Handball – 3. Liga: Der Drittliga-Aufstieg von Kirchzell war für Jannik Wolf etwas ganz Besonderes
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Seit der Saison 2023/24 spielt Kreisläufer Jannik Wolf beim Handball Drittligisten TV Kirchzell und ist in der Mannschaft der Trainer Andi Kunz und Alex Hauptmann eine feste Größe. Der sympathische Handballer, der in ein paar Wochen seinen 21. Geburtstag feiert, ist in Gunzenhausen geboren und wollte sich neben der Schule sportlich betätigen. “Ich hab mal kurz Basketball gespielt, wollte aber noch was anderes ausprobieren”, sagt Jannik. Also ging es ab ins Probetraining zum TV Gunzenhausen Handball. Dort fühlte er sich wohl, spielte in der D-Jugend, wechselte danach nach Erlangen in die C-Jugend. “Allerdings war das sehr stressig, denn Erlangen war eine Stunde von meinem Heimatort weg und Schule und Training unter einen Hut zu bringen, wurde immer schwieriger”, erzählt er.
Probetraining in Berlin
Ein Mitspieler aus der BHV-Auswahl (Bayerischer Handball Verband), in der Jannik ebenfalls am Kreis wirbelte, erzählte ihm von einer Sichtung bzw. einem Probetraining-Tag bei den Jungfüchsen in Berlin. Diese Idee gefiel dem jungen Kreisläufer und ab ging es nach Berlin. “Bob Hanning war da und ich hatte ein tolles Gespräch mit ihm. Er war total offen zu mir und sagte, dass ich es gerne probieren sollte. Also ging ich mit 15 Jahren nach Berlin, hatte dort ideale Trainingsbedingungen und auch schulmäßig war alles toll abgedeckt. In der Zeit hat mir meine Mama sehr geholfen, hat sich alle Heimspiele angeguckt und war immer da, wenn sie gebraucht wurde.” Zwei deutsche Meisterschaften – in der B- und A-Jugend – holte er mit seinen jeweiligen Teams. Wäre nicht Corona dazwischen gekommen, wären es wahrscheinlich drei Titel in Berlin geworden.
Die Zeit in Berlin gefiel Jannik sehr gut. Trotzdem wollte er nach vier Jahren wieder näher in seine Heimat zurück. Und er wollte für seine Entwicklung mehr Spielzeiten haben. Aber bevor er sich nach einem neuen Verein umschaute, stand das Abitur ganz oben auf seiner Liste. Als dies geschafft war – ja, da stand ein Probetraining beim Zweitligisten TV Großwallstadt an. Dort gefiel es ihm gut und dem Verein gefiel Jannik gut. Also wurden Nägel mit Köpfen gemacht und der Kreisläufer sollte ein Zweifachspielrecht für den TV Kirchzell erhalten. Leider musste der TVK zu dieser Zeit unglücklich aus der dritten Liga absteigen und in der Oberliga spielen. Daher konnte ein Zweifachspielrecht nicht ausgestellt werden. Es wurde also umdisponiert und Jannik trainierte und trainiert noch immer beim TVG mit, spielt aber “fest” beim TVK.
Das heißt für den 20-Jährigen einmal Training die Woche beim Zweitligisten, die restliche Zeit Training beim Drittligisten plus die Spiele. Hinzu kommt derzeit der Uni-Stress, denn für den BWL-Student stehen im Moment viele Klausuren an. Doch dem positiv handballverrückten jungen Mann ist keine Übungseinheit zu viel. Im Gegenteil.
Schöne Erlebnisse
Gefragt, was in seiner noch so jungen Karriere die schönsten Erlebnisse waren, sagt er: “Die deutschen Meisterschaften stehen schon sehr weit oben. Aber der Aufstieg mit Kirchzell im letzten Jahr in die dritte Liga war etwas ganz Besonderes. Es war genau dieses Teamgefüge, das ich gerne mag. So ein Zusammenhalt, den wir an den Tag legten, war Wahnsinn. Wir hatten das Ziel aufzusteigen und dafür haben wir alle miteinander alles getan – und das alles passierte in meinem ersten Männerjahr. Das war für mich wirklich sehr schön!” Sehr mit ihm gefreut haben sich seine Familie – vor allem seine Mama, die auch beim TVK zu jedem Heimspiel vor Ort ist, seine Freundin und alle seine Freunde und Bekannten.
Mittlerweile ist er mit seiner Mannschaft nach einem etwas holprigen Start in der dritten Liga angekommen. Der Lohn für die harte Arbeit und den unglaublichen Zusammenhalt und Kampfgeist ist ein hervorragender fünfter Tabellenplatz. Zum anstehenden Spiel am Samstag gegen den Tabellenzweiten TV Gelnhausen sagt Jannik, dessen Lieblingsspieler Nationalspieler Jannik Kohlbacher ist: “Gelnhausen ist flott unterwegs und wir müssen versuchen, mit allem was wir haben, dagegen zu halten. Wir haben das Hinspiel deutlich verloren, doch jetzt wollen wir zeigen, dass wir dieser starken Mannschaft Stand halten können. Wir sind gut vorbereitet und setzen wieder auf die Unterstützung unserer tollen Fans.”