Handball – 3. Liga: Umkämpftes Derby in Nieder-Roden ging an Hanau
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, hat die HSG Hanau bei der HSG Rodgau Nieder-Roden das Derby mit 31.30 (9:11) gewonnen.
Wie die HSG Hanau in einer Pressemitteilung bekanntgab, hat sich die HSG Hanau mit einer herausragenden Mannschaftsleistung den Sieg erkämpft. Das Duell mit den Baggerseepiraten bot dabei viele Parallelen zum Hinspiel im vergangenen Oktober. Wieder standen sich zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber, erneut wurde es knapp und abermals war es HSG-Rechtsaußen Sebastian Hein der mit seinem Treffer in der Schlussphase herausstach. Aus dem starken Kollektiv ragten allerdings auch David Rivic (10 Tore) und Cedric Schiefer (9 Treffer) hervor.
„Vielleicht hatten wir am Ende ein bisschen das Glück auf unserer Seite, aber wenn man das ganze Spiel betrachtet – gerade unsere zweite Halbzeit – dann sind wir heute hier auch der verdiente Sieger“, verkündete ein freudenstrahlender HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Abpfiff und fügte hinzu: „Ein besonderes Dankeschön geht an den Blauen Block, der uns in den letzten Wochen wirklich getragen und durch diese schwierige Phase der Saison gebracht hat.“
Das einzige Spiel der Staffel Süd-West am Faschingswochenende elektrisierte beide Fanlager. 610 Zuschauer säumten die Ränge in der RODAUSTROM Sportarena. In der Begegnung der beiden Bezirksrivalen war auch direkt von der ersten Minute reichlich Dampf festzustellen: Beide Teams verteidigen resolut, schenkten sich wenig und ließen ein ums andere Mal durch die ihre starken Individualisten, wie David Rivic auf der einen und Johannes von der Au auf der anderen Seite, ihre spielerische Klasse aufblitzen. Cedric Schiefer war es, der in der 9. Minute die HSG Hanau mit 4:2 in Führung brachte. Mit dem 7:7 (18. Minute) der Hausherren wendete sich das Blatt allerdings etwas.
Das Hanauer Team schaffte es in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit nicht mehr, seine Chancen im Netz unterzubringen, so vergab auch HSG-Kapitän Max Bergold in ungewohnter Manier zwei Siebenmeter. Die Hausherren nutzen das Hanauer Nervenflattern zur eigenen 10:7-Führung (23.), die auch bis zum Kabinengang Bestand hatte.
Es ging ein Ruck durch das Hanauer Team
Nachdem Rodgau Nieder-Roden direkt nach dem Seitenwechsel wieder auf 12:9 erhöhte, schien ein Ruck durch die Hanauer Mannschaft zu gehen. Das bemerkte auch Geist: „Was dann abging bis zur 50 Minute, dafür muss ich meiner Mannschaft allerhöchsten Respekt zollen.“ Der sicher verwandelte Siebenmeter von Jan-Eric Ritter zum 11:13 (34.) war der Auftakt zu einem Hanauer Powerplay, bei dem David Rivic in der 37. Minute vom Kreis den 14:14-Ausgleich einwarf und beim 18:15 (39.) die Grimmstädter mit drei Toren in Front brachte.
Nieder-Roden fand nun kaum noch zu seinem Spiel. Hanau verteidigte weiter routiniert und ließ sich auch durch mehrere Zeitstrafen nicht aus der Ruhe bringen. Aber es wäre kein Bezirksderby, wenn die Schlussphase nicht noch einmal für Spannung sorgen würde. Nach Rivics 27:23 (52.) hatte Hanau in einigen Situationen kein Spielglück und die Gastgeber setzten ihrerseits zur Aufholjagd an. Mit einer offensiven Deckung brachten sie Hanau unter Druck, kamen so in der Folge mehrmals zum Anschlusstreffer und durch Samuel Hodderson in der 59. Minute zum 30:30-Ausgleich.
Die Gastgeber und ihr Publikum wären wahrscheinlich mit einem Unentschieden wie im Hinspiel zufrieden gewesen, doch hatte Nieder-Roden die Rechnung ohne Hanaus Sebastian Hein gemacht. Mit dem siebten Feldspieler auf der Platte fand Ritters Diagonalpass den Youngster auf Rechtsaußen, der zwischen zwei Gegenspielern hindurchging und mit seinem 31:30 zum Matchwinner wurde. Der letzte Angriff der Gastgeber landete in den Händen von Müller. „Ich finde es toll, dass auch unsere jungen Leute es schaffen Verantwortung zu übernehmen“, meinte Geist später, der dabei Hein nochmal einmal besonders hervorhob. Auch Ritter, der als wichtiger Leader vorweggegangen war, bekam durch seinen Coach ein Sonderlob.