Handball – 3. Liga: Gelnhausen und Hanau starten in die Saison
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Nachdem der TV Kirchzell und die HSG Rodgau Nieder-Roden bereits vergangene Woche in der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, vorgelegt haben, ziehen nun auch der TV Gelnhausen und die HSG Hanau nach. Der TV Gelnhausen muss beim Longericher SC Köln antreten, Nieder-Roden ist in Dutenhofen/Münchholzhausen II zu Gast und die HSG Hanau empfängt die Bergischen Panther.
Schwerer Auswärtsauftakt für den TV Gelnhausen
Am Samstagabend (19 Uhr) ist es endlich so weit: Der TV Gelnhausen startet in der Sporthalle der Carl-von-Ossietzky Gesamtschule in Köln in die neue Drittliga-Saison 2025/26. Zum Auftakt wartet mit dem Longericher SC gleich ein echter Härtetest. Die Domstädter belegten in der vergangenen Spielzeit den dritten Tabellenplatz und sind einer der stärksten Konkurrenten in der Staffel Süd-West. Für den TVG beginnt die Saison mit einem Topspiel, das gleich zu Beginn richtungsweisend sein dürfte.
Cheftrainer Matthias Geiger: „Wir freuen uns natürlich riesig auf das erste Ligaspiel der Saison. Es ist mit Longerich natürlich sofort ein Hammergegner. Sie sind eine der Topmannschaften mit wahnsinnig viel Qualität und ganz erfahrenen Spielern.“ Dass die Aufgabe in Köln ein echtes Brett wird, zeigt ein Blick auf die jüngsten Partien: Longerich unterlag zum Ligastart beim Meisterschaftsfavoriten HG Saarlouis zwar mit 28:34, bot dabei aber eine starke und kämpferische Vorstellung. Auch im Pokal zeigte das Team seine Klasse und scheiterte nur knapp mit 27:29 am Zweitligisten TSV Bayer Dormagen.
Longerich geht mit großen Ambitionen in die neue Saison. Trainer Chris Stark, der in seine fünfte Saison als Chefcoach geht, formulierte das Ziel klar: „Wir wollen diesmal versuchen, von Beginn an oben dranzubleiben.“ Allerdings stand im Sommer auch ein größerer personeller Umbruch an, bei dem einige Spieler den Verein verließen – darunter Leistungsträger wie Dustin Thöne und Joscha Rinke sowie Identifikationsfiguren wie Christopher Wolf, der nach 25 Jahren beim LSC seine Karriere beendete. Auch Finn Malolepszy und Kieran Unbehaun gehören nicht mehr zum Kader. Auf dem Transfermarkt setzte Longerich bewusst auf junge Spieler mit Potenzial wie Severin Henrich von der TG Landshut und Mats Bertenbreiter vom Nachwuchs der SG Flensburg-Handewitt. Flankiert wird dieser Verjüngungskurs durch eine Veränderung im Trainerteam: Mit dem Dänen Sigurd Østergaard Tandrup holte man einen international erfahrenen Jugendtrainer als neuen Co-Trainer.
Breites Fundament bleibt bestehen
Trotz der Abgänge verfügt der LSC weiterhin über ein stabiles Grundgerüst und ein eingespieltes Team. Spieler wie Lukas Martin Schulz und Jonas Kämper gehören seit Jahren zu den besten Torschützen der Liga und sind die Säulen im Angriffsspiel. Auch im Rückraum und am Kreis kann Stark auf erfahrene Kräfte bauen, die dem jungen Team Sicherheit geben. Mit dieser Mischung aus erfahrenen Führungsspielern und vielversprechenden Talenten wollen die Kölner die nächsten Schritte gehen – und das möglichst ohne die Schwächephasen, die sie in der Vorsaison noch Punkte kosteten.
Der TVG geht mit personellen Fragezeichen in die Partie. Fest steht, dass Rückraumspieler Silas Altwein (Mittelhandbruch), Rechtsaußen Simon Belter (Achillessehnenprobleme) und Kreisläufer Leon David (Schulterverletzung) ausfallen. Hinter den Einsätzen von Benjamin Wörner (Nasenverletzung) und Fynn Hilb (Knieprobleme) stehen ebenfalls Fragezeichen. „Wir hoffen, dass die Personalsorgen nicht noch größer werden und vielleicht Benni und Fynn noch zurückkommen, damit wir ein tolles erstes Spiel abliefern können“, sagt Geiger. Der Longericher SC verfügt über eine erfahrene und breit besetzte Mannschaft, die von allen Positionen Torgefahr ausstrahlt. Geiger warnt: „Auch wenn Longerich jetzt gegen Saarlouis verloren hat, haben sie sehr schnellen und guten Handball gespielt und waren gefährlich von allen Positionen. Sie sind wirklich eine Topmannschaft.“ Der TVG will sich davon jedoch nicht einschüchtern lassen: „Wir wollen in unser Spiel kommen. Wir haben eine tolle Vorbereitung hinter uns, die Jungs können mit breiter Brust in das Spiel starten. Entscheidend wird sein, dass wir eine kompakte Abwehr stellen und kein schnelles Angriffsspiel von Longerich zulassen.“
HSG Hanau empfängt die Bergischen Panther
Das lange Warten hat ein Ende. Am Samstagabend beginnt für die HSG Hanau die Spielzeit 2025/26. Die Blau-Weißen absolvieren in der heimischen Main-Kinzig-Halle das erste Pflichtspiel ihrer Jubiläumssaison gegen die Bergischen Panther (Spielbeginn 19.30 Uhr) und wollen dort gemeinsam mit ihren Anhängern weiter an der eigenen Erfolgsgeschichte schreiben.
Wegen einer Spielverlegung starten Bergold, Rivic & Co. eine Woche später in ihre zehnte Drittliga-Runde in Serie. „Wir freuen uns auf unser erstes Pflichtspiel in der Main-Kinzig-Halle und vor dem Blauen Block“, meint der neue HSG-Cheftrainer Axel Spandau. „Dabei hoffen wir natürlich, dass wir unsere emotionalen Geschicke in die richtigen Bahnen lenken können. Dieses Spiel möchten wir vor allem über die Abwehr gewinnen.“
Den ersten Spieltag hatten die Blau-Weißen wegen einer Spielverlegung des TV Gelnhausen verpasst. Mit einem neuen Trainerduo in Person von Axel Spandau und Co-Coach Kai Nober sowie zwei Neuzugängen – Rückraumakteur Lukas Böhm (TuS Vinnhorst) und Spielmacher Jan-Philipp Winkler (HLZ Friesenheim-Hochdorf II) – nehmen die Grimmstädter das Unterfangen in Angriff. Das Ziel: leidenschaftlichen, attraktiven und emotionalen Handball auf die Platte bringen.
„Wir freuen uns nach der langen und anstrengenden Vorbereitung jetzt extrem darauf, dass die Saison endlich losgeht. Das neue Trainerteam und wir sind heiß darauf zu zeigen, was wir uns in der Vorbereitung alles erarbeitet haben. Dafür gibt es keinen besseren Rahmen als einen Heimspielauftakt“, meint HSG-Spielmacher, Jan-Eric Kleemann (ehemals Ritter). „Zu Hause in der Main-Kinzig-Halle zu starten, vor unseren Fans des Blauen Blocks, das ist ein großes Privileg. Wir haben schon bei der Teampräsentation gesehen, wie viele uns unterstützen wollen. Diese Emotionalität wollen wir jetzt mit in die Halle nehmen und hoffen auf eine mitreißende Handballsaison 2025/26.“
Mit den Bergischen Panthern kommt ein Gegner nach Hanau, der sein Auftaktspiel gegen den TV Kirchzell in eigener Halle mit 31:34 verloren hat. Doch Hanau ist gewarnt, denn in der Vorsaison hatten Bergold, Kleemann & Co. so ihre Probleme mit den giftigen Raubkatzen aus Burscheid. Nach einem Unentschieden in der Hinrunde, unterlag man im Februar knapp mit einem Tor. Das Panther-Team von Trainer Alexander Oelze kann sowohl in der 6:0-Abwehr, als auch in einem 3:2:1-System verteidigen und ist bekannt dafür, ordentlich zuzupacken – was gegen Kirchzell eine ganze Reihe an Zeitstrafen mit sich brachte.
HSG Hanau vertraut auf kompakte und großgewachsene Abwehr
Spandau sieht die Gefahr der Gäste aber vor allem auf der Spielmacherposition: „Wir wollen ihre beiden trickreichen Mittelmänner Joe Ballmann und Aaron Manuel Exner mit unserer kompakten und großgewachsenen Abwehr in den Griff bekommen“, gibt Spandau einen Einblick in seinen Matchplan. Für den 62-jährigen A-Lizenz-Inhaber ist es das erste Pflichtspiel mit den Blau-Weißen. Er kam im Sommer vom Ligarivalen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II an den Main.
In der Vorbereitung hat sich die HSG Hanau zuletzt sehr ordentlich präsentiert. In den letzten drei Testspielen gelangen zwei Siege gegen Regionalligisten (Wettenberg und Obernburg) sowie ein beachtliches 35:35-Unentschieden beim Gastspiel des Zweitligisten Dormagen in Hanau. „Unser Fokus liegt am Samstagabend auf einem kreativen Angriffsspiel“, meint Spandau. „Wir werden versuchen unsere Rückraumschützen dort in Position zu bringen, wo es auch der gegnerischen Abwehr weh tut.“ Dabei kann der Hanauer Coach wieder auf seine Leistungsträger der Vorsaison vertrauen. HSG-Kapitän Max Bergold, Rückraumschütze Cedric Schiefer und der Top-Torschützen aus der Vorsaison, Kreisläufer David Rivic, sind auch in dieser Spielzeit wieder Bestandteil des Kaders.
„Wir gehen mit richtig frischem Mut in unser erstes Heimspiel und wollen uns zum Auftakt natürlich gut präsentieren“, so Spandau abschließend.