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Handball: Lars Spieß freut sich auf seine neue Aufgabe beim TV Großwallstadt

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Der ehemalige Bundesliga-Spieler Lars Spieß wird ab der kommenden Saison der neue Co-Trainer des Handball Zweitligisten TV Großwallstadt.

Mit Lars Spieß kehrt ein bekanntes Gesicht zurück zum TV Großwallstadt. Der 30-Jährige hat einen Vertrag als Co-Trainer für die kommende Spielzeit unterschrieben und wird dem Chefcoach des TVG, Andrè Lohrbach, zur Seite stehen.

Lars Spieß blickt auf eine lange Historie beim TVG zurück. Ausgebildet in der TVG Junioren Akademie, wo er 2011 mit der B-Jugend den deutschen Meistertitel holte, kehrte er nach Stationen in Lohr und Rimpar 2016 nach Großwallstadt zurück. Nach fünf Jahren bei den Blau-Weißen verabschiedete er sich nach der Saison 2020/21 Richtung dritte Liga, um den Fokus mehr auf den beruflichen Werdegang zu legen, aber auch weil seine Schulter ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung machte.

Der sympathische Vollblut-Sportler streifte sich für eine Saison das Trikot der MSG Groß-Bieberau/Modau über, wechselte dann zur HSG Rodgau Nieder-Roden, wo er zur Saison 2023/24 das Traineramt der A-Jugend in der Jugend-Bundesliga übernahm.

Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt:

Lars, warum hast Du Dich für das Amt als Co-Trainer entschieden?

„Ich steh ja auch nach meinem Weggang vom TVG immer in engem Kontakt mit Spatzi (Michael Spatz, Geschäftsführer des TVG, Anm. d. Red.), da wir auch privat befreundet sind. Ende letzten Jahres habe ich meinen Vertrag bei der HSG Rodgau Nieder-Roden als Cheftrainer bei den A-Junioren in der 2. Bundesliga aufgekündigt, da es zeitlich nicht mehr zu stemmen war. Ich habe einen neuen Job in meiner Firma angenommen und dieser ist schon sehr zeitaufwendig. Aber so ganz weg vom Handball fällt halt auch schwer. Spatzi hat das alles mitbekommen und der TVG hat mir ein Paket geschnürt, das flexibel ist und recht gut in meinen Zeitplan passt.“

Aber als Co-Trainer musst Du doch sicher auch bei allen Spielen dabei sein, oder?

„Bei den Heimspielen bin ich auf jeden Fall dabei. Bei den nahegelegenen Auswärtsspielen auch. Den Rest wird man sehen, das wird sich finden. Der TVG ist mir wirklich sehr entgegen gekommen und auch wenn ich nicht in jedem Training dabei sein könnte, dann gibt es auch eine Lösung. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, die mir der TVG geboten hat, denn erstens habe ich unglaublich Lust auf das Amt des Co-Trainers und zweitens brauche ich auch ein bisschen einen Ausgleich zu meiner Arbeit.“

Was gab es für Reaktionen, als bekannt wurde, dass Du wieder zum TVG zurückkehrst?

„Es gab ganz viel positive Rückmeldung, was mich sehr gefreut hat. Ich persönlich freue mich auf viele alte Bekannte, die ich nun wieder treffen werde. In den vier Jahren, in denen ich weg war, hat sich sicher einiges geändert beim TVG. Auch darauf bin ich neugierig. Und ich freu mich natürlich auch auf die Mannschaft, auf Mario Stark oder Flo Eisenträger, die ich schon sehr lange kenne. Ich bin dann wieder öfter mit ihnen zusammen, wenn auch in einer anderen Konstellation.“

Wie waren die ersten Gespräche mit Cheftrainer Andrè Lohrbach?

„Ich hatte bei Andrè von Anfang an ein gutes Gefühl. Ich kenne ihn noch als Gegenspieler und jetzt wird er meine engste Bezugsperson im Verein. Menschlich und sportlich sind wir auf einer Wellenlänge – das hat sich schnell herauskristallisiert. Unsere Zusammenarbeit wird sicher gut werden.“

Du bist jetzt schon eine Weile Trainer der Jugend Bundesliga in Nieder-Roden und warst aber auch Co-Trainer unter Peter David in der ersten Mannschaft der HSG. Gibt es große Unterschiede zwischen Jugend- und Männerteams?

„Ich würde sagen, dass in der Jugend Bundesliga das Niveau schon richtig gut ist. Aber es gibt vielleicht mehr Leistungsschwankungen bei den Jugendspielern als bei den Aktiven. Das ist auch normal, denn die Jugendlichen müssen sich ja noch entwickeln. Der Ergebnisdruck ist nicht so hoch wie im Aktivenbereich, doch die Jugendlichen müssen dafür mit anderen zusätzlichen Einflüssen umgehen, die Leistungsschwankungen begünstigen können. Zum Beispiel schulische Themen oder Privates können im Teenageralter eine größere Rolle spielen. Das ist ein großer Unterschied zum Profihandball, bei dem Spieler sich primär auf den Sport konzentrieren können. Bei der HSG war immer oberstes Ziel, die direkte Qualifikation zu schaffen. Das hat bisher immer geklappt. Mir persönlich war es besonders wichtig, die jungen Spieler weiterzuentwickeln und ich hoffe, dass mir das auch in den meisten Fällen gelungen ist.“

Bist Du nach Deinem Karriere-Ende aufgrund einer schweren Schulterverletzung gleich in die Rolle als Trainer geschlüpft?

„Ich bin nach meinem Weggang vom TVG nach Groß-Bieberau gewechselt. Das war in der Corona-Runde. Wir sind damals unglücklich abgestiegen, obwohl es punktzahlmäßig hätte reichen sollen. Hinzu kam, dass ich mich schwer an der Schulter verletzte. Alles nicht optimal. Danach ging ich nach Nieder-Roden und war dort als Leistungsträger eingeplant. Aufgrund meiner Schulterverletzung konnte ich dem aber nicht gerecht werden. Die restliche Saison 2022/23 fungierte ich dann als Co-Trainer zusammen mit Andreas Knaf unter Chefcoach Jan Redmann. In der Saison 2023/24 hat mir der Verein angeboten, die Jugend zu übernehmen. Eine Runde lang habe ich mich nur um die Jugend gekümmert. Anschließend übernahm Peter David das Amt des Cheftrainers und ich war auch bei ihm als Co-Trainer mit dabei.“

Du warst quasi bei jedem Training dabei, wirst jetzt demnächst auch beim TVG im Training dabei sein. Juckt es nicht, ein bisschen mit zu trainieren? Natürlich immer die Schulter im Blick…

„Bei den HSG-Männern habe ich schon ab und zu mittrainiert wenn einer gefehlt hat. Wie es beim TVG wird, muss ich abwarten 🙂 Aber ich muss wirklich aufpassen, dass ich mich nicht verletze. Jetzt will ich erst einmal, die Runde in Nieder-Roden gut zu Ende bringen und danach freue ich mich auf das was kommt – und der Rest wird sich finden.“