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Handball – 3. Liga: Gelnhausen erkämpft sich Punkt – Hanau mit Heimspielniederlage

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, musste sich die HSG Hanau gegen die Bergischen Panther daheim geschlagen geben. Der TV Gelnhausen kam mit einem Unentschieden vom Longericher SC Köln zurück und Nieder-Roden musste in Dutenhofen klein beigeben.

 

HSG Hanau muss sich den Bergischen Panthern geschlagen geben

Den Beginn der neuen Spielzeit hatte sich die HSG Hanau anders vorgestellt: Am Samstagabend trafen die Grimmstädter in der Main-Kinzig-Halle auf die Bergischen Panther und trennten sich mit einer 25:29 (12:13)-Niederlage von den Raubkatzen aus Burscheid. Obwohl Hanau gerade in der Abwehr eine starke Leistung zeigte, war es am Ende der Angriff, in dem das Team zu viele Chancen liegen ließ. 

„Ich selbst hatte mir meinen Einstand hier in Hanau anders vorgestellt“, sagte der neue HSG-Cheftrainer Axel Spandau, der erstmals in einem Pflichtspiel für Hanau an der Seitenlinie stand. „Wir haben heute äußerst viele klare Chancen verworfen, so gehen die Bergischen Panther hier als der verdiente Sieger vom Feld. Meine Mannschaft kann eigentlich viel mehr – das hat sie in der Vorbereitung gezeigt. Aber ein Saisonspiel ist eben etwas anderes.“

In der Hanauer Main-Kinzig-Halle bekamen die Zuschauer ein rassiges Duell zweier abwehrstarker Mannschaften zu sehen, die sich von der ersten Sekunde an keinen Millimeter Raum schenkten. Dabei hatte Spandau direkt einen seiner beiden neuen Akteure in die Startformation beordert: Lukas Böhm (kam aus Vinnhorst) erhielt reichlich Spielzeit, erzielte vier Tore und warf sich auch in der Abwehr in jeden Zweikampf. Der neue Hanauer Spielmacher Jan-Philipp Winkler, der später für Jan-Eric Kleemann (ehemals Ritter) eingewechselt wurde, zeigte ebenfalls ein ansprechendes Spiel. Kreisläufer und Topscorer David Rivic war es, der Hanau beim 4:2 (7. Minute) erstmals mit zwei Toren in Führung brachte, doch der Vorsprung war nur von kurzer Dauer. Die Panther profitieren von einigen verworfenen Möglichkeiten der Hausherren, glichen beim 5:5 aus und gingen selbst in Front – eine Führung, welche die Burscheider bis zur Pause nicht mehr aus der Hand gaben. Julian Fulda gelang es aber – nach einem sehenswerten Spielzug – für Hanau zum 12:13 (30.) zu verkürzen, während Benedikt Müller im HSG-Kasten mehrere Möglichkeiten der Panther entschärfte.

Tore blieben Mangelware

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs blieben Tore weiterhin Mangelware. Während Hanau bissig verteidigte und sich einige Bälle eroberte, hatte die Spandau-Sieben im gebundenen Spiel nach vorne so ihre Probleme. Mit einem sehenswerten Wurf von neun Meter markierte Böhm aber den 14:14-Ausgleich, ehe Rivic die Gastgeber wieder mit 16:14 in Front brachte (39.).

„Gegen einen gut eingestellten Gegner haben wir heute einfach zu viele äußerst klare Chancen verworfen“, monierte Spandau, der in der Folge mit ansehen musste, wie seinem Team der Vorsprung wieder entglitt: „Wir hatten keine Sicherheit in unserem Spiel und als es dann in die Crunchtime ging, kamen auch noch die technischen Fehler dazu.“ Die Folge: Die Panther glichen aus und hatten plötzlich wieder mehr vom Spiel.

