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Handball – 3. Liga: Nieder-Roden behält die Oberhand – genau wie Hanau und Gelnhausen auch

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, hat die HSG Rodgau Nieder-Roden gegen die Bergischen Panther die Oberhand behalten. Der TV Gelnhausen entführte aus Dutenhofen/Münchholzhausen II die Punkte und Die HSG Hanau kam ebenfalls mit einem Sieg aus Aldekerk zurück.

 

Baggerseepiraten behalten bei Tor-Festival die Oberhand

Die HSG Rodgau Nieder-Roden feierte am Samstagabend ihren zweiten Heimsieg in Serie und setzte sich gegen den Tabellenletzten Bergische Panther mit 38:36 (22:20) durch. „Vorne sah das teilweise richtig stark aus, hinten war es aber dann zu einfach“, fasste Co-Trainer Lars Spieß die Partie kurz und knackig zusammen.

Die Männer um Trainer Peter David bestritten am Samstag ihr drittes Heimspiel in Folge. „Dass letzte Woche spielfrei war, kam uns durchaus entgegen, auch wir hatten einige angeschlagene und vor allem kranke Spieler“, sagte Marco Rhein. Mit frischen Kräften startete Nieder-Roden also in die Partie gegen den Tabellenletzten, der vor allem offensiv ein starkes Spiel zeigte. „So richtig verstehen tun wir es nicht“, sagte Spieß nach dem Spiel angesprochen auf den Tabellenplatz der Gäste: „Gerade offensiv haben sie es wirklich stark gemacht. Auswärts musst du erstmal 36 Tore werfen.“

Die Partie begann auch sofort torreich und nach gut sechs Minuten stand ein 5:5. Rund drei Minuten später führten die Gäste sogar mit drei Treffern, HSG-Coach Peter David reagierte mit einer Auszeit. Diese zeigte Wirkung und die Baggerseepiraten glichen die Partie wieder aus, Nils Haus traf anschließend zum 12:11 und damit zur ersten Rodgauer Führung. Es blieb weiterhin ein torreiches Duell, auch weil auf beiden Seiten die Torhüter nicht so richtig reinkamen. Mit 22:20 gingen die Rodgauer in die Halbzeitpause, die Panther verhinderten immer wieder eine höhere Führung des Heimteams.

Zweiter Durchgang knüpfte nahtlos an

Der zweite Durchgang knüpfte relativ nahtlos am ersten an, beide Teams kreierten starke offensive Möglichkeiten und behielten zu meist im Abschluss den kühlen Kopf. „Wir wussten, dass die Panther vorne wirklich stark sind und viele Treffer machen können“, resümierte auch Kapitän Flo Stenger. Hinten raus war die HSG dann das cleverere Team und nutzte in den wichtigen Momenten die sich bietenden Chancen. Untypisch für das Spiel: Die letzten zwei Minuten blieben beide Teams ohne Torerfolg, am Ende stand ein verdienter 38:36-Heimsieg. „Wir sind definitiv glücklich und erleichtert über den Sieg. Nun geht es darum, in der Woche den Fokus wieder auf die Abwehr zu legen und dann kann das Derby am Freitag kommen“, so Spieß.

 

 

Gelnhausen siegt auch in Dutenhofen

Im Stile einer Spitzenmannschaft löste der TV Gelnhausen auch die schwere Auswärtsaufgabe bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen souverän und behält weiterhin eine weiße Weste. Mit 28:22 (14:11) gewannen die Barbarossastädter das Derby bei der Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar und rangieren mit 12:0 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz hinter der ebenfalls verlustpunktfreien HSG Krefeld bei einem Spiel weniger.

Der Sieg ist umso bemerkenswerter, da mit den Langzeitverletzten Joans Dambach und Lasse Georgi, dem kurzfristig erkrankten Henrik Müller und dem aus privaten Gründen fehlenden Benjamin Wörner gleich vier Spieler nicht zur Verfügung standen. Silas Altwein kam grippegeschwächt nur zu sporadischen Einsätzen. Auch Chefcoach Matthias Geiger war aufgrund eines privaten Termins nicht dabei. Er wurde von Sergej Budanow und Damir Hundur auf der Bank vertreten.

Als Jonathan Malolepszy gleich zu Beginn seine ersten beiden Siebenmeter in dieser Saison nicht verwandeln konnte und Dutenhofen nach acht Minuten durch Tim Lauer mit 4:1 in Führung gehen konnte, schien sich die erste Saisonniederlage anzubahnen. Doch einmal mehr stellte das junge Gelnhäuser Team unter Beweis, wie sehr es in sich ruht und welch enorme Entwicklung es in den vergangenen Monaten genommen hat. Mit einem 7:1-Lauf drehten die Rotweißen das Spiel und gingen durch Torben Fehl nach 16 Minuten mit 8:5 in Führung. Max Bechert legte nach 20 Minuten nach und traf zum 10:6. Zur Pause führte der TVG mit 14:11.

TVG bog auf Siegerstraße ein

Im zweiten Durchgang konnten die Gastgeber noch einmal auf zwei Tore verkürzen, doch als Jannik Geisler in der 39. Minute zum 18:14 traf und Alex Bechert wenig später einen von insgesamt drei Siebenmetern parierte, bog der TVG vehement auf die Siegesstraße ein. Simon Belter traf nach 42. Minten zum 20:14, Leon David sorgte in der 48. Minute für einen beruhigenden Acht-Tore-Vorsprung. Anschließend brachte der TVG die Partie souverän nach Hause.

