind“, sagte Cheftrainer Matthias Geiger.

Neben den Langzweitverletzten Michael Hemmer und Jonathan Malolepszy kamen auch die noch geschonten Henrik Müller und Yannick Mocken im laufenden Spiel nicht zum Einsatz. Letzterer warf immerhin im Wechsel mit Thimo Wagner die Siebenmeter. Silas Altwein hatte sich zu allem Überfluss im Abschlusstraining am Knöchel verletzt, versuchte es, musste aber nach zwei Minuten passen. Als sich dann auch noch Fynn Hilb in der Anfangsphase an der Schulter verletzte und nur unter Schmerzen bis zur 45 Minute durchhielt, war die Personaldecke dermaßen dünn, dass Coach Geiger nur noch die Mangelverwaltung übrigblieb.  

Dennoch entwickelte sich zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Gelnhausen brachte mit leichten Fouls den Gegner aus dem Rhythmus und ging durch einen Siebenmetertreffer von Yannick Mocken mit 1:0 in Führung. Doch es deutete sich bereits an, dass sich der TV Gelnhausen aus dem Positionsangriff mangels Rückraumalternativen an diesem Abend schwer tun würde.

Doch ein wacher Alex Bechert zwischen den Pfosten hielt sein Team mit guten Paraden zunächst im Spiel. Mocken traf erneut aus sieben Metern und nach 22 Minuten hieß es 9:9. Dann leistete sich der TVG zwei leichte Abspielfehler in Folge und der Longericher SC ging nach zwei Kontertoren innerhalb von sechzehn Sekunden erstmals mit zwei Toren in Führung (11:9.)

Zwar konnten die Rotweißen noch einmal auf 11:11 verkürzen, doch dann sollte das Pendel immer mehr zu Gunsten der Kölner kippen. Mit fünf Treffern in Folge setzte sich der Gastgeber bis zur Pause vorentscheidend auf 16:11 ab. In dieser Phase hatte der TVG hinten keinen echten Zugriff und scheiterte vorne immer wieder am glänzend parierenden Keeper der Kölner.

Gastgeber gleich mit zwei Toren

Als die Gastgeber auch im zweiten Durchgang gleich zwei Treffer nachlegten und den Vorsprung durch ein Tor von Nico Pyszora nach 32 Minuten auf 18:11 ausbauten, war endgültig die Luft raus. Zwar konnte Julian Lahme, der Alex Bechert im zweiten Durchgang im Tor ersetzte, noch einige Bälle parieren, aber weder im Angriff noch in der Verteidigung fand das Häufchen Verbliebener des TV Gelnhausen ein Mittel, um die stark aufspielenden Gastgeber noch einmal ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.

Über 22:13 (39.) und 29:20 (53.) lief das Spiel seinem Ende entgegen. Es spricht für das junge Gelnhäuser Team, dass auch die Verbliebenen bis zur letzten Sekunde kämpften und immerhin noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnten. Am Ende stand dennoch eine 25:.31-Niederlage. Mocken, der nur zu den Siebenmetern antrat, war mit fünf Toren der erfolgreichste Schütze der Barbarossastädter. Hilb, Thimo Wagner und Max Bechert folgen mit jeweils vier Toren.

„Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht und dem Gegner die Bälle in die Hände gespielt. Dazu haben wir zu viele Fahrkarten geschossen. Daran müssen wir arbeiten“, sagt Geiger.

 

Arbeitssieg beim Aufsteiger TV Homburg

Mit einem Kraftakt hat die HSG Hanau den Aufsteiger TV 1878 Homburg in dessen eigener Halle bezwungen, drehte das Spiel in den letzten 20 Minuten und gewann mit 33:30 (15:16). Neben Paul Hüttmann, der viermal sicher vom Siebenmeterpunkt verwandelte, stach auch Rückkehrer Robin Marquardt hervor, der fünf Treffer für die Grimmstädter erzielte.

„Wie die Jungs gekämpft haben, dieses kämpferische Spiel hier angenommen haben – das durchzustehen, das rechne ich ihnen hoch an“, sagte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach Spielende. Im ersten Durchgang hatte Hanau noch mit der eigenen Chancenverwertung gehadert. So erspielten sich die Grimmstädter eine ganze Reihe an Möglichkeiten, es fehlte aber an der „Effektivität, die haben wir etwas vermissen lassen“, meinte Geist später. Dank einer starken Defensivleistung in der zweiten Halbzeit, unterstützt von einigen Glanztaten von Can Adanir, verdiente sich die Spielgemeinschaft am Ende die beiden Punkte.

In der hitzigen Atmosphäre der engen Robert-Bosch-Halle erwischte Hanau zunächst einen schwachen Start und nachdem Homburg das 5:0 (7. Minute) erzielte, nahm Geist die Auszeit. Danach lief es für die Grimmstädter direkt etwas besser. Gegen die aggressive Deckung der Hausherren blieb die Partie aber ein Geduldsspiel für das Hanauer Team, welches hart für seine Torchancen arbeiten musste. Nach einer Zeitstrafe gegen Jusys baute Homburg den Vorsprung beim 9:5 (16.) weiter aus. Doch Hanau zeigte Courage und biss sich in die Partie, so dass es mit einem knappen Rückstand in die Pause ging.

Hanau mit Willensstärke

Der Wiederbeginn der zweiten Hälfte war dann von der Willensstärke des Hanauer Teams geprägt, welches unbedingt die erste Führung in dieser Partie erzielen wollte. Doch der Wunsch blieb den Grimmstädtern zunächst verwehrt. In dieser Phase war es erneut Hüttmann, der gleich drei Mal hintereinander vom Siebenmeterpunkt erfolgreich war und beim 16:16, 17:17 und 18:18 jeweils den Gleichstand herstellte. Hanau blieb dem Aufsteiger nun dicht im Nacken sitzen, stand resoluter in der Abwehr und leistete sich weniger Fehler als noch in der ersten Hälfte. Auch Can Adanir im Kasten wurde nun zum Faktor für das HSG-Team. Nach einer Parade des Schlussmannes trieb Ritter das Spiel schnell nach vorne und Ahrensmeier hatte das Auge für Bergold, der beim 22:22 (41.) erneut den Ausgleich herstellte. Direkt danach zwang Hanau die Homburger in das Zeitspiel und damit zu einem erfolglosen Abschluss. Im Gegenzug netzte Niklas Schierling von Rechtsaußen zur ersten Hanauer Führung ein – 23:22 (43.). Adanir, Ahrensmeier & Co. spielten nun all ihre Erfahrung aus und behaupteten den Vorsprung. In der Schlussphase ließ die Geist-Sieben dann nichts mehr anbrennen. In Überzahl brach Jonas Ahrensmeier auf Halblinks durch die Abwehr und machte mit seinem 32:28 (59.) den Sack zu.

 

Baggerseepiraten mit Heimsieg

Für die Handballer der HSG Rodgau Nieder-Roden läuft es nach wie vor richtig gut in dieser Saison. Am Samstagabend setzte sich das Team von Trainer Jan Redmann mit 33:30 (13:12) gegen den TuS 04 Dansenberg durch. Das Team von Kapitän Marco Rhein kam gut in die Partie, Neuzugang Felix Schäfer traf in den ersten zwei Minuten doppelt zur 2:0-Führung. Doch danach schoss das Redmann-Team den Gäste-Torhüter Michel Fiedler warm, ruckzuck war die Führung dahin und die Gäste führten ein erstes Mal. Doch beiden Mannschaften gelang es in der ersten Halbzeit nicht, sich abzusetzen. Dansenberg zeigte eine aggressive Abwehrleistung, in ihrer 5-1 Formation störten sie die Hausherren sehr früh. „Wir haben es gegen die starke Abwehr der eigentlich gut gemacht, kamen immer wieder gut ins Tempo rein, haben aber gerade in der ersten Halbzeit zu viele Bälle verworfen“, sagte Jan Redmann nach der Partie. Vor allem die Torhüter Marco Rhein (HSG Rodgau) und Michel Fiedler (Dansenberg) wussten zu überzeugen, beide nahmen immer wieder freie Bälle weg und verhinderten damit ebenfalls, dass sich ein Team absetzen hätte können.

Ähnliches Spiel in Halbzeit zwei

In der zweiten Hälfte zeigte sich durchaus ein ähnliches Spiel, Dansenberg deckte offensiv und versuchte über viel Körperlichkeit die schnellen Rodgauer Spieler wie Simon Brandt zu stoppen. „Wir haben im Angriffsspiel immer gute Lösungen gefunden“, sagte Redmann, dessen Team zum siebten Mal 30 oder mehr Tore erzielte. In der zweiten Halbzeit schafften es die Baggerseepiraten dann vermehrt, sich auch mal mit drei oder vier Toren abzusetzen, die Gäste aus der Pfalz ließen aber nie abreißen und hielten sich immer wieder trotz kritischer Phasen im Spiel. Ab der 50. Spielminute kam Rodgau dann erneut in einen kleinen Flow, führte zwischenzeitlich mit vier Treffern, doch Dansenberg kam in der spannenden Endphase nochmal auf 30:29 heran. „Ich bin wirklich sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie in dem Moment ruhig geblieben ist. Aber das zeigt auch ein Blick auf unsere anderen Ergebnisse, bis auf das Krefeld-Spiel waren es immer sehr enge Duelle, in denen wir meist den kühlen Kopf bewahren konnten“, resümierte Redmann nach dem Spielende. Felix Schäfer schaffte es mit seinen Treffern neun und zehn am Ende den Deckel drauf zu machen und die HSG schlussendlich zu einem verdienten Heimsieg zu bringen.

 

 

Die Bilder haben uns Hanau und Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.