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Handball – 3. Liga: Topspiele im Doppelpack – Hanau bittet Nieder-Roden zum Derby – Gelnhausen empfängt Dutenhofen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, empfängt die HSG Hanau zum Derby am Freitag den Dauerrivalen HSG Rodgau Nieder-Roden. Der TV Gelnhausen hat am Samstag Dutenhofen/Münchholzhausen II zu Gast.

 

Bezirksderby gegen Dauerrivalen 

Es sind die Derbywochen für die HSG Hanau. Mit zwei Heimspielen starten die Grimmstädter in den Dezember und erwarten am Freitagabend (20:15 Uhr / Main-Kinzig-Halle) die HSG Rodgau Nieder-Roden für das Bezirksderby, bevor in der kommenden Woche die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II zum kleinen Hessenderby in Hanau gastiert. In die richtige Stimmung haben sich die Mannen um HSG-Kapitän Max Bergold bereits bringen können: Am letzten Samstag feierte das Team ein 25:25-Unentschieden beim TV Gelnhausen und setzte damit ein deutlich sichtbares Ausrufezeichen für die „Baggerseepiraten“.  

„Das ist wieder ein absolutes Lokalderby“, meint HSG-Cheftrainer Axel Spandau vor dem prestigebehafteten Duell mit dem Tabellenzweiten der Staffel Süd-West. „Wir alle erwarten dieses Spiel mit großer Aufregung. Natürlich ist Rodgau Nieder-Roden der Favorit, denn sie sind die Mannschaft mit den wenigsten Minuspunkten. Aber wir wollen unsere Underdog-Rolle im Heimspiel und mit dem Blauen Block im Rücken nutzen.“  

HSG Hanau gegen HSG Rodgau Nieder-Roden, das hat im Handballbezirk Offenbach/Hanau jede Menge Tradition. Auch in der Vorsaison kreuzten die beiden Drittliga-Mannschaften die Klingen. Damals holte Hanau in der Hinrunde daheim ein Unentschieden und siegte im vergangenen Februar, nach einer herausragenden zweiten Hälfte, knapp mit 31:30. In dieser Spielzeit haben sich die „Baggerseepiraten“ und ihr Trainer Christian Sommer in der Spitzengruppe der Staffel Süd-West etabliert und reisen mit einer Serie von zehn ungeschlagenen Spielen in der Main-Kinzig-Halle an. 

„Wir müssen uns darauf vorbereiten, gegen ihre Topspieler – wie Johannes von der Au und Simon Brandt – eine sehr gute Abwehr zu stellen“, so Spandau. „Ich hoffe, dass wir das auf ähnlichem Niveau zeigen können, wie in Gelnhausen.“ Außerdem hat der Hanauer Coach Florian Stenger am Kreis und den US-Nationalspieler Samuel Hoddersen auf Linksaußen als potenzielle Gefahrenherde ausgemacht. Letzterer ist mit 101 Toren der Topscorer der Gäste. 

Das in Derbys oft andere Gesetze gelten, das bekamen die Barbarossastädter des TV Gelnhausen am vergangenen Wochenende zu spüren. Hanau machte auswärts ein Riesenspiel und setzte mit konsequentem Defensivverhalten dem TVG ordentlich zu. Bis in die Schlusssekunden stand die Begegnung auf Messers Schneide, auch da die HSG nie aufsteckte. „Dementsprechend müssen wir am Freitag nicht nur die Tempogegenstoßabwehr sondern natürlich auch unser Angriffsspiel so forcieren, dass wir Rodgau Nieder-Roden unter Druck setzen können“, gibt Spandau den Weg vor. „Wir wollen das Derby für uns positiv gestalten.“ 

„Das wird auf jeden Fall ein heißer Tanz“, pflichtet HSG-Allrounder Dennis Gerst, seinem Coach bei. „Jeder der ein Spiel zwischen Hanau und Rodgau Nieder-Roden schon einmal live gesehen hat, der weiß: Das wird kein schöner Handball, aber ein kampfbetonter. Wir wollen alles in die Waagschale werfen und hoffen, dass viele Zuschauer den Weg in die Halle finden.“ 

Seitens der Nieder-Rodener fällt HSG Trainer Christian Sommer die sportliche Einschätzung nicht schwer: „Wir haben momentan einen guten Lauf, aber in diesem Derby gibt es keinen Favoriten – völlig unabhängig von der Tabellensituation. Wir müssen kühlen Kopf in der emotionalen Atmosphäre bewahren und versuchen, unsere Fehlerquote zu minimieren.“

Dass dies nicht immer einfach ist, wissen besonders die erfahrenen Akteure wie Kapitän Flo Stenger. „Die Spiele in Hanau sind immer etwas Besonderes für uns, die Kulisse gibt einen Extra-Schub und meistens haben wir dort ganz gut ausgesehen“, blickt Stenger mit Vorfreude auf das Derby. 

 

 

TV Gelnhausen empfängt Dutenhofen zum Topspiel 

Für den TV Gelnhausen geht es im Moment Schlag auf Schlag. Am Samstag, den 6. Dezember, um 19.30 Uhr steht bereits das nächste Topspiel in der Rudi-Lechleidner-Halle an. Der TV Gelnhausen empfängt die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II zum Nachholspiel. Das Derby verspricht ein echtes Spitzenspiel zu werden, denn beide Teams zählen zu den stärksten der bisherigen Hinrunde. Während der TVG mit 19:5 Punkten aktuell den dritten Tabellenplatz belegt, lauert die Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar nur einen Zähler dahinter auf Rang vier, mit einem Sieg könnten die Gäste aus Mittelhessen an den Rot-Weißen vorbeiziehen.

Die Mannschaft von Cheftrainer Matthias Geiger geht nach zwei schwierigen Partien mit dem Ziel in das Heimspiel, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Nach der ersten Saisonniederlage beim Ligaprimus HG Saarlouis (26:30) folgte am vergangenen Wochenende ein hart umkämpftes 25:25 (10:11) im Main-Kinzig-Derby gegen die HSG Hanau. Geiger sieht vor allem bei der zu hohen Fehlerquote Verbesserungsbedarf: „Wir haben in den letzten zwei oder drei Spielen zu viele Fehler gemacht und hatten zu viele einfache Ballverluste. Da müssen wir uns jetzt wesentlich steigern, um auch gegen Dutenhofen ein gutes Spiel abzuliefern. Die kämpferische Einstellung war zuletzt immer gut, aber wir müssen jetzt auch unsere Fehlerquote minimieren.“

Die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, auch bekannt als U23 oder Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar, ist die Talentschmiede für den Profikader, was sich auch in der Zusammensetzung des Kaders zeigt. Viele junge Spieler kommen aus dem eigenen Nachwuchs oder trainieren im Umfeld der Erstligamannschaft. In der vergangenen Spielzeit belegte die HSG trotz Verletzungssorgen mit 26:34 Punkten den zehnten Platz. Gegen den TV Gelnhausen gab es dabei in beiden Duellen deutliche Niederlagen – 22:28 (11:14) in Dutenhofen und 21:29 (9:12) in der Hölle Süd.

Nach dem Abgang von Coach Axel Spandau zu Ligakonkurrent Hanau übernahm der 34-jährige Rechtsanwalt Eike Schuchmann zum Start der Saison 2025/26 das Kommando, ein Eigengewächs mit starker Bindung zum Verein. Unterstützt wird er von Co-Trainer Tim Lauer, einem langjährigen Akteur im grün-weißen Trikot. Die jüngst bekannt gegebene Vertragsverlängerung mit dem Trainerteam bis 2027 unterstreicht das Vertrauen, das die Vereinsführung in die aktuelle sportliche Entwicklung setzt.

Auch personell wurde die Mannschaft im Sommer namhaft verstärkt. Mit Ole Klimpke kam ein Rückraumspieler aus dem Bundesliga-Kader der HSG Wetzlar zur U23. Dazu kamen Leonard Zaum von der HG Oftersheim/Schwetzingen sowie Torhüter Hendrik Pantel, der per Doppelspielrecht ebenfalls in Wetzlars Erstliga-Kader steht. Zusammen mit etablierten Kräften wie Kapitän Lukas Gümbel und Rückraumspieler Philipp Opitz steht Schuchmann ein tief besetzter, spielstarker Kader zur Verfügung.

Der Saisonstart verlief für die Mittelhessen nahezu perfekt. Sieben Siege in Folge katapultierten die U23 zeitweise an die Tabellenspitze. Vor allem die Erfolge gegen Titelkandidat Saarlouis (32:30) und die zweitplatzierte HSG Rodgau Nieder-Roden (28:23) zeigten eindrucksvoll das Potenzial dieser Mannschaft. Zuletzt gab es allerdings auch Dämpfer: Niederlagen gegen Münster (30:35), Longerich (28:30) und interaktiv.Handball (31:32) stoppten den Lauf, ehe am vergangenen Dienstagabend mit einem knappen 26:25 (15:11)-Heimsieg gegen die TSG Haßloch wieder ein Erfolg gelang. Mit diesem Sieg im Rücken will Dutenhofen nun auch in Gelnhausen Punkte mitnehmen.

Geiger erwartet daher eine hochkarätige Begegnung: „Dutenhofen ist sehr stark in die Saison gestartet und ist eine brandgefährliche Mannschaft. Wir müssen in dem Spiel mindestens einhundert Prozent geben und hoffen wieder auf tolle Unterstützung von den Rängen. Das kann in so einem Spiel entscheidend sein.“

 

 

Das Bild hat uns die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür