Handball – 3. Liga: Kirchzell greift wieder ins Geschehen ein – Hanau spielt am Freitag – Gelnhausen muss reisen
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, greift der TV Kirchzell diesen Samstag nach einer Pause wieder ins Geschehen ein und hat die TSG Hassloch zu Gast. Die HSG Hanau trifft am Freitag auf die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II. Der TV Gelnhausen spielt am Samstag bei den SGSH Dragons.
Auch gegen den Tabellenletzten ist Vorsicht geboten
Der TV Kirchzell hatte in den vergangenen zwei Wochenenden spielfrei. Am Samstag geht es endlich weiter und um 19.30 Uhr kommt das Schlusslicht TSG Hassloch nach Miltenberg.
TVK-Trainer Povilas Babarskas kam der Spielplan gar nicht so ungelegen, konnten sich doch seine Spieler von kleinen oder größeren Blessuren und von Krankheiten erholen. Hinzu kam, dass der TVK in den letzten Tagen auch den Kopf etwas frei bekam. “Viele waren krank, da war ich froh, dass wir kein Spiel hatten”, so Povilas Babarskas. Die Kranken sind hoffentlich wieder alle fit, einer wird allerdings noch pausieren müssen. Niklas Ihmer ist vor der kleinen Pause im Training umgeknickt und wird wohl noch nicht wieder mit dabei sein. Möglich, dass “Feuerwehrmann” Tom Spieß wieder aushelfen wird.
In ihrem letzten Heimspiel des Jahres wollen die Kirchzeller auf jeden Fall einen Sieg einfahren, doch der Tabellenletzte wird sich nicht so einfach geschlagen geben. Povilas Babarskas sagt: “Gegen Hassloch müssen wir aufpassen, sie haben sehr gute Phasen. Wir müssen konzentriert auftreten und der Kopf muss für diesen Kampf bereit sein.” Und der TVK-Coach weiß, dass sich der Gast nie aufgibt. Auch Rückschläge, wie der sofortige Rücktritt im Oktober von Co-Kapitän Patrick Buschsieper – er verließ den Verein aus persönlichen Gründen – steckte die TSG weg. Spieler wie Niklas Glindemann oder Kreisläufer Sebastian Bösing mussten dafür mehr Verantwortung übernehmen. Fakt ist, dass die Partie für den TVK kein Selbstläufer wird.
So gut die Pause für den TVK auch war. Es muss geschaut werden, wie die Babarskas-Schützlinge nach der Zeit wieder “in die Spur” zurückfinden. Aber der Trainer ist sich sicher, dass “meine Jungs wissen, auf was es ankommen wird.”
Eine gute Nachricht gab es im Vorfeld. Torhüter Tobias Evers hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. “Das freut mich und es zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, denn auch Joshua Osifo und Jannik Wolf haben vor Kurzem verlängert.”
Mit einem Sieg und einem Unentschieden in den Derbypartien mit der HSG Rodgau Nieder-Roden und dem TV Gelnhausen hat die HSG Hanau in den letzten beiden Wochen ihre Stärke in wichtigen Duellen unter Beweis gestellt. Am Freitagabend (20.15 Uhr) steht für die Grimmstädter das nächste Topspiel an. Die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II schaut zum kleinen Hessenderby in der Hanauer Main-Kinzig-Halle vorbei.
„In den letzten Wochen habe ich bei meiner Mannschaft deutlich Fortschritte im Abwehrbereich gesehen“, sagt HSG-Cheftrainer Axel Spandau, vor dem Duell mit seinem ehemaligen Verein. „Das wollen wir natürlich auch gegen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II fortsetzen, die eine außerordentlich starke Runde spielt.“
Für Spandau und seinen Co-Trainer Kai Nober wird die Begegnung zur besten Primetime am Freitagabend ein ganz besonderes Handballspiel. Beide Coaches waren in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Funktionen bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen in Mittelhessen aktiv. Spandau bis zum vergangenen Sommer als Trainer eben jener Bundesliga-Reserve, die momentan den fünften Tabellenrang (18:8 Punkte) in der Staffel Süd-West belegt.
Die Leistungen der Grün-Weißen waren aber in den letzten Wochen recht wechselhaft. Auf eine Niederlage in Düsseldorf-Ratingen folgte ein knapper 26:25-Erfolg zu Hause gegen die TSG Haßloch, bevor das schwere Auswärtsspiel beim TV Gelnhausen mit 27:28 verloren wurde.
„Wir wollen an unsere Leistung aus dem Heimspiel gegen Nieder-Roden anknüpfen“, erklärt Spandau, dessen Team am vergangenen Freitag mit einem herausragenden Heimspielabend gegen die „Baggerseepiraten“ überzeugten und eine Woche zuvor auch dem TV Gelnhausen in dessen Halle einen Punkt abluchsten.
Doch gerade im Rückraum ist die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II gut besetzt. Mit dem mehr als zwei Meter großen Leonard Zaum (46 Saisontore) und dem Ex-Profi der HSG Wetzlar, Ole Klimpke (53 Treffer), verfügen die Gäste über reichlich spielerische Qualität. Zudem gilt die Abwehr der Mittelhessen von HSG-Coach Eike Schuchmann, der im Sommer auf Spandau folgte, als sehr variabel und kann nahtlos zwischen einer 6:0 und 3:2:1-Deckung wechseln. „Das wird schwierig zu bespielen“, so Spandau. „Da brauchen wir einen klaren Kopf.“
„Wie schon in den letzten beiden Derbys wird es auch am Freitagabend wieder darauf ankommen, dass wir eine gute und kompakte Abwehr stellen“, meint HSG-Torhüter Benedikt Müller. „Wir müssen unsere Emotionen wieder auf die Platte bekommen und wollen dann gemeinsam mit dem Blauen Block die nächsten zwei Punkte holen!“
TV Gelnhausen zu Gast bei formstarken Dragons
Auf der letzten Rille biegt der TV Gelnhausen auf die Zielgerade der Hinrunde ein. Noch zwei Spiele, dann können die vom Verletzungspech aktuell arg gebeutelten Barbarossastädter in der wohlverdienten Weihnachtspause ihre Akkus wieder aufladen. Den Auftakt macht das Spiel in Halver gegen die SGSH Dragons (Sa., 19 Uhr Sporthalle Mühlenstraße). Die Spielgemeinschaft aus Halver und Schalksmühle hat sich nach einem schwachen Saisonstart zuletzt deutlich stabilisiert und will mit einem weiteren Heimsieg den Aufwärtstrend fortsetzen. Der TVG hingegen geht angeschlagen, aber nach dem spektakulären 28:27-Erfolg gegen die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II als Tabellendritter mit 21:5 Punkten selbstbewusst in die Partie und möchte sich für die knüppelharten letzten Wochen mit einem weiteren Auswärtserfolg belohnen.
Die personelle Lage bleibt jedoch weiterhin angespannt. Neben den Langzeitverletzten Leon David (Schulterverletzung), Akos Csaba (Kreuzbandriss) und Fynn Broßmann (Mittelhandbruch) fehlen aktuell auch Finn Trinczek (Fußverletzung), Jannik Geisler (krank) sowie Torhüter Daniel Drozdz im Trainingsbetrieb. „Die Trainingswoche ist leider nicht so optimal, wie wir es uns erhofft haben“, erklärt Cheftrainer Matthias Geiger. Sollten die Spieler nicht rechtzeitig zum Spiel wieder fit werden, wäre Geiger erneut zum größeren Improvisieren gezwungen.
Mit den SGSH Dragons trifft der TV Gelnhausen auf ein Team, das sich zuletzt in starker Form präsentierte. Die Handballspielgemeinschaft aus Halver und Schalksmühle gehört seit vielen Jahren zur dritten Liga und trat in der vergangenen Saison noch in der Nord-West-Staffel an, wo sie mit 23:37 Punkten auf dem elften Tabellenplatz landete. Zur laufenden Saison wechselten die Dragons in die Süd-West-Staffel und erlebten dort aufgrund enormen Verletzungspechs einen albtraumhaften Start. Die ersten acht Spiele gingen allesamt verloren, so dass die Mannschaft mit 0:16 Punkten am Tabellenende rangierte.
Doch seit Mitte Oktober ist bei den Sauerländern ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. In den letzten fünf Spielen gelangen drei Siege, darunter zwei Erfolge in den letzten beiden Heimspielen gegen den TV Homburg (36:30) und die MT Melsungen II (34:32) sowie ein Auswärtssieg bei der TSG Haßloch (34:26). Auch wenn die Dragons zuletzt in Opladen mit 33:36 (18:15) unterlagen, hat das Team von Trainer Lars Faßbender sichtbar an Selbstvertrauen gewonnen. Mit 6:20 Punkten steht die Mannschaft aktuell auf dem 14. Tabellenplatz und möchte mit einem weiteren Heimsieg den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herstellen.
Cheftrainer Geiger lobt die spielerische Qualität der Gastgeber: „Mit Rechtsaußen Julian Thomas haben sie einen extrem gefährlichen Spieler, der mit 79 Toren zu den Top-Torschützen der Liga gehört. Dazu kommen die beiden Jaeger-Brüder im Rückraum, die nicht nur zusammen über 100 Tore erzielt haben, sondern auch jede Menge Erfahrung mitbringen – beide haben schon in der 2. Bundesliga gespielt.“ Auch das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer funktioniere gut. Außerdem seien die Dragons rundum gut ausgebildet und wüssten genau was sie tun. „Da ist es besonders wichtig, dass wir sie nicht mit eigenen Fehlern ins Spiel bringen“, betont Geiger.
Beim TVG liegt der Fokus darauf, mehr Konstanz in die eigenen Leistungen zu bringen: „Wir haben in den letzten Spielen viele starke Phasen gehabt, aber eben auch Phasen, in denen wir uns selbst im Weg standen mit einfachen Fehlern und Ballverlusten. Das müssen wir jetzt reduzieren, damit wir wieder mehr Stabilität bekommen“, sagt Geiger.