Die 20:18-Führung der Panther (47.) brachte Hanau in die Bredouille, auch weil Keeper Robin Eigenbrod auf Seiten der Gäste mehr und mehr zum Faktor wurde. Bergold, Kleemann & Co. stemmten sich allerdings erneut dagegen. Dennis Gerst warf sich in den Panther-Abwehrriegel und zog eine Zeitstrafe sowie den fälligen Strafwurf, den HSG-Youngster Sebastian Hein sicher zum 21:21-Ausgleich verwandelte (52.). Kurz vor der Schlussphase wurde es dann hektisch. Bis zum 22:23 (54.) war Hanau an seinem Gegner dran, doch obwohl die Grimmstädter danach ihren Gegner in das Zeitspiel zwangen, gab man den Ball im Angriff durch einen Schrittfehler wieder aus der Hand. Die Bergischen Panther erhöhten mit nur noch drei Minuten auf der Uhr auf 25:22 und entschieden das Spiel mit ihrem 28:24 gegen die offene Hanauer Manndeckung.

„Wir haben uns einfach nie absetzen können“, sagte der Hanauer Coach am Mikrofon. „Unser Abschlussverhalten muss besser werden. Heute gab es eine große Erwartungshaltung in der Main-Kinzig-Halle, gerade nach unseren letzten, erfolgreichen Vorbereitungsspielen. Jetzt müssen wir auswärts zeigen, dass wir es können und wollen dort unsere Chancen besser nutzen.“

 

TV Gelnhausen erkämpft Remis beim Longericher SC

Großer Kampf, große Moral und wieder einmal Nervenstärke in der Crunchtime. Und am Ende wäre sogar noch ein Sieg möglich gewesen. Der TV Gelnhausen hat sich zum Saisonauftakt in starker Form präsentiert und beim Angstgegner Longericher SC einen Punkt erkämpft. Beim Topteam aus Köln, das in der Vorsaison Rang drei belegte und als einzige Mannschaft beide Spiele gegen den TVG gewinnen konnte, hielten die Barbarossastädter am Samstagabend vor 280 Zuschauern stark dagegen und trennten sich nach einem packenden Spiel 29:29 (13:14).

Die Mannschaft von Cheftrainer Matthias Geigerließ sich auch von einem Vier-Tore-Rückstand elf Minuten vor Schluss nicht aus der Ruhe bringen und hatte am Ende sogar noch die Chance auf den Siegtreffer. Doch Akos Csaba scheiterte mit dem letzten Wurf des Spiels. Besonders bitter: Der Rechtsaußen verletzte sich dabei unglücklich am Knie. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

„Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine der Topmannschaften der Staffel. Ich bin froh, dass die Jungs viele Vorgaben aus dem Training umsetzen konnten, eine aggressive Abwehr gestellt haben und selbst in schwierigen Phasen zurück ins Spiel gefunden haben. Am Ende hatten wir sogar die Möglichkeit auf den Sieg, aber ein Unentschieden auswärts bei einem Topteam ist definitiv ein Erfolg“, sagte Geiger nach der Partie.

Die Partie begann verheißungsvoll für den TVG. Kapitän Jonathan Malolepszy übernahm früh Verantwortung und sorgte mit zwei Toren für eine 2:0-Führung nach nur vier Minuten. Auch Keeper Daniel Drozdz war sofort im Spiel und parierte mehrfach stark. Doch Longerich ließ sich nicht abschütteln, so dass die Zwei-Tore-Führung der Gelnhäuser nach 13 Minuten immer noch Bestand hatte (7:5). Nach einem Torhüter-Wechsel beim Longericher SC und einigen technischen Fehlern auf Seiten des TVG, konnten die Kölner jedoch mit einem 5:0-Lauf in Führung gehen, so dass auf der Anzeigetafel nach 21 Minuten eine 10:7-Führung für die Gastgeber zu erkennen war. Geiger reagierte mit einer Auszeit und sein Team fand zurück in die Spur. Angeführt von Malolepszy kämpften sich die Rot-Weißen wieder heran und glichen in der 28. Minute zum 11:11 aus. Bis zur Halbzeit blieb die Partie danach ausgeglichen, Longerich ging jedoch wenige Sekunden vor der Pause durch Severin Henrich mit 14:13 in Führung.

