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Handball – 3. Liga: Gelnhausen und Hanau siegreich – Nieder-Roden mit Unentschieden

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, ließ der TV Gelnhausen auch in Leutershausen nichts anbrennen. Die HSG Hanau brachte die Punkte aus Korschenbroich mit nach Hause und die HSG Nieder-Roden trennte sich vom Longericher SC mit einem Unentschieden.

 

 

Sensationssieg in Leutershausen

Der TV Gelnhausen hat sich mit einem fulminanten Auftritt zum Start der Rückrunde zurückgemeldet. Bei der heimstarken Spielgemeinschaft Saase3 Leutershausen, die vor der Partie den vierten Tabellenplatz belegte, setzten sich die Barbarossastädter vor 420 Zuschauern in der Heinrich-Beck-Halle mit 28:19 (14:10) durch. Der TVG zeigte eine beeindruckende Mannschaftsleistung und bleibt mit nun 29:3 Punkten weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz.

Die Voraussetzungen vor der Partie waren nicht optimal: Der Langzeitverletzte Lasse Georgi fehlte weiterhin, und kurzfristig mussten auch Silas Altwein und Jonas Dambach passen. Der TVG reiste mit großem Respekt, aber auch mit viel Entschlossenheit nach Leutershausen und wurde dabei von rund 40 mitgereisten Fans lautstark unterstützt. „Wir wussten, dass Leutershausen eine enorm spielstarke Mannschaft mit viel individueller Qualität ist. Unser Ziel war es, über eine aggressive und konsequente Abwehr den Gegner aus dem Konzept zu bringen“, erklärte Cheftrainer Matthias Geiger nach der Partie.

Die Begegnung begann ausgeglichen und nach elf Minuten stand es 4:4. Doch dann drehte der TV Gelnhausen auf. Mit einer beeindruckenden 6:0-Serie setzte sich das Team deutlich ab. Besonders, der im Dezember neu verpflichtete Akos Csaba zeigte in dieser Phase mit drei Toren seine Klasse und markierte in der 22. Minute das 10:4 für die Rotweißen.

Die Abwehr des TVG war der Schlüssel zum Erfolg. Durch aggressives Verschieben und mutige Zweikämpfe wurde der Spielfluss der Gastgeber immer wieder unterbrochen. Außerdem erwischte TVG-Torhüter Alexander Bechert einmal mehr einen Sahnetag und ließ den gegnerischen Spielern nicht nur in dieser Spielphase keine Chance an ihm vorbeizukommen.

In den letzten Minuten der ersten Spielhälfte kam die Spielgemeinschaft aus Leutershausen wieder besser ins Spiel und konnte den Rückstand nach und nach verkleinern. Kurz vor Schluss war der Vorsprung der jungen Gelnhäuser Mannschaft aber wieder auf drei Tore zusammengeschrumpft (13:10). Kapitän Jonathan Malolepszy netzte jedoch wenige Sekunden vor der Pause zum 14:10-Halbzeitstand ein.

Toll ging es für den TVG weiter

Ohne Konzentrationsabfall kam Gelnhausen aus der Kabine und Keeper Bechert setzte gleich ein Ausrufezeichen. Das TVG-Eigengewächs zeigte erneut seine große Klasse als er in der 36. Spielminute mit einer Doppelparade sowohl den Siebenmeter von Maximilian Kessler als auch seinen anschließenden Nachwurf entschärfte.

Das Tempospiel und die Defensive der Barbarossastädter blieben auch in der zweiten Spielhälfte auf hohem Niveau, so dass sich der Vorsprung stetig vergrößerte und nach 41 Minuten bereits ein komfortabler Acht-Tore-Vorsprung für die Gelnhäuser zu Buche stand (20:12). Leutershausen kämpfte zwar verbissen, doch die Gastgeber fanden kein Mittel gegen die geschlossene Mannschaftsleistung der Gelnhäuser. Dem Team von der Bergstraße war anzumerken, dass bei ihnen drei wichtige Kräfte fehlten. Tim Götz und Luca Mastrocola fielen kurzfristig verletzungsbedingt aus. Yessine Meddeb wechselte zwischen den Jahren zum Zweitligisten TV Großwallstadt.

So ließ Gelnhausen in der Folgezeit nichts mehr anbrennen und konnte den Vorsprung sogar weiter erhöhen. Zwei Minuten vor Schluss ging der TVG durch ein Siebenmetertor von Kapitän Malolepszy zwischenzeitlich mit elf Toren in Führung (28:17). Am Ende hieß es 28:19 für die Rotweißen. Mit diesem deutlichen Sieg hatten im Vorfeld nicht mal die kühnsten Optimisten gerechnet. „Wir haben in der Abwehr ein Feuerwerk gezündet und trotz schwieriger Bedingungen unsere Spielidee konsequent umgesetzt. Wir haben unser Spiel gespielt und haben das äußerst souverän gelöst“, freute sich Geiger über den Erfolg.

Die besten Werfer der Partie waren auf Seiten des TV Gelnhausen Kapitän Malolepszy mit 11 Toren und Jannik Geisler mit vier Treffern. Für Leutershausen trafen Niklas Krämer und Hannes Weindl jeweils viermal. Mit seiner überragenden Leistung katapultierte sich Malolepszy zudem an die Spitze der staffelübergreifende Torschützenliste der gesamten 3.Handball-Liga und führt diese nun mit 134 Toren an.

 

 

Max Bergold führt HSG Hanau zum Auswärtssieg

Erfolgreicher Jahresauftakt für die HSG Hanau. Am Samstagabend feierten die Grimmstädter einen 32:28 (13:14) Erfolg beim TV Korschenbroich. Nach intensiven 60 Minuten, inklusive 14 Treffern von Kapitän Max Bergold, dem Ausfall von HSG-Topscorer Cedric Schiefer und einer roten Karte gegen die Hausherren, war es die HSG, die in der entscheidenden Phase des Spiels die Nerven behielt und so die zwei Punkte mit nach Hause nahm. Korschenbroich erwischte einen gebrauchten Abend und verbleibt Schlusslicht in der Staffel Süd-West.

„Wir hatten heute das Spielglück auf unserer Seite! Das kriegt man aber nur dann, wenn man als Team an sich glaubt und wirklich alles auf der Platte lässt“, erklärte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach Abpfiff. „Wir haben heute wirklich wunderbar den Ball laufen lassen und uns so viele Chancen generiert. Leider haben wir davon zu viele hundertprozentige Möglichkeiten liegen lassen. Das war vielleicht der einzige Kritikpunkt.“

Hanau konnte noch nicht mit voller Kapelle auflaufen. Neben mehreren Ausfällen im Feld stand mit Saad Khan auch nur ein Torhüter in Korschenbroich zur Verfügung. Gerade in der ersten Halbzeit und den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel taten sich die Grimmstädter in der Waldsporthalle Korschenbroich merklich schwer. Der TVK erwischte gegen das Hanauer Team den besseren Start und führte schnell mit 3:0. Bergold, Ritter & Co. ließen sich davon aber nicht beirren und versuchten sich mit konzentriertem Offensivspiel ihre Chancen zu erarbeiten.

Dennis Gerst, der wieder im rechten Rückraum zum Einsatz kam, erzielte in der achten Minute das 4:2 für die Hessen. Nur wenig später tankte sich David Rivic, nach Anspiel von Ritter, an seinem Gegenspieler vorbei und zog den Siebenmeter. Den Strafwurf verwandelte HSG-Kapitän Max Bergold, der eine maximale Ausbeute von der Linie vorwies, sicher zum 5:4 (12.). Mit vier Toren in Serie erarbeitete sich Hanau beim 6:5 die erste Führung. Doch es fehlte noch die Dominanz. Stattdessen legten die Gastgeber wieder vor. Beim knappen 13:14-Rückstand zur Pause war für die Hessen aber noch alles drin.

Nach der Pause wurde es hitzig

Hitzig wurde es dann direkt nach der Pause. Korschenbroich kam mit Dampf aus der Kabine und überraschte Hanau mit schnellem Umschaltspiel. Bis auf 19:15 (36.) legte das Schlusslicht vor, ehe TVK-Spielmacher Mats Wolf – nach einem harten Foulspiel gegen Ritter – disqualifiziert wurde. Zur selben Zeit ging es aber auch für HSG-Topscorer Cedric Schiefer wegen einer Verletzung am Knöchel nicht mehr weiter. „Dass erneut ein so spielprägender Spieler für uns ausfällt, war ein weiterer Nackenschlag für uns“, so Geist, der sich an der Seitenlinie die Haare raufte. „Aber es waren dann zwei 17-Jährige, die in Angriff wie Abwehr Verantwortung übernommen haben. Da sieht man einfach, dass unser System funktioniert.“

Hanau biss sich nun mit aller Kraft in die Partie und obwohl Korschenbroich zwischenzeitlich mit seinem 23:20 noch einmal auf drei Tore vorlegte, war spätestens nach dem umjubelten 25:25-Ausgleich von Dennis Gerst (52.) wieder alles offen. Nur einen Angriff später nagelte Theo Surblys den Ball zur ersten HSG-Führung in Hälfte zwei in die Maschen: 26:25 (53.).

In der Crunchtime überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst hatten die Hausherren zum 28:28 (57.) ein letztes Mal ausgeglichen, ehe Julian Fulda im Angriff einen Siebenmeter für die Grimmstädter zog. Noch bevor Florian Krantzen für das Foulspiel die Zeitstrafe sah, verhängten die Unparteiischen auch zwei Minuten gegen TVK-Trainer Frank Berblinger wegen Monierens. Den fälligen Strafwurf verwandelte Bergold problemlos. Mit doppelter Überzahl, reichlich Selbstvertrauen und dem hellwachen Khan im Tor, ließ Hanau nun nichts mehr anbrennen. Zweimal holte sich das Team den Ball in der Defensive und Bergold schraubte mit zwei weiteren Treffern in das leere TVK-Tor seine Ausbeute weiter in die Höhe. Nach einem auf den Punkt gespielten Konter zeichnete sich auch noch HSG-Youngster Malte Just mit einem Treffer zum 32:28-Endstand aus.

 

 

Unentschieden im Rodgau

Die HSG Rodgau Nieder-Roden ist mit einem 24:24 (12:10)-Unentschieden in das Kalenderjahr 2025 gestartet. Das Team vom neuen Trainer Christian Sommer zeigte eine starke kämpferische Leistung, am Ende gab es in einem hitzigen Spiel eine gerechte Punkteteilung.

„Wenn man über weite Strecken des Spiels führt, fällt es einem hinterher natürlich etwas schwer zu sagen, dass man mit einem Punkt zufrieden ist. Ich denke aber, dass die Leistung und unsere Einstellung uns heute zufrieden machen kann. Wir haben gegen einen individuell sowie mannschaftlich wirklich starken Gegner gespielt, der völlig zu Recht auf dem dritten Tabellenplatz steht“, fasste Christian Sommer die Gefühlslage nach seinem ersten Spiel zusammen.

Die Partie begann unglaublich temporeich, nach 57 Sekunden traf Lennart Leitz für die Gäste zur 2:1-Führung. Anschließend mussten die knapp 500 Zuschauer fünfeinhalb Minuten auf den nächsten Treffer warten, Hennig Schopper erzielte den Ausgleich. Bereits früh war zu erkennen, dass beide Mannschaften hart in der Defensive zupackten und es den Angriffsreihen schwer fiel, zum Torerfolg zu kommen. So schaffte es zunächst niemand, sich etwas abzusetzen. Erst in der 23. Minute ging Nieder-Roden durch Nick Weiland mit 10:7 in Führung. Anschließend scheiterten die Hausherren mehrmals an einer möglichen fünf Tore Führung, einer der wenigen Kritikpunkte von Sommer: „Ich hatte das Gefühl, dass wir in dieser Phase dem Spiel so richtig unseren Stempel hätten aufdrücken können. Da hat uns etwas die Cleverness im Abschluss gefehlt.“ Stattdessen schafften es die Gäste aus Köln, sich bis zur Halbzeitpause wieder auf zwei Tore heran zu kämpfen.

Energiegeladene zweite Hälfte

Gute Besserung, Ben Seidel

Die zweite Halbzeit begann erneut energiegeladen, aber auch geprägt von vielen technischen Fehlern. Insgesamt wirkte das Spiel beider Mannschaften immer wieder etwas zu hektisch. In der 42. Minute glichen die Gäste aus Nordrhein-Westfalen aus, wirklich kippen ließen die Baggerseepiraten das Spiel aber nicht. Zwar hatte Longerich ein paarmal die Möglichkeit zur Führung, hier zeigte aber Philipp Hoepffner seine ganze Klasse. Mit insgesamt 14 Paraden war der junge Torhüter sowieso ein wichtiger Anker für den Punktgewinn. Beim Spielstand von 23:23 brachen die letzten fünf Minuten an, Filip Brühl brachte seine Farben zunächst in Front. Durch Kölner Fehlwürfe ergaben sich noch Gelegenheiten, auf zwei Tore zu erhöhen, diese Chancen wurden allerdings vergeben. Etwa 100 Sekunden vor Ende glich Longerich aus und da in den folgenden Angriffen wieder die Abwehrreihen dominierten, blieb es letztendlich bei einer verdienten Punkteteilung.

Schwere Verletzung von Ben Seidel

Weiter geht es für die Sommer-Mannschaft am kommenden Samstag gegen den TuS Opladen. Dabei muss die HSG neben Sam Hoddersen, der bei der Weltmeisterschaft in Oslo weilt, auch auf Ben Seidel verzichten. Der junge Rückraumspieler riss sich in der vergangenen Trainingswoche erneut das Kreuzband und fällt für den Rest der Saison aus. „Ich bin nicht selten sprachlos, aber hier fällt mir nichts anderes zu ein“, sagte Pressesprecher Rene Marzo und ergänzte: „Es ist für uns alle ein riesen Schock, das ist unfassbar hart für Ben. Wir wünschen ihm alles Gute und werden ihn so gut es geht unterstützen.“

 

 

 

Das Bild von Filip Brühl und von Ben Seidel hat uns Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Danke dafür.