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Handball – 3. Liga: Kirchzeller Kantersieg gegen Düsseldorf – Nieder-Roden gewinnt gegen Spitzenreiter Saarlouis

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, kam der TV Kirchzell gegen Düsseldorf zu einem Kantersieg. Die Auswärtsserie von Hanau setzte sich auch in Hochdorf weiter fort. Gelnhausen gewann zuhause gegen Melsungen II und Nieder-Roden feierte einen Heimerfolg über Saarlouis.

Kirchzeller Kantersieg gegen Düsseldorf

Auf beeindruckende Art und Weise kehrte der TV Kirchzell gegen den Gegner interaktiv.Düsseldorf-Ratingen daheim in die Erfolgsspur zurück und gewann mit 39:28 (17:12). TVK-Trainer Povilas Babarskas sagte anschließend: “Wir freuen uns über den Sieg. Es hat mir sehr gut gefallen, wie wir in den 60 Spielminuten gespielt haben. Ein Kompliment an meine komplette Mannschaft.”

Hochmotiviert begannen die Kirchzeller und legten gut los (8:4). Auch in der Folge hielten die Gastgeber den Gegner in Schach und vor allem die TVK-Abwehr war ein großer Faktor. Sie zwang den Düsseldorfer Angriff immer wieder zu Fehlern und so ging macher Wurf übers bzw. neben das Tor. Auch im Angriff ließen Tim Häufglöckner und Co. nichts anbrennen. Im Gegenteil. Sie waren sehr gut auf alle Abwehrsysteme des Gegners eingestellt und die Schüsse fanden immer wieder den Weg ins Tor. “Unsere Abwehr hat dem Gegner keine Chance gelassen. Auch im Angriff waren wir konzentriert und haben unsere Fehler minimiert”, freute sich der TVK-Coach, dass die Spielanalyse der beiden Begegnungen gegen Saarlouis und Gelnhausen Früchte getragen hat. 

Erfolg geriet nie in Gefahr

Auch nach dem 17:12 Halbzeitstand spielte der TVK wie aus einem Guss und erlaubte sich keine Schwäche. Im Gegenteil. Innerhalb zehn Minuten ab der 40. Minute eilte der TVK auf elf Tore davon und bog endgültig auf die Siegerstraße ein. Die heimischen Fans durften sich wieder auf Tom Spieß freuen. Er war für den im Training umgeknickten Vadym Oskilko eingesprungen und ließ sich selbst mit einer Blessur am Finger nicht abhalten, seinem TVK auszuhelfen. “Heute hatten wir alle viel Spaß und vor allem für unsere Jungen, wie Julius Mattern oder Niklas Ihmer geht es in die richtige Richtung. Alle meine Spieler haben sich in die Torschützenliste eingereiht. Bis auf Yann de Waha, doch er ackerte 60 Minuten in der Abwehr und hat seine Sache sehr gut gemacht”, so ein rundum zufriedener Povilas Babarskas.

 

Hanauer Auswärtsserie hält auch in Hochdorf

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt hat die HSG Hanau seine Auswärtsserie eindrucksvoll fortgesetzt. Die Grimmstädter triumphierten mit 33:27 (16:17) beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II auf und haben damit in der Saison 2025/26 in fremden Hallen bereits 9:1 Punkte gesammelt. Mit Beginn der zweiten 30 Minuten drehten die Blau-Weißen, angeführt von einem starken Lukas Böhm (8 Tore) im Rückraum, merklich auf und legten einen 7:0-Lauf aufs Parkett, von dem sich die Zweitliga-Reserve der Eulen Ludwigshafen nicht mehr erholte.

„Ein klarer Auswärtssieg für uns und das obwohl wir die ersten 15 Minuten eigentlich kaum anwesend waren“, meinte HSG-Cheftrainer Axel Spandau nach Spielende. „Allerdings, die zweite Hälfte war dann eine richtig geile Halbzeit, in der es wirklich Spaß gemacht hat zu coachen. Die Jungs haben geackert und Gas gegeben.“

Wegen einer Krankheitswelle hatte die Spandau-Sieben zu Beginn der Woche nur eingeschränkt trainieren können. Daher dauerte es eine Weile, bis die Blau-Weißen vor 150 Zuschauern gegen zunächst stark aufspielende Gastgeber in die Begegnung fanden. HSG-Kapitän Bergold übernahm in der Anfangsphase direkt Verantwortung und glich die Führung des HLZ zweimal souverän per Siebenmeterwurf beim 1:1 (3. Minute) und 2:2 (7.) aus. Auch beim 5:6 (11.) von Jan-Eric Kleemann war Hanau an seinem Gegner dran. Da im Angriff aber bei den Blau-Weißen noch nicht alles perfekt zusammenlief, dauert es nicht lange, dass die Hausherren sich beim 10:6 von Nick Haas erstmals auf vier Tore abgesetzt hatten. Spandau reagierte und nahm die Auszeit sowie einige Wechsel vor. Zur Pause stand es 17:16. 

Hanau mit Selbstvertrauen

Die zweiten 30 Minuten begann Hanau mit viel Selbstvertrauen und machte vor dem gegnerischen Tor viel Druck. Im Rückraum wirbelten nun Schiefer, Böhm und Jan-Philipp Winkler. Letzterer besorgte mit einem schönen Eins-gegen-eins auch den Ausgleich beim 17:17 (33.), ehe Böhm die HSG Hanau beim 18:17 (34.) erstmals in der Partie in Führung brachte. Friesenheim hat wirklich viele gute Jungs in seinen Reihen, die haben uns das Spiel lange schwer gemacht“, so Kapitän Bergold, der am Sonntag nicht nur sieben Tore beisteuerte, sondern auch zwei sehenswerte Steals in der Abwehr sammelte. „In der zweiten Halbzeit sind wir richtig ins Rollen gekommen und jeder hat seine Klasse abgerufen. Wir haben bewiesen, dass wir das bessere Team sind und haben auch in der Höhe verdient gewonnen.“

Das 20:17, mit dem sich HSG-Rechtsaußen Sebastian Hein in der 36. Minute aus spitzem Winkel in die Torschützenliste eintrug, sorgte für zusätzlichen Schwung bei den Grimmstädtern, die nun in der Abwehr nur noch wenig zuließen. Gleichzeitig präsentierte sich auch Benedikt Müller im Kasten als wertvoller Rückhalt. Das HLZ Friesenheim-Hochdorf II hingegen verlor nun völlig den Faden. Die ersten 13 Minuten nach dem Wiederanpfiff nutzte Hanau so für einen 10:2-Lauf bis zum 26:19 von Rivic.

Als Hanau zwischenzeitlich mit einem Mann weniger auf dem Feld stand, rafften sich die Hausherren noch einmal für eine späte Drangphase auf, doch näher als beim 22:26 (48.) von Lars Thiele kam das HLZ nicht mehr heran. Mit einem wuchtigen Rückraumwurf von neun Metern brachte Böhm die HSG mit seinem 30:23 (52.) auf die Siegerstraße und kurz darauf parierte Müller binnen Minuten gleich zwei Siebenmeter der Pfälzer. „Jetzt haben wir uns eine einwöchige Pause verdient und dann geht es im November für uns weiter nach Düsseldorf“, so Spandau.

 

TVG schlägt Melsungen vor Wahnsinnskulisse

Der TV Gelnhausen hat seinen beeindruckenden Saisonlauf fortgesetzt. Beim 33:24 (11:8)-Heimsieg gegen die Bundesligareserve der MT Melsungen feierten die Barbarossastädter vor einer überwältigenden Kulisse von 1050 Zuschauern ihren sechsten Saisonsieg und bleiben als einzige Mannschaft der Liga auch nach dem achten Spiel weiterhin ungeschlagen. Dank einer leidenschaftlichen und geschlossenen Mannschaftsleistung in einem kampfbetonten Spiel, kletterte der TVG auf den dritten Tabellenplatz und verabschiedet sich mit 14:2 Punkten in eine spielfreie Woche.

Die Partie begann aus Sicht der Barbarossastädter jedoch alles andere als vielversprechend. Nach nervösem Beginn und Schwierigkeiten im Angriffsspiel lag der TVG in der achten Minute mit 1:4 zurück. “Melsungen hat uns mit ihrer aggressiven Abwehr in der ersten Hälfte einige Probleme bereitet”, sagte TVG-Cheftrainer Matthias Geiger nach dem Spiel. Doch die Antwort der Rot-Weißen folgte prompt. Mit enormer Defensivpräsenz, einem starken Zusammenspiel mit Torhüter Daniel Drozdz, der einen Siebenmeter parieren konnte, und dem stark aufspielenden Fynn Hilb drehten die Gastgeber das Spiel. Ein 7:1-Lauf brachte den TVG bis zur 19. Minute mit 8:5 in Führung.

Nach einer Auszeit der MT Melsungen blieb das Spiel im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs ausgeglichen, da beide Abwehrreihen eine sehr gute Leistung zeigten. Kurz vor der Pause verwandelte der Gelnhäuser Kapitän Jonathan Malolepszy einen Siebenmeter zum 11:8-Halbzeitstand. 

TVG fand Lösungen

Nach Wiederanpfiff kam Alexander Bechert im Tor zum Einsatz und konnte direkt einen Siebenmeter entschärfen. Auch sonst zeigte er eine starke Partie zwischen den Pfosten. Im Angriff fand der TVG nun nach und nach mehr Lösungen. Nach einem Treffer von Jannik Geisler in der 34. Minute betrug der Vorsprung beim Stand von 15:10 erstmals fünf Tore. Die MT Melsungen II steckte jedoch nicht auf. Ein Siebenmetertreffer von Jonas Riecke brachte die Nordhessen in der 40. Minute nochmal auf zwei Tore heran (16:14). Aber auch die Gelnhäuser ließen sich nicht beirren. Mit viel Tempo und cleverem Positionsspiel sorgten sie beim Stand von 21:15 für einen Sechs-Tore-Vorsprung nach 45 Minuten.

In der 48. Minute sah der Melsunger Jason Wilfer nach einem Stoß in der Luft gegen Henrik Müller die Rote Karte. Doch auch danach dachte die MT nicht daran das Spiel herzuschenken. Melsungen blieb engagiert und verkürzte den Rückstand bis zur 52. Minute nochmals auf vier Tore zum 24:20.

In der Schlussphase war es jedoch erneut die überzeugende Defensivarbeit und das hohe Tempo des TVG im Umschaltspiel, das den Unterschied ausmachte. Die Gäste wussten dem nichts mehr entgegensetzen. “Wir haben das Tempospiel von Gelnhausen über 40 Minuten gut im Griff gehabt, aber am Ende leider nicht mehr. Da wurde jeder einzelne Fehler von uns durch schnelle Tore von Gelnhausen brutal bestraft”, analysierte Melsungens Trainer Florian Weiß.

So fiel in den letzten Minuten ein Tor nach dem anderen, während TVG-Torhüter Drozdz auf der anderen Seite erneut einen Siebenmeter halten konnte. Der Vorsprung wuchs noch auf neun Tore an. Fynn Hilb setzte mit seinem elften Treffer in der letzten Sekunde den Schlusspunkt zum 33:24-Endstand und avancierte zum erfolgreichsten Werfer der Partie. Malolepszy folgte mit sieben sicher verwandelten Strafwürfen. Bei den Gästen waren Jonas Riecke und Rene-Daniel Andrei mit je sieben Toren am erfolgreichsten.

