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Handball – 2. Liga: TV Großwallstadt hatte Aufstiegskandidat Bietigheim lange Zeit im Schwitzkasten

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Handball Zweitligist TV Großwallstadt verlor im ersten Meisterschaftsspiel des neuen Jahres nach einer großen kämpferischen Leistung – vor allem in der Abwehr – mit 21:23 (10:9) bei der SG BBM Bietigheim.

Bereits vor der Partie war klar, dass das Match bei den Baden-Württembergern kein Selbstläufer werden würde. Bietigheim musste gewinnen, um den Anschluss an die Tabellenspitze zu behalten, zudem hatte der Gastgeber noch eine Rechnung aus dem Hinspiel mit dem TVG offen.

Es war das erste Pflichtspiel für die Unterfranken mit Neuzugang Lars Röller für Dino Corak am Kreis sowie Povilas Babarskas an der Seitenlinie. Er vertritt Chefcoach Michael Roth nach dessen Hüft OP. Die Gäste begannen gut und nach einem kurzen Abtasten auf beiden Seiten erzielte Stefan Salger das erste Tor für seine Mannschaft, Juan de la Pena glich aus und Lars Röller verwandelte zweimal hintereinander zum 3:1. Bietigheim wiederum egalisierte das Ergebnis, danach dauerte es fünf Minuten, bis Mario Stark das 4:3 erzielte. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt zeigte sich, dass beide Mannschaften sehr gut in der Abwehr standen – mit jeweils sehr guten Torhüter-Leistungen. Nach 15 Minuten wurden jeweils nur fünf Tore auf beiden Seiten geworfen. Dann aber war es der TV Großwallstadt, der einen Lauf hatte und sich mit drei Toren auf 8:5 absetzte. Doch der Gastgeber hielt dagegen und glich erneut aus. Mit einem knappen 10:9 für die Gäste ging es in die Pause. Kurz zuvor musste Finn Wullenweber nach einem Foul das Spielfeld mit einer Roten Karte verlassen und das tat dem TVG weh.

Gäste erhöhten nach der Pause

Den Wiederanpfiff nutzten die Gäste, um auf 12:9 zu erhöhen. Doch die SG, die von ihrem Publikum frenetisch angefeuert wurde, ließ nicht abreißen, sondern glich zum 13:13 aus. Eine letzte Führung durch Lars Röller, dann drehte Bietigheim den Zwischenstand in den letzten 15 Spielminuten zu seinen Gunsten und nutzte die anschließende Schwächephase des TVG aus, um auf 23:18 davonzuziehen. Zu viele technische Fehler erlaubte sich der Gast im Angriff. Doch die Unterfranken ließen sich nicht abschütteln, warfen noch einmal alles in die Waagschale. Interimscoach Povilas Babarskas stellte auf eine offensive Deckung um und sein Team gab alles. Aber näher als auf zwei Treffer kamen die Gäste nicht mehr heran.

Am Ende waren es Kleinigkeiten, die den TVG den möglichen Sieg gekostet haben. Petros Boukovinas im Tor war in überragender Form sowie Neuzugang Lars Röller war mitverantwortlich für eine überragende Abwehrleistung, was viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben sollte. Boukovinas, der 15 Paraden verzeichnete, sagte nach Spielschluss: “Wir haben einen großen Kampf abgeliefert, haben aber auch viele Freie verworfen. Die Rote Karte von Finn Wullenweber hat uns sicher geschwächt. Aber generell ist jedes Spiel in der zweiten Liga schwer. Wir müssen jetzt nach vorne schauen.” SG-Spieler Christian Schäfer meinte: “Der TVG-Torhüter Boukovinas hat sehr gut gehalten, so dass wir nicht weggekommen sind. Wir haben uns sehr schwer getan und das Problem war, dass wir einfach nicht in unser Tempospiel gekommen sind.”

TVG-Interims-Trainer Povilas Babarskas analysierte sein erstes Spiel wie folgt: „Wir standen in der Abwehr stark mit unserer 6:0 und 5:1-Deckung und führten in der zweiten Halbzeit mit drei Toren. Aber auswärts zu gewinnen ist dreimal schwieriger als zuhause. Da bekommst du keine Hilfe von den Schiris und hast die Zuschauer gegen dich. Wenn du in Bietigheim gewinnen willst, musst du alle Siebenmeter reinmachen, musst weniger technische Fehler als der Gegner haben und die Überzahl nutzen.“

 

 

Das Bild, das Torhüter Petros Boukovinas zeigt, hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.