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Rudern: EM-Silber für Deutschland-Achter

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Das deutsche Flaggschiff zeigt bei den Europameisterschaften in Szeged eine starke Reaktion, behauptet in einem beherzten Finale Platz zwei und holt die erste Medaille bei Titelkämpfen seit Tokio 2021.

Der Deutschland-Achter ist zurück in der Weltspitze: Mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Szeged (Ungarn) setzte das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes ein starkes Signal im Hinblick auf die in knapp drei Monaten beginnenden Olympischen Spiele in Paris. Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen gewannen die erste Achter-Medaille bei Titelkämpfen seit Olympia in Tokio. Gold holten bei dem Gegenwind-Rennen die favorisierten Briten, Bronze ging an Rumänien.

 „Haben Herzenswillen gezeigt“

Wie im Bahnverteilungsrennen, das vor zwei Tagen mit einem unbefriedigenden vierten Platz endete, lag der Deutschland-Achter bei Streckenhälfte auf Rang zwei hinter Weltmeister Großbritannien. Diesmal aber setzte sich die deutsche Crew, die sich auf der Außenbahn auf sich besinnen konnte, Meter um Meter von den drittplatzierten Rumänen ab. „Wir sind alle drauf und auch groß geblieben. Am Ende haben wir Herzenswillen gezeigt“, sagte Max John. Und dem Deutschland-Achter gelang es sogar, immer näher ans britische Top-Boot heranzufahren – bis auf 3 Meter, ehe 200 Meter vor dem Ziel die Kräfte schwanden.

„Das Testrennen hat uns wachgerüttelt. Wir mussten hart zu uns selbst sein und haben eine gute Reaktion gezeigt. Dieses Rennen macht Bock auf mehr und motiviert für den weiteren Weg“, sagte Schlagmann Hannes Ocik. Und Torben Johannesen ergänzte gut gelaunt: „Wir waren viel engagierter, sind ein konstant hohes Tempo gefahren. Das ist der Schlüssel, um vorne dabei zu sein. Das war eine insgesamt sehr gute Teamleistung.“

Für Kammann/Hinrichs Platz sechs im Halbfinale

Der starke Gegenwind machte es dem Zweier ohne Steuermann zusätzlich schwer, in dem hochkarätig besetzten Halbfinale zu bestehen. Marc Kammann und Mark Hinrichs kamen hinter den Weltmeistern aus der Schweiz, den Olympiasiegern aus Kroatien, Italien, Spanien und Tschechien als Sechster ins Ziel. „Das Finalticket war bei diesem Level nicht in Reichweite. Wir haben es probiert, konnten aber nicht an die Vorrennen anknüpfen. Unabhängig von den Gegnern hat uns der Wind schon sehr gestört. Damit kamen wir nicht zurecht“, meinte Mark Hinrichs. Nun gilt es, aus dem Rennen die richtigen Lehren zu ziehen und es im morgigen B-Finale besser zu machen. Hier wird erneut starker Gegenwind erwartet, wenn das deutsche Ersatz-Duo um 9.43 Uhr auf Frankreich, Litauen, Serbien, Spanien und Tschechien trifft.

 

 

Die Ergebnisse:

Achter, Finale:

1. Großbritannien 5:52,90 Minuten. –  2. Deutschland (Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen) 5:55,23. –  3. Rumänien 5:56,11. – 4. Italien 6:02,14. – 5. Österreich 6:11,14. – 6. Ukraine 6:18,03.

Zweier ohne Steuermann, Halbfinale: 1. Schweiz 7:01,67 Minuten. – 2. Kroatien 7:03,83. – 3. Italien 7:05,78. – 4. Spanien 7:18,47. – 5. Tschechien 7:22,43. – 6. Deutschland (Marc Kammann, Mark Hinrichs) 7:27,18.

 

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.