,

„Ich drücke den Jungs die Daumen“

Roman Weidenfeller, langjähriger Torwart beim Fußball-Bundesligisten BVB Dortmund, hat in seiner bisherigen Karriere fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Der mehrmalige deutscher Meister, Weltmeister, Champions League-Finalist und und und und…, drückt der Handball-Nationalmannschaft fest die Daumen und hofft, dass sie mit einem Titel von der Europameisterschaft aus Polen zurückkommen.
Woher rührt das Interesse des 35-Jährigen am Handball? Ganz einfach. Seit ein paar Jahren verbindet ihn eine Freundschaft mit Carsten Lichtlein.
„Wir haben uns vor zwei, drei Jahren in Gummersbach kennengelernt. Meine Frau stammt ja aus Gummersbach und dort sind alle in Handball regelrecht verknallt“, grinst der sympathische Vollblut-Sportler. Was also lag näher, als sich ein Handballspiel anzuschauen. Roman: „Ich finde es gut, sich auch andere Sportarten anzusehen.“ Ja, und so lernten sich die beiden Keeper kennen. „Das Torwartspiel ähnelt sich. Wir müssen beide sehr reaktionsschnell sein und ein gutes Auge dafür haben, wo der Ball letztlich hingeht“, sagt Roman.

Der Gesprächsstoff geht nicht aus
Wenn die beiden sich treffen – so wie zuletzt vergangene Weihnachten bei den Schwiegereltern von Roman – dann fachsimpeln sie über ihre Sportarten. „Carsten ist ein Pfundstyp, wir haben in vielem die gleichen Ansichten und der Gesprächsstoff geht uns nicht aus. Was ich an ihm schätze ist, dass er total zuverlässig ist.“
Carsten wiederum nutzt jede sich bietende Gelegenheit, um sich ein Spiel des BVB anzusehen. So war er beispielsweise beim letzten Auswärtsspiel kurz vor Weihnachten in Köln. Die beiden konnten nach dem Spiel am BVB-Mannschaftsbus kurz fachsimpeln. „Roman ist ein super Typ. Wir verstehen uns echt gut und was er über die Jahre beim BVB geleistet hat, ist sensationell”, sagt der Handball-Torhüter.

Parallelen sind da
Es versteht sich von selbst, dass Roman die Spiele der Handballer bei der EM verfolgt. Was traut er dem jungen Team noch alles zu? „Jetzt stehen sie im Halbfinale. Mittlerweile ist alles drin. Auch hier sehe ich so eine Parallele zwischen unserer WM 2014 in Brasilien. Vorher hat keiner einen Pfifferling auf uns gesetzt. Und so ist es bei den Handballern auch. Wenn das Team weiter so auftritt, wie bisher, dann ist alles möglich.“ Gerade wie sein Freund Carsten sich verhält, findet der Fußballer super. „Es fordert viel Respekt, wie Carsten mit der Situation umgeht. Vor Turnierbeginn war er ja doch als Nummer eins im Tor gehandelt. Aber ich finde es toll, wie er von der Bank aus mitfiebert, wie er seinen jungen Kollegen Andi Wolff unterstützt. Das ist einfach toll.“ Und der erfahrene Torwart weiß auch, dass Siege nur über die mannschaftliche Geschlossenheit geholt werden. „Wenn die Deutschen diesen Teamgeist weiter behalten, dann ist alles drin!“