Handball – 1. Liga: Toller Abend bei der MT Melsungen
Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Leipziger beim Aufwärmen
Am vergangenen Freitagabend waren wir beim Spiel der ersten Handball Bundesliga zwischen der MT Melsungen und dem SC DHfK Leipzig zu Gast. Vorweg kann ich nur sagen: es war ein tolles Erlebnis. Den ganzen Personalsorgen zum Trotz haben sich die Hausherren gegen die Gäste einen unglaublichen 34:25 (17:12)-Sieg erspielt und wurden dabei von hellauf begeisterten Fans in der ausverkauften Kasseler Rothenbach Halle kräftig unterstützt. Die Stimmung war mitreißend und eigentlich hätten die Fans sich Stehplatzkarten besorgen können – denn gesessen haben sie kaum. Immer wieder gab es Standing Ovations. Zu gut war die Performance der Melsunger Mannschaft. Mit dem Sieg gegen die Leipziger verteidigte die MT ihren Spitzenplatz und bleibt in der bisherigen Saison zuhause ungeschlagen.
Aufgrund der dünnen Personaldecke gab es eine Überraschung im Kader. Felix Danner, der von 2009 bis 2021 für die MT auflief und dessen Bild seit Jahren unter dem Dach der Halle hängt, war in seine alte Heimat zurückgekommen, um zu helfen. „Als ich gefragt wurde, habe ich direkt meine Sachen gepackt und bin ins Auto gestiegen“, sagte der 39 Jahre alte Ex-Profi vor der Partie. Ob aus dem kurzfristigen Einsatz eine längere Nummer wird, soll während der Länderspielpause entschieden werden. Passend zu diesem überragenden Abend war, dass Danner den 34. Treffer, also den letzten, für die MT erzielte.
MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo standen inklusive Danner nur elf Feldspieler zur Verfügung. Als dann nach cirka 20 Minuten Adrian Sipos den roten Karton aufgrund eines Foulspiels sah, wurde es wirklich eng. Aber die restliche Mannschaft kämpfte, war beweglich, stand gut in der Abwehr und legte ein enormes Tempo an den Tag. 4:0 stand es nach fünf Spielminuten. Doch die Gäste hatten sich gefangen und das “Hochgeschwindigkeits-“Spiel wurde körperbetont und ausgeglichen. 5:5 stand es nach 15 Minuten, 9:7 nach 19. Dann wurde es hektisch auf dem Parkett und innerhalb weniger Minuten sah Adrian Sipos auf der einen und Moritz Preuss auf der anderen Seite rot. Die Gemüter beruhigten sich wieder und die Gastgeber gingen mit 17:12 in die Pause.
Felix Danner auf dem Parkett zurück
Nach dem Wechsel ließ der MT-Trainer 7-6 spielen und Danner wurde als zweiter Kreisläufer gebraucht. Mittlerweile war die Begegnung in der 41. Minute angelangt und die MT führte mit 22:16. So sehr sich die Gäste auch bemühten, die Melsunger waren nicht zu halten und ließen Leipzig keine Chance. Ungefähr zehn Minuten vor dem Abpfiff standen die Hausherren bereits als Sieger fest (28:21) und die Fans feierten ihre Mannschaft lautstark. Sechs Pfostentreffer und drei vergebene Strafwürfe seitens der Leipziger waren dann doch zu viel, um die Partie offen gestalten zu können. Hinzu kamen viele Gelegenheiten, die die Gäste nicht nutzten, um die Hausherren in Verlegenheit bringen zu können. Am Ende stand die höchste Saisonniederlage der bisherigen Runde.

Philipp Müller war vor dem Spiel noch guter Dinge
Leipzigs Trainer Runar Sigtrygsson sagte auf der Pressekonferenz: “Glückwunsch an Melsungen zum verdienten Sieg. Wir kamen anfangs leider nicht in die Tiefe und konnten die MT-Abwehr nicht vor Aufgaben stellen. Erst nach 15 Minuten waren wir auf Augenhöhe. In der zweiten Hälfte hatten wir zwar einige Ballgewinne, konnten die gute Leistung von Saeveras aber nicht nutzen. Die Stimmung in der Halle war heute überragend.”
MT-Coach Roberto Garcia Parrondo meinte: “Wir sind mit dem Sieg heute sehr zufrieden. Es war auch einfach eine tolle Atmosphäre in der Halle. Wir sind im Moment alle sehr müde durch die Situation mit unseren Verletzten und brauchen solche Unterstützung. Alle meine Spieler haben heute zu hundert Prozent gekämpft. Das war wirklich ein sehr gutes Spiel.”

Sympathisch bis zum Anschlag: Domenico Ebner
Für mich persönlich war es ein schöner Abend, denn ich habe nach viel zu langer Zeit endlich mal wieder den MT-Hallensprecher Bernd Kaiser, den Sportkoordinator von Leipzig, Philipp Müller (der als Spieler auch schon beim TV Großwallstadt war), den Co-Trainer von Leipzig, Milos Putera (der als Torhüter schon beim TV Großwallstadt war) und den Leipziger Torhüter Domenico Ebner getroffen.
Ich kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus und ich habe mich sehr gefreut, sie alle wieder gesehen zu haben – und dass sie alle Zeit für mich hatten, fand ich eine wunderschöne Geste! Das ist ja auch nicht selbstverständlich.