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Handball – 2. Liga: Patrick Gempp – Kapitän des TV Großwallstadt über den Saisonauftakt und seine Masterarbeit

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Für die Handballwoche, Europas größte Handball-Zeitschrift,

@handballwoche_offiziell

habe ich einen Artikel über den Kapitän des Handball Zweitligisten TV Großwallstadt, Patrick Gempp, geschrieben. 

Wer keine Handballwoche abonniert hat, kann den Artikel hier bei mir nachlesen: 

 

Für den TV Großwallstadt stand am Wochenende das erste Heimspiel gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke an. Dieses wurde mit 25:26 etwas unglücklich verloren und der TVG steht nun, nach der 29:31-Niederlage am ersten Spieltag bei der HSG Nordhorn-Lingen, mit 0:4 Punkten da. „Zufrieden sind wir natürlich nicht mit den 0:4 Punkten. Aber in beiden Spielen hat wirklich nicht viel zu einem Punktgewinn gefehlt. Ich finde auch, dass wir keine schlechten Spielen bisher gemacht haben, trotz der Niederlagen. Die Liga ist einfach auch heuer wieder eng beieinander und Kleinigkeiten entscheiden. Wir haben einen Prozess durchgemacht und uns verbessert. Zu diesem Prozess gehören auch Niederlagen. Doch wenn es so weitergeht, dann werden auch sicher bald die ersten Punkte kommen“, sagt Patrick Gempp, Kapitän des TVG. 
 
Letzte Saison als Kapitän eingesprungen
 
Der 29-jährige Kreisläufer hat das Kapitänsamt bereits in der letzten Saison nach dem Abgang von Rückraumspieler Nils Kretschmer (wir berichteten) übernommen und auch heuer setzt Trainer Andrè Lohrbach wieder auf den sympathischen jungen Mann. „Unser Trainer bestimmt den Kapitän und ich habe das Amt zusammen mit Co-Kapitän Florian Eisenträger inne. Ich bin ja jetzt nicht unbedingt der Lauteste. Ich bin mehr so Richtung ‚in der Ruhe liegt die Kraft‘. Aber ich will immer mit gutem Beispiel vorangehen, auf und außerhalb vom Feld eine Vorbildfunktion übernehmen“, sagt er. Gempp hofft, dass in dieser Runde am Ende ein paar mehr Punkte auf dem Konto landen und dass es nicht wieder so nervenaufreibend wird wie zuletzt. „Trotz allem konnten wir mit der abgelaufenen Runde zufrieden sein  – sieht man die Umstände mit unseren vielen Verletzten – und vor allem, wie verrückt sich die zweite Liga in der letzten Saison bis zum Schluss gestaltete. Am Ende haben wir Platz elf erreicht und wir sind im DHB-Pokal unterwegs, Der Rückhalt unserer Fans, gerade zuhause, ist enorm und wir wollen auch weiterhin Begeisterung mit attraktivem Handball schüren und unseren guten Zuschauerschnitt noch einmal anheben.“

 Fokus nicht nur auf Handball

Doch der 29-Jährige legt seinen Fokus nicht nur auf Handball. So „ganz nebenbei“ absolviert er ein Fernstudium in Wirtschaftspsychologie, Leadership und Management. „Diesen Monat gebe ich meine Masterarbeit ab und mein Ziel war es, bis zum ersten Spiel der neuen Saison alles fertig geschrieben zu haben. Das habe ich geschafft und ich bin sehr froh darüber.“ Gefragt, wie er das alles unter einen Hut gebracht hat, gibt Gempp freimütig zu: „Naja, es war schon anstrengend. Die schwierigste Phase war in den letzten Spielen der vergangenen Saison. Da lagen die Nerven generell blank. Und sich dann noch so auf die Masterarbeit zu konzentrieren, war nicht so einfach, aber auch eine willkommene Abwechslung, um den Kopf vom Handball frei zu bekommen. Aber auch jetzt in der Vorbereitung, wo wir intensiv mehrmals am Tag trainiert haben und sich danach immer wieder an seine Masterarbeit zu setzen, hat mich auch Nerven gekostet.“ 
 
Aber mittlerweile ist der angehende Master of Science wieder tiefenentspannt. Er hatte viel Unterstützung von seiner Freundin, seiner Familie, seinen Freunden und sogar die Oma ist sehr motiviert, hat sich in seine Themen reingefuchst und über die Arbeit gelesen. „Es ist wirklich viel Text, gespickt mit vielen Experteninterviews usw. und ich muss meine Familie bewundern, dass sie mich so unterstützen und meine Arbeit Korrektur lesen – und das freiwillig“, lacht er mit einem Augenzwinkern. 
Auch gesundheitlich geht es ihm wieder gut, denn seit der Erkennung seiner Autoimmunerkrankung Zöliakie kann er dagegen ansteuern und ist gut darauf eingestellt. Diese Art der Erkrankung ist eher selten und es dauerte eine Weile, bis sich herauskristallisierte, warum sich der Vollblutsportler immer wieder unwohl fühlte (zu diesem Thema demnächst mehr).  „Wenn wir jetzt noch im Handball das umsetzen können, was unser Trainer uns vorgibt und Erfolge einfahren, dann ist alles in bester Ordnung.“
 
 
Das Archiv-Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür