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Handball – 3. Liga: TV Gelnhausen hofft auf einen breiteren Kader als zuletzt – Hanau will mutig aufspielen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd West, muss der TV Gelnhausen im Heimspiel gegen Interaktiv.Düsseldorf/Ratingen antreten. Die HSG Hanau empfängt die HSG Krefeld Niederrhein und die HSG Rodgau Nieder-Roden den Longericher SC Köln. Alle drei Vereine aus dem hiesigen Einzugsgebiet stehen vor mehr oder minder kniffligen Aufgaben.

 

 

Gelnhausen hofft auf breiteren Kader

Die bisher wohl stärkste Saisonleistung trotz der unglücklichen Niederlage gegen den Aufstiegsaspiranten HSG Krefeld Niederrhein dürfte dem TV Gelnhausen sicherlich Rückenwind verleihen. Dennoch dürfte das bevorstehende Duell eine ziemlich knifflige Angelegenheit werden. Zwar gibt mit Interaktiv.Düsseldorf/Ratingen am Samstag um 19.30 Uhr ein Aufsteiger seine Visitenkarte in der Rudi-Lechleidner Halle ab, doch die Gäste verfügen über eine sehr starke Mannschaft und verfolgen ohnehin viel höhere Ambitionen.

„Düsseldorf hat einen extrem erfahrenen Kader mit sehr starken Spielern. Für uns ist es ein sehr wichtiges Spiel, weil der Gegner in der Tabelle vor uns steht. Wir hoffen natürlich, dass der eine oder andere Spieler wieder in den Kader zurückkehren wird, denn nochmal eine solche Energieleistung mit einem so dünnen Kader wie zuletzt in Krefeld wird extrem schwer“, sagt TVG-Cheftrainer Matthias Geiger.

Mit der Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen kommt zwar ein Aufsteiger in die Barbarossastadt, doch die Ambitionen der Gäste sind groß. Als frisch zusammengeführte Spielgemeinschaft aus den beiden Vereinen HC Düsseldorf und SG Interaktiv.Handball hat man zwar für diese Saison lediglich den Klassenerhalt ausgerufen, doch mittelfristig soll Handball in Düsseldorf wieder in ganz anderen Sphären stattfinden.

Dass die Mannschaft dabei auf einem sehr guten Weg ist, zeigt das aktuelle Abschneiden in der Liga. Mit 11:11 Punkten rangieren die Gäste auf dem achten Tabellenplatz und haben damit aktuell drei Zähler mehr auf dem Konto als der TV Gelnhausen, der mit 8:14 Punkten auf dem zwölften Rang liegt.

Mit Ante Grbavac kommt der torgefährlichste Spieler der Liga in die Rudi-Lechleidner-Halle. Der 1,98 Meter große und 105 Kilogramm schwere Rückraumhüne hat bisher 87 Tore auf seinem Konto. Der Kroate wurde in der vergangenen Saison vom Zweitligisten Bayer Dormagen losgeeist und mit einem Vier-Jahres-Vertrag ausgestattet. Auch das unterstreicht die großen Ambitionen des Drittligisten. 

Auf den TV Gelnhausen wartet also eine erneut schwere Aufgabe. Ein Sieg wäre wichtig, um sich nach unten etwas Luft zu verschaffen. Vier Punkte beträgt aktuell der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Dazu kommt noch die Tatsache, dass der TVG erneut stark ersatzgeschwächt antreten wird. Die Grippewelle hatte bereits vor dem Spiel gegen Krefeld zugeschlagen. Lediglich acht Feldspieler standen Coach Geiger in der Vorwoche zur Verfügung. Wer am Samstag in den Kader zurückkehren wird, steht noch nicht fest und wird sich erst kurzfristig entscheiden.

 

Mutig aufspielen und auf eigene Stärken vertrauen

Neuauflage der Aufstiegsrundenpartie aus der vergangenen Saison. Die HSG Hanau empfängt am Samstagabend um 19.30 Uhr die HSG Krefeld Niederrhein in der Main-Kinzig-Halle. Als Tabellenvierter will Hanau gegen den Zweiten an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Zuletzt feierten Bergold, Ritter & Co. vier Siege aus fünf Spielen und dabei einen deutlichen 33:23-Erfolg am letzten Wochenende in Hochdorf. Im Topspiel gegen die Gäste aus Krefeld will Hanau wieder auf seine Stärken bauen und mit viel Mut den Abschluss suchen.

„Bisher haben wir unsere Spiele gegen Krefeld nur in der Aufstiegsrunde ausgetragen. Da sieht man, in welche Richtung die jeweilige Entwicklung beider Mannschaften geht“, so HSG-Cheftrainer Hannes Geist. „Sie haben sich im Sommer auch noch einmal verstärken können.“ Konkret spricht der Hanauer Coach von Ruben Sousa am Kreis, Robert Krass auf Rückraum Rechts und Jörn Persson, der vom TuS Ferndorf an den Niederrhein kam. „Das ist schon ein deutlicher Fingerzeig, wohin es für Krefeld in Zukunft gehen soll.“

Beim Handballfestival gegen den Tabellenzweiten möchte das junge Grimmstädter Team auch seine Statistik aus den letzten drei Vergleichen mit der HSG Krefeld Niederrhein etwas aufpolieren, denn bislang behielten die Gäste immer die Oberhand. „Dieses Wochenende wollen wir es besser machen und das Spiel lange offenhalten“, fordert Geist von seiner Mannschaft. „Am Schluss werden wir sehen, wofür es gereicht hat.“

Dabei trifft Hanau auf eine Mannschaft, die ihren sportlichen Erfolg vor allem aus der eigenen Qualität im Rückraum zieht. „Persson, Klasmann, Hüller, Krass, Brüren – da kommt erneut viel Arbeit auf uns zu“, mutmaßt Geist, der seine Mannschaft wieder gut auf den Gegner einstellen möchte. Gerade in der Deckung müssen Adanir, Braun & Co. gegen die spielerische Qualität der Gäste gegensteuern. Dabei hilft es, dass gerade die Abwehr ein entscheidender Faktor beim klaren 33:23-Auswärtssieg gegen das HLZ Friesenheim-Hochdorf in der letzten Woche war. „Wir müssen extrem fleißig sein und unsere Zweikämpfe gewinnen“, gibt Geist den Matchplan vor. „Ich erwarte von meinem Team, dass wir Krefeld vor Probleme stellen, schnell verschieben und das Kreisläuferspiel stören.“ Die eigenen Ballgewinne will Hanau danach wieder für sein schnelles Konterspiel nutzen. Bereits gegen das HLZ oder zuvor den Longericher SC Köln ließen die Grimmstädter diese gefährliche Waffe mehrmals aufblitzen. Gerade die Konterbewegungen über die schnellen Außen Max Bergold oder Paul Hüttmann sowie das Spiel aus der zweiten Welle über ihren Wühler Cedric Schiefer oder den physisch starken Luca Braun brachten der HSG Hanau in den vergangenen Wochen oft den einfachen Torerfolg. „Wir wollen unsere Stärken auf das Feld bringen, Emotionen zeigen und damit auch den Zuschauer abholen“, sagt Geist. Im Spiel Sechs-gegen-sechs erwartet der Hanauer Coach, dass Krefeld auch in der Main-Kinzig-Halle wieder auf seine beiden eingespielten Abwehrsysteme vertrauen wird: Dabei wechseln die Nordrhein-Westfalen gerne zwischen einer 6:0-Deckung oder einer defensiv ausgerichteten 5:1-Abwehr.

Eine besondere Partie wird es für Hanaus Spielmacher Robin Marquardt. Der 27-Jährige hatte seinem Team zu Beginn der Saison lange Zeit gefehlt, ist nun aber bereits seit vier Spielen wieder zurück auf der Platte und trifft am Samstagabend auf seinen Bruder Cedric Marquardt, der für die HSG Krefeld Niederrhein aufläuft.

 

 

Die Bilder haben uns die beiden Vereine Hanau und Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.