Nervenschlacht in Hälfte zwei

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel weiter ausgeglichen. In der 43. Minute stand es 21:20 für die Gastgeber, doch dann schlichen sich erneut Fehler ins Gelnhäuser Spiel ein. LSC-Rückraumspieler Jonas Kämper kam zu oft zu guten Wurfmöglichkeiten und stellte Drozdz vor Probleme. Beim Stand von 22:26 aus Gelnhäuser Sicht, sah sich Geiger in der 49. Minute erneut gezwungen zu reagieren und nahm eine weitere Auszeit. Diese leitete wie schon in der ersten Hälfte die Wende im Spielverlauf ein. Der inzwischen eingewechselte TVG-Schlussmann Alexander Bechert zeigte starke Paraden und auch die Gelnhäuser Abwehr holte noch einmal alles aus sich heraus. Tor um Tor kämpften sich die Barbarossastädter zurück bis Jonas Dambach in der 57. Minute zum 27:27-Ausgleich traf.

Die letzte Minute der Partie hatte es dann noch einmal in sich: Longerich führte mit 29:28, ehe Malolepszy per Siebenmeter ausglich. Die Gastgeber nahmen eine letzte Auszeit und hatten noch 14 Sekunden übrig, um den Siegtreffer zu erzielen. Doch der Abschluss von Lukas Martin Schulz kam überhastet und landete in den Händen von Bechert. Der TVG-Keeper schaltete blitzschnell und leitete mit einem langen Pass den Tempogegenstoß ein. Akos Csaba lief frei aufs Tor zu, doch Keeper Roman Babic parierte seinen Wurf und hielt damit das Remis fest. Besonders bitter: Beim Aufkommen verletzte sich Csaba am Knie und musste gestützt vom Feld.

 

Fehlerflut spült Baggerseepiraten weg

Nach 60 durchwachsenen Minuten musste die HSG Rodgau Nieder-Roden am Sonntagnachmittag bei der Bundesliga-Vertretung der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen ihre erste 23:28 (13:13)-Auswärtsniederlage einstecken. Vor allem in der Offensive fanden die jungen Sommer-Schützlinge nie zu ihrer gewohnten Sicherheit. Fehlwürfe, haarsträubende Fehlpässe und zu wenig Dynamik prägten über den gesamten Spielverlauf das Bild.

Rodgauer hofften auf Besserung

Nachdem die erste Halbzeit durch wechselnde Führungen sehr ausgeglichen verlief (13:13), hofften die Rodgauer auf eine Besserung. Doch ganz im Gegenteil verschliefen sie den Start in den zweiten Abschnitt komplett und erst in der 35. Minute erzielte Johannes von der Au den Treffer zum 14:16. Ab dann setzten die Hausherren zum ersten Lauf des Spiels an und stellten auf 18:14, da schien schon eine Art Vorentscheidung gefallen. Aber so ganz kampflos wollten sich die Gäste nicht ihrem Schicksal ergeben. Gestützt auf ihren besten Akteur, Torhüter Philipp Hoepffner, ließen die Baggerseepiraten ihr Potential erkennen und drehten innerhalb von nur vier Minuten die Anzeigetafel auf 19:18 zu ihren Gunsten. Anschließend übernahmen die Hausherren aber wieder das Zepter, der Rodgauer Simon Brandt verkürzte in der 57. Minute zum 23:24. Doch die Zweitvertretung des Bundesligisten HSG Wetzlar ließ nichts mehr anbrennen. So gab es am Ende einer Partie auf überschaubarem Niveau nichts am Heimsieg der Mittelhessen zu rütteln.

„Über weite Strecken war das heute nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Gegen die sehr aggressive Deckung waren wir zu ideenlos. Uns hat gerade in der Offensive die Konzentration, Zielstrebigkeit und der absolute Wille gefehlt. Jetzt müssen wir die Fehler analysieren und bis nächstes Wochenende die richtigen Schlüsse daraus ziehen“, so der enttäuschte Trainer Christian Sommer.

 

 

 

Das Bild hat uns Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür