Handball – 3. Liga: TV Gelnhausen lässt mit nächstem Sieg aufhorchen – keine Punkte für die HSG Hanau
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In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, setzte der TV Gelnhausen seinen Siegeszug beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II fort. Die HSG Hanau musste sich in Dutenhofen/Münchholzhausen II geschlagen geben und die HSG Rodgau Nieder-Roden spielte daheim gegen Mundenheim Unentschieden.
TV Gelnhausen mit nächstem Sieg
In einem spannenden und bis zur letzten Minute packenden Aufeinandertreffen konnte der TV Gelnhausen seine sensationelle Erfolgsserie fortsetzen. Die Barbarossastädter siegten auswärts beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II mit 31:28 (15:13) und behaupten somit den zweiten Tabellenplatz mit unglaublichen 16:0 Punkten.
Im Spiel gegen die Reserve des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen trat der TV Gelnhausen mit dezimiertem Kader an. Neben den Langzeitverletzten Jonas Dambach und Lasse Georgi fiel auch Linksaußen Felix Reinhardt kurzfristig aus. Zwar kehrte Silas Altwein wieder zurück, doch die Hälfte des Kaders plagte sich unter der Woche mit Erkältungssymptomen herum, die die Trainingsarbeit beeinflussten.
Die Gastgeber erwiesen sich von Beginn an als zäher Gegner. Früh gingen sie in Führung und hielten diese auch zunächst, so dass es nach 21 Minuten 12:9 für die Friesenheimer stand. „Der Gegner war extrem bissig, wahnsinnig motiviert und hat die Zweikämpfe am Anfang besser bestritten als wir“, kommentierte TVG-Cheftrainer Matthias Geiger die Anfangsphase. Dann fand Gelnhausen besser ins Spiel und konnte durch einen 6:0-Lauf das Spiel drehen. Entscheidend für diesen Zwischensprint war eine stabilere Abwehrleistung sowie die starke Form von TVG-Torhüter Alexander Bechert, der mit zahlreichen Paraden und drei gehaltenen Siebenmetern den Rückhalt für sein Team bildete.
Das Spiel war zwar insgesamt nicht übermäßig unfair, dennoch ging es besonders in der zweiten Spielhälfte phasenweise sehr körperbetont zur Sache. Dies spiegelt sich auch in den insgesamt 13 Zwei-Minuten-Strafen wider, von denen der TV Gelnhausen fünf kassierte.
TVG gab Führung nicht aus der Hand
In den zweiten 30 Minuten gaben Jonathan Malolpeszy und Co. die Führung zwar nicht mehr aus der Hand, konnten sich jedoch auch nicht entscheidend absetzen. Mehrfach führte der TVG mit vier Toren, ließ die Gastgeber aber immer wieder herankommen. So blieb das Spiel bis in die Schlussphase spannend. Die junge Gelnhäuser Mannschaft verlor jedoch nicht die Nerven und konnte die Führung in den letzten Minuten souverän runterspielen. Durch eine Siebenmeter-Parade von Schlussmann Bechert und Toren von Malolepszy und Jannik Geisler in den Schlussminuten gewannen die Rotweißen letztlich mit 31:28. „Es war schön zu sehen, dass wir in der Schlussphase die Nerven behalten und keine einfachen Fehler gemacht haben. Die Jungs haben in der entscheidenden Phase ruhig gespielt, wichtige Abwehrsituationen gewonnen und vorne die Tore gesucht“, sagt Geiger.
Keine Punkte für die HSG Hanau
Es war die erwartet große Herausforderung für die HSG Hanau und sie unterlag ersatzgeschwächt mit 31:36 (12:22) im Hessenderby bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, in der das Team noch einmal alles nach vorne warf, blieb die Hypothek aus den ersten 30 Minuten zu groß für die Mannen um Bergold, Ritter & Co. Mit 12:6 Zählern belegt die HSG, die nach zuletzt fünf ungeschlagenen Spielen in Folge erstmals wieder das Nachsehen hatte, den vierten Tabellenrang.
„Das war heute ein bitteres Erwachen für uns“, sagte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Spielende. „Wir finden in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Zugriff, weder in der Abwehr noch im Angriff und haben uns da ganz schön den Schneid abkaufen lassen. Für die zweiten dreißig Minuten muss man den Jungs aber ein großes Kompliment machen! Sie haben es wirklich versucht.“
Vor 380 Zuschauern in der Sporthalle Dutenhofen erwischte Hanau gegen die Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar einen gebrauchten Abend und hatte zu Beginn große Schwierigkeiten, gegen die zweikampfstarken Mittelhessen in die Partie zu finden. Das Fehlen von Kreisläufer Dziugas Jusys und Linkshänder Luca Braun erhöhte den Druck zusätzlich. Für den verletzten Nils Schröder am Kreis nominierte Geist Tobias Reinhardt, der zuletzt in der zweiten Mannschaft auf sich aufmerksam machte.
Nachdem Dutenhofen schnell das 4:1 (6. Minute) durch Spielmacher Lukas Gümbel erzielte, schüttelten sich Schiefer, Schierling & Co. und zogen eine Zeitstrafe gegen Okpara im HSG-Deckungszentrum. Außerdem zeichnete sich Benedikt Müller einige Male mit guten Paraden aus. Mit einem Mann mehr auf der Platte verkürzte Kreisläufer David Rivic beim 4:5 auf ein Tor (9.). Es sollte aber an diesem Abend das letzte Mal bleiben, dass Hanau so dicht an die Gastgeber herankam. Stattdessen vergab das Team die Chance auf den Ausgleich durch einen Fehlpass und wurde im Anschluss von einem 3:0-Lauf der Hausherren geschockt. Als Geist nach einer guten Viertelstunde die Auszeit nahm, war der Gastgeber schon auf fünf Tore enteilt. „Wir waren in der ersten Hälfte zu keinem Zeitpunkt auch nur im Ansatz an unserer Leistungsfähigkeit“, monierte der Hanauer Coach später. Mit einem 12:22-Rückstand ging es in die Kabine. Geist hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Auszeiten genommen und Saad Khan für den nun etwas schwächeren Müller in den Kasten gebracht.
Gastgeber weiter am Drücker
Allerdings blieben die Gastgeber auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte die tonangebende Mannschaft. Obwohl Julian Fulda beim 19:26 (41.) den Rückstand etwas verkürzte, war Dutenhofen beim 31:22 (51.) weiterhin mit neun Toren Abstand in Front. „Ein bitterer Abend für uns“, resümierte Geist. „Wir hätten in der zweiten Halbzeit noch zehn Stunden spielen können, aber jedes Mal wenn wir den Flow etwas bekommen können, hatten wir dann wieder unglückliche Aktionen, Fehlwürfe oder haben in der Abwehr die Zeitstrafe gesehen.“
Hervorzuheben war in der stark verjüngten Hanauer Mannschaft noch Rechtsaußen Malte Just, der in der 55. Minute – nach schönem Anspiel von Niklas Schierling – sein erstes Drittliga-Tor erzielte. Auch der 17-jährige Björn Gernoth trug sich in die Torschützenliste ein. Im Rahmen des letzten Aufbäumens und dem finalen Kraftakt, gelang Schiefer beim 31:36-Endstand etwas Ergebniskosmetik.
Das Bild hat uns Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke dafür.