 

Baggerseepiraten feiern Handballfest

Schon gut fünf Minuten vor dem Abpfiff glich die RODAUSTROM Sportarena einem Tollhaus, keinen der gut 600 Anwesenden hielt es mehr auf den Sitzen. Denn was die beiden Teams im Topspiel den Zuschauern boten, war Handballsport vom Allerfeinsten. Knallharte Zweikämpfe, sehenswerte Treffer, spektakuläre Paraden und vor allem eine Heimmannschaft, die nie den Glauben an sich verlor und mit einem unwiderstehlichen Endspurt den Favoriten aus dem Saarland mit 34:32 (16:15 in die Knie zwang.

Die Partie begann recht verhalten, beiden Teams war der Respekt vor dem anderen deutlich anzumerken und so dominierten zunächst die Defensivabteilungen inklusive Torhüter. Doch nach gut fünf Minuten nahm die Begegnung deutlich an Fahrt auf, dabei hatten die Baggerseepiraten zunächst etwas die Nase vorn, führten 6:4, 10:8 und 13:11. Simon Brandt zog im Rückraum geschickt die Fäden, setzte immer wieder seine Nebenleute ein oder entwickelte selbst reichlich Torgefahr. In der Abwehr mussten die Jungs von Trainer Christian Sommer Schwerstarbeit verrichten. Die exzellente Rückraumreihe der Gäste um Kapitän Tom Paetow stellte mehrfach unter Beweis, warum sie nach Höherem streben. „Natürlich kannst du gegen Saarlouis nicht alles wegverteidigen, dafür haben sie viel zu viel Qualität. Aber ich finde wir haben das im Verbund mit den Torhütern wirklich gut gelöst“, so Sommer nach der Partie. Philipp Hoepffner vereitelte in der ersten Halbzeit einige gute Torgelegenheiten und war somit ein Faktor, der dazu beitrug, dass die Rodgauer mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Kabinen gingen.

Es wurde hektisch

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am engen Spielverlauf zunächst nichts, wobei diesmal die Saarländer ein bis zwei Treffer vorlegten. Nun wurde es zusehends hektischer, reihenweise gab es Zweiminutenstrafen für beide Seiten, doch bei aller Härte und Brisanz gab es keine wirklich groben Fouls zu beobachten. Beide Teams gingen mit vollem Einsatz zu Werke, die Gäste aus Saarlouis schienen ab der 40. Minute das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Sehr zur Freude der fast 100 mitgereisten Fans verschafften sich die Saarländer durch einen Doppelschlag von Tom Paetow einen Drei-Tore Vorsprung . Und auch nachdem Abwehrchef Durmishi die Rote Karte wegen 3×2 Minuten gesehen hatte, hielt dieser Abstand noch bis zur 47. Minute. Was anschließend passierte, dürfte noch vielen lange in Erinnerung bleiben. Mit einem 4:0 Lauf drehten die Baggerseepiraten das Spiel. Fast schon wie im Rausch nahmen Hoddersen & Co. den Gegner jetzt auseinander, aus dem 24:27-Rückstand wurde innerhalb von nur acht Minuten ein 30:28 Vorsprung. Und als Nick Weiland von Linksaußen zum 31:28 einnetzte, gab es überhaupt kein Halten mehr. Zwar wollte Gästetrainer Lützelberger mit einem Team-Timeout die Notbremse ziehen, doch der HSG-Zug hatte keine Bremse mehr. Souverän und abgeklärt spielten die Baggerseepiraten die verbleibende Zeit runter und schon eine Minute vor Abpfiff wurde „Oh wie ist das schön“ auf der Tribüne angestimmt. „Solche Spiele hast du maximal alle zwei, drei Jahre mal. Heute war es wieder so weit. Die Mannschaft ist an die Leistungsgrenze gegangen, das war auch nötig, um gegen so ein Spitzenteam zu bestehen. Kompliment auch an Saarlouis, die tolle Fans und super Stimmung mitgebracht haben. Es war ein echtes Topspiel. Wir freuen uns jetzt über diesen Sieg und genießen den Blick auf die Tabelle“, so HSG Pressesprecher René Marzo.

 

 

Das Bild hat uns Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Danke dafür