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Handball – 3. Liga: Gelnhausen und Hanau konnten auswärts nicht punkten

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, musste sich die HSG Hanau dem Longericher SC Köln geschlagen geben. Auch der TV Gelnhausen verlor gegen die HSG Krefeld.

 

 

Keine Punkte trotz starker zweiter Halbzeit 

Die HSG Hanau hat im Saisonendspurt einen Dämpfer hinnehmen müssen. Beim Tabellendritten Longericher SC Köln unterlag die Mannschaft um Kapitän Max Bergold mit 26:29 (11:17). In der zerfahrenen Partie, mit vielen Zeitstrafen und technischen Fehlern auf beiden Seiten, kämpfte sich die junge Hanauer Truppe aber in den letzten 20 Minuten noch einmal stark zurück. Großen Anteil daran hatte auch Torhüter Benedikt Müller, der mit zahlreichen Paraden seinem Team in der zweiten Halbzeit den Rücken freihielt. 

„Glückwunsch an Longerich zum Sieg. Das war heute wieder ein Spiegelbild unserer bisherigen Saison, gerade in der 1. Halbzeit“, meinte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach der Begegnung am Mikrofon. „Wir tun uns im ersten Durchgang richtig schwer, kommen nicht zu unseren Chancen und erarbeiteten uns dann mit einer richtig starken Phase doch noch den Ausgleich. Schade, dass es am Ende nicht zur mehr gereicht hat.“ 

Bei den Grimmstädtern kehrte am Samstagabend Jan-Eric Ritter zurück in die Mannschaft. Der Spielmacher fehlte beim Heimsieg gegen Mundenheim am vergangenen Wochenende wegen einer Platzwunde. Nach zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen hatten Rivic, Schiefer & Co. sich auch gegen Longerich viel vorgenommen, doch bei der Vorstellung in der Sporthalle der Carl-von-Ossietzky Gesamtschule hatte die Hanauer Offensivreihe reichlich Sand im Getriebe. 

Torarme Anfangsphase in Köln

Der Longericher SC Köln, der unter seinem Trainer Christian Stark zuletzt eine überraschende Auswärtsniederlage bei der TSG Haßloch hatte hinnehmen müssen, warf sich gleich von Beginn an mit viel Kraft in die Partie, denn mit zwei Punkten winkte die sichere Teilnahme am DHB-Pokal in der kommenden Saison. Während Longerich also in der Abwehr sicher stand und schnell umschaltete, leiste sich Hanau überraschend viele technische Fehler. Zudem vergab Bergold einen Siebenmeter gegen Longerichs Lennard Kull (9. Minute). Bis auf 4:1 enteilten die Gastgeber (10.) in der torarmen Anfangsphase. 

Allerdings konnte sich Hanau erneut auf David Rivic verlassen, der von Gerst mustergültig zum 2:4 (11.) in Szene gesetzt wurde und einen Angriff später auch zum 3:4 erfolgreich war. Zwar behauptete der SCL in der Folge vor 420 Zuschauern seine Führung, doch Youngster Sebastian Hein schaffte es beim 6:7 für die HSG zu verkürzen. Nur wenig später markierte Rivic den 8:8-Ausgleichstreffer, ehe Theo Surblys – nach einer starken Parade von Benedikt Müller – bei 10 Metern zum Sprungwurf aufstieg und den Ball zur ersten Hanauer Führung in die Maschen wuchtete – 9:8 (19.). 

In der Folge schien die HSG dann aber den Zugriff auf ihren Gegner zu verlieren. In Unterzahl geriet man mit 9:11 und 11:14 wieder in Rückstand. Geist nahm die Auszeit, ließ sein Team durchschnaufen und stellte wenig später die Abwehr um. Cedric Schiefer und Nils Schröder sollten es im Deckungszentrum für die Blau-Weißen richten, aber kurz darauf musste Schiefer mit seiner bereits zweiten Zeitstrafe vom Feld und Longerich baute seine Führung, mit zwei Treffern von der Strafwurflinie, vor dem Pausentee auf 17:11 aus. 

In der Schlussphase drehen die Grimmstädter noch einmal auf

Zu Beginn des zweiten Spieldurchgangs behaupteten die Gastgeber zunächst ihre hohe Führung 20:13 (35.) und 24:17 (43.). Doch in den letzten 20 Minuten wachte Hanau noch einmal auf, biss sich zurück in das Spiel und kam zu einer ganzen Reihe an Chancen. Müller nahm einen völlig freien Tempogegenstoß der Gastgeber weg und vorne tankte sich Ritter auf Halblinks durch – das 20:25 (46.). Als Saad Khan dann auch noch Lukas Martin Schulz von der Siebenmeterlinie scheitern ließ, hatte Hanau endgültig Blut geleckt. Unterdessen zeigte Longerich Nerven, wurde durch die HSG-Defensive zu Fehlern gezwungen und musste mit ansehen, wie Ritter und Bergold für die Hessen auf 24:26 (52) verkürzten. 

Hanau nutzte die Longericher Schwächephase nun konsequent aus, schloss in der Abwehr die Reihen und ließ die Gastgeber, die sich mehr und mehr auf Eins-gegen-eins-Situationen versteiften, nun auflaufen. Dziugas Jusys war es schließlich, der aus einem weiteren Hanauer Konter zum 26:26 (56.) in das leere Tor der Gastgeber traf.

