Rudern: Packender Fight bei den Kleinboot-Meisterschaften in Brandenburg – Kruse/Christ holen sich die Meisterschaft
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Was für ein packender Fight bei der Kleinboot-DM in Brandenburg und welche Freude bei den Siegern und Platzierten. Die Olympia-Elften Kruse/Christ siegten vor Klapperich/Amelingmeyer und Hagemeister/Schröder.
Sönke Kruse und Julius Christ sind die neuen deutschen Meister im Zweier ohne Steuermann. Die Olympia-Elften von Paris gewannen vor den Überraschungszweiten Paul Klapperich/Friedrich Amelingmeyer und den Drittplatzierten Theis Hagemeister/Wolf Niclas Schröder.
Bei starkem Gegenwind, der über den Beetzsee wehte und es den Ruderern im vierten Rennen am Wochenende zusätzlich schwer machte, gingen Olaf Roggensack und Tobias Stragemann das Finalrennen schnell an. Die Halbfinal-Sieger lagen bis zur 1.500-Meter-Marke vorn, konnten auf dem letzten Streckenabschnitt dann nicht mehr gegenhalten und fielen auf den vierten Platz zurück. Die interne Konkurrenz vom Dortmunder Stützpunkt flog heran und vorbei. Zunächst waren es Klapperich/Amelingmeyer, die das Herz in die Hand nahmen. Dann aber kam der gewaltige Antritt von Kruse/Christ, die auf den letzten 800 Metern von Platz vier auf eins vorfuhren. DM-Bronze sicherten sich Hagemeister/Schröder, die im Rennverlauf lange auf Rang zwei gelegen hatten.
„Der Wellenberecher hat heute ganze Arbeit geleistet“
„Der Wellenbrecher am Boot hat heute ganze Arbeit geleistet. Uns kam letztlich zu Gute, dass wir zu Rennbeginn nicht zu viel investiert haben“, sagte Julius Christ, der mit einer Fingersehnenentzündung leicht angeschlagen nach Brandenburg gereist war. Die Hand hielt die Belastung der vier Rennen an den drei Renntagen aus – und im Endspurt war der eingefahrene und olympiaerfahrene Zweier Kruse/Christ nicht mehr aufzuhalten.
Sehr groß war auch die Freude bei Paul Klapperich und Friedrich Amelingmeyer, die erst seit zwei Monaten zusammen im Zweier sitzen. „Von der ersten Einheit an passt es bei uns, auch zwischenmenschlich. Wir haben viel Spaß zusammen und heute hat es perfekt funktioniert“, sagte Amelingmeyer, der den Rennverlauf so beschrieb: „Wir sind eher defensiv losgefahren und haben im Rennverlauf immer mehr Speed aufgebaut. Die letzten 100 Meter, als ich realisiert hatte, dass wir unter den Top 3 sind, waren für mich besonders emotional.“
Blick richtet sich Richtung Shanghai
Ein starkes Finalrennen legten auch die Halbfinalsieger vom Vortag, Theis Hagemeister und Wolf Niclas Schröder, hin und belohnten sich schließlich mit dem Bronze-Rang. „Wir sind technisch stark über die Welle gekommen und zufrieden mit dem Medaillengewinn. Insgesamt haben wir eine starke Mannschaft mit einer hohen Leistungsdichte. Wir können mit einem guten Gefühl Richtung Shanghai blicken, um dort dann voll anzugreifen“, erklärte Hagemeister.
Im B-Finale setzen sich zwei U23-Zweier vom Dortmunder Stützpunkt durch. Es gewannen Ole Bartenbach/Leon Gronbach vor Vinzent Kuhn/Leonardo Rosenquist. Dahinter kamen Tom Tewes und Benedict Eggeling ins Ziel. Platz sechs im B-Finale erreichten Jannik Metzger/Kaspar Virnekäs. Im C-Finale setzten sich Jan Henrik Szymczak/Julian Garth durch, gefolgt von Paul Martin/Sven Achterfeld, Ben Gebauer/Julius Kaim und Max Goede/Justus Beckmann. Laurits Follert belegte in der Einer-Konkurrenz – mit dem abschließenden Sieg im F-Finale – den 31. Rang und genoss es, trotz Trainingsrückstands wieder Rennen zu fahren.
Bundestrainer Mark Emke sagte anschließend: „Das A-Finale war ein starkes Rennen und ein Fight auf hohem Level bis zur Ziellinie. Es ist gut, dass wir so viele Boote auf diesem Niveau haben.“
Bundestrainerin Sabine Tschäge meinte: „Das war ein für Zuschauer und auch für uns Trainer spannendes A-Finalrennen. Es war ein großer Kampf, es ging bei nicht gerade leichten Bedingungen richtig zur Sache. Das Ergebnis zeigt, dass wir mit der Gesamtgruppe weitergekommen sind. Die Bootsbildung für den Deutschland-Achter, den Vierer und den Zweier ohne Steuermann ist jetzt die große Kunst.“
Die Ergebnisse:
Zweier ohne Steuermann, A-Finale: 1. Sönke Kruse / Julius Christ (RV Münster / RTHC Bayer Leverkusen) 7:35,97 Minuten. – 2. Paul Klapperich / Friedrich Amelingmeyer (Bonner RG / Osnabrücker RV) 7:36,69. – 3. Theis Hagemeister / Wolf-Niclas Schröder (Frankfurter RG Germania / RU Arkona Berlin) 7:38,68. – 4. Olaf Roggensack / Tobias Strangemann (RC Tegel / RV Dorsten) 7:39,00. – 5. Max John/René Schmela (Olympischer RC Rostock / Berliner RC) 7:45,18. – 6. Mattes Schönherr / Mark Hinrichs (RC Potsdam / Limburger Club für Wassersport) 7:45,60.
B-Finale: 1. Leon Gronbach/Ole Bartenbach (RG Speyer) 7:42,60. – 2. Vinzent Kuhn/Leonardo Rosenquist (RV Münster/RC Allemannia) 7:44,95. – 3. Tom Tewes / Benedict Eggeling (Münchener RC von 1880 / RC Favorite Hammonia Hamburg) 7:46,00. – 4. Constantin Conrad/Simon Schubert (Dresdner RC/USV TU Dresden) 7:51,04. – 4. Frank Rudolph/Carl Sgonina (Dresdner RC 1902) 7:57,35. – 6. Jannik Metzger/Kaspar Virnekäs (Marbacher RV / Münchener RC von 1880) 8:00,14.
Das Bild von der Siegerehrung hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür