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Handball – 3. Liga: Tolle Stimmung am letzten Spieltag – Hanau und Gelnhausen gewannen zum Abschluss – Rodgau verlor knapp

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, gewann der TV Gelnhausen zum Abschluss dieser Saison gegen die Bergischen Panther. Auch die HSG Hanau gewann daheim gegen Dansenberg. Lediglich die HSG Rodgau Nieder-Roden verlor bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II.

 

Julian Lahme führt sein Team bei seinem letzten Auftritt zum Sieg

Der TV Gelnhausen gewann am Samstagabend das letzte Saisonspiel gegen die Bergischen Panther nach einem hoch emotionalen Spiel mit 29:28 (14:13). Garant des Erfolges war Schlussmann Julian Lahme, der in der Schlussphase den Sieg festhielt. Nach 15 Jahren beendet der Publikumsliebling seine Zeit beim TVG und tritt kürzer. Mit 27:33 Punkten beenden die Barbarossastädter die Saison auf dem siebten Tabellenplatz.

„Alle Spieler waren hochmotiviert und wollten noch einmal ein letztes gutes Spiel zeigen. Das hat man bereits im Vorfeld gespürt. Sie haben alles reingeworfen. Wir freuen uns daher über den positiven Abschluss einer Saison, die nicht einfach war. Auch wenn heute nicht alles geklappt hat, so hat man die tolle Mentalität der Mannschaft gesehen und die Zuschauer haben das super honoriert. Danke an die Fans, die Mannschaft und den Verein, dass wir diese Saison so gut meistern konnten“, sagte Chefcoach Matthias Geiger.

Vor dem Spiel wurde zunächst die Juniorenmannschaft geehrt, die Meister in der Bezirksoberliga geworden ist. Im Anschluss sahen die 600 Zuschauer ein kämpferisches Spiel der Rotweißen gegen starke Bergische Panther. Der TVG musste hierbei auf den verletzten Fynn Hilb verzichten. Kapitän Jonathan Malolepszy konnte aufgrund von Rückenproblemen nur bei den Siebenmetern antreten. Torhüter Julian Lahme ließ es sich trotz einer Knöchelverletzung nicht nehmen, bei seinem Abschiedsspiel im Kasten zu stehen.

Von Beginn an war das Spiel auf beiden Seiten von einigen technischen Fehlern geprägt. So kamen beiden Mannschaften nach Ballverlusten immer wieder zu schnellen und einfachen Toren. Wegen dieser technischen Fehler und einer ausbaufähigen Chancenverwertung, lag der TVG nach knapp 15 Minuten mit 4:7 zurück. Doch er wollte unbedingt als Sieger vom Platz gehen und warf noch einmal alles in die Waagschale. Angetrieben von den frenetisch mitgehenden Fans holten Henrik Müller und Co. Tor um Tor auf, egalisierten den Rückstand und gingen sogar mit einer 14:13-Führung in die Kabine.

TVG erwischte den besseren Start

Im zweiten Durchgang erwischte der TV Gelnhausen den besseren Start und erhöhte den Vorsprung auf vier Tore (17:13). Durch vergebene Chancen und einfache Ballverluste, die zu Gegentoren führten, verpasste der TVG jedoch die Möglichkeit, sich in dieser Spielphase weiter von den Panthern abzusetzen. Diese schlossen ihrerseits wieder zum TVG auf, so dass die Partie auf dramatische Schlussminuten hinsteuerte.

Fünf Minuten vor dem Ende lag der TV Gelnhausen mit 27:28 zurück. In dieser Phase legte TVG-Keeper Lahme noch einmal eine Schippe drauf und konnte einige gut herausgespielte Chancen der Panther entschärfen. Durch zwei Siebenmetertore von Kapitän Malolepszy, konnte Gelnhausen die Partie wieder drehen. Der letzte Angriff gehörte jedoch den Bergischen Panthern. Die Abwehr des TVG verhinderte aber nicht nur den Abschluss der Panther aus dem Spiel heraus, sondern blockte außerdem den direkten Freiwurf nach Ende der Spielzeit und konnte so den Sieg gegen die Panther einfahren.

„In der hitzigen Schlussphase hat Silas Altwein immer wieder die Eins-gegen-Eins-Situationen gesucht und Julian Lahme hat in seinem letzten Spiel noch einmal eine starke Leistung gezeigt“, stellte Geiger ein Sonderlob für das Duo aus „Mich freut es auch, dass Thimo Wagner und Michael Hemmer in ihrem letzten Spiel für den TVG ebenfalls eine tolle Leistung zeigen konnten.“ Beide erzielten jeweils zwei Tore.

Nach dem Spiel versammelten sich Spieler, Trainer und Verantwortliche des TV Gelnhausen vor dem Fanblock in der Rudi-Lechleidner-Halle. Im Beisein der Fans wurden Torhüter Lahme sowie Philipp Schenk, Hemmer und Wagner vom Verein geehrt und verabschiedet.

„15 Jahre beim TV Gelnhausen gehen jetzt vorbei. Ich kann eigentlich nur danke sagen. Danke an euch Fans, danke an den Verein und danke an die Jungs“, verabschiedete sich Julian Lahme mit bei den Zuschauern. In einer emotionalen Abschlussrede ließ Kapitän Malolepszy die Saison noch einmal Revue passieren und erinnerte auch an den verstorbenen Teamkollegen und Freund Tim Altscher mit dessen Trikot die gesamte Mannschaft vor dem Spiel eingelaufen war.