In einem Herzschlagfinale hatte zunächst das Kölner Team die Chance nach dem eigenen 27:26 (59.) auf zwei Tore Differenz zu stellen, doch Müller verhinderte mit einer weiteren Glanztat die Entscheidung. Im Angriff holte die HSG einen weiteren Strafwurf heraus, aber Bergold scheiterte an Babic. Mit nur noch einer halben Minute auf der Uhr nahm Longerich das Time-out und machte gegen die offene Hanauer Manndeckung alles klar. 29:26 lautete der für die Gastgeber etwas schmeichelhafte Endstand. 

„Wir lagen heute mit sieben Toren hinten und kommen dann noch einmal so zurück. Das ist eine Qualität meiner Mannschaft, für die man sie loben muss“, so Geist. „In Longerich ist es in dieser Saison schwer zu bestehen. Daher wissen wir nun, was wir aus dieser Begegnung mitnehmen müssen, um uns für die finalen drei Partien zu rüsten. Danke an alle Anhänger des Blauen Blocks, die uns heute in Köln unterstützt haben.“ 

 

 

TV Gelnhausen unterliegt beim Spitzenreiter HSG Krefeld 

Der TV Gelnhausen hat das Spitzenspiel beim souveränen Tabellenführer HSG Krefeld Niederrhein deutlich mit 24:36 (10:17) verloren. Vor der außergewöhnlichen Kulisse von 2400 Zuschauern in der ausverkauften Glockenspitzhalle konnte die junge Mannschaft von Cheftrainer Matthias Geiger dem Druck des Ligaprimus nur phasenweise standhalten. Die HSG Krefeld sicherte sich durch den Heimsieg die Meisterschaft – der TVG musste hingegen die vorzeitige Vizemeisterschaftsfeier und die damit einhergehende sichere Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga mindestens um eine Woche vertagen.

„Glückwunsch nach Krefeld. Das war eine sehr starke und souveräne Vorstellung“, sagte Geiger nach dem Spiel. „Wir hatten uns viel vorgenommen – vor allem eine aggressive Abwehr stellen und wenig Fehler machen. Das haben wir aber leider fast gar nicht geschafft.“

Dabei startete der TVG zunächst mit viel Tempo und guten Defensivaktionen in die Partie. Die Hausherren setzten sich nach drei Spielminuten bereits mit zwei Treffern ab (3:1), doch Gelnhausen hielt gut dagegen und war nach 18 Minuten beim Stande von 6:8 weiterhin in Schlagdistanz, ehe sich die Konzentrationsfehler häuften. Eine Serie einfacher Ballverluste nutzte Krefeld gnadenlos aus – besonders über Tempogegenstöße bauten sie ihren Vorsprung mit einem 6:1-Lauf aus. In der 26. Minute lag der TVG bereits mit 7:14 zurück.

Auch Kapitän Jonathan Malolepszy, sonst vom Siebenmeterpunkt verlässlich, hatte an diesem Abend keinen guten Tag erwischt. Krefelds Torhüter Martin Juzbasic zeigte eine herausragende Leistung und parierte gleich vier seiner sechs Strafwürfe. Der Gelnhäuser Jonas Dambach hingegen konnte besonders gegen Ende der ersten Hälfte mit sehenswerten Rückraumtreffern Akzente setzen. Da die Krefelder jedoch immer eine Antwort parat hatten, ging es dennoch mit einem klaren 10:17-Rückstand für den TVG in die Pause.

Bessere Phase des TVG

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Barbarossastädter zunächst eine bessere Phase. In der 36. Minute verkürzte Malolepszy per Siebenmeter auf 14:19. Doch Krefeld antwortete erneut eiskalt, setzte in der 39. Minute zu einem 7:1-Lauf an und entschied die Partie beim 28:17 (47. Minute) vorzeitig. In den Schlussminuten fielen noch einmal einige schnelle Tore, das Ergebnis wurde aber nicht mehr entscheidend beeinflusst, so dass die HSG Krefeld die Partie am Ende mit 36:24 gewann.

„Wir müssen auch Topspiele üben. Heute haben wir gesehen, was wir in solchen Spielen noch besser machen müssen“, sagte Geiger. „In der zweiten Hälfte haben wir phasenweise normal agiert, da haben wir auch gesehen, dass wir rankommen können. Aber dann wollten wir zu viel und haben zu viele einfache Fehler gemacht.“

Trotz der deutlichen Niederlage gab es beim TVG auch Positives zu berichten. Fynn Broßmann, der in dieser Saison bisher vor allem Spielpraxis in der Juniorenmannschaft sammelte, nutzte seine Einsatzzeit in der zweiten Hälfte mit starken Abwehraktionen und zwei eigenen Treffern. Auch Leon David feierte nach überstandener Bänderverletzung sein Comeback und konnte sich gleich mit zwei Toren in die Torschützenliste eintragen.

„Ich freue mich sehr für Fynn, der in der zweiten Hälfte richtig Gas gegeben hat, und auch für Leon, der wieder auf dem Feld stand“, sagte Geiger.

Die besten Schützen der Partie waren beim TV Gelnhausen Rückraumschütze Dambach mit sechs Toren und Silas Altwein mit vier Treffern. Auf Krefelder Seite war Jörn Persson mit acht Toren der erfolgreichste Torschütze.