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Handball – 2. Liga: Mario Stark – “so nah dran – und doch so weit weg”

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Ich habe für die Handballwoche @handballwoche_offiziell einen Artikel über den Handballer Mario Stark @m_stark18

vom Zweitligisten TV Großwallstadt geschrieben. Er erschien bereits im Heft vom 24. September. Ich war aber ein paar Tage unterwegs, hatte auf meine Handballwoche Ausgabe keinen Zugriff und poste ihn deshalb erst jetzt.

Den Artikel über Mario könnt Ihr (oder habt Ihr vielleicht schon) entweder in der Handballwoche oder hier auf meinem Blog nachlesen.

 

 

“So nah dran und doch so weit weg”

Für Spielmacher Mario Stark vom Zweitligisten TV Großwallstadt ist es gerade keine leichte Zeit. Seine Verletzung, die er sich im März diesen Jahres zugezogen hat, will einfach nicht besser werden.

Kurzer Rückblick: Ende März zog er sich am linken Sprunggelenk zwei Bänderrisse zu und musste pausieren. Ausgerechnet in dieser Zeit lief es für den TVG nicht gut. Kreisläufer Dino Corak war kurzfristig zum Erstligisten HSVH Hamburg gewechselt, Cheftrainer Michael Roth fiel noch wegen einer Hüft OP aus und Co-Trainer Povilas Babarskas musste ihn vertreten. Obwohl er seine Sache sehr gut machte, stand die Mannschaft ohne ihren Chefcoach merklich neben sich und hatte zu diesem Zeitpunkt gerade die achte Niederlage in Folge zu verkraften.  Also stellte sich Mario Stark, damals Kapitän und Spielmacher unisono, in den Dienst der Mannschaft und spielte trotz Schmerzen.

Die Verletzung wurde nicht besser

Egal, was der Spielmacher des TVG auch probierte, die Verletzung wurde nicht besser und zog sich bis zum Saisonende, über die freie Zeit und bis zur Vorbereitung auf die neue Runde hin. Der 32-Jährige war mittlerweile „Stammgast“ bei den Ärzten und in der ersten Woche der neuen Vorbereitung war es so schlimm, dass er gar nicht mehr laufen konnte. Es stellte sich heraus, dass sich an seinem Bein einige Knochenmark Ödeme gebildet hatten – so zum Beispiel am Sprunggelenk, am Wadenbein. Hinzu kamen zwei Zysten. „Diese kamen wohl durch die Fehlhaltung, die ich – bedingt durch die Schmerzen – eingenommen habe. Es kann sein, dass ich dadurch auch diese Schmerzen habe“,  sagt Mario Stark. Eine eindeutige Diagnose gibt es noch nicht.

Vor ein paar Tagen hatte der zweifache Familienvater das Gefühl, dass die Schmerzen nachlassen und hat den Fuß etwas intensiver belastet. „Doch ich habe schnell gemerkt, dass es einfach noch nicht geht. Ich habe mir, zusammen mit dem Verein, verschiedene Meinungen zu meiner Verletzung eingeholt, habe viele Behandlungstherapien ausprobiert. Aber irgendwie will es nicht vorangehen“, hört man die Verzweiflung und Ungeduld aus seiner Stimme heraus. Ihm bleibt im Moment nur der Kraftraum, um sich krafttechnisch fit zu halten. Dementsprechend ist auch sein Gefühlszustand  derzeit. „Ich habe das Gefühl, dass ich noch nie so nah an der Mannschaft dran war wie gerade jetzt – aber auch noch nie so weit weg.“ Doch Mario Stark ist ein Kämpfer und wer ihn kennt, weiß, dass er sich aus diesem Tal heraus kämpfen und hoffentlich bald wieder auf dem Spielfeld zu sehen sein wird.

Als Kapitän abgelöst

Seit dieser Saison hat ihn in seiner Rolle als Kapitän Neuzugang Nils Kretschmer abgelöst. Doch das ist für Mario Stark okay. „Als unser ehemaliger Kapitän und Kreisläufer Dino Corak im Januar zum Erstligisten nach Hamburg gewechselt ist, hat mich unser Trainer Michael Roth zum neuen Kapitän bestimmt. Eigentlich wollte ich dieses Amt nicht unbedingt inne haben, wollte mich einfach auf meine Aufgabe als Spielmacher konzentrieren. Doch unser Coach sagte, dass nach dem Weggang von Dino nur ich für diese Aufgabe infrage kommen würde“, sagte Stark rückblickend. Also hat er das Amt angenommen und es gut ausgeführt. Zur neuen Saison hat es nun einen Wechsel gegeben und Michael Roth hat nun Neuzugang Nils Kretschmer für dieses Amt ausgewählt. „Ich finde, dass Nils die bestmögliche Wahl für das Kapitänsamt ist. Er geht mit gutem Beispiel und guten Leistungen voran – wie man schon in den ersten Spielen sehen konnte. Er sagt, was er zu sagen hat und macht seine Sache gut. Für mich ist die Entscheidung völlig okay. Ich bin froh, wenn ich endlich wieder schmerzfrei spielen und meine Mannschaft tatkräftig unterstützen kann“, sagt Mario Stark. Nicht nur sein Verein hofft, dass er bald wieder aufs Parkett zurückkehren kann. Auch seine Fans freuen sich, ihn bald wieder auf dem Spielfeld zu sehen.

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.