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Handball – 3. Liga: Hanau ist auswärts gefordert – Gelnhausen hat ein Heimspiel vor der Brust

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, trifft am Samstagabend der TV Gelnhausen zuhause auf Aufsteiger Münster und die HSG Hanau muss, ebenfalls am Samstagabend, bei den SGSH Dragons antreten.

 

TV Gelnhausen trifft auf starken Aufsteiger 

Am Samstagabend um 19.30 Uhr wartet in der Rudi-Lechleidner-Halle auf den TV Gelnhausen ein echter Härtetest. Mit der TSG Münster kommt ein Aufsteiger in die Barbarossastadt, der viel Zweitliga-Qualität mitbringt und gezeigt hat, dass er in der neuen Liga nicht nur mithalten, sondern auch ganz oben angreifen kann. Für den TVG wird das erste Heimspiel damit gleich zur großen Herausforderung – zumal das Team von Cheftrainer Matthias Geiger personell stark gebeutelt in die Partie geht.

Zwar gelang zum Auftakt ein starkes 29:29 (13:14) beim Angstgegner Longericher SC, doch die verletzungsbedingten Ausfälle von gleich vier Leistungsträgern trüben den Saisonstart des TVG. Besonders bitter: Akos Csaba (Kreuzbandriss) und Leon David (Schulter-OP) werden der Mannschaft die gesamte Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Außerdem fehlen Simon Belter (Achillessehnenprobleme) und Silas Altwein (Mittelhandbruch). Damit ist der Kader bereits früh enorm geschwächt – und Geiger ist zum Improvisieren gezwungen.

Das macht die Angelegenheit nicht einfacher. Denn mit der TSG Münster kommt ein Gegner nach Gelnhausen, der sich keineswegs wie ein gewöhnlicher Aufsteiger präsentiert. Die Kelkheimer blicken auf eine große Handballtradition zurück und waren bereits in der zweiten Bundesliga vertreten. Die vergangene Saison dominierte Münster in der Regionalliga Hessen fast nach Belieben. Mit 47:4 Punkten stand die Meisterschaft schon früh fest. Erfolgscoach Hans-Josef Embs, der das Team zur Meisterschaft führte, übergab das Zepter zur neuen Saison an Daniel Wernig – jener hatte ein Jahr als Trainer pausiert und ist nun zurück an der Seitenlinie. Und Wernig lässt keinen Zweifel daran, dass man in der dritthöchsten deutschen Spielklasse auf sich aufmerksam machen will: „Wir wollen dort etwas bewegen“ kündigte er an.

Wernig kann dabei auf Spieler wie Rückkehrer und Eigengewächs Jonas Ulshöfer setzen, der vier Jahre Zweitliga-Erfahrung beim ThSV Eisenach gesammelt hat und dem Team Stabilität und Routine verleiht. Im Tor steht mit Johannes Jepsen ein echter Profi. Seine Profilaufbahn begann Jepsen 2018 bei der SG Flensburg-Handewitt, bevor er 2019 zum TuS N-Lübbecke wechselte. Zuletzt verbrachte er zwei erfolgreiche Spielzeiten von 2021 bis 2023 beim ThSV Eisenach. Hinzu kommt Torschützenkönig Patrick Weber, der vergangene Runde 182 Treffer erzielte und auch in der neuen Liga sofort wieder vorneweg marschiert. Der 33-jährige Zweimeter-Hüne verfügt über jede Menge Bundesliga- und Zweitliga-Erfahrung. Zusammen mit Neuzugängen wie Timo Treber, Jakob Gollan und Ex-TVG-Kreisläufer Patrick Jockel verfügt die TSG über eine Mischung aus Talent, Erfahrung und Durchschlagskraft, die sie zu einem echten Geheimfavoriten macht.

Schon in den ersten Saisonspielen unterstrich Münster seine Stärke: einem deutlichen 31:19 (15:8)-Auswärtssieg in Homburg folgte eine beherzte Vorstellung gegen Topfavorit HG Saarlouis, die erst in den Schlussminuten mit 21:26 (10:12) verloren ging. „Münster ist ein extrem starker Aufsteiger mit einem guten Kader“, betont Geiger. „Sie haben eine sehr aggressive Abwehr, spielen schnell und strukturiert nach vorne. Bei dem klaren Sieg in Homburg und der guten Leistung gegen Saarlouis hat man schon gesehen, dass sie alle andere als ein einfacher Gegner sind. Die Mannschaft ist jung, hungrig und hat gleichzeitig viel Erfahrung im Kader“, sagt Geiger. „Für uns wird entscheidend sein, dass wir über die gesamten 60 Minuten unsere Leistung abrufen“

Der TV Gelnhausen muss also an seine starke Leistung aus dem Longerich-Spiel auch im Derby gegen Münster anknüpfen, um den ersten Saisonsieg einzufahren. Dabei setzt der TVG auf seine Heimstärke und natürlich auf die Unterstützung von den Rängen. 