Erneut bot Torhüter Alexander Bechert bei dieser Gala-Vorstellung der gesamten Mannschaft eine starke Leistung ebenso wie Malolepszy, der zwei gleich drei Siebenmeter verwarf, dafür aber aus dem Feld sechs Mal ins Schwarze traf und mit neun Treffen der erfolgreichste Schütze der Barbarossastädter war. Simon Belter und Jannik Geisler steuerten vier Treffer bei. Letzterer sah kurz vor Schluss ebenso die Rote Karte wie Fynn Hilb. Ohne etatmäßigen Linkshänder lösten Hilb und Altwein im Wechsel ihre Sache auf halbrechts hervorragend. Yannik Mocken zeigte mit drei Treffern im zweiten Durchgang aufsteigende Form. Kein Wunder, dass Bundanow rundherum zufrieden war.

 

 

HSG Hanau behauptet sich

Der Erfolgslauf der HSG Hanau hält weiter an. Nach dem deutlichen Heimsieg gegen Kirchzell haben die Grimmstädter am Samstagabend ihre Leistung aus der Vorwoche eindrucksvoll bestätigt und sind im vierten Spiel in Serie ungeschlagen geblieben. Den Ligarivalen TV Aldekerk 07 fegte die Spielgemeinschaft mit 31:19 (15:7) vom Feld.

Vor allem dank der zehn Treffer von Außenspieler Julian Fulda stellten Ritter, Bergold & Co. bereits vor der Pause klare Verhältnisse her und sammelten reichlich Selbstvertrauen für das anstehende Derby gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden (18. Oktober).

„Ich glaube, dass wir uns heute als Mannschaft in einen Flow gespielt haben“, freute sich HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem deutlichen Auswärtssieg. „Wir haben einfach die richtigen Antworten auf diese störende Deckung unseres Gegners gefunden und die Wurfsituationen bekommen, die wir wollten. Zudem haben wir sehr agil gedeckt und hatten eine sehr gute Balance zwischen unserem schnellem Umschaltspiel und dem geordneten Positionsangriff. Das haben die Jungs einfach überragend umgesetzt!“

Die Gastgeber erwischten den etwas besseren Start. Dank einiger Paraden von Paul Keutmann und einer Zeitstrafe gegen Hanaus Paul Hüttmann, gelang dem TVA der Treffer zum 2:1 in der fünften Spielminute. Es sollte aber die einzige Führung der Hausherren an diesem Samstagabend bleiben. Dabei hatte Geist im 300 Kilometer von Hanau entfernten Kerken wieder auf seinen Rückraumschützen Luca Braun verzichten müssen. Auch der zweikampfstarke HSG-Kreisläufer Dziugas Jusys hatte wegen einer Verletzung nicht auflaufen können. Mit dem Auswärtserfolg machten seine Teamkameraden ihm aber ein schönes Geschenk zu seinem 26. Geburtstag.

Nach dem 3:3 des TV Aldekerk begann die Partie etwas Geschwindigkeit aufzunehmen. Hanau schloss die Reihen in der Abwehr, konnte sich auf Keeper Benedikt Müller im eigenen Kasten verlassen und erkämpfte sich nun einige Male den Ball. Drei Mal in Serie produzierte die HSG einen technischen Fehler des Gegners. Fulda bedankte sich mit seinem dritten Tagestreffer zum 6:3 (12.), der zudem eine Auszeit des TVA zur Folge hatte. Nach vorne lief beim Team von TVA-Trainer Tim Gentges nur wenig zusammen. Zwar präsentieren sich die Gastgeber in ihrer offensiven Deckung zweikampfstark, doch gegen die brandgefährlichen Hanauer Konter fand der TVA kaum ein Mittel. 16 HSG-Tempogegenstoß-Treffer im Spielverlauf sprachen dabei eine eindeutige Sprache. Alleine sechs davon steuerte Fulda erfolgreich bei, der sich zugleich auch als sicherer Siebenmeterschütze auszeichnete. Bereits beim 12:4 (19.) durch Theo Surblys führte die Hanauer Sieben mit acht Treffern.

Munter ging es weiter

Auch nach dem Wechsel ging es munter weiter. HSG-Spielmacher Jan-Eric Ritter schraubte in der 39. Minute von acht Metern den Vorsprung in den zweistelligen Bereich hinauf – das 20:10. Und nur wenig später war auch Nachwuchsspieler Sebastian Hein beim 23:12 erfolgreich. Als Fulda in der 56. Minute seinen 10. Tagestreffer markierte, war die Messe beim 28:17 bereits lange gelesen.

Dennoch blieben die Hanauer bis zum Ende konzentriert: Die beiden Youngster Paul Weide und Björn Gernoth erhielten noch einen Auftritt auf der Platte und netzten jeweils sicher vom Siebenmeterpunkt ein. „Der mannschaftliche Zusammenhalt ist einfach überragend. Dass Julian Fulda, der vorher alle seine Siebenmeter verwandelt hat, hier gleich sagte: ‚Du, 17-Jähriger, wirfst jetzt!‘, das ist große Klasse. Das spricht für unsere Entwicklung“, so Geist.