„Tim wäre der Erste gewesen, der nach Saisonende mit uns auf die Saison angestoßen hätte“. Mit diesen Worten von Malolepszy wurden die Fans zum Abschluss der Saison auf Freibier in der Halle eingeladen. Am Ende steht eine sehr schwierige Spielzeit, in der das Team aber untereinander und gemeinsam mit den Fans ein noch stärkeres Gemeinschaftsgefühl entwickelt hat. Das wurde an diesem Abend wieder einmal deutlich. Mit diesem Gefühl geht es nun für alle Beteiligten in die wohlverdiente Sommerpause.

 

Baggerseepiraten ließen es krachen

Im letzten Pflichtspiel ließen es die Baggerseepiraten noch einmal so richtig krachen. Zwei Reisebusse, vollgepackt mit fröhlich gestimmten Fans und guter Laune nahmen am Samstag die gut 100 Kilometer nach Dutenhofen in Angriff.
Jedes Tor wurde frenetisch gefeiert, das Auswärts-Team lautstark angefeuert und unterstützt. Da beide Teams sportlich gesehen richtig Lust auf Handball hatten, entwickelte sich eine muntere Partie, bei der es mit 12:15 aus Rodgauer Sicht in die Pause ging.

Nach Wiederanpfiff packte Marco Rhein noch einmal sein ganzes Können aus, vernagelte den Kasten und ließ sich zu Recht feiern. Mit spektakulären Paraden und einem abgefangenen Tempogegenstoß brachte er die HSG-Fans zum Kochen. Doch auch sein Gegenüber entschärfte einige HSG-Würfe und so bauten die Gastgeber die Führung weiter aus. In den letzten fünf Minuten gaben die Baggerseepiraten noch einmal Vollgas, „Paul“ Brühl verkürzte mit sehenswerten Treffern den Rückstand. Als Kreisläufer Flo Stenger einen Strafwurf eiskalt verwandelte und sich damit als echte Alternative für nächste Saison anbot, hielt es wirklich keinen mehr auf den Sitzen. Letztendlich ging die Partie mit 25:27 verloren, doch das interessierte auf HSG-Seite keinen mehr. Nun heißt es Durchschnaufen, um dann mit neuem Trainer und neuem Elan die Herausforderungen der Saison 2024/25 anzugehen.

 

 

Emotionaler Abend in Hanauer Main-Kinzig-Halle

Die Spielzeit 2023/24 ist in den Büchern und die HSG Hanau konnte ihr letztes Saisonspiel gegen den TuS 04 KL-Dansenberg mit 28:21 (13:14) gewinnen. Damit steht die HSG auf einem starken fünften Platz in der Abschlusstabelle. In einer Partie zweier personell schwer angeschlagener Mannschaften sicherte sich Hanau, angeführt von Max Moock am Ende dann doch souverän die beiden Punkte. Für die Gäste aus Kaiserslautern war die Niederlage gleichbedeutend mit dem Abstieg in die Regionalliga.

„Obwohl heute nicht alles glattlief, muss man sagen, dass sich die Jungs in der zweiten Halbzeit von ihrer besten Seite gezeigt haben“, meinte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach Spielende. „Sie haben Willen gezeigt, haben engagiert gedeckt und den Ball erfolgreich laufen lassen. Dass dann auch noch unsere A-Jugendlichen einige Spielzeit erhalten haben und sogar vor dem Tor erfolgreich waren, setzte dem Ganzen die Krone auf.“

Sechs Verabschiedungen

Zum Abschluss wurde es noch einmal richtig emotional. Als Robin Marquardt in der 60. Minute von Moock den Ball aufgelegt bekam und per Stemmwurf zum 28:21 in die Maschen knallte, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Für Marquardt ging beim 16. Saisonsieg der Grimmstädter am Samstag eine lange Leidenszeit zu Ende. 22 Partien hatte der Hanauer Spielmacher in dieser Saison wegen mehrerer Verletzungen verpasst. So kam das Tor für Marquardt, der im Sommer in die HSG II wechseln wird, einer Befreiung gleich.

Neben Marquardt verabschiedete die HSG Hanau am letzten Spieltag fünf weitere Akteure aus dem Drittligateam. Zum einen war da Torhüter Can Adanir, der auch in dieser letzten Partie für die HSG wieder einige tolle Paraden zeigte und nun zum TuS Ferndorf wechselt. Zum anderen waren da Athletiktrainer Björn Pape sowie der Rückraumlinke Jonas Ahrensmeier – der verletzungsbedingt nicht mitzuwirken vermochte – und die beiden Perspektivspieler Torben Scholl und Max Moock.

„Ich kann einfach nur dankbar dafür sein, dass unsere A-Jugendlichen bereit dazu waren, uns in dieser schweren Zeit zu unterstützen und das trotz Klausurenphase in der Schule“, sagte Geist. „Dafür haben sie sich heute belohnen können. Vielen Dank für die zahlreichen Zuschauer die heute in der Halle waren. Das hat uns zum Abschluss der Saison noch einmal getragen und nach vorne gepusht.“