 

Mit Engagement und Siegeswillen nach Halver

Es ist der Monat der Auswärtsspiele der HSG Hanau. Nach dem Heimspielauftakt am vergangenen Wochenende haben die Mannen um Spielmacher Jan-Eric Kleemann und Torhüter Benedikt Müller nun drei Partien in der Fremde vor der Brust. Den Anfang macht am Samstagabend (19 Uhr) das Duell mit SGSH Dragons in der Sporthalle Mühlenstraße in Halver. Mit den Nordrhein-Westfalen, die seit diesem Sommer neu in der Staffel mit dabei sind, kreuzte Hanau erst ein Mal die Klingen, in der Aufstiegsrunde am Ende der Saison 2020/21. 

„Nach dem Ausfall unserer Treffsicherheit am vergangenen Wochenende hat die Mannschaft verstanden, dass wir mit dieser Chancenverwertung in Schalksmühle nicht viel erreichen können“, meint HSG-Cheftrainer Axel Spandau mit Blick auf das Wochenende. „Wir wollen dieses Negativerlebnis wiedergutmachen und mit vollem Engagement und Siegeswillen nach Halver fahren, um die Dragons zu besiegen.“ 

Der Start in die neue Spielzeit 2025/26 lief für die HSG Hanau nicht optimal. Im Auftaktspiel gegen die Bergischen Panther – wegen einer Spielverlegung hatte Hanau die Runde eine Woche später begonnen – unterlagen Bergold, Rivic & Co. in eigener Halle mit 25:29. Ein Faktor dabei war die überraschende Abschlussschwäche der Grimmstädter Mannschaft. Gegen die SGSH Dragons will das Team nun von einer anderen Seite zeigen. „Wir müssen wieder dahin kommen, wo wir in der Vorbereitung gestanden haben“, so Spandau. „Mit besserer Chancenverwertung und mehr Stabilität in der Abwehr, damit wir jetzt anfangen können, die Punkte zu sammeln.“ 

Ein unbekannter Gegner sind die Gastgeber in Halver zwar nicht, doch das letzte Duell mit dem Team aus Schalksmühle liegt schon eine ganze Weile zurück: In der Saison 2020/21 trafen beide Vereine im Rahmen der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga aufeinander. Die Partie ging damals mit 35:31 an die Dragons. 

Auch die Gastgeber sind noch ohne Sieg

Doch ihren Auftakt in die Saison 2025/26 hatte sich die Spielgemeinschaft aus Halver und Schalksmühle, ähnlich wie Hanau, sicher anders vorgestellt. Das Team von Coach Lars Faßbender, welches in der Staffel Nord-West in der vergangenen Saison 23:37 Punkte gesammelt hatte, verlor seine beiden Auftaktspiele. Während sie zu Hause der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II mit 32:34 unterlagen, kamen die Dragons beim TV Kirchzell mit 31:37 unter die Räder. Dementsprechend motiviert dürften die Hausherren am Samstagabend in die Begegnung gehen. Genau wie Hanau will man die ersten Punkte. 

Verzichten muss Hanau dabei auf seinen Linkshänder Dennis Gerst. Der 30-jährige Allrounder zog sich im ersten Heimspiel einen Bruch der rechten Hand zu und fällt länger aus. „Wir werden alles daran setzen, dass wir als Mannschaft Dennis optimal ersetzen können“, so Spandau, der beim Gegner vor allem die Gefahr im Rückraum ausmacht. Mit Felix Jaeger und Philipp Jaeger verfügen die Dragons dort über zwei Goalgetter, die „in jedem Spiel zusammen für 15 bis 20 Tore gut sind“, so der Hanauer Coach. Ein Augenmerk hat das Hanauer Trainerteam aber auch auf Brian Gipperich geworfen, der Linkshänder gilt als besonders stark im Eins-gegen-eins.

 

 

Das Bild hat uns Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür