Rudern: Deutschland Achter wieder komplett
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Kruse/Christ belegten Platz fünf im umkämpften und knappen B-Finale. – Das Flaggschiff trainierte vor dem olympischen Finale wieder in kompletter Besetzung. – Torben Johannesen bleibt Schlagmann.
Das alles lest Ihr in der Pressemitteilung von Carsten Oberhagemann.
Eine hundertstel-Entscheidung zum Abschluss bei ihrem Olympia-Debüt im Zweier ohne Steuermann. Sönke Kruse und Julius Christ belegten im B-Finale den fünften Platz, wurden letztlich Olympia-Elfter und nehmen sehr wichtige Erfahrungen für ihren weiteren Weg mit.
„Für uns ist es sehr gut zu wissen, dass wir ein international konkurrenzfähiger Zweier sind und in der Weltspitze mitrudern. Das gibt uns die Bestätigung, dass wir sechs Monate lang zusammen mit unserem Trainer Alex Weihe gut gearbeitet haben“, sagte Sönke Kruse, der im dritten Zweier-Rennen in dieser prägenden Olympia-Woche zusammen mit Julius Christ noch einmal alles in die Waagschale warf. Der grüne Zweier ging das Rennen offensiv an und erarbeitete sich zunächst eine leichte Führung, ehe die neuseeländischen Achter-Olympiasieger von Tokio Wilson/Williamson vorbeizogen und das Rennen von vorne diktierten. Dahinter kämpften Kruse/Christ mit den Zweiern aus Litauen, Südafrika, den USA Italien um die Plätze. Letztlich trennten die USA, Deutschland und Italien gerade mal fünf Hundertstelsekunden. Die Plätze zwei und drei gingen an Litauen und Südafrika.
Zuletzt hatte sich ein deutscher Zweier ohne Steuermann 2012 in London für die Olympischen Spiele qualifiziert – Felix Drahotta und Anton Braun, die in Eton auf dem Dorney Lake Siebte wurden. „Es ist uns gelungen, einen Zweier zu entwickeln, der wieder ernsthaft in einem olympischen B-Finale mitfahren kann. Mit einem deutschen Zweier ist wieder zu rechnen“, meinte Trainer Alexander Weihe. Olympiasieger im Zweier ohne Steuermann wurden – wie schon in Tokio – die Sinkovic-Brüder aus Kroatien. Silber ging an die Briten Tom George/Wynne-Griffith, Bronze an die Schweizer Weltmeister Roman Roeoesli/Andrin Gulich.
Sönke Kruse meinte: „Es war ein gutes, aber nicht unser bestes Rennen. Wir haben uns voll reingehängt und die Regatta recht zufrieden beendet. Der Zeitenvergleich zum A-Finale zeigt, wie dicht hier alles beieinander ist. Es zeigt auch, dass der Verband im Männer-Riemen-Bereich eine gewisse Tiefe hat. Wir haben einen Aufschwung und diese Dynamik gilt es nun fortzusetzen.“
Trainer Alexander Weihe weiß: „Sie sind ein engagiertes und mutiges Rennen gefahren und in den Fight gegangen. Der elfte Platz zeigt, dass wir international mitfahren können. Der Grundstein in Richtung Zukunft ist gelegt. Die Jungs haben unglaublich wertvolle Erfahrungen gesammelt. Das wird uns auf Jahre extrem helfen. Der Aufwärtstrend, der sich auf das gesamte Team Deutschland-Achter bezieht, ist klar ersichtlich. Nach Tokio ist es uns gelungen, einen Kader aufzubauen, der international wieder konkurrenzfähig ist.“
Vorbereitung aufs Achter-Finale
Der Deutschland-Achter hat am heutigen Mittag in der Vorbereitung aufs morgige Finale (Samstag, 11.10 Uhr) wieder mit der ursprünglichen Crew trainiert. Mattes Schönherr, der im Hoffnungslauf am Vortag krankheitsbedingt passen musste, ist zurück im Boot. „Mattes hat grünes Licht vom Arzt bekommen und konnte sich im heutigen Anschlusstraining gut einbringen. Er kann morgen starten“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge.
Torben Johannesen bleibt wie im Hoffnungslauf, als der Deutschland-Achter in einem starken Rennen den zweiten Platz hinter den Niederlanden belegte, auf der Schlagmann-Position. Schönherr rückt auf Position 2. „Torben hat es sehr gut gemacht. Ich und auch die Mannschaft haben vollstes Vertrauen in ihn. Er bleibt auf Schlag“, so Tschäge.
Für das olympische Finale hat sich die Mannschaft viel vorgenommen. Favoriten auf den Olympiasieg sind Weltmeister Großbritannien und der zweite Vorlaufsieger USA. Zudem misst sich das deutsche Flaggschiff mit den Niederlanden, Australien und Rumänien. „Wir werden alles dafür geben, um in Kampf um die Medaillen einzugreifen. Das heißt: Vorne mutig und offensiv rausfahren und auf den dritten 500 Metern die Traute haben draufzubleiben. Es gibt keine zweite Chance, sondern nur diese eine“, so Tschäge.
Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür.