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Handball – 3. Liga: Spannendes Derby zwischen Hanau und Gelnhausen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, wollten über 1000 Zuschauer das Derby zwischen der HSG Hanau und dem TV Gelnhausen sehen. Am Ende verloren die Hanauer mit 22:24 (7:14). In den 60 Minuten spannendem Handball gab es zwei rote Karten und zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten des HSG-Teams um Bergold, Ritter und Co. Die HSG Hanau hat sich am Nikolausabend einen packenden Kampf mit dem Lokalrivalen TV Gelnhausen geliefert. Und obwohl am Ende die favorisierten Gäste zum ersten Mal überhaupt bei einem Drittligaspiel in Hanau triumphierten, mussten sich die Grimmstädter nach der 22:24 (7:14)-Niederlage keinesfalls verstecken.

„Es tut mir unglaublich im Herzen weh, dass sich meine Mannschaft heute für diesen überragenden Fight in der zweiten Halbzeit nicht belohnt hat“, erklärte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Spiel am Mikrofon. „Sie haben alles auf der Platte gelassen!“ Neben den bekannten Langzeitverletzten musste auch Torhüter Benedikt Müller am Freitagabend erneut pausieren. Schwierige Vorzeichen also für die junge HSG-Mannschaft, die dennoch von der ersten Minute an Vollgas gab. In der sehr temporeichen Partie erwischten allerdings die Gäste den etwas besseren Start und es dauerte bis zur sechsten Minute, als Cedric Schiefer den ersten Treffer für die Grimmstädter beim 1:2 erzielte.

Im weiteren Verlauf behaupte Gelnhausen mit seiner erwartet zweikampfstarken 6:0-Deckung den Vorsprung. Theo Surblys sorgte mit einem schönen Treffer aus der Ferne für das 4:6 (14.) und kam danach bei einer Abwehraktion zu spät. Es folgte die hart ausgelegte Entscheidung des Schiedsrichtergespanns: Glatt-Rot gegen den Hanauer Rückraumhünen.

„Wir haben in der 14. Minute wieder einen Nackenschlag bekommen, was uns natürlich nicht die Sicherheit gegeben hat“, so Geist, der unter der Woche wegen zahlreicher Ausfälle prägender Spieler im Training improvisieren musste. „Man hat heute gesehen, dass unsere Abläufe und das Timing in unseren Aktionen nicht gestimmt haben.“ Einen ordentlichen Tag erwischte dabei Saad Khan im Kasten, der nach der Hinausstellung von Surblys den fälligen Strafwurf vereitelte und auch im späteren Spielverlauf einige Male zur Stelle war.

Nach dem 10:6 des TV Gelnhausen nahm der Hanauer Coach in der 22. Minute die erste Auszeit. Doch auch in der Folge machte der TVG mehr aus seinen Möglichkeiten, während sich Hanau in der 6:0-Deckung der Gäste festbiss und nur selten zu seinem gefährlichen Konterspiel kam. „Uns hat vorne einfach die Tiefe und die Passgeschwindigkeit gefehlt“, so Geist. „Auch in der Deckung haben wir nicht die Intensität gezeigt, die wir uns vorgenommen hatten.“ Obwohl Paul Hüttmann in der 25. Minute noch einen Siebenmeter herausholte, den Kapitän Max Bergold zum 7:11 sicher verwandelte, setzte sich Gelnhausen mit drei schnellen Toren vor dem Seitenwechsel auf 14:7 ab.

Zweite Hälfte ging mit fünf Toren an die HSG

In der zweiten Halbzeit dauerte es dann einen Moment, aber nach dem 16:8 von Gelnhausens Jannik Geisler (36.) war ein deutliches Aufbäumen des Hanauer Teams zu spüren. Mit konsequenter Abwehrarbeit erkämpften sich Rivic, Ritter & Co. das Spielgerät und vorne brachten Schiefer und Hüttmann mit ihren Toren die Grimmstädter beim 11:16 (40.) etwas heran. Geist ging nun All-in und beorderte Falk Steiner, der eigentlich regelmäßig für den Verein in der Oberliga spielt, nach vorne und ließ seine Mannschaft in der 5:1-Variante verteidigen. Mit dem taktischen Kniff brachte der Coach die Gäste etwas aus dem Tritt. Zudem kassierte Gelnhausen in der 46. Minute nun ebenfalls eine Rote Karte gegen Max Bechert, der nach hartem Einsteigen gegen Dennis Gerst vom Feld flog.

Jan-Eric Ritter und Steiner waren es dann, die mit ihren Toren zum 17:21 und 18:21 in der 53. Minute die letzte Schlussoffensive der Grimmstädter einleiteten. Frenetisch angefeuert vom Blauen Block warfen die Gastgeber noch einmal alles in die Waagschale. Zum Ausgleich kam das Team aber nicht mehr und das obwohl man die zweite Hälfte nach Rivics Treffer zum 22:24-Endstand (60.) mit fünf Toren für sich entschied.

„Die Jungs gehen auf dem Zahnfleisch und trotzdem ackern und ackern sie. Man hat heute auf jeden Fall gesehen, wozu wir als Team in der Lage sind“, so Geist, der mit den Entscheidungen der beiden Unparteiischen einige Male haderte: „Jedes Mal wenn wir die Möglichkeit hatten das Pendel etwas auf unsere Seite zu ziehen, dann fehlte uns bei vielen Entscheidungen das Spielglück.“

Matthias Geiger (Trainer TV Gelnhausen) meinte: „Wir wussten, dass Hanau extrem kämpferisch ist, trotz der Verletzungsmisere. Wir sind extrem gut gestartet und haben viele Sachen gut umgesetzt. In der zweiten Halbzeit hätte ich mir ein bisschen mehr Souveränität von meiner Mannschaft gewünscht. Aber am Ende haben wir in einem kämpferischen Spiel gewonnen und auch für die Zuschauer war es in der zweiten Halbzeit ein wirklich tolles Spiel.“

 

HSG Hanau:

Khan, Gronostay; Ritter (2), Gerst (5), Scholl, Christoffel, Scharriär, Rivic (2), Steiner (1), Bergold (2/2), Bachmann, Stengel, Schiefer (5), Fulda (1), Surblys (1), Hüttmann (3).

TV Gelnhausen:

Alexander Bechert, Drozdz; Müller, Mocken (5), Dambach (2), Fehl (1), David (2), Max Bechert (1), Broßmann, Geisler (1), Malolepszy (5/3), Altwein (3), Reinhardt (1), Belter (1), Wörner (1), Hilb (1).

 

 

Das Bild hat uns Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür.