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Handball – 3. Liga: Trotz vieler “Nackenschläge” ist der Kirchzeller Louis Hauptmann immer positiv gestimmt

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Der Handball wurde ihm quasi in die Wiege gelegt und von klein an war Louis Hauptmann mit seinem Papa Alex in Handball-Hallen unterwegs. Es kam für den heute 21-Jährigen eigentlich gar keine andere Sportart infrage und der sympathische junge Mann sagt: “In Kirchzell spielt man entweder Handball oder Fußball.” Wobei – so ganz stimmt das nicht, denn Louis hat nebenbei tatsächlich auch noch Tennis gespielt und war mit cirka 14, 15 Jahren noch im Fußball-Training. “Ich hätte am liebsten alle drei Sportarten durchgezogen. Aber da haben irgendwann meine Eltern gestreikt”, grinst er. Verständlich, denn die Fahrerei hätte überhand genommen.

Bei seinem Heimatverein TV Kirchzell hat Louis alle Jugendteams durchlaufen, war lediglich in der B-Jugend mal ein halbes Jahr per Zweitspielrecht bei der HSG Rodgau Nieder-Roden in der Oberliga aktiv. “Es hat mir damals viel Spaß gemacht, dort mitzuspielen – obwohl es schon viel war. Dreimal Training in Kirchzell und einmal direkt nach der Schule zum Training nach Nieder-Roden, am Wochenende Spiel… Aber ich habe auch einiges mitgenommen. Allerdings hat uns alle die Corona-Zeit gestoppt”, erinnert er sich.

Kreuzband gerissen mit 18

Bis dahin lief das Leben von Louis, der bei einem hiesigen Großhandelsunternehmen für das Marketing zuständig ist, “rund”. In seinem letzten Jahr A-Jugend hat er sich an seinem 18. Geburtstag das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Der Horror für jeden Sportler. Fast ein Jahr lang musste er aussetzen. Dann endlich war es soweit und er konnte die Vorbereitung auf die neue Saison 2020/21 unter dem neuen Trainer Heiko Karrer mitmachen, der allerdings im Dezember 2021 entlassen wurde. Zwischenzeitlich erwischte es Louis Hauptmann erneut. Diesmal war es eine Knochenhautentzündung an beiden Schienbeinen. Wieder hieß es Pause machen. Doch Louis ist ein Kämpfer, hat alles unternommen, um auch diese Verletzung in den Griff zu bekommen. Und tatsächlich – unter der Leitung des neuen Kirchzeller Trainer-Duos Andi Kunz und Alex Hauptmann konnte Louis die Vorbereitung und die Testspiele mitmachen. Mitte August im Testspiel gegen den TV Plochingen, also knapp vor Beginn der neuen Runde, riss er sich die Außenbänder. Unfassbar…

Wieder kämpfte sich Louis zurück, spielte zwischendurch immer mal wieder in der zweiten Mannschaft. Seit Februar 2024 war seine Spielzeit wieder vorbei, denn es hat ihn eine Schambeinentzündung ausgebremst, die Adduktoren machten sich bemerkbar sowie ein Impingement an der Hüfte. Alles total schmerzhaft. “Bis Oktober/November 2024 konnte ich nicht trainieren. Danach durfte ich langsam wieder anfangen. Aber es nervt mittlerweile wirklich, dass ich seit meinem Kreuzbandriss zwar in jedem Training dabei bin, aber nur zugucken oder für mich alleine trainieren darf”, sagt der geplagte junge Mann. Wer will’s ihm verdenken. Jeder andere hätte wahrscheinlich schon die Flinte ins Korn geworfen…

Papa und Sohn gemeinsam in einer Mannschaft

Gefragt, ob er auch schon in der Jugend von seinem Papa trainiert wurde und wie es so ist, als Papa und Sohn auf dem Parkett zu stehen, sagt Louis: “Naja, so ganz ausblenden, dass der Papa mein Trainer ist, kann ich nicht. Aber ich bin kein Trainer-Söhnchen, werde nicht bevorzugt, sondern öfters sogar mehr kritisiert – das wissen meine Mitspieler auch. Aber Papa und ich lassen das in der Kabine, nehmen es nicht mit nach Hause. Das gilt auch, wenn die Mannschaft ohne ihre Trainer zusammen ist. Was da geredet wird, bleibt auch da.” Von daher gibt es da keine Probleme innerhalb der Mannschaft, von der Louis begeistert ist, weil der Zusammenhalt so groß ist. Einzig in der Vorbereitung ist Louis manchmal etwas genervt, da “ich gefühlte 24 Stunden am Tag mit Papa zusammen bin”, grinst er schelmisch. Aber auch diese Wochen gehen ja vorbei 🙂

Sein derzeit großer sportlicher Wunsch ist, dass “ich die Vorbereitung, Testspiele und Meisterschaftsspiele mit der Mannschaft erfolgreich gestalten könnte – ohne eine neue Verletzung und vor allem schmerzfrei. Nach drei Jahren würde ich wirklich gerne mal aus diesem Teufelskreis herauskommen.”

In Mundenheim Vollgas geben

Heute Abend geht es gegen VTV Mundenheim. Louis sagt, dass das Schlusslicht keinesfalls zu unterschätzen ist. “Wir haben es bei den Bergischen Panthern vor ein paar Wochen gesehen.” Dort hatte der TVK verloren. “Für Mundenheim geht es um alles. In deren Halle herrscht eine hitzige Stimmung und die Mannschaft kommt übers Körperliche, spielt aggressiv. Wir müssen von Anfang an Vollgas geben und uns auf uns konzentrieren”, so Louis Hauptmann.

 

Das Bild von Louis hat uns der TVK zur Verfügung gestellt. Danke dafür.