Handball – 2. Liga: TV Großwallstadt startet mit Niederlage in die neue Saison – Kapitän Nils Kretschmer bärenstark
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
In der zweiten Handball Liga musste der TV Großwallstadt zur weitesten Auswärtsfahrt zum VfL Lübeck-Schwartau fahren. Die Mannschaft machte sich bereits am Samstag nach einem morgendlichen Training mit anschließendem Mittagessen auf Richtung Hamburg, wo übernachtet wurde. Am Sonntag ging es dann das letzte Stück in die Lübecker Hansehalle. Vor 1307 Zuschauern und bei tropischen Temperaturen in einer schweißgeschwängerten Halle hieß es nach 60 Spielminuten 33:30 (16:15) für den VfL
Dabei war bis in die Schlussminuten nicht abzusehen, wer als Sieger das Parkett verlassen würde. Und am Ende stand so ein bisschen die Frage im Raum: Warum hat der TVG jetzt eigentlich verloren? Keiner der Gäste hatte so richtig eine Anwort darauf.
Die Neuzugänge Nils Kretschmer, Patrick Gempp und Max Horner spielten sehr stark auf. Vor allem Kapitän Nils Kretschmer ackerte hinten wie vorne und machte ein sehr starkes Spiel. Er übernahm Verantwortung, war variabel einsetzbar. Patrick Gempp und der Ex-Lübecker Max Horner machten ihre Sache richtig gut. Kuno Schauer agierte auf der Mitte, Dmytro Redkyn und Moritz Klenk begannen auf den Außenpositionen. Im Tor gab Trainer Michael Roth seinem Routinier Jan-Steffen Minerva den Vorzug vor Neuzugang Stefan Hanemann. Und alle machten ihre Sache gut. Trotzdem reichte es nicht. Bis auf Mario Stark waren alle dabei. Er musste noch passen, kuriert seine Fußverletzung aus und blieb zuhause.
Die Gäste übernahmen die Führung und blieben bis zur elften Minute mit ein/zwei Toren vorne. Danach fiel der 6:6-Ausgleich. Doch erneut ging der TVG in Front. Dies blieb so bis zur 24. Minute. Ab da an führte der VfL (12:11) und er brachte mit viel Routine und ein bisschen mehr Cleverness den knappen Vorsprung in die Pause. Mit 16:15 ging es in die Kabinen.
Wer kommt besser aus der Kabine?
Die Frage stellte sich nun, wer besser aus der Halbzeitpause kommen würde. Es waren die Hausherren, die schnell auf 19:16 erhöhten. Doch immer wieder Kretschmer, Redkyn, Horner oder Wullenweber hielten den TVG im Rennen (20:21). Mitte der zweiten Hälfte sah es allerdings so aus, als ob die Hausherren sich deutlich absetzen könnten (24:21). Der VfL war einen Tick besser in den Zweikämpfen und stand gut in der Abwehr.
Doch der TVG war nicht gewillt, die Punkte in Lübeck zu lassen. Die Halle wachte in der Schlussphase auf, machte Rabatz und unterstützte ihre Spieler. Beim 30:28 für den VfL nahm Michael Roth seine letzte Auszeit, stimmte seine Jungs noch einmal ein. Er brachte den siebten Feldspieler und stellte den Gegner damit vor Probleme. Max Horner tankte sich durch, verkürzte bis auf einen Treffer. Es wurde wieder spannend und noch gab der TVG die Hoffnung auf wenigstens einen Punkt nicht auf. Am Ende waren es ein paar unglückliche Aktionen – auch von den Schiedsrichtern – die diese Hoffnung zunichte machten. Mit 33:30 gewann der VfL und der Gegner musste mit leeren Händen die lange Heimfahrt antreten.
Finn Wullenweber, der fünf Treffer beisteuerte, sagte: “Wir haben nicht die Abwehrleistung gezeigt, die wir uns vorgenommen haben und wir haben ein paar Fehler zu viel gemacht. Es lief lange gut für uns, dann war der VfL etwas konsequenter und abgeklärter. Es waren wirklich Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden.”
Michael Roth, der unglaublich freundlich in Lübeck empfangen wurde und dem VfL artig zum Sieg gratulierte, sagte: “Lübeck hat gut geschoben und wir haben die Bälle dann nicht reingebracht. Es war ein Auf und Ab. Wir sind gut gestartet, hatten dann aber ein Problem mit den zweikampfstarken VfL Spielern. Wir kämpften uns immer wieder zurück, doch zum Schluss hat uns der Zugriff gefehlt. Es fehlt noch ein bisschen die Feinabstimmung. Trotz allem bin ich nicht ganz unzufrieden mit dem Spiel.”
Vfl-Trainer David Röhrig war natürlich sehr zufrieden mit den zwei Punkten und meinte: “Ich war zufrieden mit dem Angriff, wir waren super fokussiert. Doch das 7:6, das der TVG dannn spielte, brachte uns nochmal in Verlegenheit. Jetzt bin ich aber erst einmal froh über den glücklichen Sieg.”